Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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.Sentinel. schrieb:
Einfach mal ganz nüchtern betrachtet.... Ohne Wertung...
Mal ganz nüchtern betrachtet hatten wir nach dem Atomausstieg einen geringeren CO2-Ausstoß als im Jahr davor.

Also was möchte man jetzt ? Wieder Atomkraftwerke bauen die dann in 30 Jahren fertig sind. Ist das gemeint mit "Weichen stellen" ?
 
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.Sentinel. schrieb:
Nur weil etwas nicht wirtschaftlich ist....
Man sagt ja, dass es hier um die Weltrettung bzw. Katastrophenprävention durch konsequente Reduktion von CO2 Emissionen geht.
Es geht darum, dass selbst die Großkonzerne, welche die AKWs betreiben/betrieben haben, es nicht für sinnvoll erachten, diese wieder zu reaktivieren - weil aufwändig, teuer und auch der Strom nicht günstig/wettbewerbsfähig wäre. Wieso dieses Fass überhaupt nochmal aufmachen?

Zudem geht es darum, 3 bestehende AKWs wieder zu reaktivieren - es ist ja nicht so, dass wir alle Kohlekraftwerke direkt abschalten könnten, wenn diese wieder am Netz wären. Es würde auch nur einen geringen Unterschied machen und mit einfach "anknipsen" ist es da eben auch nicht getan.

Im großen Stil neue AKWs zu bauen, um wirklich alle Erzeugung aus Kohle/Gas zu kompensieren, kostet Unmengen an Geld und Zeit und ist damit auch nicht zielführend für eine schnelle Verringerung der CO² Emissionen.
 
Samurai76 schrieb:
Und erneut kommt das zu spät für die Energiewende, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und Frankreich hat eine Lösung für den Atommüll? Lass hören....
Tja- Da wäre die Argumentationsfolge, die in diesen Fällen immer herhalten muss die, dass Atommüll das geringste Problem ist, wenn wir erstmal den "Tipping- Point" überschritten haben.

Nebst dem, dass ja schon fleissig an Transmutatoren geforscht wird.

Samurai76 schrieb:
Und was sagen die Fakten deiner Meinung nach? Alles abblasen und 50 Jahre auf Atomkraft warten?
Gewiss nicht. Aber die Forschung in diese Richtung sollte allein aus Gründen der Abfallbeseitigung (siehe oben) mit Nachdruck vorangetrieben werden. Schließlich wollen wir die Folgegenerationen nicht mit unserem Müll belasten.

Ich sehe das, wie so viele andere Themen- Der Blick muss geweitet bleiben und jegliche Möglichkeit offengehalten werden. Siehe Diskussion synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff usw. usf.

Ich denke, dass die Lage es gebietet, dass man alle Möglichkeiten in Betracht zieht und auch nutzt.
Nur wenn geforscht/genutzt wird, können sich Dinge, die Anfangs unrentabel scheinen, plötzlich doch als gangberer Weg herausstellen.

Siehe z.B. Elektrolyse, die aufgrund des niedrigen Wirkungsgrad totgesagt war und jetzt eine Rennaisance erlebt, da sich durch Forschung und fortgeschrittener Technik inzwischen Wirkungsgrade von über 90% einstellen können.

Deshalb würde ich mir wünschen, dass man weniger Ideologisch/Politisch/festgefahren diskutiert, sondern sachbezogen und zielorientiert. Das geht mir in der öffentlichen Diskussion oftmals ab.

Das wars aber jetzt hier auch schon wieder von meiner Seite und das sind nur meine Gedanken dazu.
Ich les hier immer gerne mit.

Letzter Nachtrag:
Revan1710 schrieb:
Im großen Stil neue AKWs zu bauen, um wirklich alle Erzeugung aus Kohle/Gas zu kompensieren, kostet Unmengen an Geld und Zeit und ist damit auch nicht zielführend für eine schnelle Verringerung der CO² Emissionen.
Der Zug ist vorerst abgefahren und es gibt diesbezüglich tatsächlich eine Situation, aus der wir einfach so schnell nicht mehr herauskommen.
Deshalb bin ich der Meinung, dass man an allen zur Verfügung stehenden Schrauben dreht, um zumindest mittelfristig wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.

