EU-Wahl - welche Partei für Klimaschutz? (Spoiler: Grüne sind nicht ambitioniert genug)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Tomislav2007 schrieb:
"Zwei Millionen Liter Wasser für eine Tonne Lithium
Das Ausmaß für die Bauern beschreiben zwei Zahlen: "Für eine Tonne Lithium verdunsten zwei Millionen Liter Wasser," sagt Sarah Lincoln von der Organisation "Brot für die Welt" – in einer schon heute extrem trockenen Region."
(...)
Aber Hauptsache unsere westlichen Innenstädte werden sauber, ganz schön egoistisch von unseren Klimaschützern.

Ja, wobei man dazu auch erwähnen muss, dass man Li-Ion-Akkus durchaus recyceln kann und E-Autos durch weniger (Verschleiß-)Komponenten robuster/langlebiger gebaut werden können. Wenn man sich nicht gleich nach 100k km ein neues Auto holt, dann können E-Autos tatsächlich eine deutlich bessere CO2-Bilanz als Benziner/Diesel haben, trotz Produktion & Recyceln der Akkus.

Das man auch an dem Individualverkehr Stellschrauben ansetzen muss, ist denke ich unstrittig. Ich frage mich allerdings immer, warum das so plakativ in Medien+Politik betrieben wird.

Schiffe, besonders Frachter und Kreuzfahrtschiffe, werden sehr häufig mit Schweröl angetrieben. Ein einziges dieser Schiffe stößt damit CO2 in der Größenordnung von >10.000 PKW aus.
Ähnlich starke Umweltsünder sind Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen, wie die Kohlekraftwerke.

Potentiell könnte man Schiffe problemlos mit Wasserstoff und Autos mit Wasserstoff oder eben Akkus enorm CO2-freundlich gestalten und obendrein alle Kohlekraftwerke abschalten, wenn man ausreichend und CO2-arm Strom produzieren könnte. Das ist eigentlich die einzig sinnvolle Stellschraube und würde um Größenordnungen mehr für die CO2-Bilanz tun, als alle bisherigen Maßnahmen.

Insofern sollte man doch meinen, dass bedeutende Investitionen in
(1) Stromtrassen für erneuerbare Energien und in
(2) Energiegewinnung für die Zukunft (Kernfusion, hocheffiziente Photovoltaik, ...)
gesteckt wird.

Bis 2010 wurde von Deutschland nicht mal 1 Milliarde Euro für Kernfusionsforschung jährlich ausgegeben. Insgesamt haben wir ungefähr 10x weniger in solch sinnvolle Sachen investiert, als wir z.B. allein für die Bankenrettung ausgegeben haben.

Solche Prioritäten finde ich ziemlich armselig und ich sehe auch nicht, dass die Grünen daran etwas ändern würden. Die fordern eher mehr Verbote, als Investitionen in die Zukunft und Forschung.

Deshalb - so am Rande - unterstütze ich auch den progressiven Flügel der FDP. Da stehen solche Themen auf der Tagesordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot und .Sentinel.
ascer schrieb:
Insofern sollte man doch meinen, dass bedeutende Investitionen in
(1) Stromtrassen für erneuerbare Energien und in
(2) Energiegewinnung für die Zukunft (Kernfusion, hocheffiziente Photovoltaik, ...)
gesteckt wird.
Beides ja ... mit einem kleinen aber.

Die Stromtrassen sind eigentlich unnötig, wenn man auf dezentrale und lokale Versorgungsstruturen setzt (was in den ersten Fassungen der EEG noch drin war ... dann aber rausflog, weil ... naja, wahrscheinlich wegen RWE, Vattenfall und Co).

Stromtrassen des Ausmaßes, wie sie momentan in DE geschaffen werden, braucht man nur für eine zentralisierte Versorgung ... wie sie z.B. große Energiekonzerne betreiben.

Ich finde es wirklich schade, dass der Dezentralisierungsgedanke so schnell geopfert wurde.
Aber mit einer Energieversorgung auf Sebstversorger-Basis macht man halt kein Geld.

ascer schrieb:
Deshalb - so am Rande - unterstütze ich auch den progressiven Flügel der FDP. Da stehen solche Themen auf der Tagesordnung.
Ob das bei der FDP mehr ist, als Sprücheklopferei, wird man wohl erst sehen, wenn die mal wieder irgendwo was zu sagen haben UND wenn es dann gerade der progressive Flügel ist, der was sagen darf.
Wenn es dann weiterhin Thema ist, dann ist es ok ... mir fehlt aber irgendwie das Vertrauen (sind ja doch nur Politiker).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot und .Sentinel.
Hallo

DerOlf schrieb:
Du solltest dringend lernen, zwischen Unterstellungen und Fragen zu unterscheiden
Wir wissen doch beide das ich für intelligente linke Gedanken zu dumm bin und das mir meine Dummheit egal ist solange ich nicht zu faul und dumm bin um genug Geld zu verdienen.

