Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Damien White schrieb:
Deren Luft-WP sind sind auch "nur" Mitsubishi Multisplit ... Mit viel Werbegeschwurbel, um das Eigenbranding zu....
Aber waren bis vor kurzem die einzigen, die eine höhere Temperatur erreichten um so überhaupt erst im Altbau Verwendung zu finden, was von vielen anderen ausgeschlossen wurde.

Angeblich liegt es auch an dem Aufbau im inneren des Wassertank, ob es nur anderes Schlangenöl ist kann ich nicht beurteilen, beim Kollegen gings über den Winter und das mit alten Heizkörpern inwiefern das auch mit anderen Anlagen klappt ka.
 
Erkekjetter schrieb:
Halt echte „Experten“…
Oder du erzählst halt einfach Paulaner. Denn so pauschal ist das einfach nur quark ohne ende.
Keine Ahnung warum du hier @BelaC dauernd quark unterstellst aber ich kann das nur bestätigen was er hier berichtet. Wir sind im moment auch am informieren mit Energieberatern wegen dem Haus meiner Eltern (Baujahr 1975) und ich kann:

"Es sind nicht der Aufwand/Kosten, den die Wärmepumpe selbst verursacht, sondern der Rattenschwanz an Maßnahmen, die sie nach sich zieht."

Absolut bestätigen.

Übrigens bin ich absolut für Umwelt und Klimaschutz und unterstütze auch alle Vorschläge, allerdings kann ich es gar nicht leiden wenn hier Leute @KitKat::new() Studien einstellen die von mehr als 300.000 Wärmepumpen und anderen Utopischen Ausbaumaßnahmen bis ende des Jahres reden.

Das ist absoluter Bullshit und nur weil das irgendein schlauer Wissenschaftler in seine Machbarkeitsstudie schreibt muss man es auch erstmal umsetzen. Schönen Gruß von den Handwerkern.

Also entweder realistisch bleiben oder einfach beim hätte hätte Fahradkette. Das bringt uns aber nicht weiter.

Im Moment wäre bei uns 1 Jahr Wartezeit für einen Installateur der nicht mal auf Wärmepumpen spezialisiert ist und sich erstmal weiterbilden muss. Das steht alles in den Studien leider nicht drinnen.

Bei den Bauten wo es einfacher möglich ist macht es natürlich Sinn und sollte es auch gemacht werden aber selbst da wird dann dieses Handwerker Problem auftauchen.
 
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Sorry, aber finde wieder die Fehler:
marcodj schrieb:
und
marcodj schrieb:
Im Moment wäre bei uns 1 Jahr Wartezeit für einen Installateur der nicht mal auf Wärmepumpen spezialisiert ist und sich erstmal weiterbilden muss.
Daraus ableiten, dass die Studie per se falsch bzw. utopisch ist, ist einfach unseriös. Du machst genau den selben Fehler wie Bela. Du hast 1 Projekt und 1 Installateur als Quelle und kommst zu dem Schluss, dass das nicht gehen kann.

Die Studie geht gar nicht davon aus, dass jedes Haus mit WSPs umgerüstet werden muss. 1. weil es nicht nötig ist und 2. weil es eben auch gar nicht geht. Weder von der Bausubstanz her noch von der Verfügbarkeit der WSPs.

Und wenn man mal kurz schaut und sich anschaut, wieviel 300.000 WSPs sind in Relation zu den Gebäuden, die mit Gas heizen, dann sind das nicht soviele und es wird schnell klar, dass sogar ein großer Teil an Gebäuiden gar nicht von dieser Studie betroffen ist.

Mal ein Gegenbeispiel: Haus ca. 2000 gebaut, Gasheizung. Lässt sich problemlos auf WSP umrüsten. Fußbodenheizung vorhanden, Fenster schon damals über Standard in der Wärmeisolierung gewesen ebenso der Rest der Isolierung. Es muss noch eine Belüftung eingebaut werden. Das wars. Und solche Häuser stehen in der direkten nachbarschaft zigfach. Im größeren Umkreis gibt es einige Baugebiete ca. des selben alters, wo es weitgehend ebenso aussieht. Hunderte Häuser, wo die Umrüstung höchstwahrscheinlich (natürlich kann ich esn nicht für jedes einzelne Haus wissen) wenig Aufwand bedeutet und realistisch umsetzbar wäre.

