Euer persönlicher Sinn des Lebens

Odium

Captain
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Okt. 2003
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Hallo zusammen,

heute wird's philosophisch! Reden wir darüber, worin wir unseren Zweck oder unsere Daseinsberechtigung gefunden haben und vielleicht noch, wie wir darauf gekommen sind.

Obwohl 'Sinn des Lebens' oft als allgemeine Frage gestellt wird, z.B. für einige als die Frage an Gott, so glaube ich doch, dass sie für jeden Menschen nur höchst individuell beantwortet werden kann. Wiki nennt zum Beispiel folgendes:
  • Streben nach Glückseligkeit, Lust und Freude (Hedonismus)
  • Ein tugendhaftes Leben führen, um ewig ins Paradies zu gelangen (antikes Christentum)
  • Die Selbstentwicklung, das Streben ein vollkommenener Mensch zu werden (Übermensch - Nietzsche)

Dort werden hauptsächlich Argumente angeführt, die für alle Menschen gleichzeitig gültig sind, etwa die Omegapunkt-Theorie von F. Tipler oder das Streben der Buddhisten, dem Kreislauf des Lebens zu entgehen und ins Nirvana zu gelangen. Diese 'offiziellen' Gründe interessieren hier aber eher nicht, es geht darum, welchen Sinn ihr selbst schon gefunden habt und mit dem ihr auch leben könnt. Eben der einzige Grund, warum man jeden Tag weitermacht, aufsteht, isst und arbeiten geht.
Das wäre zum Beispiel ganz simpel das Verdienen von Geld, um sich schöne Sachen zu kaufen, weil man gerne konsumiert. Oder einen Beruf zu wählen, der Menschen in Not hilft. Oder seinen eigenen Kindern die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen.
 
Ich lebe eher nach einer Kombination aus allen drei Beispielen. Als "Sinn" würde ich das aber nicht bezeichnen. Ich glaube eher daran, dass das Leben per se keinen Sinn ergibt. Man kommt auf die Welt, fängt an zu leben und hört nach x Jahren wieder damit auf. Die Zeit dazwischen kann man nach Gusto füllen, zum Beispiel mit Dingen, die hedonistisch sind, religiösen Werten entsprechen und/oder einem bestimmten Streben anderer Weise entsprechen. Aber einen Sinn ergibt das nicht.
 
Ich glaube auch nicht das das Leben einen Sinn hat .. oder haben Soll. Berufungen oder Sowas führen zu nichts.

Man sollte sein Leben vlt. so leben dass man niemand anderem schadet ... das wäre sinnvoll. Aber wer weiß ...
 
Ich persönlich mache mir über den Sinn des Lebens ab und zu ein paar kleine Gedanken (wer tut das nicht?), jedoch komme ich schnell zu einer einzigen Antwort: Aufhören sich Gedanken zu machen!
Denn immer wenn man glaubt etwas gefunden zu haben wofür es sich zu Leben lohnt, wird man schnell wieder endtäuscht...
Natürlich wäre es töricht sein Leben nicht nach bestimmten Prinzipien zu gestalten, aber
sein ganzes Leben nur darauf auszurichten diesen (vermeindlichen) Sinn zu erfüllen wäre genau so töricht.
Denn was mache ich, wenn ich mein Ziel erreicht habe?? Ist das Leben dann zu Ende und ohne Daseinsberechtigung?
Man könnte meine Auffassung vage als "Leben in den Tag hinein" bezeichnen - Versuchen einen kleinen roten Faden nicht zu verlieren und in jeden Tag das ganze Leben sehen.
Wer so schon keine Freude am Leben hat, der wird auch durch die Suche nach dessen Sinn keine Erfahren.
Und wie schon unsere Dichter und Denker festgestellt haben: Carpe diem!
Und verschwendet nicht eure kostbare Zeit mit der Suche nach einem Sinn, der keiner ist;
es gibt viel sinnvolleres, das man tun könnte! ;)
 
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Ich hab meinen "Sinn des Lebens" noch nicht gefunden, allerdings habe ich wohl auch vor einiger Zeit die Suche danach (vorübergehend?) eingestellt. Es ist allerdings eine recht traurige Vorstellung, festzustellen, dass das eigene Leben keinen Sinn hat. Gefällt Euch das? Sinnlosigkeit des Daseins? Mir ehrlich gesagt nicht so sehr...
 
