Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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whtjimbo schrieb:
ich sehe das etwas anders
Aber begründen kannst du es halt nicht; auch wenn du da einen "ersten Schritt" hinein fantasierst...
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whtjimbo schrieb:
nun ja, es ist Verrat an ihrer Basis
Quatsch; nach 40 Jahren fühlt sich doch keiner verraten wegen einem - nur möglichen(!) - Aufschub von paar Monaten... lol...
 
Novar schrieb:
Ich beziehe mich auf das Kraftwerg Gundremmingen und auf Isar 2, in Summe 2,4 Prozent.(...)
Es geht doch um den Weiterbetrieb von Isar 2, Neckarwestheim und Emsland. Die drei haben im ersten Quartal diesen Jahres ca. 6 % des Stroms erzeugt...

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link

Und damit fast soviel wie PV...

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link

Zu berücksichtigen dabei ist, dass dies die AKWs mit 4,2 GW installierter Leistung geschafft haben und PV mit über 60 GW installierter Leistung, also ca. Faktor 14.

Novar schrieb:
(...)In wie fern geben die "deutschen Grünen" ihr dahingehend langfristiges Bestreben (du nanntest es "Kampf") auf, nur weil sie für einen weiteren Stresstest sind?
Die Frage gilt selbst dann noch, sollten sie am Ende einer Verlängerung bis ~Mitte nächsten Jahres zustimmen.
Stimmt, wenn man seine Meinung aufgrund neuer Erkenntnisse ändert verdient das Respekt und keine Häme.

Die Frage, die mir sich aufdrängt ist, wie konnten die Bundesminister Lembke und Habeck bereits am 08.03.22 zu diesem Ergebnis kommen...

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link

Das Ergebnis des ersten Streßtests lag im Mai vor. Der zweite wurde gerade eben erst beauftragt.

Jetzt geht es doch um die technische, wirtschaftliche und rechtliche Sicherung der Verfügbarkeit der AKWs am 01.01.23 für den Weiterbetrieb bis 31.03.23. D. h. noch nicht, dass sie dann auch weiterlaufen müssen. Kann sein, dass wir zu diesem Zeitpunkt ausreichend Energie haben. Wenn es aber eng wird, dann ist es Mitte Dezember zu spät um zu merken "Ach Du meine Güte!", dann hat man ein Backup.

Gesicherte Verfügbarkeit und tatsächlicher Weiterbetrieb sind zwei Paar Schuhe.

Ein Stromnetz benötigt für den sicheren Normal- und Störbetrieb außer der Wirkleistung auch Systemdienstleistungen wie Blind- und Kurzschlussleistung. Für den sicheren Betrieb des Höchstspannungsnetzes sind die thermischen Kraftwerke bisher unerlässlich.

Die AKWs werden als Gefahrenquelle dargestellt, das Problem ist, direkt nach dem Abschalten sind sie nicht ungefährlicher, ganz im Gegenteil. Für die Nachkühlung benötigen die AKWs eine sichere externe Stromversorgung. Durch das Abschalten von Isar 2 wird das bayrische Stromnetz rein rechnerisch instabiler und anfälliger. Und dieses anfälligere Netz muss dann Isar 2 sicher versorgen.

Es wäre doch ein Treppenwitz der Geschichte, wenn man gerade mit den letzten Abschaltungen einen Störfall produzieren würde. Das kann doch nicht mal im Interesse von grünen Fundamentalisten sein.

AKWs während einer Energiemangellage mitten im Winter abzuschalten ist Irrsinn.
 
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Binalog schrieb:
Es geht doch um den Weiterbetrieb von Isar 2, Neckarwestheim und Emsland.
Nein, es ging um den Weiterbetrieb hinsichtlich des TÜV-Gutachtens. Und der behandelt nun mal die Möglichkeiten zu Isar 2 und dem Block C Gundremmingen.
Und für diese gilt halt weiterhin die genannte Summe von 2,4 Prozent...
 
