fgordon schrieb:
Das ist doch keine Verknappung es werden ja keine Lebensmittel vernichtet - das heisst doch vor allem nur wir zahlen Dir z.B. im Herbst wenn Du Deinen jetzt angebauten Weizen erntest 10% mehr als heute.
Wenn man Getreide bunkert um einen Terminkontrakt zu erfüllen, entziehst du das ja erstmal dem Markt. Wodurch sich dass Angebot verknappt gegenüber einer Welt, in der es keine Börsen gäbe. Darauf wollte ich aber nicht hinaus und das hat durchaus seine realistischen und notwendigen Einsatzzwecke. Ich meinte damit eher Investoren, die absichtlich Rohstoffe bunkern um das Angebot zu verknappen.
fgordon schrieb:
Was ist wohl in der Realität effektiver, dass die Produktion steigt? Bessere Preise zu bieten und ein paar Sack Gold oder alternativ eine Grusskarte aus Recyclingpapier und die Aussicht bei einem Gutmenschen ein Fleisssternchen ins Tagebuch geklebt zu bekommen?
Die Bauern versuche so oder so ihren Ertrag zu maximieren, egal, wie hoch die Preise sind. Unternehmen entscheiden nie nach Preisen, sondern nach Kosten.
Und bei den Gutmenschen mit Fleisssternchen (denke mal du spielst auf Faitrade an usw.) geht es dediziert darum, dass die Bauern einen höheren Prozentualen Anteil der Wertschöpfung bekommen.
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V
fgordon schrieb:
Auch wenn da Station X bis X10 dazwischen ist spielt das überhaupt keine Rolle, die wollen ALLE mehr Geld verdienen und alle wollen damit dass der Bauer mehr abliefert und werden alles tun, dass das passiert.
Es spielt eine Rolle, weil die Importeure und Veredelungsbetriebe einen Monopson haben (Mehr Bauern hätten eigentlich wirtschaftliche "Macht", die Importeure und Veredelungsbetriebe diktieren den Bauern die Preise und Konditionen). Das wurde bewusst so forciert und es ist kein Zufall, dass in den Entwicklungsländern kaum Veredelungsbetriebe existieren, obwohl dafür nur geringes "Humankapital" (ich mag das Wort nicht, letztendlich möchte ich damit aussagen, dass die Veredelung von Nahrungsmitteln Kapitalintensiv ist und keine hohe Qualifikation der Mitarbeiter benötigt)
fgordon schrieb:
Zwischen Bauer und Börse sind in der Realität Institutionen, die auch ihren Profit maximieren wollen, deshalb ist es egal ob der Bauer unmittelbar oder mittelbar an der Börse ist.
Genau, aber die Machtverhältnisse zwischen Institution <--> Bauer wirken sich negativ für Bauern aus. Deswegen ist es wichtig, dass Verbraucher oder Gesetzgeber von außen Druck ausüben, um die Bauern zu unterstützen.