DerOlf schrieb:
Das kann man auch umdrehen (was ich im Beitrag vorher schon getan habe) denn auch die Bevölkerung MUSS wachsen, wenn die Wirtschaft weiter wachsen will ... irgendwer muss den ganzen Müll ja auch verkonsumieren.
Dumm nur das die Geburtenrate nichts von deiner Theorie weiß oder wieso hält sie sich nicht daran ?
Wieso sinkt die Geburtenrate in kapitalistisch angehauchten Ländern, wo sich die Menschen den kapitalistischen Müll leisten können ?
Wieso steigt die Geburtenrate in nicht kapitalistisch angehauchten Ländern, wo sich die Menschen den kapitalistischen Müll nicht leisten können ?

ascer schrieb:
Das man auch an dem Individualverkehr Stellschrauben ansetzen muss, ist denke ich unstrittig.
Aber eher beim Flug- und Schiffsverkehr als nur bei Autos.

ascer schrieb:
Schiffe, besonders Frachter und Kreuzfahrtschiffe, werden sehr häufig mit Schweröl angetrieben. Ein einziges dieser Schiffe stößt damit CO2 in der Größenordnung von >10.000 PKW aus.
Dumm nur das die Grünen für sinnlose punktuelle Dieselfahrverbote sind und nichts zu den Themen Schiffe mit Schweröl im Tank und für 20€ nach Malle fliegen sagen/schreiben.

ascer schrieb:
Potentiell könnte man Schiffe problemlos mit Wasserstoff und Autos mit Wasserstoff oder eben Akkus enorm CO2-freundlich gestalten und obendrein alle Kohlekraftwerke abschalten, wenn man ausreichend und CO2-arm Strom produzieren könnte.
Das würde Schiffsfahrten aber teurer machen, dumm nur das der Geiz ist geil Kunde nicht bereit ist den Umweltaufschlag zu bezahlen, es scheitert doch schon bei Bio Hähnchen für mehr als 5€.

ascer schrieb:
Solche Prioritäten finde ich ziemlich armselig und ich sehe auch nicht, dass die Grünen daran etwas ändern würden. Die fordern eher mehr Verbote, als Investitionen in die Zukunft und Forschung.
Erzähl das mal den grünen Wählern, die haben das scheinbar nicht verstanden.
Ich bin auch der Meinung das uns Verbote nicht weiter bringen, wir brauchen mehr/bessere Ideen für eine Lösung, ich habe da keine große Hoffnung bei den Grünen.

DerOlf schrieb:
Die Stromtrassen sind eigentlich unnötig, wenn man auf dezentrale und lokale Versorgungsstruturen setzt (was in den ersten Fassungen der EEG noch drin war ... dann aber rausflog, weil ... naja, wahrscheinlich wegen RWE, Vattenfall und Co).
So wie bei den Amis wo nach dem Ausfall eines Kraftwerkes die Lichter ausbleiben, weil bei einem dezentralen lokalen Versorgungsnetz kein anderes Kraftwerk einspeisen kann ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus Interesse hab ich mal die Seite gruene-bundestag.de auf Aussagen zu Kernfusion durchsucht.
Mir scheint es, dass den Grünen vor allem die Entwicklung dieser Technologie, konkret ITER, bis dato übermäßig bezuschusst wurde verglichen mit den mangelnden Investitionen in erneuerbare Energien. Die Endlagerfrage spielt nur eine Nebenrolle. Von geplanten Verboten der Kernfusion hab ich nix gelesen.

https://duckduckgo.com/?q=kernfusion+site:gruene-bundestag.de
https://de.m.wikipedia.org/wiki/ITER

edit:
Zu den Stromtrassen noch, da im Norden schon massiv in Windenergie investiert wurde, wäre es schon sinnvoll den dort erzeugbaren Strom nach Süden zu geleiten. Die Landschaft gerade in McPom besteht an einigen Stellen fast nur noch aus Windrädern.
 
@SE. die Aussage war zweiteilig:
(1) mangelnde Investitionen in Kernfusion und andere Zukunftstechnologie zur Stromgewinnung (insbesondere im Vergleich zu anderen Ausgaben des Bundes) und
(2) Skepsis gegenüber Grünen. Die Verbote bezogen sich dabei auf die generelle Einstellung der Grünen, d.h. CO2-Einsparungen durchaus durch vielzählige Verbote und spezifische Förderungen von Elektro-Mobilität.
Nicht darauf, dass die Grünen Kernfusion verbieten wollen würden.

Der progressive Flügel der FDP z.B. möchte sehr große Investitionen in Bildung und Forschung, vor allem für solche Zukunftstechnologien. Um den Status Quo des CO2-Verbrauchs zu verbessern, möchte man da im Übrigen einen Technologiemix.
(Es bringt ja z.B. nichts, jetzt überall Diesel zu verbieten...dann benötigt man sehr viele neue Fahrzeuge, die in der Herstellung erst mal ordentlich CO2 produzieren. Richtig wäre eher, beispielsweise Produktion, Neukauf, ... von Verbrennungsmotoren einzuschränken und in wenigen Jahren zu verbieten. Es gibt keine CO2-schonendere Lösung, als einen jetzt bereits gebauten Diesel auch für die vorgesehene Nutzungsdauer fahren zu lassen, so hoch ist der CO2-Ausstoß während der Nutzung halt nicht)

Den Technologiemix und hohe Investitionen in Zukunftstechnologien haben die Grünen bei den Jamaikaverhandlungen z.B. abgelehnt. Die pushen E-Mobilität sehr stark - was uns alleine nicht retten wird. Deshalb werden die Grünen häufig als mit Verboten assoziiert.

Schiffe + Kohlekraftwerke produzieren das meiste CO2, einfach verbieten/abschalten geht aber nicht ohne Alternativen. Das würde in D dann nur dazu führen, dass wir uns Kohle+Atomstrom von den Nachbarn kaufen und Frachtschiffe in Amsterdam statt Bremerhaven, Hamburg, ... anlegen.
Ergänzung ()

SE. schrieb:
Zu den Stromtrassen noch, da im Norden schon massiv in Windenergie investiert wurde, wäre es schon sinnvoll den dort erzeugbaren Strom nach Süden zu geleiten. Die Landschaft gerade in McPom besteht an einigen Stellen fast nur noch aus Windrädern.
Absolut.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: sedot und Kausu
@ascer
meine Aussage war eher eine Feststellung, denn Replik an dich. Gerade weil die Grünen oft als „Verbots-Partei“ tituliert werden und Menschen mit ähnlichen Einstellungen gleich mit.
Tatsächlich hatte ich bisher noch nie geschaut wie sich die Grünen zur Kernfusion positionieren. Im Grunde ist deren Aussage zu Fusionsreaktoren grob zusammengefasst: „vielversprechend, hat Potenzial – aber wir fordern schnellere umsetzbare Lösungen, weil die Zeit gegen uns läuft“ – eine Standpunkt also, der soweit auch erstmal plausibel ist.
Das eine Wende in der momentanen (internationalen) Politik notwendig ist und auch möglichst schnell eingeleitet werden muss ist glaube ich unstrittig. Viele Staaten haben diese Notwendigkeit inzwischen auch erkannt und handeln, .de leider nicht genug meiner Meinung nach.

