Novar schrieb:Eigentlich ist das sehr wohl klar; sie müssten im Frühjahr nächstes Jahr ausgetauscht werden und das ist so schnell eben nicht möglich.
Auch ich lese überall, dass der Weiterbetrieb nach deinem Bilde unzählige Milliarden kosten würde. Binalog hat da durchaus Recht damit, dass ein "drei Monate Weiterbetrieb" bezüglich Brennstoff, Personal (und auch Versicherungskosten usw.) in absolut keinem Verhältnis stehen zu einem mehrjährigen.
[...]
Ich verlasse mich dabei lieber auf meine Kontakte zu einem der großen Energieerzeuger und meine Erfahrungen aus derselben Branche in leitender Position, wenn auch nicht im Nuklearbereich.
Brennstäbe werden nicht komplett ausgetauscht, sondern in Tranchen. Geschieht dies nicht, können verschiedene Konsequenzen drohen. Eine davon ist, je nach Anlage, dass mit verminderter Leistung gefahren wird/werden kann.
Was ebenfalls Milliarden kostet ist es die bereits beauftragten Arbeiten zum Rückbau zu verschieben. Und dann stehen wir nächstes Jahr wieder mit denselben Problemen da, können also direkt ein paar Jahre mitnehmen.
AKWs lassen sich so oder so nicht versichern. Der Staat haftet final.
Das Personal verschwindet nicht. Ein guter Teil wird in die Rückbauphase übernommen oder in anderen Konzernteilbereichen eingesetzt. Die gehen ja nicht mit 39 in Rente oder werden hinter der Anlage verbuddelt.
fgordon schrieb:Wieso sollte Putin Zugeständnisse machen? - er hat bereits jetzt genug Käufer für seine Rohstoffe, steigert ja sogar seine Produktion massiv wegen der hohen Nachfrage - und in 2-3 Wintern ist Europa dann eh völlig bedeutungslos für Russland - die wenigen Unternehmen die dort im Produktionsbereich überlebt haben sind alle in Asien oder sonstwo auf der Welt mit ihren Anlagen, die ja sich nicht an den Russland Sanktionen beteiligt - siehe Grafik - und damit auch wieder Putins bzw Russlands Kunden.
Dadurch dass so wenige Länder sich an den Sanktionen beteiligt haben und ALLE Zukunftsmärkte/regionen NICHT ist Russland nicht in der Zwangslage, dass es überhaupt Zugeständnisse machen muss, es kann einfach entspannt abwarten und das aussitzen - Geld kommt genug rein.
Putin kann aber das Geld, das er einnimmt, nicht sinnvoll ausgeben.
Er verkauft derzeit vor allem Optionen. Oder wie kommt das Öl denn genau von Russland nach Indien?
Wie kommt es aus den für Europa vorgesehenen Gasfeldern mit Pipelines nach Europa wo anders hin? Wenn die russischen Flüssiggasterminals mangels europäischer Arbeiter und Auftragnehmer quasi stillstehen?
Wo bekommt Russland seine benötigten Ersatzteile und Servicetechniker für die vorhandenen Maschinen her? Russland kann ohne westliche Technik weder Öl noch Gas auskundschaften, erschließen, fördern, verarbeiten oder verschicken.