Dazu gehören E-Fahrzeuge, effizientere und sauberere Verbrenner, E-Fuels und... und... und...
Alle verfügbaren Optionen ohne Scheuklappen im Auge behalten. Mich stört diese fatalistische Entweder- /oder Mentalität.

Das natürlich respektive der Gratwanderung, die man hinlegen muss, um nicht dabei die ganze Wirtschaft lahmzulegen...
 
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Kassenwart schrieb:
In einer Studie vom Frauenhofer hieß es 2009, dass eine zuverlässige Stromversorgung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien möglich ist. Was hat man seit dem denn für "Weichen" gestellt ?
Seit dem Netzentwicklungsplan Strom 2012 gibt es Überlegungen der Übertragungsnetzbetreiber zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung in Nord-Süd-Richtung in Deutschland. Die Netzentwicklungspläne 2013, 2014 und 2030 (2017) haben die Überlegungen fortgeschrieben und konkretisiert.
Die Weichen in Deutschland, lassen sich nun mal nicht "mal eben" umknipsen.
Der Netzentwicklungsplan Strom (NEP Strom) stellt den Ausbaubedarf des deutschen Stromnetzes in den nächsten 10 und höchstens 15 Jahren dar und enthält eine Fortschreibung für die mindestens nächsten 15 und höchstens 20 Jahre
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzentwicklungsplan_Strom
 
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Helmut Schmidt über den Klimawandel (1988)

Erneuerbare sind schon lange eine Alternative, aber es scheitert am Netzausbau bei dem man immer noch am "Überlegen" ist.
 
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@Kassenwart
Und das ist, worauf ich hinaus wollte. Man wusste, was das Problem war, und man wusste, was eine gute Lösung sein würde, und entschied sich für das "Mittelfristig" (so entgegenkommend will ich sein, um es nicht "Kurzfristig" zu nennen) günstigere, und man baute es nicht aus, und versuchte wahrscheinlich nicht (davon gehe ich jetzt mal aus), es zu Optimieren. Erst viel später. Gut möglich, dass wir mit den Regenerativen schon längst 10 Jahre weiter sein könnten, wenn vor ein paar Jahrzehnten der Ehrgeiz größer gewesen wäre. Aber wir hatten damals ja noch Zeit... Nicht
 
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Kassenwart schrieb:
Helmut Schmidt über den Klimawandel (1988)
Erneuerbare sind schon lange eine Alternative
Danke auch hier wieder für die Bestätigung siehe weiter unten
CCIBS schrieb:
Man wusste, was das Problem war,
richtig
CCIBS schrieb:
und entschied sich für das "Mittelfristig" (so entgegenkommend will ich sein, um es nicht "Kurzfristig" zu nennen) günstigere.....

Man hat sich nicht für das günstigere entschieden wie du hier behauptest sondern...

1988 war Sonnenenergie auch keine Alternative weil es keinen technischen Durchbruch zu dem Zeitpunkt gab.
Mal die Worte am Ende zusammenfassen: "unwirtschaftlich und kann nicht konkurrieren"

Es sollte doch eigentlich nicht so schwer sein, das zu verstehen oder? Jetzt erzählt euch Helmut Schmidt was abgeht und ihr kommt immer noch daher als ob man das aus Jux und Tollerei gemacht hat.
 
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Kassenwart schrieb:
Helmut Schmidt über den Klimawandel (1988)
Ich hoffe du hast dir das Video angeschaut! Wir haben das Jahr 1988, Solarenergie ist genauso unwirtschaftlich wie die Windenergie und EE ein Wunschdenken in die Zukunft. Das ist so als würden wir heute über Fusionsreaktoren diskutieren und Solar- und Wind als Sackgasse sehen, was übrigens die CDU gerade macht. Es könnte nämlich gut sein, in 30 Jahren schütteln wir den Kopf über EE und die Abhängigkeit vom Wetter.