Das Festhalten an der Kohle zur Energiegewinnung ist nur Brauchtum und die Angst davor wenige Wähler zu verlieren. Technologisch wäre ein schnellerer Wechsel jetzt in vielen Bereichen möglich, was dann auch die von @DerOlf ins Gespräch gebrachte dezentrale Versorgung begünstigen würde. Gerade Eigenheime im ländlichen Raum z.B. können nahezu ganzjährig mit Strom versorgt werden und wären in Folge autark. Sei es nun mit mittels Solar, Wind oder sonstwie. Die Konzepte gibts schon lange, akzeptable praktische Umsetzungen finden auch statt. Selbst hier „in der Stadt“ könnte auf nahezu jedes Dach Solar mit Einspeisung ins Stromnetz.
Genau da könnte „die Politik“ jetzt positiv steuernd fördern, passiert halt nicht weil CDU/CSU/SPD Grosskoalition, die die Gunst der Kohlereviere nicht verlieren will.
 
@SE. ja, nur gerade das "wir wollen jetzt" endet bei den Grünen häufig in Verboten. Das man Kohle so schnell wie möglich abschalten sollte (genauso wie Schwerölschiffe) ist ja kein Problem. Ich sehe nur darüber hinaus nicht viel Perspektiven bei den Grünen, außer möglichst schnell möglichst viel CO2 einzusparen.

Die Bevölkerung und auch die Wirtschaft werden definitiv keine "Steinzeit" mitmachen und Deutschlands Auswirkung auf die globale CO2-Produktion liegt bei (sofern meine Zahl im Kopf noch richtig ist) leicht über 2%. Selbst die ganze EU war nur irgendwo im 10%-Bereich. Indien alleine produziert fast so viel.

Die Problematik dabei ist also: selbst wenn Deutschland oder die ganze EU den CO2-Ausstoß auf 0 zurückfahren würde, verschieben wir den Klimawandel nur um ein paar Jahre. Deshalb ist die Debatte hier nicht exorbitant wichtig.

Viel wichtiger ist, so viel Geld wie möglich in Forschung zu stecken. Wir retten uns nur dann, wenn wir Kernfusion und regenerative Energiequellen der Welt zur Verfügung stellen können. Und das am besten gestern und günstiger als Kohle & Co. (was tatsächlich nicht besonders schwer ist: durch Abbau, Logistik, Verschmutzung, ... ist die Bilanz fossiler Brennstoffe gar nicht gut, war nur bisher eben "alternativlos").

Anstatt also hier an Stellschrauben wie dem Individualverkehr zu drehen mit Verboten, sollte man lieber dreistellige Milliardenbeträge EU-weit für Forschung an Kernfusion und erneuerbaren Energien ausgeben. Generell mehr für Forschung & Bildung. Sonst verschieben wir den Klimawandel nur von 2050 auf 2053.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: .Sentinel.
Hallo

ascer schrieb:
Anstatt also hier an Stellschrauben wie dem Individualverkehr zu drehen mit Verboten,
Was mich vor allem irritiert, jetzt wird auf einmal ein riesiges Faß aufgemacht und wegen Klimaschutz demonstriert, beim "Dieselgate" haben alle die Füße still gehalten.
Wo waren/sind die Demonstrationen welche die Autohersteller dazu bringen ihre Beschißkarren mit Hardware Nachrüstungen auf einen sauberen Stand zu bringen ?

ascer schrieb:
sollte man lieber dreistellige Milliardenbeträge EU-weit für Forschung an Kernfusion und erneuerbaren Energien ausgeben.
Da bin ich mal gespannt ob die grüne Autolobby Bücklings Partei da mit macht, ich glaube eher nicht.

ascer schrieb:
Sonstn verschieben wir den Klimawandel nur von 2050 auf 2053.
Das ist genau das was die Brechstangen Klimaschützer nicht verstehen, dieser aktuelle blinde Verbots Aktionismus bringt nichts.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: .Sentinel.
@ascer
Ich weiß jetzt ehrlich nicht was du mit „häufig in Verboten“ meinst, allerdings bin ich mit Lokalpolitik im gesamten Bundesgebiet auch nicht so vertraut. Umgesetzt wurde da nur sehr wenig, ich kann mich aber irren.
Egal, wir müssen hier kein dumpfes Partei-Bashing betreiben, in deinen Grundaussagen stimme ich dir zu. Mehr Gelder für Forschung schaden nie.
 
@SE. ich wollte eigentlich auch keine Pro-/Kontra-Parteiendiskussion starten. Das insbesondere der progressive Teil der FDP Klimaschutz stark priorisiert und eben vor allem durch vertragbaren Abbau von fossilen Brennstoffen (vor allem Kohlekraftwerke und Schweröl bei Schiffen, den größten CO2-Produzenten überhaupt) sowie massiven Investitionen für Forschung & Bildung der Klimakrise entgegenwirken möchte, war mehr eine Randnote von mir (weshalb ich mich dort engagiere).

