News Energy-Assisted PMR: Western Digital erklärt Technik der 18‑TB‑Festplatten

Piktogramm schrieb:
@Luthredon
Und klassische Mechanische Bauteile lassen sich mittels Läppen auf Maß bringen. Wikipedia schreibt was von bis zu 30nm genau wenn ganz viel Magie bei der Prozessteuerung eingesetzt wird.
Wow, ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil :D. Scherz beiseite, danke für die Erhellung. Ich dachte wirklich nicht, dass es schon SO klein in den HDs zugeht. Dann seh ich aber für wirklich interessante Kapazitätssprünge eher schwarz. Irgendwann hätte man ja mal denken können, dass es in Zukunft auch mal 100TB, oder 300TB für 'erträgliches' Geld gibt. Aber dafür muss wohl eine neue Technologie her.

@Holt: Mea culpa, hattest wohl recht mit den nm :).
 
Luthredon schrieb:
Mea culpa, hattest wohl recht mit den nm
Eben, rechne es Dir aus: Bei Seagate HDDs mit SMR geht es bis auf 580 ktracks/in (und 1320 Gb/in² Datensdichte), also 580.000 Spuren auf 25,4mm. Das sind 22835 Spuren auf einem mm oder eben 22,8 pro µm oder durchschnittlich alle 43,8nm eine Spur.

Oder anders betrachtet: Diese HDD hat laut der News eine Datendichte von 1160 Gigabit pro Quadratzoll, also pro 645,16mm², 1,8Gbit pro mm³ oder 1800Mbit pro mm². Dies ist etwa 18mal so viel wie die Transistordichte von Intel 10nm CPUs:

Intel_10nm_Transistor_Density_4-Kaizad-Mistry-2017-Manufacturing-page-008_575px.jpg


(Quelle)

Noch ein Vergleich: Die BiCS4 QLC NAND kommen auf 8,5 Gigabit pro mm², bei 128 Layern (2 Stacks a 64 nativen Layern), dies sind 2125 Millionen Zellen pro mm², oder 16,6 Millionen Zellen pro Layer auf einen mm². Auf dem Platz für eine Zelle in einem Layer schreibt diese 18TB HDD also 108 Bits, jeweils die Zwischenräume eingeschlossen, also mehr als auf einem nativen Dies untergebraucht werden, nur durch das Stacking von zwei Dies, die dann bei der Berechnung der Datendichte wie eines behandelt werden, kommt das NAND dann mit 128 Layern noch leicht darüber.

Die 3.5" Seagate SMR HDDs kommen auf maximal 540ktracks/in, eben wegen der Nachteile die eine größere Bauform bzgl. der Präzision und Vibrationen bedeutet.

Nur um das mal ins Verhältnis zu setzen, für alle die von altmodischer Technologie und Speicherung auf Flugrost reden.
 
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@Holt und ich glaube sogar, dass du optimistisch rechnest. Auf den Platter müssen ja noch Informationen zum halten von Spuren. Auch frage ich mich ob die Speicherdichte im Bezug Platterfläche mit oder ohne Fehlerkorrekturbits angegeben wird.
 
Bei den Angaben in Bits dürfte auch die Bits für sämtliche Metadaten wie eben die Position der Spur und des Sektors und die ECC und sonstige sync Markierungen enthalten sein. NAND hat ja auch extra Bits zusätzlich zur Nutzkapazität und auch gar nicht so wenige.
 
Holt schrieb:
Nur um das mal ins Verhältnis zu setzen, für alle die von altmodischer Technologie und Speicherung auf Flugrost reden.
Ja wirklich beeindruckend. Aber gleichzeitig auch erschreckend - da behandelt man die Dinger doch gleich nochmal etwas pfleglicher :). Ohne Scherz, das scheint aber dann wirklich langsam das Ende der Fahnenstange zu sein. Ich würde ja jederzeit drauf warten, dass SSDs irgendwann groß und günstig genug sind, aber die Frage wird sein, ob sie die gleichen Speichereigenschaften haben. Ich z.B. habe einzelne HDs durchaus auch mal 2-3 Jahre im Schrank liegen, halt mit der 5. Kopie von wirklich wichtigem Zeug. Geht das mit SSDs?
 