Und: selbst wenn es am Ende nur 200.000 werden oder so, entlastet das die Nachfrage bereits deutlich, vor allem wenn andere Maßnahmen aus der Studie ebenso greifen.
 
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Erkekjetter schrieb:
Die Studie geht gar nicht davon aus, dass jedes Haus mit WSPs umgerüstet werden muss.
Habe ich auch nicht behauptet und ich habe auch nicht behauptet das sie unseriös ist.

Ich bin der Meinung das es nicht zu schaffen ist. Mehr nicht.

Nur zur Info. Wir haben nicht nur einen Gas Wasser Installateur in unserem Landkreis angefragt. Keine Chance dieses Jahr noch einen zu bekommen. Die haben ja im Moment auch noch andere Sachen zu tun wie Gasheizungen anpassen usw.

Siehe dein Beispiel mit Haus ca. 2000 gebaut. Selbst bei diesen "kleinen" Umbaumaßnahmen wird der Installateur/Handwerker der Flaschenhals sein.

Darauf wollt ich hinaus;)
 
marcodj schrieb:
Habe ich auch nicht behauptet und ich habe auch nicht behauptet das sie unseriös ist.
Okay, deine Wortwahl war utopisch (Habs oben mal entsprechend korrigiert). Kommt mehr oder minder aufs selbe raus oder? Das die Handwerker der Flaschenhals sein werden, davon ist auszugehen. Bei dem Beispiel von mir war das kein Problem. Das mag also auch erheblich regional variieren. Hier wird halt ohnehin viel gebaut und es ist viel Geld da. Offensichtlich haben sich dann auch mehr Handwerker angesiedelt. Das wir zu wenig Handwerker haben ist halt auch so ein problem, was man seit Jahren sehenden Auges ignoriert. Wie auch Pflegekräfte. Man weiß es, man sieht es, man kennt Hochrechnungen und Studien. Und ignoriert sie. Wie bei dem Thema eben auch.
 
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Na ja utopisch steht in dem Fall für, bis zum Ende des Jahres.

Es geht ja auch darum die Leute mitzunehmen in der ganzen Klima Geschichte und nicht nur sagen spart hier und spart da (was die meisten ja eh schon machen) und dann schlaue Sprüche geben wie macht doch mal ne Wärmepumpe rein ist ganz einfach.

Nein. Ist es leider "im Moment" nicht ganz einfach für ältere Häuser. Darauf wollt ich raus. Ich hoffe es kommt einigermaßen Verständlich rüber.

Mit dem Rest hast du natürlich vollkommen Recht👍
 
marcodj schrieb:
Ist es leider "im Moment" nicht ganz einfach für ältere Häuser.
Das ist dann halt so eine Art Kommunikationsproblem. Der Absender hat nicht zwingend von älteren Häusern gesprochen (vor allem, was ist denn konkret "älter"?), der Empfänger begreift es aber so. Letztlich ist doch bei dir und Bela damit schon erreicht, was erreicht werden sollte: Ihr hab euch Gedanken gemacht und es für euren individuellen Fall auf Machbarkeit geprüft. Ist negativ ausgefallen. Ende der Geschichte.

