Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Vor allem besser für die Automobilindustrie, die für ihre langfristigen Planungen feste Ecksteine benötigen. Was sollen die denn machen, wenn die Neuzulassungen langsam aufgrund von Preissteigerungen ausschleichen? Wie lange sollen Entwicklungen für Elektro- und Verbrennermobilität gleichzeitig laufen?
 
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Buttkiss schrieb:
Da finde ich das langfristig angekündigte Aus für die Zulassungen doch wesentlich sozialer.
Sehe ich ehrlich gesagt nicht so, Verbote lösen bei vielen Menschen sofort einen Beißreflex aus. Statt Steuergelder intransparent in die Verkehrswende zu stecken, wie es aktuell gemacht wird, fände ich persönlich eine "Wendesteuer" auf Kraftstoffe sinnvoller. Was hat jemand der gar kein Auto fährt eigentlich davon, wenn Milliarden an Steuergeldern in die Ladeinfrastruktur gesteckt werden und woanders fehlen? Gar nichts!

Statt mit Verboten um sich zu werfen, "einfach" eine ansteigende Besteuerung von fossilen Kraftstoffen ankündigen und die Einnahmen aus dieser Steuer komplett in die Verkehrswende stecken. Dann kostet der Diesel halt irgendwann 5€ pro Liter, und schon brauchen Elektroautos nicht mehr künstlich gefördert werden und selbst alternative Kraftstoffe wären wieder im Gespräch.
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Incanus schrieb:
Was sollen die denn machen, wenn die Neuzulassungen langsam aufgrund von Preissteigerungen ausschleichen? Wie lange sollen Entwicklungen für Elektro- und Verbrennermobilität gleichzeitig laufen?
Vermutlich noch die nächsten 50 Jahre, oder glaubst du ab 2035 werden keine Verbrennerfahrzeuge mehr weltweit verkauft? Auch Glühlampen werden weiterhin millionenfach produziert, es wohnt nun mal nicht jeder in Europa.
 
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Incanus schrieb:
Wie lange sollen Entwicklungen für Elektro- und Verbrennermobilität gleichzeitig laufen?
Viele Hersteller aus der Stellantisgruppe oder VW oder Audi haben das Verbrenner-Aus auf der Unternehmerseite bereits besiegelt. Teilweise für weit vor 2035.
Toyota als Weltmarktführer dagegen verweigert sich bisher fast komplett dem BEV und entwickelt neue Verbrennermotoren. Dabei soll es wohl in Japan ebenfalls ab 2035 ein Zulassungsverbot für Verbrenner geben.
xexex schrieb:
Sehe ich ehrlich gesagt nicht so, Verbote lösen bei vielen Menschen sofort einen Beißreflex aus.
Wie man hier im Thema gut beobachten kann.
xexex schrieb:
Statt mit Verboten um sich zu werfen, "einfach" eine ansteigende Besteuerung von fossilen Kraftstoffen ankündigen und die Einnahmen aus dieser Steuer komplett in die Verkehrswende stecken. Dann kostet der Diesel halt irgendwann 5€ pro Liter
Das würde ja hauptsächlich die schon ärmeren Menschen treffen die gar keine Möglichkeit haben auf eine Alternative umzusatteln um die 30km zur Fabrik zu fahren. Ich persönlich hätte davon nur Vorteile aber sehr sozial wäre das nicht.
 
Buttkiss schrieb:
Das würde ja hauptsächlich die schon ärmeren Menschen treffen die gar keine Möglichkeit haben auf eine Alternative umzusatteln um die 30km zur Fabrik zu fahren. Ich persönlich hätte davon nur Vorteile aber sehr sozial wäre das nicht.
Inwiefern ist es denn anders, wenn 2035 Neuzulassungen von Verbrennern verboten werden? Sollen die "ärmeren Menschen" bis in die Ewigkeit alte Verbrenner mit billigen Diesel fahren? Den Umstieg wird früher oder später fast jeder machen müssen, nur bräuchte man so keine Verbote und wer das Geld hat könnte weiterhin einen Verbrenner fahren und die Verkehrswende finanzieren.

Was haben wir denn von Verboten? Elektromobilität muss attraktiver gestaltet werden und nicht alles andere verboten werden. Das geht aber nur wenn "Tankstrom" endlich billig wird oder fossile Kraftstoffe richtig teuer. Solange eine Autofahrt von Köln nach Berlin mit dem Auto billiger ist als mit dem Zug, machen wir bei unserer Verkehrspolitik sowieso grundsätzlich etwas falsch.
 