Moment Leute, nicht zwei Begriffe durcheinander bringen. Reproduktion ist ein biologischer Instinkt, mit dem 'persönlichen Sinn des Lebens' meinte ich aber grade eine Erkenntnis, die genau darüber hinaus geht. Reproduktion ist doch nur Reproduktion, also wie ein unbeschriebenes Blatt. Es gilt dieses Blatt zu füllen :)
Ich habe zum Beispiel mal meine Mutter gefragt, warum sie mich bekommen hat. Sie war baff über diese Frage, sie hatte sie sich nie gestellt. Kinder kriegen ist wohl eher ein irrationaler Vorgang, die eigene Existenz hinterfragen dagegen ist rational.
 
Zuletzt bearbeitet: (Beispiel ergänzt)
- Eine menschenwürdige Einrichtung der Gesellschaft in all ihren Facetten zu verwirklichen oder einen Teil dazu beizutragen.

- Dass Menschen in ihrem Zusammenleben ohne Angst anders sein können als andere Menschen.

- Das Kapital als das was es ist zu entlarven: Die Verhinderung der beiden ersten Punkte.

Ich hoffe hier kommt keiner auf die selten dämmliche Idee die Ausführungen des Anderen zu kommentieren.
 
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Ich denke wenn man nach den Sinn des Lebens fragt, muss man auch fragen, wem man diesen Sinn schuldig ist. Denn ich würde sagen, man kann unterscheiden zwischen dem globalen Sinn der Existenz der menschlichen Art und dem Individuellen Sinn den jeder Mensch für sich hat.
Wenn wir jetzt mal vom globalen Sinn ausgehen (der individuelle ist quasi nicht diskutierbar, wie etwa Geschmack) kann man diesen auch als Aufgabe der Menschen auffassen, und da stellt sich wie gesagt die Frage wer einem diese Aufgabe stellt.
Gläubige (Christen) werden sagen Gott, Wissenschaftler sagen (lapidar) "Mutter Natur".
Nimmt man Gott als "Auftraggeber" ist der Sinn des Lebens wohl ein guter Christ zu sein. Und Mutter Natur verlangt eben Fortpflanzung als Selbstzweck zur erhaltung des Lebens als solches.
 
Ihr könnt mir jetzt alle furchtbar böse sein, aber ich habe den Teil entfernt, der sich zwar auf den Sinn des Lebens, aber keineswegs auf die Anforderungen aus der Threaderöffnung ergeben. Denn hier war nach der persönlichen, als dem ich-bezogenen Sinn des Lebens gefragt und nciht nach dem gesellschaftlichen, dem "wir"-bezogenen Sinn des Lebens. Und bei aller Philosophie und interessanten Gedankengängen, so wäre ein gewisser Fokus auf die eigentliche Fragestellung sinnvoll, denn ansonsten haben wir wie gesagt bereits Threads die sich mit dem Sinn des Lebens sehr wohl und ausführlich beschäftigen. In Absprache mit dem Threadersteller habe ich die Beiträge jetzt abgespalten.

Und dort kann der Teil nun fortgesetzt werden: https://www.computerbase.de/forum/threads/was-ist-der-sinn-des-lebens.210637/

Beschwerde, Anmerkungen Vorschläge an mich per PM.
 
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"ist doch ganz einfach, wenn man die antwort erstmal gefunden hat", dachte ich spontan, "nur leider wird das auch so wenig kommuniziert":

"dem leben heute sinn zu geben", ist für mich die antwort. also meinem heute.

(und relativ universelle antwort, wie ich denke.)


und klar ist das positiver, aufbauender sinn. also häufig vorrang des tuns.


wobei, wie bekannt, tun balance ist. ggfls. also auch mich aktiv absondern und nichts-tun, kontemplativ-sein kann. inneren raum zur verarbeitung von erlebnissen usw. finden.


die jesuiten sagen dazu auch: "zwischen zwei möglichkeiten jeweils die vollkommenere wählen". (ggfls. erst sacken lassen, dann kritisieren)

und meint auch: balance finden/wahren, ggfls. immer wieder neu herstellen zwischen geben und nehmen - im umgang mit mir selbst, den meinen und den mitmenschen/mitgeschöpfen.


