Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Novar schrieb:
Da steht, die Brennelemente müssten NICHT getauscht werden?
Ein Streckbetrieb ist ggf. möglich aber glaubst du etwa ernsthaft die Energieunternehmen würden auch nur einen Cent für Brennstäbe bezahlen die sie nicht nutzen?

Wenn die Physiker ihre Aufgabe richtig gemacht haben sind die Steuerstäbe am 31.12 alle draußen und die Leistung beginnt trotz vollständigem Entfernen des Bors im Primärkreis sich zu reduzieren.
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Erkekjetter schrieb:
Durch das "zusammenführen" der noch aktivsten Stäbe aus dem Bestand kann ein neuer Kern erstellt werden
Nein! Denn das gehört bereits zu dem Normalen Betrieb dazu und speziell vor geplanten Abschaltungen wird der Kern vollkommen „ausgebrannt“.

Einzige sinnvolle Möglichkeit wäre die Leistung unverzüglich zu drosseln sodass man im Winter die vollständige zur Verfügung hat.
 
Das steht so im Gutachten, lies es oder das Zitat von Lipovitan. Und soweit bin ich in Kernphysik und Funktionsweise von AKWs fit, dass die Stäbe eben nicht "leer" gebrannt werden...
 
Erkekjetter schrieb:
Leer Heißt alle Steuerstäbe sind in der Ruhe Position.

Wie gesagt durch die Reduktion von Bohr kann man die kaum reaktiven Elemente noch weiter verwerten.
 
Zum Gassparen wird der Atomstrom übrigens nicht taugen. Wie hier erläutert wird, haben Simulationen ergeben, dass damit ca. 1% Gas gespart werden kann (denke, auf die Gasmenge für Strom bezogen). Gut, ist auch weniger verbraucht, aber da kann man dann mal anders über die Kosten und Nebenwirkungen nachdenken.
 
hmm, d.h. diese 15% die Gas -> Strom Erzeugung verbraucht werden, stimmen nicht?
im Text selbst steht nicht allzuviel dazu ...
 
Samurai76 schrieb:
Zum Gassparen wird der Atomstrom übrigens nicht taugen. Wie hier erläutert wird, haben Simulationen ergeben, dass damit ca. 1% Gas gespart werden kann (denke, auf die Gasmenge für Strom bezogen). (...)
Und bei dieser Simulation ging es um den nächsten Winter mit Energiemangellage und Putins Hand am Gashahn? Oder ging es etwa um ein ganz anderes Szenario?

Weshalb wird nicht zwischen:

A) Sicherstellung der Verfügbarkeit der drei AKWs bis 31.03.23
B) Beschlossener Weiterbetrieb der drei AKWs bis 31.03.23
C) Weitere Nutzung von AKWs über den 31.03.23 hinaus

differenziert?
 
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whtjimbo schrieb:
d.h. diese 15% die Gas -> Strom Erzeugung verbraucht werden, stimmen nicht?
Wieso sollten die Zahlen nicht stimmen? Nein, die stimmen, es heißt von den 15% Gas, welches wir verstromen, kann 1% durch Atomstrom gespart werden, d.h. 0,15% der Gesamtgasmenge.
 
ok, welchen Anteil von den 15% können die Kohlekraftwerke übernehmen?

Nachtrag:
vielleicht missverstehe ich das und die 3 laufenden AWKs haben einfach keine weiteren Kapazitäten, deswegen nur 1% Punkt weniger an Gas -> Strom
pro AKW sinds. ca. 4% Strom,
d.h. wenn man die 3 oder 4 (je nach "Rückbau beschlossen"-Status) die 2021 abgeschaltet wurden,doch aktiviert, kann man doch noch die 15% (3-4 mal 4% = 12-16%) ersetzen, oder?
(Zahlen aus: https://gas.info/strom-aus-gas)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gas 32GW installiert, Kohle um die knapp 40GW, also 100%. Nein, das hilft nicht, denn die Gaskraftwerke fahren schon auf Sparflamme, mehr sparen geht da nicht, sonst wird es irgendwo kalt, würde ich meinen. Und zum Regeln brauchen wir sie auch, da sind Atom und Kohle viel zu langsam. Und da man auch nach unten regeln können muss, ohne die Wärme zu reduzieren, sind wir da wahrscheinlich schon am Limit, da geht nichts weniger. Würde vermuten, solange nicht 3 oder 4 der 5 Risiken eintreten, hilft und brauchen wir Atom nicht. Aber das soll ja der neue Stresstest ausloten, wie hoch die Risiken für das Netz sind.
 
Die Gaskraftwerke laufen die letzten 48h mit 10-15 GW zur Stromerzeugung. Im Januar ("vor dem Krieg") waren sie in etwa auf dem gleichen Level wie heute.

Und im Winter soll angeblich Kohle aus Kolumbien das Gas sustituieren? Wer's glaubt...
 
heisst es, wir haben bisher nichts eingespart? dachte, dass zumindest die (weiteren?) Kohlekraftwerke etwas übernommen haben?
 
Problem ist halt Frankreich. Da stehen so viele AKWs still wegen Wartung, unerwarteter Reparaturen, Hitze und neuer Brennstäbe, dass sie zur Zeit Strom importieren anstatt exportieren. Und Deutschland liefert Strom nach Frankreich. Frankreich produziert derzeit so wenig Strom wie seit Jahrzehnten nicht mehr
 
whtjimbo schrieb:
heisst es, wir haben bisher nichts eingespart? dachte, dass zumindest die (weiteren?) Kohlekraftwerke etwas übernommen haben?