Ohne Zahlen zu haben, aber sowohl die Magnetisierung auf HDDs kippt mit der Zeit als auch die Ladung von Speicherzellen von Flash. Prinzipiell sind aber beide Medien nichts was zur passiven, langfristigen Archivierung taugt. Da sollte man schon Medien wählen, die die Haltbarkeit der damit gespeicherten Daten spezifizieren.
Die Aussage ist aber auch getroffen, ohne dass ich genaue Daten habe. @Holt dein Speicherwissen bitte :)
 
Luthredon schrieb:
Geht das mit SSDs?
Wenn sie NAND einer ordentlichen Qualitätsstufe haben die noch möglichst wenig P/E Zyklen runter haben und kühl gelagert werden, sollte es kein Problem sein. Die JESD218 verlangt für Client SSDs 12 Monate bei 30°C Lagertemperatur:

JESD218_DRT.png


Je 10°C mehr (andere Quellen nennen 5°C) halbiert sich die Zeit, entsprechend verdoppelt sie sich bei geringeren Lagertemperaturen. Wie man sieht sind auch 40° als Betriebstemperatur angegeben, denn je wärmer es ist, umso durchlässiger wird die Isolierschicht. Damit leidet sie beim Durchschießen der Elektronen beim Schreiben und Löschen weniger, die Zelle verliert aber bei der Lagerung die Elektronen eben auch leichtert. NAND sollte man also am Besten warm betreiben und kühl lagern.

Piktogramm schrieb:
Ohne Zahlen zu haben, aber sowohl die Magnetisierung auf HDDs kippt mit der Zeit
Das ist nicht Das Problem, sondern die Mechanik und Chemie in den HDDs, dazu Kunststoffe und Gummi die alle altern.

Für die Langzeitarchivierung taugen aber weder SSDs noch HDDs, dafür sind eher Tapes oder sowas Optical Disc Archive Gen 3: Sony archiviert 5,5 Terabyte für 100 Jahre auf Cartridge und vielleicht irgendwann ein Produkt auf Basis dieser Entwicklung: Project Silica (Datenträger aus Quarzglas). Für den Heimanwender dürfte das aber alles zu teuer sein, da empfehlen sich eher HDDs die regelmäßig mal genutzt und dann nach dem Ende der geplanten Nutzungsdauer von 5 Jahren, oder ein, zwei Jahre später, dann auch mal ersetzt werden. Und ja, es ist nicht billig digitale Daten über lange Zeit sicher archivieren zu wollen.
 
Holt schrieb:
Die JESD218 verlangt für Client SSDs 12 Monate bei 30°C Lagertemperatur ...
Ja eben - man mag gar nicht glauben, wie schnell 12 Monate um sind :). Und das gilt ja für optimale Bedingungen und Gerätschaft. Nee, ich mag HDs schon und wie gesagt, für Source Codes, Design Daten etc. (ich war in einem früheren Leben mal Hardwareentwickler mit Softwareambitionen <g>) reichen für heutige Verhältnisse geradezu winzige Speichermengen. Erst seit Medien dazu kamen (Foto, Video, Drohne etc.) wurde es inflationär. Jedenfalls hab ich für das andere Zeug sogar noch PATA-HDs irgendwo rumliegen und ehrlich, mich hat bislang noch keine 'verlassen', wenn sie ok war beim 'einlagern'. Aus rein persönlichen Erfahrungen und ohne Anspruch auf Wisssenschaftlichkeit liebe ich jede alte HD :). Und letztlich kann man immer wieder mal ein paar Uralte auf eine Alte umkopieren, schon wegen der Schnittstellen.

Das ist nicht Das Problem, sondern die Mechanik und Chemie in den HDDs, dazu Kunststoffe und Gummi die alle altern.
Was würde sich da anbieten? Dichtungen? Kleber?

Für die Langzeitarchivierung taugen aber weder SSDs noch HDDs, dafür sind eher Tapes oder sowas Optical Disc Archive Gen 3: Sony archiviert 5,5 Terabyte für 100 Jahre auf Cartridge und vielleicht irgendwann ein Produkt auf Basis dieser Entwicklung: Project Silica (Datenträger aus Quarzglas).
Wirklich 'Langzeit' brauchen normale Anwender ja kaum. Was in 100 Jahren mit meinen Daten ist, interessiert mich wirklich wenig. Aber keine Frage, das Sony Ding ist ein feines Gerät, aber schlicht zu teuer. Das rechnet sich einfach nicht, wenn man nicht wirklich große Mengen archivieren will.

Und ja, es ist nicht billig digitale Daten über lange Zeit sicher archivieren zu wollen.
Noch nicht mal mittelfristig! Speichern mit einer gewissen Sicherheit (Backup) kostet ärgerlich viel Geld.
 
Luthredon schrieb:
Und das gilt ja für optimale Bedingungen und Gerätschaft.
Die Bedingungen (30°C Lagertemperatur) steht doch dabei und außerdem gilt es bis zum Erreichen der TBW, also nicht nur für optimale Gerätschaften. Optimal muss die SSD nur in dem Sinne sein, dass sie von einem Hersteller ist der sich an die JEDEC Vorgabe hält und nicht drauf pfeift.
Luthredon schrieb:
Wirklich 'Langzeit' brauchen normale Anwender ja kaum. Was in 100 Jahren
Langzeit in dem Sinne ist weit weniger als 100 Jahre.
 
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