"das leben ist sinnvoll - weil ich ihm sinn gebe"


p.




sinn muss, kann und soll ich selbst herstellen. fähigkeit und möglichkeit sind in mir unverlierbar gegründet. auch von daher u. u. alle versuche "unreflektiert auf außen zu warten" zum scheitern verurteilt, verfestigen bloß die frage.


was auch heißt, offen sein und bleiben für den tag. nicht mit zu sehr verfestigter/vorfabrizierter erwartungshaltung hinein oder hindurch gehen wollen durch den tag. der umweg ist so oft das ziel, wie wir alle schon erlebt haben, denke ich. weil begegnungen/ereignisse auf mich warten, die ich sonst verpasse/versäume.
.
 
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Ich denke, der Ganzen Sache wird viel zuviel Bedeutung beigemessen. Man muss nicht immer alles ergründen und vorgeben. Ziele sind eine schöne Sache, vor allem dann wenn die Welt nicht untergeht sollte eines mal nicht erreicht werden.

Ich jedenfalls versuche nur zu leben, das ist für mich Sinn genug, der Rest ergibt sich von selbst.
 
Hmm, eine sehr problematische Frage. Hier hat doch bestimmt jeder mal Völker oder Siedler gespielt. Dort haben wir eine kleine Gemeinschaft, in der jeder eine bestimmte Funktion hat und mit ihrer Ausübung zum Wohle der anderen beiträgt. Genauso seh ich das echte Leben. Jeder von uns hat eine bestimmte Aufgabe, eine bestimmte Funktion, die er zu erfüllen/auszuüben hat, damit die Welt funktioniert. Die Erfüllung dieser Aufgabe ist auch der Sinn des Lebens.
Aber manchmal frag ich mich, wozu das Ganze. Irgendwann hat die Menschheit ihr Spiel durchgespielt aber ein neues wirds nicht geben...
 
Ich bin mal gespannt, ob meine nachfolgende Antwort eher in diesen oder in den allgemeineren Lebenssinn-Thread im Treffpunkt passt.

Wer sein Leben nur deshalb lebt, damit er überhaupt lebt, hat meiner Meinung nach bisher keinen wirklichen / brauchbaren / tragfähigen Sinn im Leben gefunden. Denn in dieser Lesart kommt der Mensch aus dem Nichts, wird irgendwann geboren, stirbt irgendwann und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Ob ein bestimmter Mensch jemals auf der Erde gelebt hat oder nicht, interessiert dann auf lange Sicht niemanden, nicht einmal die Nachkommen, denn auch sie zerfallen nach ihrem Tod zu Staub („Jeden Tag stirbt ein Teil von Dir / Jeden Tag schwindet Deine Zeit / Jeden Tag, ein Tag, den Du verlierst / Nichts bleibt für die Ewigkeit“).

Das Streben nach Glück, Lust und Freude ist nachvollziehbar, weil sich die Menschen ihren Aufenthalt auf der Erde angenehm gestalten möchten. Wer die Wahl hat, lebt lieber gut als schlecht. Doch auch hier ist das Verfallsdatum durch den unabwendbaren Tod abzusehen.

90 Jahre individuelles Lebensglück klingen gut. Aber was heißt das auf Dauer? Wir reden ja nicht nur über unser eigenes Leben, sondern über das Leben insgesamt. – Das Alter unserer Sonne wird zum Beispiel auf gut 4,5 Milliarden Jahre geschätzt. In 900 Mio. Jahren wird die Oberflächentemperatur der Erde einen Wert erreicht haben, der für höhere Lebewesen problematisch ist. Wartet man eine weitere Milliarde Jahre ab, werden wir bei 100 Grad Celsius angekommen sein. Spätestens dann heißt es wohl: „Aus die Maus“. Wobei ich mir sicher bin, dass die Menschheit nicht so lange durchhalten wird.