Am Ende wird man sehen, ob man es umsetzen konnte oder nicht. Das Problem ist, wie bei vielem, dass die Leute auf die Barrikaden gehen, bevor sie es wirklich versucht haben, anderen Ideologie vorwerfen, während sie selbst aus einem ideologisch geprägten Standpunkt heraus argumentieren. Damit meine ich nicht zwingend dich oder Bela, ihr habts ja versucht, wenn auch ihr basierend darauf dann die Studie anzweifelt. Ich gebe dir Recht, dass mitnehmen ist eine grpße Hürde, vor allem wenn die Leute in vielen Fällen nicht mal mehr so offen sind, überhaupt mitgenommen werden zu wollen. Ein Grund dafür ist die regelrechte wissenschaftsfeindlichkeit, die immer weiter zunimmt. Weil die Wissenschaft vermeintlich "ignorant" und/oder "hochnäsig" sei.
Warum auch immer, wird zunehmend das reine darstellen von Fakten bereits so aufgenommen. Das ist in der Klimadebatte zu sehen und bei vielen anderen Krisen und Problemen. Ein Teil des Problems mag in der zunehmenden Propganda zu finden sein, die zu jedem Thema existiert und die jahrelang massiv unterschätzt wurde. Das wird in erschreckendem Maße in einigen Fällen grade besonders deutlich. Sei es Klimakrise, Ukrainekrieg oder die Entwicklung in den USA in bezug auf den SCOTUS. Wir werden weitere Themenfelder erleben, wo das ebenso gravierende Folgen haben wird. Dürre bzw. Trinkwasser als Beispiel, wo die Klimakrise auch nur ein Baustein ist, aber nicht der alleinige Grund.

Um den Bogen zurück zu finden: Es wäre hilfreich, wenn man grundsätzlich offen wäre, Dinge versucht umzusetzen, auch wenn es für eine selber ggf. zunächst nachteilig erscheint, und, wenn das mal nicht funktioniert, nicht direkt den ganzen Weg anzuzweifeln. Denn was im kleinen vll nicht funktioniert, funktioniert dennoch im großen. Und jeder kleine Erfolg kann sich zu einem großen aufsummieren.
 
Absolut 👍

Den Weg werde ich nicht anzweifeln. Ganz im Gegenteil.

Ich befürchte nur, wie du schön beschrieben hast, die Menschen mit der Zeit Klima/Krieg etc. müde werden und sich dann leider nicht beteiligen werden bzw auf Stur stellen. Das wäre ein großes Übel.

Es kann nur funktionieren wenn alle mitmachen.
 
Ich will keine Luft-WP schlecht reden, mir geht es nur darum zu zeigen, das viel geschwurbelt wird aber am Ende alle trotzdem nur mit Wasser heizen.

drago-museweni schrieb:
Aber waren bis vor kurzem die einzigen, die eine höhere Temperatur erreichten um so überhaupt erst im Altbau Verwendung zu finden, was von vielen anderen ausgeschlossen wurde.
nach dem, was ich finden konnte ist der Unterschied, dass sie keine Datenblätter zu ihren Anlagen liefern und die entsprechenden Grenztemperaturen nicht benennen. Man kann eine Wärmepumpe auch auf hohen Temperaturniveaus betreiben, ebenso wie man sie bei Tiefkühl-Temperaturen nutzen kann. Das ist alles eine Sache der Einstellung des Verdichters und Expansionsventils, der Rest ist einfachste Physik. Jeder Kühlschrank, jede Klimaanlage, egal ob Hochtemperatur Wärmepumpe oder Sauerstoff Verflüssiger, sie alle nutzen das gleiche Prinzip.

Aber auch mit teils extremen Unterschieden im Wirkungsgrad.

Viele Firmen werben gerne mit einem hohen COP (Erzeugte Energie geteilt durch Stromverbrauch) bzw. einem hohen Wirkungsgrad ihrer Anlagen. Das bedeutet aber, dass die Temperaturdifferenz zwischen Primär- und Sekundärseite möglichst gering ausfallen darf. Man kann theoretisch mit einer Luft-WP bei -20°C Außentemperatur noch 100°C auf der Wasser Seite erzeugen, dann hat man aber keinen COP von >4 sondern eher was um die 1.

Die von dir verlinkte Firma hat ihre Werbestrategie angepasst: "Wenn jeder mit einem hohen COP wirbt, dann werben wir halt mit einer hohen Temperatur!"