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Buttkiss schrieb:
Das würde ja hauptsächlich die schon ärmeren Menschen treffen die gar keine Möglichkeit haben auf eine Alternative umzusatteln um die 30km zur Fabrik zu fahren. Ich persönlich hätte davon nur Vorteile aber sehr sozial wäre das nicht.
Zusammen mit dem eigentlich im Koalitionsvertrag vereinbarten Klimageld würden ärmere Menschen netto entlastet. Das wäre also ein sehr lösbares Problem.
 
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xexex schrieb:
Solange eine Autofahrt von Köln nach Berlin mit dem Auto billiger ist als mit dem Zug, machen wir bei unserer Verkehrspolitik sowieso grundsätzlich etwas falsch.

Mit dem Auto kommst du wenigstens in Köln auch an. Ich pendele ja normalerweise mit dem ÖPNV und dachte ich hätte schon viel gesehen. Hatte vor 2 Wochen dann mal ne längere Reise mit der Bahn geplant. Jeweils auf der Hin- und Rückfahrt hatte ich dann über 2 Stunden Verspätung gehabt. Bei der Hinfahrt wurde mein ICE komplett ausgesetzt und alle Reisende durften sich dann in ein nachfolgenden Zug quetschen. Auch war es nicht nur meine Strecke. Alle Fernzüge hatten Verspätungen von mindestens 20 Minuten hin zu Stunden. (bin aus Hamburg gestartet)
Sowas ist völlig absurd. Und da hat sich die Bahn auch nicht kaputt-gesparrt. Das ist klares Miss-Management. Solange Zug-Ausfälle nicht in der Verspätungsstatistik auftauchen, solange baucht man als Bahn-Management auch kein Angst um seinen Job haben.

@Autokiller677

Das Klimageld wird wahrscheinlich nie ausgezahlt werden. Die Ampel hat ja nicht mehr so viel Zeit für dieses Vorhaben und so wirklich hat da auch Niemand Interesse, die Auszahlungen zu verfolgen. Es fehlt der Ampel jetzt schon an Ausgabedisziplin - da machen sie nicht freiwillig ein neues Haushaltsloch auf - nur um ein Wahlversprechen einzulösen.
 
Das Ende ist Nahe Aussagen bringen hier keinem was.
xexex schrieb:
Inwiefern ist es denn anders, wenn 2035...
Niemand kann sagen was 2035 sein wird aber ich gehe davon aus das es 2035 einen gut aufgestellten Gebrauchwagenmarkt für BEV geben wird auf dem hoffentlich mittlerweile auch die Kleinwagen angekommen sind. Das Ladenetz sollte dann soweit sein das der Großteil der Bevölkerung versorgt ist. E-Auto fahren soll ja für alle billiger werden, nicht für die Gut Betuchten.
 
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Revan1710 schrieb:
Und woraus leitest du ab, dass es besser ist sich auf die Folgen einzustellen...
Weil jede Messung zeigt das es sich nicht zum besseren verändert. Es geht alles so weiter wie bisher.
Revan1710 schrieb:
anstatt sich weiter zu bemühen, noch mehr Öl ins Feuer zu gießen?
Freudscher Verschreiber? - denn genau das tun wir gerade.
 
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ZeT schrieb:
Weil jede Messung zeigt das es sich nicht zum besseren verändert. Es geht alles so weiter wie bisher.
Das ist faktisch falsch, die Steigerung jährlich hat schon gewaltig abgenommen und wir nähern uns einem Plateau bzw einer Phase, wo die Emmissionen rückläufig sind.

Hier grafisch dargestellt erkennt man, kaum Steigerung von 2018 zu 2019, irgendwo die Tage habe ich gelesen, dass 2022 weniger CO² in die Luft kam als 2019.
 
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ZeT schrieb:
Freudscher Verschreiber? - denn genau das tun wir gerade
Die Formulierung war so natürlich sinnfrei.

ZeT schrieb:
Weil jede Messung zeigt das es sich nicht zum besseren verändert. Es geht alles so weiter wie bisher.
Das wir noch ne Menge zu bewältigen haben und die Prognosen alles andere als rosig sind, bestreitet wohl niemand. Die Frage ist was es uns bringt die Flinte jetzt ins Korn zu werfen und das bisjen was wir bisher erreicht bzw. was auf den Weg gebracht haben wieder fallen zu lassen?

Ohne eine einzige Maßnahme wären wir vlt. auch schon bei 500 ppm CO2
 
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Die jährlichen CO2 Emissionen muss man auch immer sehen in Korrelation zur Industrieproduktion.
Wenn die Industrieproduktion rückläufig ist, sinken automatisch die Emissionen.
 