Heute ist sind Solaranlagen und die Windkraft wirtschaftlich, wobei auch das primär deshalb, weil wir dem CO2 Ausstoß einen Wert gegeben haben. Damals schlichtweg nicht umsetzbar, was Helmut Schmidt deutlich bestätigt, obwohl man auch schon damals über die Möglichkeiten nachgedacht hat und Projekte in diese Richtung finanziert hatte.

Was kommt morgen? Wissen wir nicht! Deshalb finanzieren wir Wendelstein 7-X, ASDEX, ITER und DEMO, genauso wie wir damals Versuchsprojekte für Windkraft und Solarenergie finanziert hatten. Würdest du aber heute schon als Politiker die Infrastruktur für "Energiewende 2050" anschieben? Weil es vielleicht in 30 Jahren soweit ist?

Wir können uns ziemlich sicher sein, wenn wir Fusionsenergie zum Laufen bekommen, dann ist zumindest die Windkraft Geschichte, weil die Anlagen schlichtweg viel zu wartungsintensiv sind, vor allem wenn sie Offshore aufgestellt sind. Trotzdem investieren wir heute Milliarden in diese Technologie! Eine Sackgasse? Genau wie die Atomenergie "damals"? Oder vielleicht schlichtweg Pragmatismus, weil sich die Fusionsgeschichte als eine Ente erweisen kann und Solar und Wind jetzt verfügbar sind?

"Damals" war halt Öl, Gas und Kernkraft verfügbar, Solar und Wind ein Wunschdenken mit nicht ausgereifter Technik. Also hat man sich damals wie heute für den Spatz in der Hand entschieden und nicht der Taube auf dem Dach nachgejagt und das ist auch die einzig richtige Entscheidung gewesen. Die sprichwörtliche Taube sollte man trotzdem immer im Auge behalten.
 
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xexex schrieb:
Heute ist sind Solaranlagen und die Windkraft wirtschaftlich, wobei auch das primär deshalb, weil wir dem CO2 Ausstoß einen Wert gegeben haben.
Nein, primär wegen dem EEG. Selbst heute macht der CO2 Preis kaum was aus
 
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Paradox.13te schrieb:
Es sollte doch eigentlich nicht so schwer sein, das zu verstehen oder? Jetzt erzählt euch Helmut Schmidt was abgeht und ihr kommt immer noch daher als ob man das aus Jux und Tollerei gemacht hat.
Wir verstehen schon. Und auch was der verehrte Altkanzler sagte. Und es wurde hier jetzt schon genügend der Standpunkt erklärt.

aber ich Versuche es noch einmal, weil ich nicht so auf Diskussionsmittel zurückgreife wie "ist doch nicht so schwer zu verstehen". Ist nur eine billigte Taktik, wo man ohne Argumente sich selbsttäuschend in eine bessere Position erhebt, ohne es zu tun. Des weiteren fügt es nichts zur Diskussion bei.

Als man mit den Regenerativen richtig anfing, waren sie auch nicht unbedingt wirtschaftlich. Sie wurden subventioniert. Begann sogar schon 1991, was mir zugegeben auch erst jetzt wieder bewusst wird. Also drei Jahre später, nach der Aussage vom Altkanzler. Kann also gut sein, dass er damals schon wusste was kommen wird, oder was notwendig sein sollte. Denn er wusste wohl offensichtlich, von allein wird das nichts.

Wie man aber an der Grafik sieht, so richtig ging es dann erst nach 1997 los. War also eher ein zäher Start.
1732214215095.png

Aber wie schon gesagt, weiß man schon seit den 70iger, wo es hingeht. Schon damals wusste man erschreckend genauso, wo wir hier jetzt 50 Jahre sein werden.

Das Argument ist ja jetzt auch, mit alldem, was die Grafik zeigt, hätte man 10 Jahre früher anfangen müssen. Kann man vielleicht Schmidt vorwerfen, es nicht getan zu haben, da es ja noch in seine Kanzlerzeit gefallen wäre. Letztlich, jedes Jahr früher, hätte uns heute gut getan.

War jetzt nicht so, kann man nicht mehr ändern. Aber vielleicht kann man daraus lernen. Erkennen was eigentlich der richtige Weg ist und dann anpacken und nicht wieder sagen "Nee, ist irgendwie gerade teurer. Und wir haben andere Probleme." Ja, die gibt es, aber das andere wird nicht kleiner.