Bezüglich der Grünen kann man z.B. im Zwischenbericht für das Grundsatzprogramm 2020 herauslesen, dass es größtenteils wie bisher bei den Grünen weitergeht. Es stehen dort zwar Dinge wie "Milliarden Menschen werden nicht durch Verzichtsappelle zu erreichen sein" und Verbote werden gar nicht erwähnt, außer in der Retrospektive, dass Verbote giftiger Stoffe etwa super funktioniert hätten (d.h. der Subtext ist schon mal eindeutig Pro-Verbote)...

...aber man aus diversen Textstellen direkt die Intention ablesen:
  • Mögliche Blockaden auf internationaler Ebene sind für uns kein Argument, um im eigenen Land, in der eigenen Region nicht auch ehrgeizig voranzugehe --- also auch ohne Abkommen/Regelungen mit USA, China, ... soll CO2-Handel & Co. kommen. Kein direktes Verbot, aber indirekt natürlich der Tod für alles, was vergleichsweise viel CO2 produziert, da das dann durch den Preisdruck am Markt abwandern muss
  • sehr häufig die Rede vom "emissionsfreien Europa", mehrfach in Verbindung mit "neuen Regeln" für die Marktwirtschaft, "Blindheit der Marktwirtschaft überwinden", eine "ökologische Marktwirtschaft", ein "neues Marktdesign etablieren" usw. --- da kann man ganz klar sehr starke Eingriffe in die Marktwirtschaft rauslesen und entsprechende Regulierungen, Verbote, ...
  • "neoliberale Tierhaltung" und "industrielle Tierhaltung" usw. steht unter dem Punkt "Das System ändern, nicht den Menschen" --- der Text lässt sich direkt so interpretieren, wie mir ein Lokalpolitiker der Grünen erst letztens im Gespräch bestätigt hat "wenn es kein Billigfleisch mehr gibt, dann kann man es auch nicht mehr im Discounter kaufen; so ändern wir nicht den Menschen, sondern das System :)". Derartiges geht natürlich nur mit entsprechenden Reglementierungen
  • Es ist sehr häufig die Rede von..."Es ist politische Aufgabe,Wettbewerb und Markt so zu strukturieren, dass sich jeweils die ökologischste Lösung als die beste und günstigste durchsetzt."...was ganz klar neue, hohe Steuern und/oder Verbote bedeutet, anders ist das ja nicht realisierbar. Direkte, massive Einflussnahme auf den Markt.
  • Ferner wird angestrebt: "[der] massive Rückgang des motorisierten Individualverkehrs bis hin zu autofreien Innenstädten, dem Umstieg auf emissionsfreie Antriebe". Auch dies ist ganz sicher nicht ohne Autoverbot in den Innenstädten realisierbar.

Die Grünen wurden häufig als Verbotspartei betitelt, weil Verbote eben häufig ihr Stilmittel waren und in dem neuen Papier liest man auch nichts anderes heraus.

Meiner Meinung nach gruselig wurde es dann in den späteren Abschnitten, etwa:

"Feministische Außenpolitik - Für nachhaltigen Frieden und die positive Entwicklung aller Gesellschaften sind Geschlechtergerechtigkeit und die Überwindung von patriarchalen und diskriminierenden Strukturen unabdingbar."

...da habe ich dann irgendwann angefangen auch nur noch kurz zu überfliegen, was sie fordern.

Bei uns an der Uni fand die Grüne Hochschulgruppe es z.B. auch ganz toll, Verbote für den Mehrverdienst von männlichen Angestellten zu fordern. Entweder beide Geschlechter kommen anteilig gleich in eine höhere Entgeltgruppe oder gar keiner. Gender-Pay-Gap und so, natürlich immer mit den unbereinigten Zahlen und groß "Seximus" auf den Plakaten.

Man verpackt es i.d.R. als "Gleichberechtigung", was jeder normal denkende Mensch sofort unterstützen sollte. Der Subtext der Forderungen geht aber sofort in Richtung Quote, Verbote, Umerziehung, ... -> also keine Gleichberechtigung, sondern Ergebnisgleichheit.

Ich für meinen Teil möchte in einer Welt leben, in der jeder diskriminierungsfrei von der gleichen Ziellinie startet - Mann wie Frau, Arm wie Reich. Dahingehend unterstütze ich jedes Gesetz. Gleiche Rechte für alle...aber ich möchte nicht in einer Welt leben, wo ungeachtet der individuellen Leistungen & Entscheidungen gleich viele Männer, Frauen, Diverse, ... gleichzeitig am Ziel ankommen müssen (Ergebnisgleichheit).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Kausu
Betrachtet man die komplette Produktlebensspanne eines Autos (also MIT Produktion und Entsorgung), so macht der Fahrbetrieb nur einen relativ kleinen Anteil des CO2-Ausstosses aus.
Fahrverbote (vor allem örtlich begrenzte) bringen da nichts ... auch die 100%ige Umstellung auf eMobile bringt nicht viel, wenn die Leute alle 5 Jahre dann dringend die nächst effektivere Generation kaufen wollen (wohlmöglich noch um ihr Ökogewissen zu beruhigen).
Meiner Meinung nach sind nicht die Schwerölverbrenner oder die Flugzeuge das Hauptproblem, sondern die verkürzten Produktlebensspannen bei Alltagsgegenständen, wie z.B. dem Auto.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, für eine 50/50-Verteilung beim CO2-Ausstoss zwischen Fahrbetrieb und Produktion/Entsorgung muss ei PKW mindestens 10 Jahre gefahren werden.
Die größte Umweltsauerei in punkto Individualverkehr ist also nicht, dass die grünen selbst dicke autos fahren.
Es ist die unsägliche Abwrackprämie, die dafür gesorgt hat, dass haufenweise Autos "vor ihrer Zeit" aus dem Verkehr gezogen wurden ... ein Konjunkturpaket für unsere Autoindustrie welches als "Umweltschutz" verkauft wurde ... ich denke, diesen Witz wird man sich davoz nix kostet noch in 25 Jahren erzählen.

