Herdware schrieb:
Naja. Man kann zwar z.B. Netzwerkadapter und sogar spezielle Monitore auch an USB anschließen, aber die Chancen, dass USB irgendwann die eine, einheitliche Schnittstelle für alle digitalen Geräte sein wird, sind doch relativ gering.
Dafür ist USB eigentlich nie konzipiert worden! Der Sinn bestand in der Zusammenlegung des Schnittstellenchaos für Peripherie. Drucker waren am Parallelport, Tastatur/Maus entweder seriell oder über PS/2-Anschluss etc....
Heute schließen wir alles per USB an und sind glücklich! Nebenbei bemerkt: Im mobilen Bereich ist USB gerade angekommen und nicht mehr wegzudenken. Jedes Navi / Handy und jeder MP3-Player hat mini-USB für Übertragung oder Ladezwecke.
--> Thunderbold ist zudem zu dick für die immer "schmaler werdenden" Geräte.
Herdware schrieb:
TB hingegen ist aber genau darauf ausgelegt, langfristig alle digitalen Schnittstellen zu ersetzen. So wie USB damals die vielen unterschiedlichen seriellen und parallen Schnittstellen, Joystick-Port, PS/2 usw. ersetzt hat. (Wobei PS/2 bis heute oft noch immer neben USB zu finden ist.)
Ich stimme dagegen! Egal wie erfolgreich Thunderbolt wird, es wird niemals alle Schnittstellen vereinnahmen können. Die bisherigen Lösungen sehen eine Art externe Dockingstation für alle Thunderboltgeräte.
Im Grunde ist das unsinnig, denn man könnte genau so gut die Geräte direkt an den PC anschließen. Es macht einfach keinen Sinn. Eine Ausnahme wäre die Theorie der Integration von Funk- und/oder Induktionstechnik. Klingt aktuell aber noch nach Science-Fiction!
Der einzige tatsächliche Anwendungsbereich ist im mobilen Sektor, wenn man endlich vernünftige Grafik z.B. an Handies, Tablets oder Notebooks anschließen könnte. Diese Geschichte hatte ich aber die letzten 10-Jahre zu oft gehört um wirklich daran zu glauben!
Herdware schrieb:
TB ist kurz- und mittelfristig als Ergänzug zu USB nicht besonders interessant. Aber als langfristig Ersatz für alle digitalen externen Schnittstellen sehr wohl.
Naja, das Wunderwerk der Technik ist Thunderbolt auch nicht. Man hat bei Intel lediglich bestehende Glasfasergeräte in eine andere Form umgewandelt und eine neue Norm drumherum gezimmert.
Das Problem ist es zu annehmbaren Preisen an den Kunden zu bringen. Hieran sollte es normalerweise scheitern, denn Glasfaser ist alles andere als billig und für den Consumermarkt geeignet!
Herdware schrieb:
Es wäre langfristig doch eine feine Sache, wenn es irgendwann überhaupt nur noch einen einzigen externen Anschlusstyp am PC (und vor allem Notebook) geben würde, an den man alles anschließt. Von Maus und Tastatur über externe Festplatten und Speichersticks bis hin zu Netzwerk und Monitor.
Als IT-ler sehen viele das anders! Jede Schnittstelle hat ihre Vor- und Nachteile! Für gewisse Aufgaben müssen zudem andere technische Voraussetzungen herrschen. Gäbe es eine ultimative Schnittstelle, hätten wir ein weiteres Problem: Innovation würde ersticken!
Davon abgesehen, was passiert bei dieser universellen Schnittstelle in Zukunft? Wie werden künftige Spezifikationen aussehen? Geht man mehr in die Audio-Sparte oder doch Verbesserungen im Bildbereich? Leidet der Datendurchsatz darunter oder hat es andere Auswirkungen ... man sieht es ist also nicht leicht.
Zudem stellt sich die Frage wer das alles organisieren und verwalten soll. Die bisherigen Gremien und Konsortien z.B. bei USB / Firewire haben ja ihre Unfähigkeit bereits unter Beweis gestellt. Stellenweise sind sie so uneinig, dass sie fast schon handlungsunfähig sind. Der ganze Moloch agiert rein aus wirtschafts- nicht aus technischen Interessen.
Herdware schrieb:
Statt USB + eSATA + Ethernet + DisplayPort usw., gibts am Notebook dann nur noch ein paar einheitliche TB-Anschlüsse, an die man wirklich alles (digitale) Zubehör fexibel direkt anschließen kann.
-Aktuell ist
USB 3.0 schnell genug und wird stetig ausgebaut.
-Wir wissen alle, dass
eSATA nur eine Übergangslösung ist und früher oder später ersetzt werden wird. Hier hat Thunderbolt höchst wahrscheinlich ein zukünftiges nützliches Einsatzgebiet und zumindest eine Nische für Weiterentwicklung! Auf jeden Fall ist Bedarf im NAS-Bereich...
-Bei
Ethernet haben wir noch keine Probleme in Bezug auf Internetanschlüsse. Die schnellsten verfügbaren Anbieter haben etwa 100 Mbit/s im Angebot. Aktuelle Netzwerktechnik kann bis zu 1000 Mbit = 1 Gbit/s bereits per onboard-Lösung. Es ist also noch Platz nach oben! Falls nicht gibt es bereits diverse Alternativen fertig in der Schublade.
Mir fällt da spontan ein uralter Artikel ein, der sagt man könne locker 10 Gigabit über Kupfer übertragen (IEEE802.3an):
http://www.tecchannel.de/netzwerk/lan/468692/10gbase_t_das_10_gigabit_netzwerk_ueber_kupferkabel/
Dafür bräuchte man nicht einmal eine katastrophal kostspielige Umrüstung wie in deinem Beispiel, sondern benutzt einfach die bisherige Infrastruktur. Ok, neue Router, Switches und andere Netzwerkknoten müssen früher oder später weichen, aber das machen wir sowiso alle 5-10 Jahre.
--> es besteht hier also keinerlei Bedarf für TB(!)
-Über
Displayport könnte man eigene Themen eröffnen. Der Standard hat sich "noch" nicht wirklich durchgesetzt. Außer im PC-Bereich (Grafikkarte / Monitor) findet man ihn noch kaum. HIer ist HDMI klar die besser akzeptierte Schnittstelle. Jeder Fernseher, AV-Receiver, Blue-Rayplayer oder Mediatank hat diesen anschluss und es funktioniert mittlerweile recht gut.
--> Die leute würden ausrasten, wenn sie jetzt schon wieder alle Geräte neu kaufen müssten. Vielelicht in einigen Jahren, wenn die aktuellen Geräte den Geist aufgeben, aber keinesfalls früher.
--> Die Industrie geht hin zu 4k-/8k-Technik und Thunderbold über HDMI. Das hier besprochene Thunderbolt ist da nicht einmal in einer Fußnote zu finden und wird eine reine Computerschnittstelle werden/bleiben(!)