EDIT: Ein paar Fehler korrigiert.
 
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Je länger etwas dauert, desto größer werden u.U. die damit verbundenen Herausforderungen. Genauso ist es leider jetzt, mit extremen zusätzlichen geopolitischen Problemen und Weltmarktverschiebungen, die wichtige Ressourcen für die notwendige Wende verknappen. Die aktuelle Situation ist daher deutlich komplexer bei zusätzlich geringerer Bewegungsfreiheit, als noch vor 25 Jahren, die wir mit Ausruhen und Dösen verbracht haben.

Die Zeiten bequemer und verlässlicher Sicherheit sind passé. Zeit aufzuwachen.
 
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Ne, man wird noch weitere 10 Jahr pennen und bis dahin noch Kohle scheffeln und mit Öl und Gas Milliarden ins Ausland schicken, um dann drauf zu kommen dass es noch teurer wird....
 
CCIBS schrieb:
Wir verstehen schon. Und auch was der verehrte Altkanzler sagte.
Haben wir das? Die Technik war schlicht und ergreifend nicht so weit. Der Strom muss ja irgendwo herkommen. Bedenke wir sind jetzt fast 40 Jahre weiter und stehen vor Probleme die erst noch gelöst werden müssen bzw. für manches erst eine Lösung gibt.
CCIBS schrieb:
Kann man vielleicht Schmidt vorwerfen, es nicht getan zu haben, da es ja noch in seine Kanzlerzeit gefallen wäre. Letztlich, jedes Jahr früher, hätte uns heute gut getan.
Dem stimme ich zu.
CCIBS schrieb:
Aber vielleicht kann man daraus lernen. Erkennen was eigentlich der richtige Weg ist und dann anpacken und nicht wieder sagen "Nee, ist irgendwie gerade teurer. Und wir haben andere Probleme." Ja, die gibt es, aber das andere wird nicht kleiner.
Das sind Punkte, bei denen es den Politikern entweder am Weitblick fehlt bzw. die Themen in der Bevölkerung unbeliebt sind weil es Geld kostet.

Wir hätten uns auch schon seit ca. 20 Jahren mehr auf Geothermie konzentrieren können, bzw. heute noch mehr. Siehe dazu auch Möglichkeiten geothermischer Stromerzeugung in Deutschland (Kurzfassung)
Volle Studie aus dem Jahr 2003

Die hier wiedergegebenen Abschätzungen zu den technischen Potenzialen geothermischer Stromerzeugung in Deutschland machen deutlich, dass geothermische Energie grundsätzlich eine ernst zu nehmende Option für die zukünftige Energieversorgung darstellt, wenn auch nur Bruchteile der geschätzten Potenziale tatsächlich genutzt werden können. Abschätzungen in dieser Detaillierung werden erstmalig für ganz Deutschland vorgelegt. Die Zahlenangaben bedürfen aber weiterer Konkretisierungen im regionalen und lokalen Maßstab. Die Schätzwerte für das technische Potenzial sind als Obergrenze zu werten, da in Abhängigkeit vom Reservoirtyp die Erschließungsmethoden noch nicht
voll entwickelt oder die für die Erschließung notwendigen Eigenschaften der Ressourcen nicht flächendeckend bekannt oder vorhanden sind. Das technische Gesamtpotenzial zur geothermischen Stromerzeugung liegt bei ca. 1.200 Exa
Joule (etwa 300.000 TWh), was etwa dem 600fachen des deutschen Jahresstrombedarfes von ca. 2 Exa Joule entspricht. 95% des Potenzials entfallen auf kristalline Gesteine, 4 % auf Störungszonen und etwa 1 % auf Heißwasser-Aquifere. Das zusätzliche Potenzial an thermischer Energie (Wärme bei KWK-Nutzung) beträgt etwa das 1,5fache des Strompotenzials, wenn keine Wärmepumpen eingesetzt werden, bzw. das 2,5fache, wenn Wärmepumpen verwendet werden.

