Spielen wir doch einfach mal ene Staffelung bei Förderprioritäten an den Beispielen durch, die ein paar posts vorher kamen
Lübke schrieb:
windkraft + photovoltaik + biogas + wasserkraft
power to gas hab ich mal rausgelassen, da es da ja eher um die Speicherung geht.
Förderung (ob nun positiv über subventionen, oder negativ über sanktionen) sollte sich hier nach zwei Kriterien richten.
1. Wie ausfallsicher ist die Technologie?
Hier dürfte die Wasserkraft die Nase deutlich vorne haben, denn die braucht nur Wasser und Gefälle ... den Rest erledigt die Gravitation.
Wasserkraftwerke liefern also nur dann keinen Strom mehr, wenn kein Wasser da ist, sich aus irgendeinem Grund plötzlich die Gravitation verabschiedet ... oder der Liebe Gott unsere erde bügelt (die letzten zwei sind EXTREM unwahrscheinlich).
Beim Biogas sieht es ähnlich aus ... denn egal wie das Wetter so ist, vergasbarer Abfall kommt immer genug zusammen.
Das sind also die beiden Technologien, bei denen es lediglich um Effizienzsteigerung geht ... aber da diese Kraftwerke (theoretisch) 24/7 laufen können, braucht man bei entsprechneden Kapazitäten keinerlei Speichertechnologie.
Gerade bei der Wasserkraft sind die Kapazitäten natürlich stark von der geografischen Disposition abhängig ... und daher von Natur aus begrenzt. Allerdings könnte man hohe Gebäude auch Regewasser sammeln lassen, welches dann durch Fallröhren im Bedarfsfall Turbinen antreiben kann (aber das würde maximal zum Ausgleich in peakzeiten beitragen ... so riesig sind die sammelbaren mengen Regenwasser in DE nicht).
Bei entsprechender Niederschlagsmenge funktioniert das aber dafür auch auf dem "platten Land".
Die vulnerablen Technologien sind hier Wind- und Solarkraft ... beide sind Wetterabhängig und verlangen daher nach Speichertechnologien für Flaute oder Phasen mit verringerter Sonneneinstrahlung.
2. Bei welchen Technologien sind zumidest die theoretisch möglichen Effizienzsteigerungen selbst am effektivsten?
Welche Technologie blieb also bisher am weitesten hinter einem "brauchbaren" Wirkungsgrad, und wie wahrscheinlich ist es, diesen Wirkungsgrad in absehbarer Zeit stark zu verbessern?
Am ende sollte dann ein Technologiefördermix stehen, der primär dem Neubau ausfallsicherer Energiegewinnungsanlagen dient, und bei den weniger ausfallsicheren vor allem auf Enwicklungen bei der Speichertechnik und dem Wirkungsgrad abzielt (sowohl Gewinnung, als auch Speicherung).
Zunächst muss man es aber wohl hinkriegen, dass die fossilen Energieträger nur noch unwirtschaftlich genutzt werden können. Die müssen also teurer sein (für KW-Betreiber UND Kunden), als ihre Alternativen (inkl. der weiterentwicklung). Auf Deutsch: konventionell gewonne Energie (fossile Träger ... also auch Kernkraft) muss RICHTIG teuer werden.
Dann sollte sich das eigentlich relativ schnell von selbst so regulieren, dass wir langfristig von den fossilen Energieträgern weg kommen.
Bei unserem Thereadthma lautet die Frage also wohl, welche Partei hält man für willens und fähig, sowas in Angriff zu nehmen?