Novar schrieb:
Aber begründen kannst du es halt nicht; auch wenn du da einen "ersten Schritt" hinein fantasierst...
ist es Glaube bei Dir? So der grüne, unwidersprüchliche Weg?
Ergänzung ()

Novar schrieb:
Ergänzung ()

Quatsch; nach 40 Jahren fühlt sich doch keiner verraten wegen einem - nur möglichen(!) - Aufschub von paar Monaten... lol...
es sind immer kleine Schritte,
es war die Kriegszustimmung bei Kosovo und Afghanistan, es waren jetzt die Kohlekraftwerke trotz Klimawandel, und es geht auch um die Betrachtung von AKWs
da fühlt sich keiner verraten? ach Mensch, die Realität sieht ganz anders aus, wenn die Grünen die Zustimmung der Bevölkerungsmehrheit wollen, da gehört sich auch von der Basis-Blase zu trennen
 
Zuletzt bearbeitet:
whtjimbo schrieb:
ist es Glaube bei Dir?
Naja; du bist es, der sich in die Zustimmung für einen neuen Stresstest gleich einredet, damit würden sie ihren "40 Jahre lang andauernden Kampf" aufgegeben.

Und das darfst du dir freilich auch weiterhin einreden. Nur begründen halt, wie vorhergesagt, nicht. :D
 
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also keine Antwort von Dir?
wie erklärst Du das ganze denen die sich an die Gleise gegen Castor-Behälter gekettet haben?
 
whtjimbo schrieb:
also keine Antwort von Dir?
Ob ich glaube?
Was hat das mit deinem realitätsfernen puzzeln zu tun? Weshalb lenkst du ab mit Nebensächlichkeiten?

whtjimbo schrieb:
wie erklärst Du das ganze denen die sich an die Gleise gegen Castor-Behälter gekettet haben?
Was soll man denen erklären? Was gibt es denen zu erklären?
Eine Erklärung für einen Stresstest? Was ändert das am Atomausstieg, der längst geklärte (und damit gewonnene) Sache ist? Oder bildest du dir jetzt auch noch ein, dass demnächst wieder Atomkraftwerke gebaut werden, ja?

Einfach nur lol...
Wie dargelegt, wird damit keinesfalls irgendein "40 Jahre lang andauernder Kampf" aufgegeben, das entspricht alleine deiner Fantasie.
 
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whtjimbo schrieb:
(...) ach Mensch, die Realität sieht ganz anders aus, wenn die Grünen die Zustimmung der Bevölkerungsmehrheit wollen, da gehört sich auch von der Basis-Blase zu trennen
Ist es wirklich so schlimm, dass man erkennt, dass Jagdbomber und AKWs Teil der realen Welt sind?

Ich bin gespannt auf das Ergebnis des zweiten Streßtests.

Das Bundeswirtschaftsministerium (Minister Partei Die Grünen) hat nun die BNetzA (Behördenchef Partei Die Grünen) angewiesen einen zweiten Streßtest durchzuführen. Die BNetzA hat damit die vier ÜNBs beauftragt. Die Renditehöhen der Investitionen, die die ÜNBs tätigen, sind abhängig von Entscheidungen der BNetzA. Die Erfolgsprämien der ÜNB-Chefs sind abhängig von den Renditen.

Ich habe hinsichtlich Überparteilichkeit und Neutralität nicht die geringsten Zweifel.
 
Novar schrieb:
Ob ich glaube?
Was hat das mit deinem realitätsfernen puzzeln zu tun? Weshalb lenkst du ab mit Nebensächlichkeiten?