Sich zunächst mit dem Flugverkehr und Schwerölschiffen zu befassen, macht augenscheinlich Sinn ... aber auch das wird daran scheitern, dass, wie ja sehr oft betont wird, die EU oder Deutschland nur ein ziemlich kleiner Teil der Welt sind.

Und wenn man mit europäischen Billigfluglinien nicht mehr "billig" fliegen kann, dann wird dieses Marktsegment eben von non-EU Fluggesellschaften abgedeckt.
"Für €20,- nach Malle" wird weiterhin funktionieren ... nur verdient dann in Europa keiner mehr Geld daran.
Flüge auf europäischer Ebene durch Öko-Auflagen zu verteuern, löst das Problem nicht sondern schneidet Europa nur vom Markt ab. Dann fährt man halt mit umweltverträglichen Verkehrsmitteln aus der EU raus ... und fliegt halt von Bern für €20,- nach Malle. der Urlaub auf Malle wird dadurch zwar teurer, aber dank des billgflugs ab Bern eben nicht ganz so teuer, als wenn man die ganze Strecke anders als fliegend zurückgelegt hätte.
Gerade bei weniger Gutbetuchten (oder schon aus prinzip geizigen Unternehmen) wird durch eine Verteuerung des EU-Flugverkehrs der Bedarf an billigflügen eher noch steigen.
Beim Fliegen ist es leider so, wie es die grünen NICHT haben wollen ... das System zu ändern bringt nicht viel, solange die Menschen weiterhin (billig) fliegen wollen oder aufgrund eines engen Terminplans im Job sogar regelmäßig fliegen müssen.
Welche Systemänderung sollte daran etwas ändern? ... das einzige, was mMn funktionieren könnte, wäre Entschleunigung (im Wirtschafts- UND Prvatleben) zusammen mit einer "Abkehr" vom Mobilitätsfetisch.
Gesünder wäre es wohl, aber ich denke, man muss nicht extra drauf hinweisen, was ein Alleingang an dieser Stelle für DE oder die EU bedeuten würde.

Das System zu ändern ist nur dann erfolgversprechend, wenn die Änderungen global greifen ... alles andere ist nichtmal die halbe Miete ... oder man schießt sich mit einem Alleingang einfach nur ins Bein.


Die meisten Schiffe fahren ohnehin nicht unter der Flagge europäischer Staaten ... das ist nämlich schon seit 50 Jahren nicht mehr profitabel genug.
Wenn man nun in dem bisschen Gewässer, uber das die EU gebieten könnte, das Fahren mit Schweröl verbietet, wird nicht viel erreicht ... dadurch wird dann nur auf den letzten paar Seemeilen mit vergleichsweise "sauberem" Diesel gefahren (ist ohnehin standard ... Schweröl verfeuern die meisten nur in internationalen Gewässern).

Wenn man das verfeuern von Schweröl wirksam unterbinden will, muss man der Schifffahrt ein Antriebskonzept bieten, welches in allen Belangen günstiger ist, als ein Schiffsdiesel (sonst steigt ohne ein weltweit wirksames Verbot eh keiner um), und anders als dieser aber kein Schweröl verfeuern KANN.
Gibt es eine solche Technologie erstmal, so ist es nur eine Frage der Zeit (ein paar Jahrzehnte), bis die Schwerölbrenner von den Ozeanen verschwunden sind.

Das Problem dabei ist nur, dass wir sehr wahrscheinlich diese "paar Jahrzehnte" nicht mehr haben.

Und wieder die Frage an die Grünen ... welches System wollen sie wie ändern, um hier tatsächlich etwas zu erreichen?

Bevor der Hinweis kommt ... Kernenergie ist keine "günstige" Alternative. Die Möglichkeit Schiffe mit Atomenergie anzutreiben, gibt es seit mindestens 50 Jahren ... dennoch sind es fast nur Schiffe im Millitärdienst, bei denen auf diese Energiequelle gesetzt wird ... und das primär wegen der Reichweite und der Leistungsfähigkeit ... sogar die russischen Atomeinsbrecher werden vom Millitär betrieben ... Private Logistiker könnten sich sowas einfach nicht leisten.


Der Klimawandel ist eine globale Angelegenheit gegen die nationale Alleingänge nichts bringen ... also müssen wir eigentlich zu erst an diesen unzeitgemäßen Natonalstaatsdünkel ran ... nicht weil das allein schon eine Lösung wäre, sondern weil das allein bisher jede globale Lösung verhindert.
"Jeder für sich" ist das einzige, was hier nicht funktionieren kann - wir brauchen eine globale Klima- und Wirtschaftspolitik, die keine Schlupflöcher lässt.
Mir fallen auf Anhieb einige Staaten ein, die sich auf sowas niemals einlassen werden (China oder USA mal als Beispiele .. aber als Exportnation könnte sich auch DE damit etwas schwer tun - wir gehören schließlich zu den Hauptprofiteuren des Raubbaus).

Mal zwei Zahlen zum Nachdenken:
DE steuert "nur" 2,4% zum jährlichen CO2-Ausstoss bei ...
in DE leben aber auch nur etwas über 1% der Weltbevölkerung.

Betrachten wir den pro-kopf-Ausstoss, so rangiert DE am oberen Ende der Umweltsäue ... klar gibts schlimmeres ... aber als "positiv" betrachte ich die Erkenntnis, dass 1% der Weltbevölkerung über 2% des CO2 emittiert, eigentlich eher nicht. Wenn das "deutsche Emissionslevel" zum Standard erhoben wird, dann wird der globale CO2-Ausstoss VERDOPPELT ... und das sogar ganz ohne Bevölkerungswachstum.