Lernen wir etwas daraus?
Nein, wir bauen jetzt schnell noch ein paar Gaskraftwerke und werfen das Geld förmlich aus dem Fenster, obwohl 2045 der Gasausstieg vor der Tür steht. Dass wir eine Leitungslänge von über 550.000 km haben, sei geschenkt. Man müsste heute schon in Forschung und Entwicklung investieren, um die Herstellungskosten für Wasserstoff zu reduzieren oder einen alternativen, günstigen Stoff zu entwickeln um die Gasleitungen nutzen zu können. (Die Infrastruktur steht ja schon)
 
Paradox.13te schrieb:
Ich gehe mal davon aus, im Wesentlichen schon, und ich glaube, so unterschiedliches verstehen wir (also du und ich) die Aussage von Schmidt gar nicht. Ich habe herausgehört, dass er Solar als die vernünftigere und umweltverträglichere Technologie hält, er (oder halt die Anbieter) diese aus wirtschaftlicherer Sicht aber nicht verkaufen konnten, da einfach in diesem Punkt nicht konkurrenzfähig. Ich glaube, dass haben wir gleich verstanden. Mein Punkt ist, der Staat hätte es schon damals aktiver fördern sollen. Da muss ich aber gestehen, ich weiß nicht wie die Mentalität damals war, bezüglich staatliche Förderungen. Konnten sich AKW finanziell selbst Stemmen? Ernstgemeinte Frage. Keine Rhetorische.

Paradox.13te schrieb:
Die Technik war schlicht und ergreifend nicht so weit.
Definitiv. Technologie entwickelt sich aber schneller, wenn es einen lukrativen Markt dafür gibt. Aber den hätte der Staat puschen müssen.

Paradox.13te schrieb:
Der Strom muss ja irgendwo herkommen. Bedenke wir sind jetzt fast 40 Jahre weiter und stehen vor Probleme die erst noch gelöst werden müssen bzw. für manches erst eine Lösung gibt.
Mein Argument ist ja, hätte (hätte Fahrradkette) man früher regenerative Energien gefördert, wären wir technologisch schon weiter, da die Motivation größer gewesen wäre, die Technologie auch zu entwickeln. Wahrscheinlich wären wir dann trotzdem noch nicht am Ziel, aber weiter. Wenn dein Standpunkt sein sollte, dass wir dadurch keinen technologischen Vorteil erkauft hätten, und wir trotzdem genauso weit wären wie jetzt, erübrigt sich diese Diskussion an dem Punkt. Mein Standpunkt ist nur eine Hypothese, die ich nicht beweisen kann, da ich ja kein Alternativuniversum vorzeigen kann, wo man diesen Weg ging, und eventuell nun weiter ist. Man kann nur sagen, was gegenwertig ist, reicht nicht.

Paradox.13te schrieb:
Das sind Punkte, bei denen es den Politikern entweder am Weitblick fehlt
Das ist so ziemlich der Kernpunkt meiner Argumentation.

Paradox.13te schrieb:
bzw. die Themen in der Bevölkerung unbeliebt sind weil es Geld kostet.
Und ich finde es frustrierend, dass nicht realisiert wird, dass es dadurch in Zukunft nur teurer wird. Ist wie bei einem Kredit (denn man fürs Glückspiel verpulvert hat), den man nicht zurück zahlt und die Zinsen ihn nur weiter nach oben treibt.

Paradox.13te schrieb:
Wir hätten uns auch schon seit ca. 20 Jahren mehr auf Geothermie konzentrieren können, bzw. heute noch mehr. Siehe dazu auch Möglichkeiten geothermischer Stromerzeugung in Deutschland (Kurzfassung)
Volle Studie aus dem Jahr 2003
Stimme ich zu, und auch wenn der Eindruck entstehen konnte, mir ginge es nur ausschließlich um Solar. Mir ging es allgemein darum, das zu spät und/oder zu halbherzig in die Richtung gelenkt wurde. Und diese Halbherzigkeit übernimmt für mich gefühlt gegenwertig wieder Oberhand.
 