Ob ich nun „Glück und Freude“ oder „Selbstverwirklichung“ wähle, spielt eigentlich keine Rolle. Als persönliche Lebensziele mögen sie durchaus zweckmäßig sein. Aber einen Sinn im Sinne einer Antwort auf die Frage: „Warum lebe ich überhaupt“, erkenne ich darin noch nicht. Ein solches Vor-sich-hin-Vegetieren (Essen, Schlafen und Arbeiten, wenn nötig) würde die Menschen von der Tierwelt nicht grundlegend unterscheiden.

Ein „höherer Sinn“ ergibt sich letztlich nur durch die Religion, weil sie Antworten auf die Fragen nach dem Warum und dem Danach bietet. – Nun werde ich wahrscheinlich als „Papst“ in die Annalen des Forums eingehen. Dabei kenne ich niemanden, der mich als religiösen Menschen bezeichnen würde.

Immerhin hat der Mensch die Fähigkeit, seinem Leben einen Sinn zu geben. Vielleicht sollten einige davon mal Gebrauch machen. Meine Antwort auf die Ausgangsfrage lautet, dass der Sinn des Lebens (unter anderem) darin besteht, seinem Leben einen Sinn abzugewinnen und sich an dem Ergebnis dieser Überlegungen zu orientieren. Denn die Sinnfrage stellt sich vielen Menschen erst in Krisensituationen. Ein fehlender Sinn im Leben scheint ganz offensichtlich Sinnkrisen auslösen zu können, die uns bzw. unserem Intellekt nicht gut bekommen.
 
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Kann mich überall anschließen, außer der Behauptung, nur eine Religion würde uns einen Lebenssinn geben. Wie ich schon geschrieben hab: Ich glaube, es ist auch ein würdiges Lebensziel, die Menschheit ein bisschen vorwärts zu bringen (und dazu muss man kein Künstler/Schriftsteller/Wissenschaftler sein, jeder Beruf oder überhaupt jede unsere Handlung kann nützlich oder schädlich sein, auch ein Taxifahrer kann seinen bescheidenen Beitrag zum Fortschritt der Menschheit leisten). :) Wozu also eine Religion als "Lebenssinnspender"?
 
Ich meinte das nicht so, dass man unbedingt religiös sein sollte (bin ich ja selbst nicht). Doch es ist unübersehbar, dass alle irdischen Zielsetzungen und Sinngebungen "temporär" und dauerhaft bedeutungslos sind, wenn man den Begriff der Dauer nur lang genug ausdehnt.
 
Naja, der Fortbestand der Menschheit ist (sofern wir uns nicht in den nächsten paar Jahrhunderten selbst zugrunderichten) eigentlich zeitlich unbeschränkt. Die Frage ist nur, ob die nachfolgenden Generationen nicht irgendwann ein solches Niveau an technologischer und vor allem psychischer Entwicklung erreichen werden, dass das Leben für sie "langweilig", also nicht mehr lebenswert geworden ist. Es ist doch bei den Religionen genau das Gleiche, nur dass da dieses Niveau nicht auf Erden in ein paar Jahrhunderten oder -tausenden erreicht wird, sondern sofort nach dem Tod im Paradies. Und auch da kann man sich genauso fragen: Wo ist der Sinn des Lebens, wenn das Leben vorbei ist? Heute hat unsere Erdkunde-Lehrerin gesagt: "Es gibt auch ein Leben nach dem Abitur!" Das passt wie die Faust aufs Auge: Die meisten Kollegiaten haben nur das eine Ziel vor Augen: Einen guten Abschluss. Aber was ist danach? Man hängt erstmal total in der Luft. Genauso bei den "gängigen" Religionen. Angenommen, ich habe mein Leben würdig abgeschlossen und komme ins Paradies. Damit verschwindet jeder Lebenssinn und das Leben wird absolut langweilig. Um mal wieder die Analogie der Computerspiele zu nutzen: Ein durchgespieltes Spiel macht einfach keinen Spaß mehr. Es muss ein neues Level kommen. Vielleicht ist das Leben nach dem Tod ein solches neues Level? Aber dann passt es nicht in die Beschreibungen der Religionen, denn dort gibt es kein "Böses" mehr, keine Gefahren und Herausforderungen.