Was soll man denen erklären? Was gibt es denen zu erklären?
was, so schnell lässt man die alten Kämpfer fallen gelassen? Ist es die neue Generation, die den alten Kampf einfach vergessen hat, aber davon profitieren möchte?
Novar schrieb:
Eine Erklärung für einen Stresstest? Was ändert das am Atomausstieg, der längst geklärte (und damit gewonnene) Sache ist? Oder bildest du dir jetzt auch noch ein, dass demnächst wieder Atomkraftwerke gebaut werden, ja?
nein, ich bilde mir nicht ein, dass weitere nötig sind, es reichen die 6 (oder 7 für mache Mitleser), die noch in Betrieb bleiben/gehen können,
es können weiterhin EE gerade bei uns im Norden ausgebaut werden, bin dafür, sehe täglich an jeder Ecke viele, Platz haben wir,
und aus dem Grund finde ich, dass realistische Vorstellung der Regierungs-Grünen dem Land helfen, da sie ja bereit sind die Blase zu verlassen
 
Energiewende in Deutschland Geschwindigkeit - Kosten

Zu dem o.a. Thema und den hier gesagten Fakten, ziehe ich für mich folgendes Urteil. Ja, die Energiewende läuft. Leider zu langsam, denn wären wir weiter, würden uns die Kosten der Energiekrise nicht so hart treffen, da Wind und Sonne derzeit auf 0% Inflation kommen. Leider lässt es sich sehr schwer ermitteln, welche Kosten in der Vergangenheit zu welchen Kostenreduktion jetzt/in Zukunft geführt hätte. Und leider rückwirkend auch nicht zu ändern, also jetzt aufs Tempo drücken!
 
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Binalog schrieb:
Ist es wirklich so schlimm, dass man erkennt, dass Jagdbomber und AKWs Teil der realen Welt sind?
nein, ganz und gar nicht, eine realitätsbewusste Partei ist gut für unser Land, aber die Erkennung der Realitäten fehlt (anscheinend) einem Teil der Basis, was schade ist
pragmatisches Vorgehen der Regierungs-Grünen ist positiv zu bewerten
 
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whtjimbo schrieb:
was, so schnell lässt man die alten Kämpfer fallen gelassen?
Es gibt keine Kämpfer mehr; sind auch nicht mehr nötig - der Atomausstieg ist beschlossene Sache.
Darum wird auch kein "alter Kämpfer" fallen gelassen. Hör doch bitte endlich auf hier wild herum zu fantasieren.

whtjimbo schrieb:
nein, ich bilde mir nicht ein
Ähm, doch.

whtjimbo schrieb:
und aus dem Grund finde ich, dass realistische Vorstellung der Regierungs-Grünen dem Land helfen, da sie ja bereit sind die Blase zu verlassen
Es wird hinsichtlich der Atomkraftwerke keine "Blase verlassen".
 
whtjimbo schrieb:
wenn der Ausstieg "beschlossen" ist (zum 31.12.2022), wozu noch eine weitere Betrachtung?
Wenn dir also die Umstände nicht bekannt sind... dann fehlts halt schon sehr weit... :D
Am Ausstieg als solchen wird sich nichts ändern; die Abschaltung von zwei/drei Meilern wird - wenn(!) überhaupt - um ein paar Monate aufgeschoben. Das ändert in Summe doch gar nichts.
 
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Binalog schrieb:
Die AKWs werden als Gefahrenquelle dargestellt, das Problem ist, direkt nach dem Abschalten sind sie nicht ungefährlicher, ganz im Gegenteil. Für die Nachkühlung benötigen die AKWs eine sichere externe Stromversorgung. Durch das Abschalten von Isar 2 wird das bayrische Stromnetz rein rechnerisch instabiler und anfälliger. Und dieses anfälligere Netz muss dann Isar 2 sicher versorgen.
Das liest sich für mich stark überdramatisierend. Das Hauptrisiko besteht unmittelbar mit dem Stoppen der Kettenreaktion nicht mehr. Natürlich müssen die Brennelemente danach weiterhin konstant gekühlt werden, es entsteht allerdings auch nur noch ein Bruchteil der Wärme im aktiven Zustand.