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Es gibt aktuell ja wieder vermehrt Rufe nach einem konservativen langsameren Alternativklimawendeplan ... Und die Leute feiern es... 🤷🏻‍♂️
 
CCIBS schrieb:
Mein Argument ist ja, hätte (hätte Fahrradkette) man früher regenerative Energien gefördert, wären wir technologisch schon weiter, da die Motivation größer gewesen wäre, die Technologie auch zu entwickeln. Wahrscheinlich wären wir dann trotzdem noch nicht am Ziel, aber weiter.
Wären wir das? Vielleicht ja, vielleicht hätten wir Milliarden in etwas gesteckt und wären trotzdem nicht schneller voran gekommen. Fakt ist jedoch, man kann die Wirtschaft nicht auf Märchen und Versprechungen aufbauen, sondern nur auf dem was machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist.

War der Weg denn etwa falsch?
In den Jahren 1986 bis 1988 sowie 1990 exportierte Deutschland mehr Waren als jedes andere Land der Welt. Von 2003 bis 2008 war Deutschland sogar sechsmal in Folge "Exportweltmeister". 2009 lag weltweit nur China vor Deutschland und seit 2010 steht Deutschland durchgehend hinter China und den USA an dritter Stelle

So falsch kann es ja nicht gewesen sein! Und das wir hier und heute im Forum über solche Themen diskutieren können, uns teure Elektroautos leisten können und mit Milliarden eine Energiewende übers Knie zu brechen versuchen, ist der Zeit zu verdanken in der es uns wirtschaftlich noch überragend ging. Ach und die deutsche Wiedervereinigung haben wir in der Zwischenzeit auch noch gestemmt.

Hätte man vor 30 Jahren versuchen sollen, eine Energiewende übers Knie zu brechen, koste es was es wolle? Mit welcher Begründung denn? Man wusste über den Stand der Technik und manchmal kannst du Milliarden in einen Markt stecken und es kommt nichts bei rum. Nur mal als ein kleiner Gedankenansatz:
1732234216109.png

https://en.wikipedia.org/wiki/Solar-cell_efficiency

Glaubt jemand Deutschland hätte die Entwicklung, an der seit vielen Jahren Firmen aus allen Nationen beteiligt sind, mit ein paar zusätzlichen Milliarden relevant forcieren können? Nicht falsch verstehen, es geht ja nicht nur um Effizienz sondern primär um Kosten, es ist aber fadenscheinig zu behaupten man hätte es im Alleingang erzwingen können.

Ich finde es grenzt schon an Unterstellung man hätte EE früher nicht gefördert gehabt, denn das hat man seit vielen Jahrzehnten. Aber genauso wie man vor 30 Jahren noch nicht an ein brauchbares Elektroauto hätte denken können, die erste Lithium-Ionen Zelle kam übrigens erst 1991 auf den Markt, brauchte man nicht an Solarzellen und Windkraft, als brauchbaren Ersatz für Atom, Kohle und Öl zu denken.
 
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xexex schrieb:
Wären wir das? Vielleicht ja, vielleicht hätten wir Milliarden in etwas gesteckt und wären trotzdem nicht schneller voran gekommen.
Zitiert doch bitte alles. Im weiteren schrieb ich ja selbst.
CCIBS schrieb:
Wenn dein Standpunkt sein sollte, dass wir dadurch keinen technologischen Vorteil erkauft hätten, und wir trotzdem genauso weit wären wie jetzt, erübrigt sich diese Diskussion an dem Punkt. Mein Standpunkt ist nur eine Hypothese, die ich nicht beweisen kann, da ich ja kein Alternativuniversum vorzeigen kann, wo man diesen Weg ging, und eventuell nun weiter ist. Man kann nur sagen, was gegenwertig ist, reicht nicht.
Du hörst an dem Punkt auf zu zitieren, nur um im Grunde dann das zu schreiben, was ich im nicht zitierten Teil selbst schrieb. Diese Ansicht kannst du haben. Ich habe meine Dargelegt, warum ich es so sehen und jetzt können wir uns auch weitere 10 mal im Kreis drehen.