Das ist inhaltlich nur dahingehend falsch, dass die Grenztemperaturen unterschlagen werden. 60°C im Vorlauf ... Bis zu welcher Außentemperatur? Wie ist der COP bei einer Norm-Außentemperatur von -12°C bis -16°C? Wie reagiert die Anlage bei einem länger anhaltendem Kaltwetterzustand von -20°C über mehrere Tage?

Die 60°C Grenze ist dahingehend wichtig, da man diese Temperatur dauerhaft für Trinkwarmwasser benötigt. Für normale Wohnungen ist ein Abfallen der Vorlauftemperatur um 10-15K kein Problem, der Baukörper ist entsprechend träge um kurzfristige Schwankungen auszugleichen und solange der Heizkörper für die Mieter "warm" ist fühlen sich diese auch warm. Da wird dann eine Raumtemperatur von 18°C auf das Wetter geschoben, nicht auf die reduzierte Leistung der Heizung.

drago-museweni schrieb:
Angeblich liegt es auch an dem Aufbau im inneren des Wassertank, ob es nur anderes Schlangenöl ist kann ich nicht beurteilen, beim Kollegen gings über den Winter und das mit alten Heizkörpern inwiefern das auch mit anderen Anlagen klappt ka.
Der Wassertank hat nichts mit der Leistung der Wärmepumpe zu tun. Das ist als würdest du einem PKW eine Leistungssteigerung zusprechen ... Nur weil dessen Tank im Inneren anders ist. Ein Wassertank ist einzig ein Speicher für die Wärme und eine hydraulische Entkopplung von Erzeugern und Verbrauchern. Sprich die Wärmepumpe kann mit einem für sie optimalen Volumenstrom laufen und die Heizkörper werden mit dem für sie notwendigen versorgt, ohne das sich diese beiden Volumenströme beeinflussen.

Das ist aber nur im Heizgrenzzeitraum von Relevanz, wenn die Heizkörper kaum Wärme/Volumenstrom benötigen, die Luft-WP (genauer gesagt alle Wärmeerzeuger) jedoch eine Minimale Erzeugerleistung besitzt (30-50% eines einzelnen Verdichters).

Der Speicher an sich ist in diesem Falle (Trinkwasser und Solar Speicher sind anders aufgebaut, weil Trinkwasserhygiene bzw. Glykol) nur ein großer Tank mit Strömungsblechen in der Mitte um eine Schichtung zu unterstützen. Sprich bei 60/30 hat er im oberen Bereich die 60°C und im unteren Bereich die 30°C anstatt sich turbulent zu durchmischen und bei 45°C zu landen. Das ist aber "Stand der Technik" seit es Warmwasserheizungen gibt.

Anyway, die einzige Möglichkeit, wie der Warmwasserspeicher die Temperatur erhöhen kann ist durch eine Heizpatrone. Wenn die Wärmepumpe nur 55°C Vorlauf liefert dann ist dies die einzige Möglichkeit das Wasser auf 60°C aufzuheizen. Rein durch eine bestimmte Form wird sich Wasser nicht erwärmen ... Sonst bräuchten wir auch keine Wärmeerzeuger sondern es würde reichen Heizungsrohre nur krumm und schief zu verlegen und die Wohnung wäre warm.
 
@Damien White
Ja wie auch immer ist mir dann doch irgendwie egal, wollte jetzt keine Diskussion zum Thema Wärmepumpe entfachen, das es funktioniert ohne Heizstab / Zusatzheizer habe ich ja mitbekommen beim Kollegen, was dann jemand machen will oder nicht muss jeder selber wissen zumindest arbeitet die Firma sauber, und andere Lösungen sind auch nicht wirklich günstiger im Gesamtpreis, und der Service war bisher top.
 
