Buttkiss schrieb:
Das stimmt zwar aber hier ging es ja um Abhängigkeiten.
Genau das ist die Abhängkeit!
De hat derzeit folgenden Grundlastfähige Energieträger für Strom:
Biomasse ca 5GW, Wasserkraft ca. 3 GW mit Reserve von 3 GW, Kohle mit 37,5 GW, davon sind 10 GW im Schnitt für Revisionen usw. nicht verfügbar (Also real 25-30GW).
(Im Betrieb waren selbst während der Flaute maximal 20GW und laut Berichten waren zu der Zeit bereits 95% der verfügbaren Kohlekraftwerke aktiv)
Zusammen also 36-41GW an Grundlast.
Dazukommen bisz u 10GW Pumpspeicher, 4GW Öl (mit allen BHKWs) sowie 34GW Gas, hier ebenfalls ca. 20% für Revisionen, abolute unwirtschaftlichkeit usw. eher nicht verfügbar.
Quelle Fraunhofer ISE
Deutschland benötigt mit bereits reduzierter Industrielast 60GW, "normal" 65-70GW.
Heißt im Umkehrschluss, wenn man kaum PV und kaum Wind hat muss man ca 30GW an Strom substituieren. Etwender mit Gas oder durch Importe.
Das ist essentiell für die Abhägnigkeit und ein Punkt zu dem es seit dem Wegfall des preiswerten Russischen Gases keine wirtschaftlich vertretbare Lösung gibt.
Buttkiss schrieb:
Du denkst dabei sicherlich an ein Kohlekraftwerk, aber auch das braucht nur etwa 6-8 Stunden zum Hochfahren.
Wenn man die durchgängig auf 80 Grad warmhält. (Kaltstart) Anonsten halt die 2 Tage, die aber aus Verfügbarkeit Sicht nicht so schlimm sind, da sich Flauten meist andeuten.
Buttkiss schrieb:
Wie Du richtig sagst ist das aber in vielen Fällen ökonomischer und auch ökologischer Unsinn, also importieren wir den Strom der anderswo als Überhang bereit steht...
Und jetzt machen wir eine Transferaufgabe Teil 3:
Erstens, warum sollte ein Land eine bewusste Überproduktion haben, um uns Strom zu liefern?
Und zweitens, welches Land in Europa sollte eine Überproduktion sicherstellen/haben, wenn die EE keinen Ertrag liefern. Der Wind hört nicht plötzlich eine Landesgrenze weiter auf zu wehen.
Da gibts nur Frankreich oder Polen die auch keine unbeschränkten Reserven haben.
12 GW wie man letzte Woche hatte sind möglich (die Frage zu welchen Kosten) hat aber auch mal eben 2mrd€ nur für die 12GW für 4 Tage gekostet.
Abgesehen von der enormen Verhandlungsmacht, der man sich dann freiwillig aussetzt, weil Partner Preise nach freiem Ermessen verlangen kann. (entspannte 1500€ pro Mwh vergangene Woche) steht man nicht bessert da.
Man muss also das Verbundnetz wieder missbrauchen, da man absichtlich/aktiv einen Versogungsengpass herbeiführt. Das mag auch funktionieren, solange die weitere Länder ihre Fossilen Energiträger halten, aber sobald auch die umstellen (möchten) addieren sich die Schwankungen auf und zu der einzigen Problematik zurückzukehren: Es gibt einfach nicht die Speicher und damit Projekte um die EW ernsthaft zu schaffen.
Um den Exkurs hier abzuschließen, das ist nicht das Ziel einer Wende oder einer Unabhängigkeit und ein Beispiel dem andere Folgen werden sondern wie es in Amerika so schön heißt: "This burden has led to argue that Germany’s approach is an example of how
not to conduct an energy transition" (HIR & mckinsey).
Wie in allen meinen Kommentaren geht es hier um die aktuellen Pläne/Strategien und die Umsetzung der Energiewende.
Nicht um den Umstieg auf EE an sich, die mit Carnot-Speichern, PtG,PxA,V2G durchaus zu schaffen wäre, die Projekte aber häufig lieber verspottet und stiefmütterlich behandelt werden.