Mr.Wifi schrieb:
UI's wie Unity, Pantheon (Elementary) oder Cinnamon sind doch schon maximal DAU nutzerfreundlich.
OK. Aktuelles Problem. Ich brauch auf meinem Ubuntu System eine Verknüpfung auf meinem Desktop die folgenden Befehl durchführt: "gnome-session-quit --logout". Wie mache ich das am besten, sodass ich das Icon lediglich doppelklicken muss?
1. Sämtliche Software die ein standard User braucht ist mit einem Klick über das Software-Center installiert, und die ist größtenteils kostenlos.
Großer Irrtum. Selbst Standard-User müssen ihr System auch mal etwas umkonfigurieren oder brauchen auch mal Software, die es so nicht im Software-Center gibt und schon steht man auf dem Schlauch. Dann muss man selbst kompilieren, Abhängigkeiten auflösen und sonstige Kacke in den Griff Kriegen die einen ganzen Tag dauern kann, was unter Windows nur einen Doppelklick gekostet hätte.
2. Man braucht keinen Virenscanner einzurichten oder irgendwann seine festplatten defragmentieren.
Wer kümmert sich denn heute noch um das Defragmentieren der Festplatte? Das passiert doch heute alles automatisch im Hintergrund. (Es sei denn es sind SSDs)
Virenscanner werden übrigens auch nötig sein, wenn Linux tatsächlich populärer werden würde. Sieht man ja an Android und Windows Phone. Für das eine System gibt es Viren und für das andere nicht. Viren findest du immer auf dem verbreitesten System.
3. Du kannst fast jede Distro auf einen USB Stick kopieren und davonn starten
Funktioniert jetzt übrigens auch mit Windows 8.
4. Du hast Zugriff auf den Source Code des OS, auf diese Nutzerfreundlichkeit legen viele wert.
Ich nicht und 99,9% der User werden da auch keinen Wert drauf legen. Hast du denn schon einmal etwas dran geändert?
[qoute]Was die Nutzerfreundlichkeit für Experten betrifft, also dort ist Linux erst recht überlegen, dort kommt es dann auf Personalisierung an, die Möglichkeiten sind unendlich.[/quote]
Linux kann man tatsächlich in vielen Dingen sehr stark modifizieren, aber das kann man auch mit Windows. Nur ist das natürlich nirgendwo dokumentiert und sobald in Windows irgendetwas nicht über eine GUI konfigurierbar ist gilt es gleich als nicht einstellbar. Die Registry ist aber eine riesige Konfigurationsdatei mit der sich massiv was am System ändern lässt.
Alle Unixoiden OS sind auf Kommandozeilenebene ähnlich benutzerfreundlich, es ist nur Windows welches aus der Reihe tanzt.
Ich glaube du hast noch niemals die Powershell verwendet. Seit deren Einführung ist Windows auf der Komandozeile meiner Meinung nach deutlich potenter als alle anderen Systeme. Schließlich steckt dahinter das komplette .NET Framework und man kann damit alles machen, was man zum Beispiel auch in C# programmieren könnte.
Seit Win 8 ist auch jegliche Administrationsaufgabe von Win 8 über die Powershell zu erledigen. Der Win 8 Server lässt sich zum Beispiel komplett ohne Windowmanager und GUI installieren und nur remote über die Powershell bedienen.
Auch die Syntax finde ich deutlich besser als jetzt zum Beispiel die Bash. Anstatt mit irgendwelchen Zeichenketten zu hantieren, die man ständig parsen muss, kann man hier endlich mit richtigen Objekten arbeiten.
Kleines Beispiel, wie man in Windows nicht reagierende Prozesse killt vs. einen vergleichbaren Bash-Befehl der Daemon-Prozesse killt.
Code:
Get-Process | where Responding -eq $false | Stop-Process -Force
oder kurz
Code:
ps | ? {!$_.resp} | kill -f
und jetzt die Bash *würg*
Code:
kill -9 `ps -A -opid:1,stat | grep ' Z$' | cut -d' ' -f1`
Da erzähl mir nochmal was von Nutzerfreundlichkeit für Experten.
Nur diejenigen die nur Windows kennen, also die sogenannten "Windows-Experten" halten Linux für nicht nutzerfreundlich.
Im Gegenteil. Leute die immer wieder gezwungen sind mit Linux zu arbeiten und immer wieder merken wie umständlich die Dinge dort doch sind wissen, dass Linux immer noch nicht den Bedienkomfort erreicht hat, den Windows hat.
Das ist aber auch völlig logisch und legitim. Linux hat meiner Meinung nach auch gar nicht den Anspruch ein zweites Windows zu werden. Um das zu erreichen müsste man Linux für die Allgemeinheit zugänglich machen und das würde bedeuten, dass man es versimplifizieren und "dümmer" machen müsste.
Weniger Optionen und weniger Informationen für den User. Das ist kein Nachteil den Windows hat, sondern eine bewusste Entscheidung, die Microsoft trifft um den normalen User nicht mit "unnötigen" Informationen zu überschütten.
Simple GUIs mit wenig Informationen die möglich viele Aufgaben für den User automatisch übernehmen gehören zu einem Betriebssystem für die allgemeine Bevölkerung dazu.
Der Taskmanager von Windows enthält nicht umsonst so wenig informationen. MS ist ja durchaus in der lage einen viel besseren Taskmanager zu erstellen. Man braucht sich ja nur den Process-Explorer nachinstallieren. Den integriert MS aber nicht in das System, weil das für den 0815 User der totale Overkill wäre.
Für Linux hingegen wäre der Process-Explorer auch in der Standardinstallation gut denkbar. Linux hat meiner Meinung nach nicht den Anspruch möglichst simpel zu sein.
Das hat allerdings auch die Folge, dass es niemals von der breiten Masse angenommen wird.
empaty schrieb:
Warum sollte Linux nicht benutzerfreundlich sein bei der Auswahl an Distrubutionen und verschiedene Kernel ?
Gerade deswegen. Du brauchst EIN Linux und nicth 100 verscheidene, die sich alle anders verhalten. Wenn meine Oma an meinen Rechner geht, dann muss der auch genau so funktionieren wie ihr Rechner zu Hause. Das System darf sich auch nciht alle 6 Monate verändern oder jeden zweiten Tag updaten.
Wie hier im Forum sind alles Leute die sich bestens mit dem Rechner auskennen und wir kommen auch gut mit einem System wie Linux klar, aber "normale" Menschen brauchen einfache grafische Oberflächen und ein einfach zu bedienendes System.
Für viele ist es ja schon zu nervig, wenn Microsoft den Bildschirm mit einer UAC Meldung unterbricht, die man nur mit einem OK-Button bestätigen muss. Für die ist es erst recht zu nervig, wenn man für jede Administrationsaufgabe erst sein Root-Passwort eingeben müsste.