BelaC schrieb:
Die Gasheizung ist aber wesentlich älter und muss demnächst raus.
Evtl.wäre hier dann eine neue Gasbrennwertheizung kombiniert mit einer Wärmepumpe, also Hybrid oder in Kombi mit Solarthermie auf dem Dach eine Lösung. Ich kenne Dein Haus nicht aber das sollte unter 12k machbar sein mit einer Gaseinsparung von 30-50%. Je nach Hersteller der Gasheizung lässt sich diese später auch theoretisch mit Wasserstoff betreiben (HustViessmann)
So haben wir das bei unserem Haus (Bj 1890) gemacht, allerdings mit einer zusätzlichen PV Anlage.
 
@Buttkiss ich glaube nicht das du eine neue Heizung für 12k bekommst, auch wenn das Gerät an sich nicht teuer ist, aber was ich so mitbekomme von Heizungserneuerungen kannste froh sein wenn man auf 24k€ kommt nach abzug der Förderung..
 
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drago-museweni schrieb:
ich glaube nicht...
Zumindest vor 2 Jahren: Neue Viessmann Gasbrenntwertheizung mit 150l Pufferspeicher 5k plus 3k wenn Hybrid mit WP oder plus 5k wenn in Kombi mit Solarthermie. Ohne Förderung.
Edit: Die Heizungskomponenten kann ich auch aktuell noch zu ähnlichen Preisen kaufen, die WP und Solarthermie sind sogar etwas günstiger geworden. Der Zeitaufwand für die Handwerker ist wirklich überschaubar also kann ich diese Preise nicht nachvollziehen.
 
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@Buttkiss da ist das Problem vor zwei Jahren, ich verstehe die Preise ja auch nicht wirklich, scheint als würden die teils gewürfelt.
 
Erkekjetter schrieb:
@BelaC
Sondern nur auf deinen nahezu worst case szenario.
Wie kommst du darauf, dass es sich in meinem Fall nahezu um ein Worst-Case-Szenario handelt? Ich denke mein Fall spiegelt eher den Normalfall in Deutschland wieder, wenn ich mir die Daten zu den Baujahren der Wohnungen in anschaue. Es ist doch andersrum: dein Fall, in dem eine Wärmepumpe als "Plug-and-Play"-Lösung einfach ohne großen Aufwand eingebaut werden kann, dürfte in der Realität eher die Ausnahme sein.

Erkekjetter schrieb:
Letztlich ist doch bei dir und Bela damit schon erreicht, was erreicht werden sollte: Ihr hab euch Gedanken gemacht und es für euren individuellen Fall auf Machbarkeit geprüft. Ist negativ ausgefallen. Ende der Geschichte.
Gerne würde ich das so locker sehen, aber so einfach ist es nicht. Ja, die aktuellen Preissteigerungen, die wir im Moment im Energiemarkt sehen, sind zu großen Teilen auf den unvorhersehbaren Krieg in der Ukraine und die Sanktionen zurückzuführen, die Deutschland/EU Russland auferlegt hat. Damit komme ich klar. Ich hoffe, dass diese Sanktionen ihre Wirkung nicht verfehlen und sich die Lage irgendwann auch wieder beruhigt.

Aber letztendlich sind die Preissteigerungen der Energie, wenn auch nicht in der aktuellen Geschwindigkeit, politisch gewollt. Wenn ich mich jetzt zurücklehne und sage: "was solls, geht halt nicht", wird sich das in ein paar Jahren massiv negativ auf meinen persönlichen Wohlstand auswirken.

Erkekjetter schrieb:
Ein Grund dafür ist die regelrechte wissenschaftsfeindlichkeit, die immer weiter zunimmt. Weil die Wissenschaft vermeintlich "ignorant" und/oder "hochnäsig" sei.

Ja und nein. Ja, es gibt wohl eine wachsende Zahl an Personen, die Wissenschaft generell ablehnen und sich lieber auf irgendwelche Gurus berufen. Wahrscheinlich am besten zu beobachten auf jeder Impfgegnerdemo.

