Mein Fazit nach den ersten ca. 20 Stunden von Donnerstag bis gestern sind durchaus ziemlich positiv.
Insgesamt finde ich die Optik sehr stimmungsvoll. Ja etwas comicartig, aber es passt gut zusammen.
Teilweise haben mich einige Momente zusammen mit meinem Kumpel etwas an WoW Classic erinnert, nur halt in Modern. Das kam durch die Optik der Gebäude/Dörfer und den Kampfflow.
Man merkt aber auch, dass sich die Gebäudeassets der Dörfer oder Krypten doch oftmals sehr ähneln.
Gut finde ich, dass es durch die 5 NPCs die man für die verschiedenen Crafting-Bereich finden muss ein roter Faden vorhanden ist und man durch Folgequests der NPCs immer weiter in die Welt getrieben wird und durch die Belohnungen dann neue Geräte findet und immer besseres Equipment herstellen kann.
Auch sind die einzelnen NPCs bzw. deren Produktionen auch miteinander verknüpft.
Das ist jetzt keine Neuerfindung des Rads, aber es motiviert mich die Welt weiter zu entdecken.
Vor allem weil es für ein Sandbox-/Survivalgame in nicht üblich ist, dass man so eine Story im Spiel hat.
Man merkt auch schnell, wenn man 'zu schnell' mit der Story weiterkommen will. Je weiter die Quests vom Start entfernt sind um höher sind die Level der Gegner. Das brachte mich dann dazu, lieber erstmal die kleineren Nebenmissionen im Umkreis zu erledigen.
Allgemein geht das im Coop natürlich immer besser, aber bis jetzt (Level 9) lässt sich das auch Solo gut erledigen.
Dadurch dass man nicht das Gefühl hat hetzen zu müssen, kann man es auch sehr gemütlich angehen und erstmal im Startgebiet ein paar XP sammeln.
Grundsätzlich hebt sich die Mischung aus Survival und RPG-Elementen positiv für mich vom Rest der Survival-Spiele die ich sonst so spiele ab (z.B. Valheim, 7 Days to Die).
Das Skillsystem mit den 3 Richtungen (Nahkampf, Fernkampf, Magie) lässt sich in viele unterschiedliche Richtungen bringen und es gibt wie üblich in jede Richtung zumindest ein paar Grundskills die man mitnehmen sollte (länger ausgeruht, Doppelsprung etc.).
Zudem haben die einzelnen NPCs auch unterschiedliche Rüstungen zum craften, wodurch der eigene Spielstil durch die Attribute noch verbessert werden kann.
Man kann sich also komplett auf Nahkampf (Tank, Barbar), Jäger (Schurke, Bogenfernkampf) oder Magier (Heiler, DD) spezialisieren oder Solo von allem mitnehmen was einem zusagt.
Das Umskillen ist übrigens sehr günstig, also kann man problemlos wechseln und andere Dinge probieren!
Ein wichtiger Aspekt beim Erkunden der Welt sind Rätsel/Verstecke. In eigentlich jedem Dorf gibt es versteckte Kisten, entweder hinter einer unscheinbaren Wand oder auf einem Dachboden durch den man nur per Greifhaken kommt.
Es gibt in den Biomen verteilt größere Aussichtstürme, die man erst durch eine Rätsel-/Jump&Run Einlage erklimmen muss, die sind teilweise gar nicht ohne, aber bisher immer fair (Krypten müssen teilweise auch per Rätseleinlage gelöst werden).
Sobald man die Aussichtstürme erklommen hat, ist es einfach ein super Gefühl von dem Turm mit dem Wingsuit in alle Himmelsrichtungen starten zu können.
Der sehr vertikale Aufbau der Welt mit den Türmen und Schluchten ist echt eine Abwechslung in dem Genre (abgesehen von Zelda?!) und macht richtig spaß. Man hat das Gefühl, dass man wirklich schnell vorankommen kann und dazu gibt es immer eine super Aussicht.
Durch das upgraden der eigenen Basis (aka Altar) kann man auch selber bis zu insg. 8 Spawnpunkte in der Welt verteilen und ist so ziemlich mobil.
Das Nahrungssystem ist ähnlich wie bei Valheim. Ohne Essen stirbt man nicht, aber man bekommt mit Essen viele Vorteile. Vor allem Ausdauer ist durch die langen Wingsuit-Flüge sehr wichtig. Ansonsten kann man sich genretypisch dann auch im Anbau von Obst und Gemüse ausleben und so immer bessere Nahrungen herstellen.
2 Punkte finde ich bisher aber ziemlich nervig:
- das Baumenü. Einerseits ist es super, dass man jeden kleinen Block einzeln setzen kann und es auch viel Dekokram gibt (wen es interessiert), aber die Bauführung ist mir zu sehr verschachtelt. Erst wählt man den Bauhammer aus (normal), dann muss Tab drücken, damit man die Bauelemente aktivieren/platzieren kann, dann muss man Alt drücken, um sich eine Reihe von Auswahlmöglichkeiten in die Leiste zu ziehen (z.b. 2m², 4m², Dach...) und dann kann man sich noch das jeweilige Baumaterial mit Strg+Mausrad aussuchen
- Item-Handling: Solo nicht ganz so dramatisch, aber im Coop ist es echt nervig, dass man nicht einfach Items aus dem Rucksack droppen kann, damit der andere sie einfach vom Boden aufsammelt. Man kann Items grundsätlich nur per Löschen-Funktion aus dem Inventar schmeißen. Dann sind sie aber komplett weg.
Wenn ich meinem Mitspieler aber z.B. eine Waffe geben will, muss ich auch über die rechte Maustaste 'Schenken' auswählen und habe dann noch mal ein Fenster um die Auswahl zu bestätigen.
Auch nervig ist, dass man alle Stacks immer nur halbieren kann. Wenn ich jetzt nur 2 mal Pflanzenfaser in meinem Inventar haben möchte um was zu craften, muss ich einen 250er Stapel entweder komplett nehmen oder eben 20 mal splitten...
Das ist alles kein Weltuntergang und wird sicherlich auch noch von den Entwicklern angepasst, aber das geht auf jeden Fall noch besser (ist ja einfach kein Standard mehr heutzutage).
Insgesamt holt es mich auf jeden Fall voll ab. Die Optik passt gut zum mittelalterlichen Fantasysetting, Crafting/Bauen ist umfangreich und die RPG-Elemente heben es für mich vom standard ab.