Der Mensch versucht einen würdigen Lebenssinn zu finden und denkt, dass dabei als Zielobjekt nur etwas Unendliches geeignet ist, eine zeitlich unbegrenzte menschliche Zivilisation, der er Nutzen bringt , zum Beispiel. Wenn man ihm sagt, dass die Menschheit nicht unendlich lange existiert, sondern nur einige Millionen/Milliarden Jahre lang existieren wird, eine riesige aber nicht unendliche Zeitspanne, dann sieht er sein Leben schon als überflüssig an. Vielleicht wird die Menschheit ja das Ende unserer Sonne überleben, das Ende unserer Galaxis, das Ende des gesamten Universums. Vielleicht wird sie wirklich unendlich lang existieren. Sehr unwahrscheinlich, aber vielleicht sogar möglich. Was ist dann unser Ziel? Die Existenz der Menschheit Jahrtausende lang gewährleisten? Das ist doch wieder ein Leben um des Lebens willen. Hedonismus in einer neuen Dimension. Wir sagen, dass wir für die anderen Leben, für die Menschheit. Aber wir sind Teil der Menschheit, also leben wir doch nur für uns...

Wenn man der Unendlichkeit gegenübersteht, hilft keine Religion, keine Weltanschauung, auch kein rationales Analysieren, einen Lebenssinn zu finden, der dieser Unendlichkeit angemessen ist. Deswegen sollte man sich beschränken. Auf das Hier und Jetzt. So leben, dass man sich nicht dafür schämen muss. Ganz einfach, oder? :)
 
Wenn Du den Artikel über die Sonne bei Wikipedia nachliest, dann wirst Du feststellen, dass die Situation in ein oder zwei Milliarden Jahren nur der Vorgeschmack auf das ist, was danach kommen wird. Die Sonne hat eine begrenzte Lebensdauer und die Erde (bzw. die Menschheit) kommt nicht aus ihrer Umlaufbahn heraus. Damit will ich nur verdeutlichen, dass es mit der Erde irgendwann zu Ende gehen wird. Ohne Wenn und Aber. Wenn man das geschluckt hat, kann man sich fragen, was Ewigkeit bedeutet. Die Uhren (im irdischen Sinn) laufen weiter, selbst wenn unser Planet längst geröstet/erkaltet ist und es kein Leben mehr auf der Erde mehr gibt. Im intergalaktischen Maßstab spielt es letztendlich keine Rolle, ob und wie lange es die Erde gegeben hat.

Deshalb frage ich, inwieweit es ausreichend, befriedigend oder sinnvoll ist, nach einem „Sinn“ innerhalb eines zeitlich befristeten Systems zu suchen, das absehbar vor die Hunde gehen wird. Auch ohne besonderen Pessimismus würde ich vorhersagen, dass es die Menschheit aus eigener Kraft nicht schaffen wird, noch einige hundert Millionen Jahre zu überleben, jedenfalls nicht in großer Zahl.

Wie Du weißt, versprechen die Religionen nicht ein neues Level für das Spiel des Lebens. Bei den Christen geht es im Leben zum Beispiel darum, sich für ein „Leben nach dem Tod“ (wie wir es nennen) zu „qualifizieren“. Man gewinnt aber kein neues Leben, sondern so etwas wie Gottesnähe. Und da wird es nicht langweilig, sondern sorgenfrei und glückselig – ganz im Gegensatz zum Leben auf der Erde. Die bibelfesten Forenmitglieder werden das aber sicher besser aufbröseln können.

Religiös betrachtet spielt die Ewigkeit schon eine wichtige Rolle. Nur für einen nüchternen, atheistischen und irdisch fixierten Betrachter hat sie keine Bedeutung. Denn sein "Leben" endet unwiderruflich mit seinem Tod.
 
So blöd es erstmal klingen mag:

Mein Sinn ist es, meinen nervigen Idealismus zu behalten und nicht klein beizugeben, egal wie oft es mich aufs Maul haut. Die Meisten resignieren irgendwann, ich will und werde das hoffentlich nie tun. Mehr habe ich noch nicht gefunden, aber ich finde das ist schonmal ein guter Anfang. ;)
 
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