Auf der anderen Seite beckleckert sich auch "die Wissenschaft" nicht nur mit Ruhm, sondern schadet ihrem Ansehen mit Schnellschüssen, wie der zuvor erwähnten Studie, selbst. Eine solche Studie hat mit Wissenschaft, zumindest wie ich sie für mich definiere, nichts zu tun. Allein das Literaturverzeichnis ist ein schlechter Scherz (Spiegel, New York Times, Süddeutsche Zeitung, etc. und sehr wenige Beiträge aus wissenschaftlichen Zeitschriften mit Peer-Review). Ich persönlich würde das kaum als Bachelorarbeit durchgehen lassen. Und auf die Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal hätte ein solcher Beitrag überhaupt keine Chance. Das ist mir bewusst, da ich selbst im Wissenschaftssystem arbeite. Den meisten anderen vermutlich nicht. Die sehen das dann als eine wissenschaftliche Arbeit und bekommen einen völlig falschen Eindruck davon, was Wissenschaft eigentlich ausmacht.

Die Medaille hat auch in diesem Fall zwei Seiten.

Ergänzung:

Und zum Thema "ignorant" bzw. "hochnäsig": auf der zweiten Seite der Studie steht nicht "Klimaschutz rechnet sich, wenn ihr Haus nicht älter als 20 Jahre und überdurchschnittlich gut gedämmt ist" o.ä., sondern "Klimaschutz rechnet sich. Es gibt keine Ausreden mehr." Viel mehr von oben herab geht ja wohl nicht.

Buttkiss schrieb:
Evtl.wäre hier dann eine neue Gasbrennwertheizung kombiniert mit einer Wärmepumpe, also Hybrid oder in Kombi mit Solarthermie auf dem Dach eine Lösung. Ich kenne Dein Haus nicht aber das sollte unter 12k machbar sein mit einer Gaseinsparung von 30-50%.

Ja, evtl. ist so ein Kompromiss eine Lösung. Daran habe ich auch schon gedacht. Wobei mir 12k extrem wenig erscheinen. Das würde mich wohl schon eine einfache herkömmliche Gasheizung kosten.

Ich hab mir auch schon überlegt in Etappen vorzugehen. Z. B. erst in einem Teil des Hauses, wo der Boden sowieso neu gemacht werden muss, eine Fußbodenheizung einzubauen, diese aber zunächst mit einer herkömmlichen Gasheizung betreiben. Dann könnte ich später vllt. mit geringerem Aufwand auf eine komplett nachhaltige Heizung umsteigen.
 
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BelaC schrieb:
Diese Daten spiegeln lediglich das Baujahr, nicht aber die Renovierungsstände wieder... Siehe "errichtet von bis". Und Worst Case deshalb, weil es den Worst Case für eine Umrüstung auf WSP darstellt. Nämlich den, dass es ohne massive Sanierung nicht geht, weil Heizung, Fenster und Dämmung weit unter Standard liegen.
BelaC schrieb:
Aber letztendlich sind die Preissteigerungen der Energie, wenn auch nicht in der aktuellen Geschwindigkeit, politisch gewollt.
Sie sind die direkte Folge von schlechter/unsicherer Versorgungslage, hoher Nachfrage und und schlechter Planung (nicht der aktuellen Regierung). Von politisch gewollt sehe ich da wenig. Eher politisch toleriert, weil man sich nicht mit dem Bürger anlegen wollte.
 