China ist der zeit der größte Emitent (26%), gefolgt von den USA (17%) und mit einigem Abstand der EU. zusammen kommen diese 3 auf über 50% Anteil am globalen CO2-Ausstoss.
Der Anteil an der Weltbevölkerung liegt definitiv weit unter 50%.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: .Sentinel. und Kausu
@ascer
In der Tat, die Diskussion von Parteiprogrammen verläuft oft toxisch, gerade wenn sich dann auch noch Menschen mit extrem gegenteiligen Standpunkten beteiligen.
Ich würde lieber bei den Inhalten bleiben.
Insofern erstmal danke für deinen differenzierten Text, auch wenn wir dann zwangsläufig wieder bei bei den Inhalten einzelner Parteien landen.

Vorweg, ich engagiere mich in keiner Partei, vor allem weil ich mich oft nicht vollumfänglich sondern bestenfalls teilweise in den unterschiedlichen Programmen und Erklärungen wiederfinde. Aber dieses Thema ist möglicherweise eine andere Diskussion wert.

Zu deinen Interpretationen.
Den CO2 Handel in Form von Emmisionhandel finde ich als Instrument der Marktregulierung durch „den Staat“ gut.
Zum einen weil Unternehmen so gezwungen werden können neue Konzepte zu finden und Forschung auch tatsächlich zu betreiben um überhaupt am Markt bestehen zu dürfen.
Unregulierte Märkte sind zum Schaden aller, außer dem Profitierenden. Kapitalismus in seiner reinen Form zielt allein auf die Vermehrung von Kapital und Besitz, Nachhaltigkeit sieht dieses Konzept nicht vor. Eine Selbstregulierung der Märkte ohne Regulation fand bisher nie statt.
Erst durch den Atomausstieg orientier(t)en sich die Hauptprofiteure neu und erschließen nun neue Märkte. Eine ähnlich Entwicklung würde ich auch bei den anderen Industrien erwarten.
Wenn dadurch Arbeitsplätze verschwinden aber neue entstehen fände ich dieses Opfer vertretbar. Eine vertretbare soziale Absicherung der beteiligten Arbeitnehmer ist für mich selbstverständlich.

Gleiches gilt für das „emissionsfreie Europa“ – erstmal eine Maximalforderung, klar, aber besser als (technologischer) Stillstand meiner Meinung nach. Verbote in Form von Regulierung sind hier ein zulässiges Mittel.

Tierhaltung, sehe ich ganz genauso. Lieber einmal pro Woche z.B. gutes Fleisch als täglich industrieller Müll.
Nebenbei würden auch die regionale Strukturen gefördert werden und damit der Mittelstand. Also eine Investition in ländliche Gebiete.
Das die Reduzierung des Fleischkonsums zur Entlastung des Klimawandels führen würde ist nicht umstritten. Ja, Soja und Ersatzprodukte sind eigentlich auch keine Option. Hier hoffe ich auch auf technologischen Fortschritt.
Offenlegung: Ich esse keine Fleisch und Wurstwaren. Habe aber kein Problem mit ökologisch, ethisch und moralisch vertretbaren Produkten. Den Punkt müssen wir hier nicht diskutieren.

Das hochwertigere Produkte besser schmecken sollte allen klar sein. Selbst durch eine Verdoppelung der Discounter-Preise beim Fleisch würde der Preis noch unter dem von Ersatzprodukten/Nachahmerprodukten liegen.
Geldmangel ist in meinen Augen keine Ausrede, auch mit wenig Geld kann gute Nahrung finanziert werden. Ist dann aber eben eine Frage der individuellen Prioritäten.

Punkt drei.
Entspricht völlig den Leitlinien der Grünen, ob Verbote notwendig wären würde ich bezweifeln. Unternehmen werden schon dafür sorgen keine Absatzmärkte zu verlieren. Eine Einflussnahme auf den Markt ist manchmal notwendig.

Individualverkehr.
Autofreie Innenstädte wären ein Qualitätsgewinn für die da Lebenden. Zulieferverkehr bzw. Dienstleister sind meistens ausgenommen, insofern sehe ich da kein Problem. Allerdings unter der Prämisse, dass eine Vielzahl von Alternativen zur Mobilät der Individuen zur Verfügung stehen. Sei es in Form von öffentlicher Nahverkehr, Elektromobilität oder Personenbeförderung durch Taxidienste. Mir ist bewusst, dass nicht jede/r bei jedem Wetter Fahrrad fahren kann und will. Ich denke es gäbe auch jetzt Optionen da praxistaugliche Lösungen zu finden und umzusetzen. In den meisten Autos die ich so sehe sitzt nur eine Person.
Eine Einschränkung des Individualverkehrs in ländlichen Regionen unterstütze ich nicht.

Die Grünen werden meiner Meinung nach nur als Verbotspartei tituliert um über eigenes Versagen polemisch hinwegzutäuschen.
Ist ja auch bequemer, führt nur eben zu Stillstand.

Zum Schluss noch, ohne die sogenannten 68er und ihr politisches Engagement hätten Frauen vermutlich noch ihren Platz am Herd, Homosexuelle und andere Identitäten wären wahrscheinlich noch mehr unter Druck.
Insofern spreche ich diesen Vorreiter:innen ihre wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung nicht ab.
Deinen Einwand zur Gleichberechtigung und Quote kann ich nachvollziehen und schliesse mich dem auch an. Da findet in der Tat seltsame einseitige Propaganda einzelner Gruppen statt, die ich oft nicht wirklich nachvollziehen kann. Aber okay, ich bin ein old white man, vielleicht fehlt mir da der Zugang.

