Erkekjetter schrieb:
@BelaC
Sondern nur auf deinen nahezu worst case szenario.
Wie kommst du darauf, dass es sich in meinem Fall nahezu um ein Worst-Case-Szenario handelt? Ich denke mein Fall spiegelt eher den Normalfall in Deutschland wieder, wenn ich mir
die Daten zu den Baujahren der Wohnungen in anschaue. Es ist doch andersrum: dein Fall, in dem eine Wärmepumpe als "Plug-and-Play"-Lösung einfach ohne großen Aufwand eingebaut werden kann, dürfte in der Realität eher die Ausnahme sein.
Erkekjetter schrieb:
Letztlich ist doch bei dir und Bela damit schon erreicht, was erreicht werden sollte: Ihr hab euch Gedanken gemacht und es für euren individuellen Fall auf Machbarkeit geprüft. Ist negativ ausgefallen. Ende der Geschichte.
Gerne würde ich das so locker sehen, aber so einfach ist es nicht. Ja, die aktuellen Preissteigerungen, die wir im Moment im Energiemarkt sehen, sind zu großen Teilen auf den unvorhersehbaren Krieg in der Ukraine und die Sanktionen zurückzuführen, die Deutschland/EU Russland auferlegt hat. Damit komme ich klar. Ich hoffe, dass diese Sanktionen ihre Wirkung nicht verfehlen und sich die Lage irgendwann auch wieder beruhigt.
Aber letztendlich sind die Preissteigerungen der Energie, wenn auch nicht in der aktuellen Geschwindigkeit, politisch gewollt. Wenn ich mich jetzt zurücklehne und sage: "was solls, geht halt nicht", wird sich das in ein paar Jahren massiv negativ auf meinen persönlichen Wohlstand auswirken.
Erkekjetter schrieb:
Ein Grund dafür ist die regelrechte wissenschaftsfeindlichkeit, die immer weiter zunimmt. Weil die Wissenschaft vermeintlich "ignorant" und/oder "hochnäsig" sei.
Ja und nein. Ja, es gibt wohl eine wachsende Zahl an Personen, die Wissenschaft generell ablehnen und sich lieber auf irgendwelche Gurus berufen. Wahrscheinlich am besten zu beobachten auf jeder Impfgegnerdemo.
Auf der anderen Seite beckleckert sich auch "die Wissenschaft" nicht nur mit Ruhm, sondern schadet ihrem Ansehen mit Schnellschüssen, wie der
zuvor erwähnten Studie, selbst. Eine solche Studie hat mit Wissenschaft, zumindest wie ich sie für mich definiere, nichts zu tun. Allein das Literaturverzeichnis ist ein schlechter Scherz (Spiegel, New York Times, Süddeutsche Zeitung, etc. und sehr wenige Beiträge aus wissenschaftlichen Zeitschriften mit Peer-Review). Ich persönlich würde das kaum als Bachelorarbeit durchgehen lassen. Und auf die Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal hätte ein solcher Beitrag überhaupt keine Chance. Das ist mir bewusst, da ich selbst im Wissenschaftssystem arbeite. Den meisten anderen vermutlich nicht. Die sehen das dann als eine wissenschaftliche Arbeit und bekommen einen völlig falschen Eindruck davon, was Wissenschaft eigentlich ausmacht.
Die Medaille hat auch in diesem Fall zwei Seiten.
Ergänzung:
Und zum Thema "ignorant" bzw. "hochnäsig": auf der zweiten Seite der Studie steht nicht "Klimaschutz rechnet sich, wenn ihr Haus nicht älter als 20 Jahre und überdurchschnittlich gut gedämmt ist" o.ä., sondern "Klimaschutz rechnet sich. Es gibt keine Ausreden mehr." Viel mehr von oben herab geht ja wohl nicht.
Buttkiss schrieb:
Evtl.wäre hier dann eine neue Gasbrennwertheizung kombiniert mit einer Wärmepumpe, also Hybrid oder in Kombi mit Solarthermie auf dem Dach eine Lösung. Ich kenne Dein Haus nicht aber das sollte unter 12k machbar sein mit einer Gaseinsparung von 30-50%.
Ja, evtl. ist so ein Kompromiss eine Lösung. Daran habe ich auch schon gedacht. Wobei mir 12k extrem wenig erscheinen. Das würde mich wohl schon eine einfache herkömmliche Gasheizung kosten.
Ich hab mir auch schon überlegt in Etappen vorzugehen. Z. B. erst in einem Teil des Hauses, wo der Boden sowieso neu gemacht werden muss, eine Fußbodenheizung einzubauen, diese aber zunächst mit einer herkömmlichen Gasheizung betreiben. Dann könnte ich später vllt. mit geringerem Aufwand auf eine komplett nachhaltige Heizung umsteigen.