xexex schrieb:
So falsch kann es ja nicht gewesen sein! Und das wir hier und heute im Forum über solche Themen diskutieren können, uns teure Elektroautos leisten können und mit Milliarden eine Energiewende übers Knie zu brechen versuchen, ist der Zeit zu verdanken in der es uns wirtschaftlich noch überragend ging. Ach und die deutsche Wiedervereinigung haben wir in der Zwischenzeit auch noch gestemmt.
Das ist doch kein Gegenargument gewesen, nochmals früher Weichen zu stellen. Und auch konsequenter. Damals wäre das wohl auch weit Sinnvoller gewesen, weil dann müssten wir heute nicht "übers Knie brechen". Und weil du auch immer die Wiedervereinigung als Argument bringst. Wie hier schon erwähnt, kam das erste Gesetz in die Richtung 1991, also ziemlich zu beginn der Wiedervereinigung. Die damalige Regierung sah darin wohl kein Argument für ein "Entweder, oder", sondern Platz für "Beides".
 
CCIBS schrieb:
Damals wäre das wohl auch weit Sinnvoller gewesen, weil dann müssten wir heute nicht "übers Knie brechen".
Übers Knie brechen müssen wir die Energiewende, weil selbst heute die Technik noch nicht soweit ist und auch heute ein Speicherproblem existiert. Vor 30 Jahren stünden wir dabei vor Problemen die nicht im Ansatz lösbar gewesen wären, die Batterietechnik steckte damals noch nicht einmal in Kinderschuhen und die Strompreise lagen irgendwo bei 10 Cent.

China war damals noch ein kommunistisches Entwicklungsland, Chile schüttelte gerade einmal eine Diktatur ab, die Globalisierung nicht im Ansatz soweit wie heute fortgeschritten. Die Ressourcen die eine Energiewende heutzutage überhaupt möglich machen, wären für uns damals noch nicht einmal verfügbar gewesen.

Du sagst es aber schon richtig, hätte hätte Fahrradkette. In meinen Augen hat man damals die richtigen Weichen gestellt und EE einen Anschub gegeben. Nur viel mehr hätte man damals auch nicht machen können, sonst hätte man nur Geld für Luftschlösser aus dem Fenster geworfen.
 
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xexex schrieb:
Übers Knie brechen müssen wir die Energiewende, weil selbst heute die Technik noch nicht soweit ist und auch heute ein Speicherproblem existiert.
Nein und nein. Alternative Techniken stehen zur Verfügung und werden bereits eingesetzt. Heute wissen wir das es klüger und wirtschaftlicher gewesen wäre diese Alternativen zu forcieren. Viele der heutigen Probleme wären uns erspart geblieben. Sowohl PV, Biogas oder WKA sind keine Hexenwerke die man nicht auch bereits vor 50 Jahren hätte optimieren können.
Unser Wohlstand wäre heute ebenso weniger in Gefahr wie er das aktuell ist.
 
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xexex schrieb:
Nur viel mehr hätte man damals auch nicht machen können, sonst hätte man nur Geld für Luftschlösser aus dem Fenster geworfen.
Doch, hätte man.
Because in the decade that ran from 1979 to 1989, we had an excellent opportunity to solve the climate crisis. The world’s major powers came within several signatures of endorsing a binding, global framework to reduce carbon emissions — far closer than we’ve come since. During those years, the conditions for success could not have been more favorable. The obstacles we blame for our current inaction had yet to emerge. Almost nothing stood in our way — nothing except ourselves.
A report prepared at the request of the White House by the National Academy of Sciences advised that “the carbon-dioxide issue should appear on the international agenda in a context that will maximize cooperation and consensus-building and minimize political manipulation, controversy and division.” If the world had adopted the proposal widely endorsed at the end of the ’80s — a freezing of carbon emissions, with a reduction of 20 percent by 2005 — warming could have been held to less than 1.5 degrees.

A broad international consensus had settled on a solution: a global treaty to curb carbon emissions.
https://www.nytimes.com/interactive/2018/08/01/magazine/climate-change-losing-earth.html

Um unsere gegenwärtige und zukünftige Lage zu bewältigen, müssen wir verstehen, warum wir es nicht geschafft haben, das Problem zu lösen, als wir die Chance dazu hatten.
 
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