An dem Punkt, dass wir das bisjen Strom zum Kühlen der drei abgeschaltete AKWs nicht mehr haben, haben wir schon deutlich mehr hinter uns als mal ein Tag ohne funktionierende Heizung.
 
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Revan1710 schrieb:
Das liest sich für mich stark überdramatisierend. Das Hauptrisiko besteht unmittelbar mit dem Stoppen der Kettenreaktion nicht mehr. Natürlich müssen die Brennelemente danach weiterhin konstant gekühlt werden, es entsteht allerdings auch nur noch ein Bruchteil der Wärme im aktiven Zustand.(...)
So wenig ist das gar nicht...

Nachwärme

Klar, die laufen auch mit Diesel...

Diesel

Ich bin nur etwas erstaunt, wie sorglos man das nun sieht. Vorher hatten einige Leute bei einer Schraube mit Flugrost doch glatt Schnappatmung. Verrückte Zeiten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Binalog schrieb:
So wenig ist das gar nicht...
Hier ist mal die Rede von lediglich 7 % im Vergleich zu aktivem Betrieb, wohlgemerkt bei Schnellabschaltung.

Ich sehe da jedenfalls kein enormes Riskio, dass da die Kühlung irgendwie nicht mehr gewährleistet werden kann. Es droht ja auch kein langanhaltender Blackout, sondern dass wir vlt. mit dem Gas haushalten müssen und im schlimmsten Fall wohl die Heizung mal ausbleiben muss.
 
Revan1710 schrieb:
Es droht ja auch kein langanhaltender Blackout, sondern dass wir vlt. mit dem Gas haushalten müssen und im schlimmsten Fall wohl die Heizung mal ausbleiben muss.
Du hast die reale Gefahr einer schweren Wirtschaftsrezession inmitten der Corona-Nachwehen und mitten im größten Krieg in Europa seit 1945 vergessen. Dazu kommt das du nicht einfach mal die Heizung "gasfrei" machen kannst für ein paar Tage, so funktioniert das nicht. Wenn der Gasfluss unterbrochen wird springen die Sicherungen raus, das sollen sie ja auch, was je nach Gerät von einem Laien garnicht behoben werden kann.

Der Zusammbruch der Gasversorgung ist ein langanhaltender Blackout, sogar gravierender als es sich viele vorstellen mögen, du kannst nicht einfach einen Hochofen, eine Schmiede, eine Gießerei, eine Veredeler abstellen und am nächsten Tag wieder an, je nach Fall dauert das Monate. Methan ist dazu für sehr viele Bio-Chemische und Chemische Grundstoffe nicht substituierbar, auch hier sind meistens Prozessschritte mit hunderten oder mehr Etappen am Werk, ein einfaches Zu und Aufdrehen des Gashahns funktioniert nicht mal eben wenn du nicht die Anlage beschädigen willst.

Die deutsche Industrie ist hochgradig vom Erdgas abhängig, umfasst rund 6 Millionen Arbeitsplätze und ca. ein Viertel der Bruttowertschöpfung, in Moskau kennt man diese Zahlen sehr gut und weiss aktuell dieses mächtige Drohpotential mehr als gut zu nutzen.
 
The_waron schrieb:
Du hast die reale Gefahr einer schweren Wirtschaftsrezession inmitten der Corona-Nachwehen und mitten im größten Krieg in Europa seit 1945 vergessen. Dazu kommt das du nicht einfach mal die Heizun
Es ging auch überhaupt nicht um irgendwelche Langzeitfolgen, die ein andauernder Gasmangel, Corona oder der Krieg mit sich bringen. Sondern nur um das Risiko eines abgeschalteten AKWs, das weiterhin gekühlt werden muss.

Dass es zu kurzgespringen ist mit einer ausbleibenden Heizung gebe ich gerne zu. Da würde vorher aber auch rationalisiert werden und nicht auf einmal alles von eben auf gleich verbraucht sein. Akut ist ja auch erstmal die Versorgung über kommenden Winter.
 
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