So. Ich hoffe ich habe jetzt weder dich noch zuviele Mitleser getriggert und den Thread eskaliert 😅
 
ascer schrieb:
weniger (Verschleiß-)Komponenten robuster/langlebiger gebaut werden können. Wenn man sich nicht gleich nach 100k km ein neues Auto holt, dann können E-Autos tatsächlich eine deutlich bessere CO2-Bilanz als Benziner/Diesel haben, trotz Produktion & Recyceln der Akkus.

Kann man auch bei Benziner machen. Aber dann kann man ja keine Ersatzteile verhökern. Und diese Einnahmen wird man sich bei E-Autos sicher nicht durch die Lappen gehen lassen.
 
Spätestens mit der drohenden Klimakatastrophe sollte selbst dem letzten reaktionären Dorftrottel klar sein, dass wir auf Nationalstaatebene die Welt nicht retten kann und sich die Nationen besser früher als später vereinigen und eine gemeinsame Regierung bilden sollten, um den Klimawandel aufzuhalten. Der Nationalstaat ist ein Relikt der Vergangenheit und wir sahen ja wo dieses Konstrukt hingeführt hat. Der Wahlerfolg der Grünen zeigt, dass immer mehr Menschen aufwachen und die Ablenkungen der Kapitalisten und Faschisten (Rassimus, Sexismus, Antisemitismus, Verschwörungstheorien, etc) erkannt haben und sich das nicht mehr bieten lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch als Nachtrag eine lesenswerte Stellungnahme für die öffentliche Anhörung zum Thema "Kohleausstieg" im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages von Prof. Dr. Volker Quaschning der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin.
https://www.volker-quaschning.de/artikel/2019-05_Stellungnahme-Kohleausstieg/index.php

Dieses Symbol-Bild im Artikel fasst das Problem gut zusammen.
7D867DCA-4BAC-4FB6-AB2A-1C613630EC52.jpeg

Ich will den Text aber nicht darauf reduzieren, ein lesen lohnt sich.
 
RfgsWlcm2k17 schrieb:
Spätestens mit der drohenden Klimakatastrophe sollte selbst dem letzten reaktionären Dorftrottel klar sein, dass wir auf Nationalstaatebene die Welt nicht retten kann und sich die Nationen besser früher als später vereinigen und eine gemeinsame Regierung bilden sollten, um den Klimawandel aufzuhalten. Der Nationalstaat ist ein Relikt der Vergangenheit und wir sahen ja wo dieses Konstrukt hingeführt hat. Der Wahlerfolg der Grünen zeigt, dass immer mehr Menschen aufwachen und die Ablenkungen der Kapitalisten und Faschisten (Rassimus, Sexismus, Antisemitismus, Verschwörungstheorien, etc) erkannt haben und sich das nicht mehr bieten lassen.

Ich bin durch und durch Kapitalist aber trotzdem für Umweltschutz. Wohne zwar in Berlin , bin aber trotzdem nicht für eine Weltregierung. Die Leute werden sich noch umsehen, die Grünen sind auch durch und durch Kapitalisten. Immerhin haben sie durch ihre Reformen erst Dinge wie das senken vom Rentenniveau und Hartz 4 geschaffen

Zu der Weltregierung, da kann ich nur lachen. Viele Menschen weltweit wollen Zusammenarbeit aber nicht ihren Staat aufgeben...ich habe Verwandte und Bekannte in Spanien und kann da einen kleinen Einblick geben. Die werden sich da nicht einmal einig, ob man eher die örtliche Tradition oder das grose Ganze wichtig findet, oder Irland oder Schottland Wales und England....und hier wird von einer Weltregierung geträumt.

Geht es eigentlich auch ohne Beleidigungen? Die anderen argumentieren mit Fakten und Beweise und hier muss mit "Dorftrottel" das Niveau gesenkt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tomislav2007
Hallo

DerOlf schrieb:
Betrachtet man die komplette Produktlebensspanne eines Autos (also MIT Produktion und Entsorgung), so macht der Fahrbetrieb nur einen relativ kleinen Anteil des CO2-Ausstosses aus.
Fahrverbote (vor allem örtlich begrenzte) bringen da nichts ... auch die 100%ige Umstellung auf eMobile bringt nicht viel, wenn die Leute alle 5 Jahre dann dringend die nächst effektivere Generation kaufen wollen (wohlmöglich noch um ihr Ökogewissen zu beruhigen).
Meiner Meinung nach sind nicht die Schwerölverbrenner oder die Flugzeuge das Hauptproblem, sondern die verkürzten Produktlebensspannen bei Alltagsgegenständen, wie z.B. dem Auto.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, für eine 50/50-Verteilung beim CO2-Ausstoss zwischen Fahrbetrieb und Produktion/Entsorgung muss ei PKW mindestens 10 Jahre gefahren werden.
Diejenigen die sich alle 5-10 Jahre einen Neuwagen leisten können sind eine Minderheit und die Autos werden von den Erstbesitzern nach 5-10 Jahren auch nicht verschrottet, die Autos werden von anderen gebraucht gekauft und weiter gefahren.

DerOlf schrieb:
Die größte Umweltsauerei in punkto Individualverkehr ist also nicht, dass die grünen selbst dicke autos fahren.
Das hat auch keiner behauptet, ich bin aber schon der Meinung das die grünen die sich Umwelt-/Klimaschutz als Hauptagenda auf die Fahne schreiben mit gutem Beispiel voran gehen sollten.
Das geht für eine grüne Partei gar nicht:
Grüne wechselt vor Wahlkampftermin vom A8 zum Hybridauto https://www.welt.de/politik/deutsch...or-Wahlkampftermin-vom-A8-zum-Hybridauto.html

DerOlf schrieb:
Es ist die unsägliche Abwrackprämie, die dafür gesorgt hat, dass haufenweise Autos "vor ihrer Zeit" aus dem Verkehr gezogen wurden ... ein Konjunkturpaket für unsere Autoindustrie welches als "Umweltschutz" verkauft wurde ... ich denke, diesen Witz wird man sich davoz nix kostet noch in 25 Jahren erzählen.
Die meisten Autos die mit der Abwrackprämie aus dem deutschen Verkehr gezogen wurden, wurden nicht verschrottet, die gingen ins Ausland und werden dort weiter gefahren.