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Revan1710 schrieb:
Sorry für die Korrektur, aber 2022 waren wir schon bei 523ppm CO². Ohne Massnahmen wären wir wohl eher bei 700+ppm und evtl schaffen wir eine Begrenzung bei 600ppm.
garfield121 schrieb:
Die jährlichen CO2 Emissionen muss man auch immer sehen in Korrelation zur Industrieproduktion.
Das ist so korrekt und deswegen lasse mich einfach darauf aufmerksam machen
garfield121 schrieb:
Wenn die Industrieproduktion rückläufig ist
Weltweit ist das BIP aber nur von 2019 zu 2020 rückläufig, was hat dies also mit meiner Aussage zu tun, dass 2018 zu 2019 nur ein geringer Anstieg erfolgt ist? Und was macht das mit meiner Aussage, dass 2022 erstmals der Wert gesunken ist, obwohl (siehe hier) die Wirtschaft auch da gewachsen ist? Prüfe doch einfach vorher, wie gut dein Argument ist, denn dieses war Null wert.
 
Buttkiss schrieb:
ich gehe davon aus das es 2035 einen gut aufgestellten Gebrauchwagenmarkt für BEV geben wird
Wenn die Entwicklung in Batterietechnik so weiter geht wie sich einige erträumen, wird niemand einen gebrauchten mit "steinalter" Akku- und Ladetechnik kaufen wollen. Verbrennerfahrzeuge sind seit gut 30 Jahren ausentwickelt, Elektroautos befinden sich praktisch am Anfang und da reden wir noch gar nicht über immer stärkere Integration von Elektronik und Fahrassistenzsystemen.

Nach optimistischer Schätzung, darfst du dir in 10 Jahren die Frage stellen ob du noch selbst fahren muss, ich wäre da sehr vorsichtig mit Prognosen zu Gebrauchtwagen.
 
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Das war nur ein allgemeiner Hinweis, speziell auf Deutschland bezogen.
Man muss wirklich vorsichtig sein mit diesen Statistiken, um die nicht falsch zu interpretieren.
 
garfield121 schrieb:
Die jährlichen CO2 Emissionen muss man auch immer sehen in Korrelation zur Industrieproduktion.
Wenn die Industrieproduktion rückläufig ist, sinken automatisch die Emissionen.
Nicht nur das! Die Tabellen die du meist zu sehen bekommst, bilden nur einen Teil des Problems ab. Als Beispiel:
1730130361912.png

https://ourworldindata.org/co2-emissions

Schaut gut aus? Klima "gerettet"? Nur ohne das Kleingedruckte!
Fossil emissions measure the quantity of carbon dioxide (CO₂) emitted from the burning of fossil fuels, and directly from industrial processes such as cement and steel production. Fossil CO₂ includes emissions from coal, oil, gas, flaring, cement, steel, and other industrial processes.

Fossil emissions do not include land use change, deforestation, soils, or vegetation.

Nimmt man Messwerte und keine Verbrauchstatistiken als Datenbasis, sieht die Entwicklung ganz anders aus.
1730130600643.png

https://research.noaa.gov/2024/04/05/no-sign-of-greenhouse-gases-increases-slowing-in-2023/

Wir können noch so viel CO2 Ausstoß einsparen, das nützt nur wenig wenn auf der anderen Seite weiterhin Wälder abgeholzt werden und grundsätzlich immer weniger Biomasse da ist um CO2 zu binden.
 
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_killy_ schrieb:
Das Klimageld wird wahrscheinlich nie ausgezahlt werden.
Fand ich eh schon eine schräge Idee, weil nur kurzfristige Wirkung, sowohl nur vorübergehend entlastend für Haushalte, als auch kein Anreiz für langfristige Verhaltensänderungen.
 
xexex schrieb:
Nimmt man Messwerte und keine Verbrauchstatistiken als Datenbasis, sieht die Entwicklung ganz anders aus.
Nun, etwas anderes haben wir nicht, denn in den Athmosphärenmeßwerten sind auch CO² aus Feuer und Vulkan enthalten. Das haben wir eh nur begrenzten Einfluß drauf.
Vigilant schrieb:
langfristige Verhaltensänderungen.
Das ist eine Steile These, da mit dem Klimageld dann auch immer eine extreme CO² Abgabe mit diskutiert wird. Ich denke schon, dass 500€/Jahr und 3€/L Sprit zu Verhaltensänderungen führen wird (3€ Sprit=20€/100km, elektrisch dann immer noch bei unter 10€).
 
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