An dieser Stelle möchte ich mir den Begriff "nichts eingespart" nicht zu eigen machen, dazu habe ich die Zahlen nicht detailiert genug studiert. Was aber offensichtlich derzeit nicht passiert ist - entsprechend dem landläufigen Narrativ - Gaskraftwerke nennenswert zu drosseln und durch Kohle zu ersetzen, um das eingesparte Gas einzuspeichern. Sobald mal zwei Tage Flaute herrscht, sehen wir Gasverstromung wie zuvor im tiefsten Winter.
 
Ja, weil die Industrie und der Markt selbst das nicht können. Der Markt, weil Solar und Wind immer den Preis des teuersten Gleichgesetzt werden (soweit ich verstanden habe) und die Industrie aus dem gleichen Grund. Sie zahlt immer das gleiche und brauch sich um solche Schwankungen nicht wirklich kümmern. Das Netz fängt es schon auf. Naja, zumindest bis zu einer gewissen Größe/Verbrauch, würde ich annehmen.
 
wäre das aber dann ich genau der Punkt: die Industrie zahlt den Atompreis (incl. den "wahren" Kosten), der private Verbraucher zahlt die EE Kosten (grob die Hälfte?), wäre das auch nicht eine Lösung, um das Gas-Sparen zu beschleunigen?
 
Derzeit will man Dieses politisch nicht, denn durch den Bonus für den EE Strom (realer Börsenpreispreis + Bonus in höhe bis max Preis) wird die Wende (die Einspeisevergütung und EE Förderungen) bezahlt. Aber ja, wenn die EE Fixkosten zumindest anteilig in die Strompreise einfließen würden, würden sich vermutlich alle darauf einstellen, dass Strom mittags billig und Nachts (evtl. sehr viel) teuer ist.
 
Comadevil schrieb:
Problem ist halt Frankreich. Da stehen so viele AKWs still wegen Wartung, unerwarteter Reparaturen, Hitze und neuer Brennstäbe, dass sie zur Zeit Strom importieren anstatt exportieren. Und Deutschland liefert Strom nach Frankreich. Frankreich produziert derzeit so wenig Strom wie seit Jahrzehnten nicht mehr
In Frankreich gibt es Probleme mit den AKWs und wir schalten in einer Energiemangellage unsere drei funktionierenden AKWs am 31.12.22 ab.

"Ich habe einen Plan!" (Egon Olsen)

Samurai76 schrieb:
Derzeit will man Dieses politisch nicht, denn durch den Bonus für den EE Strom (realer Börsenpreispreis + Bonus in höhe bis max Preis) wird die Wende (die Einspeisevergütung und EE Förderungen) bezahlt. Aber ja, wenn die EE Fixkosten zumindest anteilig in die Strompreise einfließen würden, würden sich vermutlich alle darauf einstellen, dass Strom mittags billig und Nachts (evtl. sehr viel) teuer ist.
EE ist längst konkurrenzfähig. Deshalb Einspeisevergütung abschaffen und jeder PV- und Windkraftanlagenbetreiber vermarktet seinen Strom selbst.
 
Binalog schrieb:
In Frankreich gibt es Probleme mit den AKWs und wir schalten in einer Energiemangellage unsere drei funktionierenden AKWs am 31.12.22 ab.

"Ich habe einen Plan!" (Egon Olsen)
der Egon schaffst doch irgendwie (nicht), so gesehen "can you dig it" (The Warriors)
 
Binalog schrieb:
In Frankreich gibt es Probleme mit den AKWs und wir schalten in einer Energiemangellage unsere drei funktionierenden AKWs am 31.12.22 ab.
Wir haben keine Energiemangellage. Was nicht heißt, dass sie eintreten könnte, aber der erste Stresstest hat wohl ergeben, dass man in D trotzdem die 5GW abschalten kann.. Aufgrund der Lageänderung wird nun ein neuer Test gemacht. Vor dem Ergebnis des Stresstestes Dieses Argument vorzuholen ist lächerlich, denn es ist bereits (Stand jetzt) entkräftet worden.
 
Binalog schrieb:
In Frankreich gibt es Probleme mit den AKWs und wir schalten in einer Energiemangellage unsere drei funktionierenden AKWs am 31.12.22 ab.
Ich denke Du hast Deinen Standpunkt mittlerweile klar gemacht. Es wird teilweise etwas anstrengend und unübersichtlich die gleiche Aussage immer wieder zu lesen. Wir haben eine Gasmangellage und keine Energiemangellage bei der uns die AKW bei einem erhöhten Risikofaktor wie aufgeführt praktisch nichts bringen werden. Abhaken.
Binalog schrieb:
EE ist längst konkurrenzfähig. Deshalb Einspeisevergütung abschaffen und jeder PV- und Windkraftanlagenbetreiber vermarktet seinen Strom selbst.
Prinzipiell wäre das eine gute Sache, es fehlen aber notwendige Rahmenbedingen. Das liegt vor allem an den Vermarktungskosten, die bei den in der Regel kleinen Anlagen auf eine geringe Strommenge umgelegt werden. Teilweise müssten auch noch technische Bauteile nachgerüstet werden um z.B. eine Fernsteuerbarkeit zu ermöglichen. Aktuell vollkommen unwirtschaftlich.
Bei unseren Wka funktioniert das besser Da wird uns der Ökostrom aktuell zu Fantasiepreisen aus den Händen gerissen auch wenn manche der Anlage schon über 20 Jahre alt sind. Das würde ich bei meiner kleinen PV Anlage auch gerne machen statt den überschüssigen Ökostrom für praktisch umsonst ins Netz zu verschenken, funktioniert aber so nicht.
 
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