Erkekjetter schrieb:
(...)Am Ende wird man sehen, ob man es umsetzen konnte oder nicht. (...)
Tut mir leid, das ist mir angesichts der negativen Folgen einer offensichtlich fehlerhaften Strategie (siehe dazu #1.508) zu wenig. Ich setze doch nicht all meine Ressourcen auf ein sehr unwahrscheinliches Szenario.
Erkekjetter schrieb:
Das Problem ist, wie bei vielem, dass die Leute auf die Barrikaden gehen, bevor sie es wirklich versucht haben, anderen Ideologie vorwerfen, während sie selbst aus einem ideologisch geprägten Standpunkt heraus argumentieren. Damit meine ich nicht zwingend dich oder Bela, ihr habts ja versucht, wenn auch ihr basierend darauf dann die Studie anzweifelt. Ich gebe dir Recht, dass mitnehmen ist eine grpße Hürde, vor allem wenn die Leute in vielen Fällen nicht mal mehr so offen sind, überhaupt mitgenommen werden zu wollen. Ein Grund dafür ist die regelrechte wissenschaftsfeindlichkeit, die immer weiter zunimmt. Weil die Wissenschaft vermeintlich "ignorant" und/oder "hochnäsig" sei.
Warum auch immer, wird zunehmend das reine darstellen von Fakten bereits so aufgenommen. Das ist in der Klimadebatte zu sehen und bei vielen anderen Krisen und Problemen. (...)
Da empfehle ich mal einen Blick in den Spiegel. Wer ignoriert hier konsequent das Problem der wegfallenden gesicherten Erzeugungsleistung?

Es wird auf Studien verwiesen, in denen steht "Alles gerechnet, funktioniert alles!"

Problem dabei:

1. Die Studien können nicht alle Faktoren (also auch wirtschaftliche, sozialökonomische, geopolitische und weitere wichtige Einflussparameter) berücksichtigen, die auch wesentlichen Einfluss auf die tatsächlich weitere Entwicklung haben.

2. Die Studien beschreiben anhand von Modellen gewisse Szenarien, ein Szenario ist keine Prognose.

3. Die Studien beinhalten den Betrieb von Anlagen und Lieferungen von grünem Wasserstoff. Beides existiert bisher nicht. Es gibt keine Gesetze oder Verträge, die irgendjemanden dazu zwingen diese Anlagen zu finanzieren, zu planen, zu bauen oder zu betreiben. Woher sollen die Anlagen kommen? Woher soll der Wasserstoff kommen? Es gibt derzeit keine verbindlichen Lieferverträge dazu.

Du akzeptierst doch nur Experten, die Dein grünes Weltbild singen, alle anderen Menschen sind entweder ignorant oder Idioten.

Was ist eigentlich mit Frankreich und England, beide setzen bei Energieerzeugung und Verteidigung (das schafft Synergien) auf Atomkraft. Gibt es dort keine Experten? Leben in Frankreich und England nur Idioten? Was ist mit den Ländern, die ihre Kohlekrafterzeugung derzeit ausbauen? Auch dort leben nur Idioten?

Am Ende bleibt in Deinem Weltbild nur eine kleine grüne Expertenrunde übrig, nur sie weiß was richtig ist und alle anderen haben zu kuschen?

Ich würde nicht damit rechnen, dass diese Messe schon gelesen ist.
 
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gibt es im pott keine kumpel mehr die wieder unter tage gehen und kohle fördern? das hatte doch ruhrpott-charme.
 
Wozu? Steinkohle gibt es auf dem Weltmarkt in Hülle und Fülle und muss dort nicht kostensintensiv unter Tage gefördert werden, zudem sind die Gruben geschlossen und demontiert.

Mangel an Kohle werden wir nicht haben, im Gegenteil, es scheint das die Regierung nicht überprüft hat ob die Kohlebetreiber die Milliarden für die Sicherheitsbereitschaft auch korrekt verwenden und nicht einfach in die Bilanzen einstreicht - die haben nämlich "vergessen" das man Ersatzteile und Personal vorhalten müsste um die Dinger bei einer Krise wieder anfahren zu können.
 
Binalog schrieb:
Wer ignoriert hier konsequent das Problem der wegfallenden gesicherten Erzeugungsleistung?
Wer redet immer von Problem, wo offensichtlich keins ist.

Binalog schrieb:
Was ist eigentlich mit Frankreich und England, beide setzen bei Energieerzeugung und Verteidigung (das schafft Synergien) auf Atomkraft.
Beides so offensichtlich negativ Beispiele :D
Kosten laufen aus dem Ruder und Ausfälle häufiger als hier.
 
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