DerOlf schrieb:
Tierhaltung, sehe ich ganz genauso. Lieber einmal pro Woche z.B. gutes Fleisch als täglich industrieller Müll.
...
Das hochwertigere Produkte besser schmecken sollte allen klar sein.
Der Großteil der Verbraucher scheint das anders zu sehen oder wieso futtern die meisten Fertiggerichte und Fastfood, obwohl selber kochen günstiger und qualitativ besser ist ?
Ja ich weiß, die meisten haben angeblich keine Zeit zum selber kochen weil sie arbeiten gehen, aber was soll man beim Thema Umwelt-/Klimaschutz von Menschen erwarten die nicht bereit sind für die eigene Gesundheit und den Umwelt-/Klimaschutz täglich 15-30 min selber zu kochen ?

RfgsWlcm2k17 schrieb:
Spätestens mit der drohenden Klimakatastrophe sollte selbst dem letzten reaktionären Dorftrottel klar sein, dass wir auf Nationalstaatebene die Welt nicht retten kann und sich die Nationen besser früher als später vereinigen und eine gemeinsame Regierung bilden sollten, um den Klimawandel aufzuhalten.
Da ist er wieder der intelligente linke Diskussionsstil, alle außer linke sind Dorftrottel aber um euch zu finanzieren sind wir Dorftrottel gut genug.
Wir kriegen die Vereinigung doch schon bei der EU nicht hin, wie soll das weltweit klappen ?
Es wird immer ein Land geben das sich durch einen Alleingang einen Vorteil erhofft, siehe GB/USA/China/Schweiz/etc.

RfgsWlcm2k17 schrieb:
Der Nationalstaat ist ein Relikt der Vergangenheit und wir sahen ja wo dieses Konstrukt hingeführt hat.
Die Vereinigung innerhalb der EU scheint in die gleiche Richtung zu gehen oder wieso werden die rechten aktuell so stark ?

RfgsWlcm2k17 schrieb:
Der Wahlerfolg der Grünen zeigt, dass immer mehr Menschen aufwachen und die Ablenkungen der Kapitalisten und Faschisten (Rassimus, Sexismus, Antisemitismus, Verschwörungstheorien, etc) erkannt haben und sich das nicht mehr bieten lassen.
Die grünen zu wählen ist für mich kein aufwachen, die grünen sind genau so Kapitalisten wie die CDU/CSU/FDP/SPD, die haben zwar einen grünen Anstrich aber dem werden sie nicht gerecht.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor allem wir hier in Deutschland leben auch aktuell in einer ziemlichen Blase, da Patriotismus hier nicht gern gesehen wird.
Japan und China sowie Korea würden eher die Welt untergehen lassen, als dass sie auf Ihre Nationalstaaten verzichten würde. China und Taiwan? Die stolzen Italiener sollen mit machen? Die ewige Stadt nur eine von vielen?
Spanien, Portugal haben lange und hart für Ihre Unabhänigkeit gekämpft. Polen soll freiwillig mit Deutschland in einen solchen Verbund - Mazedonien und Griechenland?
Ihr könnt ja gern mal die Nationalhymnne Italiens lesen - die wird heute auch noch so gesungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Il_Canto_degli_Italiani

Nur weil deutsche Linke gern den Staat aufgeben würde, heißt es nicht, dass andere Länder da mitmachen.
Träumerei ist noch weit untertrieben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tomislav2007
@Tomislav2007:
Natürlich sollte gerade eine Öko-Partei, wie es die Grünen gerne sein wollen, nicht im Q8 durch die Gegend ballern ... und vor allem das Gefährt dann verlogen ein paar hundert Meter vorm Redeort gegen einen Hybriden eintauschen.

Aber was willste machen ... Politiker müssen repräsentieren ... und da herrscht leider noch immer das Vorurteil, dass das nicht mit nem VW-Golf geht, sondern nur mit was schön großem von BMW, Audi oder Mercedes.

Ich wünsche mir Grüne, die mit dem ÖPNV anreisen und die letzten Meter zum Redeort zu Fuß zurücklegen ... alles andere ist für mich doch eher "Dorftrottel" ... nur halt in Grün.


Bei Hartz IV sollte man nicht vergessen, dass die Grünen damals nicht allein regiert haben ... eigentlich waren die nur Steigbügelhalter für Schröder und Co.
An dieser Reform finde ich eigentlich am übelsten, dass sie das, weswegen die Hartz-Kommision ursprünglich zusammengerufen wurde, eben nicht erreicht hat ... bei den Jobcentern wird mit Statistik eben nicht weniger gemogelt, als bei der guten alten Bundesanstalt für Arbeit unter Jagoda (CDU... nur so nebenbei) ... die Jobcenter mogeln nur anders ... aber die Zahlen sind auch eher politischer Wille als Wahrheit.
Aber wenigstens arbeiten die Jobcenter nicht mit "fiktiven SteA" ... muss auch nicht, durch (oft sinnlose) Zwangsweiterbildungen bekommt man die Leute ja auch aus der Statistik raus.
Und ob der Ex-Hartzer nun bei einer zeitarbeitsfirma nix zu tun hat oder einfach beim JC, das macht für die JC einen großen Unterschied ... der beschäftigungslose Zeitarbeiter mit Knebelvertrag gilt nicht als arbeitslos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben