News Ex-Aufsichtsrat kritisiert: Intel hat zu viele Leute und unnütze Management-Positionen

DevPandi schrieb:
Die Politiker wollen aber auch keine Neue angestellte, für OpenLibrary will auch kein Geld ausgeben werden, also kommt ein: Versuchts mal, wenn es nicht geht gibts Personal. Nur mit dem Versuch wird ja gezeigt: Es geht. Dass bei sowas dann Burnout und Co zunimmt und Krankenstände hochgehen, ist dann auch nicht mehr so unwahrscheinlich.

Es soll immer mehr "geliefert" werden, bei gleichem oder weniger Personal und das macht sich mehr als bemerkbar.
Kannst du das näher ausführen?
Ich mein, wenn es geht, dann ist ja genug Personal da. Es ist sowohl betrieblich als auch in der Verwaltung immer irgendwo ein gewisses Problem, dem normalen Betrieb genug Redundanzen und "Reserve" vorzuhalten um bspw. Krankheitsausfälle, Urlaube usw. zu kompensieren.

Was ich aber schwierig finde ist, wenn es doch geht im Versuch - warum sollte da Burnout und Co und Krankheitsstände hoch gehen? Das ist doch dann auch nur normale Arbeit wie vorher auch. Natürlich mit dem Problem der Wochenend- und Feiertagsthematik, aber das ist ja auch Regelbar. Oder ist das verpflichtend ohne Ausgleich oder irgendeine Kompensation?
Was natürlich dazu kommt ist bestimmt der Frust. Aber auch da sehe ich zumindest aktuell eine gewisse Wohlfühlzone der heutigen Arbeiter ggü. denen von vor 10, 20 Jahren. Sprich heute kann man über viel mehr meckern weil die Konsequenzen aus Personalmangelsicht in aller Regel wenig bis gar nicht vorhanden sind. Ein bisschen bockig und macht trotzdem die Arbeit ist fürs Unternehmen oder die Verwaltung immernoch besser als ne offene Stelle.
stefan92x schrieb:
Offensichtlich in denen, mit denen Intel verglichen wird, und im Vergleich fünfmal so viele Mitarbeiter auf die gleichen Aufgaben setzt.
Der Vergleich war/ist aber nicht wirklich passend, da die Aufgaben eben nicht gleich sind. Zudem auch das Marktpotential eine extrem große Rolle spielt. Mit dem KI Kram kann NV massivst viel mehr Geld verdienten als Intel aktuell könnte. Natürlich kann man sich hinstellen und sagen, die haben da was verschlafen. Im Nachgang ist man immer schlauer. Aber ist es jetzt wirklich so, dass gefühlt die ganze Techbranche da was verschlafen hat? Oder war es vielleicht eher so, dass NV einfach frühzeitig genug auf das (im Nachgang gesehen) richtige Pferd gesetzt hat? -> das Bestreben von NV ihr Produktportfolio dahingehend auszurichten ist seit bestimmt knapp 10 Jahren klar sichtbar. Schon mit dem GP100 lieferte man (noch ohne KI Buzzwording) dedizierte Hardware für einen Markt, der sehr viel Potential bot. Spätestens seit dem richtet es sich dahin immer mehr aus.

Intel hingegen kann gar nicht ähnliches Potential aus ihrem Portfolio ziehen. Denn wer braucht im Endeffekt noch nennenswert klassische x86 Technik? Sie setzen $8Mrd. oder so im Clientbereich um. Während NV im gleichen Quartal um die $28Mrd. umsetzt. Selbst wenn sie bei Intel alles richtig machen würden - wo soll ein 4x so großer Markt jetzt her kommen? x86 based Clientgeschäft ist mehr oder weniger gesättigt. Da geht es primär um "Erhaltung" und das Mitnehmen der immer wiederkehrenden Ersatzkäufe.

Und auch der TSMC Vergleich hinkt, TSMC ist Auftragsfertiger. Intel ist zu großen Teilen Eigenfertiger. Die können natürlich auch initial erstmal nur so viel wie sie selbst abnehmen. Und den Überschuss muss man dann halt extern vertreiben. Inkl. aller Nachteile wenn man die eigene Produktion anfangs voll auf sich selbst zuschneidet. Ob die Foundry Sparte TSMC einholen, überholen oder wengistens mithalten kann, wird sich zeigen. Aber WENN, dann kommt das auch nicht von jetzt auf gleich und von 0 auf 100.


Was Intel allerdings mMn durchaus hat ist eben das Problem, durch viele Zukäufe in der Vergangenheit eben Personal an der Backe zu haben. Vor allem in den Management Abteilungen merkt man sowas meist schnell, weil irgendwo müssen die ganzen Hutträger ja hin.

cypeak schrieb:
es ist ja nicht so dass man das mittlere management garnicht bräuchte, nur ufert dieses gerne in die breite aus und in den meisten unternehmen könnte man wahrscheinlich die hälfte "gehen lassen".
Aus eigener Erfahrung würde ich dazu sagen, dass am Ende auch in diesem Business jeder selbst schaut, wie er mit dem Arsch an die Wand kommt. Das heißt, natürlich kann man von "oben" einfach da Leute raus kicken. Das Problem ist, dass meist die Entscheider mit denen die nix tun so dicke sind, dass dann die falschen fliegen werden und über bleibt der Rest, die sich schön gegenseitig ihre eigenen Notwendigkeiten ins Ohr legen. Das wird früher oder später zum Selbstläufer wenn die Management Ebene den Bezug zur Basis immer mehr verliert und der Manager nen unter Manager einstellt weil er es nicht selbst machen will.
 
Schön nachtreten während man den Scheck für die Abfindung einlöst 😄. Genau mein Humor.
 
Ich bin langsam echt müde, dieses Meme vom schockierten Captain Kirk rauszukramen und hier zu posten. Daher tut so, als hätte ich das gerade getan.
 
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Lupin III schrieb:
den Scheck für die Abfindung

Welche Abfindung? Er ist zurückgetreten da gibt es keine Abfindung.
 
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Sron schrieb:
warum? Läuft doch? Genau wie SpaceX, Tesla etc…

Nicht gerade die Unternehmen welche man aufgebläht nennt.
Zumindest Tesla hat, so wie ich das sehe, schon arge Probleme.
Und X läuft auch nicht gut. Auch da hört man viele negative Nachrichten, siehe nicht bezahlte Server etc.
 
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hRy schrieb:
Lustig, dass du ausgerechnet diese Worte nutzt. Das "Tick-Tock"-Verfahren wurde 2016 aufgeweicht.

Es ging eben nicht, da die Probleme beim Umstieg auf 10nm dem Tick-Tock-Zyklus einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Es ist allerdings schon seit seiner Amtsübernahme das erklärte Ziel von Pat Gelsinger, die Tick-Tock Kadenz wieder einzuführen.

Wie man kürzlichen Aussagen von Gelsinger entnehmen kann, dürfte der Zeitpunkt nun erreicht sein. Er sieht das ja so, dass man mit 5N4Y noch kein Tick-Tock umsetzen konnte, aber jetzt wo der 5N4Y Plan kurz vor der Vollendung steht, will man bei Intel den Fuß vom Gas nehmen und mit Tick-Tock weitermachen, also im Wechsel neue Architekturen und Shrinks zur Marktreife führen.

Ob das wirklich etwas wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich würde in Anbetracht Intels jüngerer Vergangenheit mal sagen, dass die Absichten von Pat wohl gut gemeint sind, aber merke... the road to hell is paved with good intentions :D .

Oder, um eine andere englische Redewendung zu bemühen: Seeing is believing. Ich glaube auch erst wieder an Tick-Tock, wenn Intel das mal über Minimum zwei bis drei volle Zyklen hinweg gerissen bekommen. Die Chancen stehen rein empirisch betrachtet ausgesprochen schlecht, dass das etwas wird...
 
User6990 schrieb:
Zu viel Personal bedeutet schlicht zu viele unproduktive Leute die Kosten verursachen, würde ja keiner von Personalüberhang schwafeln wenn die alle kostenlos da arbeiten würden.

Da zählt auch ein Aufsichtsrat mit rein der die Firma nicht weiter bringt und unnötig Geld verschlingt.

Unabhängig davon ob du dich jetzt auf das Wort Personal festnageln willst oder nicht.
Als nicht geschäftsführendes Vorstandsmitglied ist er ausschließlich als externer Berater tätig und zudem nicht hauptberuflich. Der soll nichts für die Firma produzieren, sondern kontrollieren. Dass zudem ein Aufsichtsrat überflüssig sein soll, halte ich für eine ganz steile These. Als Kontrollorgan ist er essenziell und in vielen Ländern für jede AG verpflichtend.
 
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Das Problem haben die meisten Firmen. Speziell motivierte MA die sich für die Firma reinhängen wollen immer weiter befördert werden. Andersfall verlieren sie die Motivation und verlassen die Firma. Also braucht es die Beförderungen um Leistungsträger im Unternehmen zu halten.
 
Sron schrieb:
Klar, X hat seine Probleme. Aber läuft immernoch. Mit einem Bruchteil der Belegschaft. Was durfte man sich hier anhören, dass in 2 Monaten eh Schluss ist etc…
Entlassungen und Verteuerung von Streamingdiensten sind hier immer heiß diskutiert. Meistens "stinkt der Fisch vom Kopf" und die Bösen oben sind schuld... laut Kommentaren.

Ich denke, es gibt sehr viele überflüssige Arbeitskräfte mit mittelmäßiger Motivation in aufgeblähten Konzernen. Die werden schon selber ganz gut wissen, wen und wie viele Angestellte sie benötigen.
Zur Not wird neu eingestellt
 
@Lupin III

Auch inoffiziell gibt es da keine Abfindung, vor allem nicht bei einem Konzern wie Intel wo es nicht nur ein Controller gibt.
 
Leider ein Thema was gang und gebe in Großkonzerne, niemand möchte Risiko eingehen, zu viele Positionen sind dann vorhanden was wenig bis kein Relevanz hat, aber der Mitarbeiter schön aus dem Händen frisst weil die Kontrolle fehlt.
Management kackt sich in die Hosen weil die Bosse dort oben sichere zahlen sehen möchten das die Aktionäre ja Geld in den Hintern geschoben bekommen, und das sogar sehr schön saftig, je saftiger desto besser.

Ist kein Einzelfall, das ist gang und gebe.
 
So läuft das halt früher oder später in jedem Betrieb. Controlling und Management werden immer mehr und der operative Bereich muß immer effizienter und mit immer weniger Personal auskommen und um das minutiös zu überwachen benötigt man immer mehr Controlling und Management. Und die am besten Bezahlten Jobs gibts natürlich (wer hätte das gedacht) im Controlling und Management.
 
Geheult wird aber immer 😄
Selbst wenn du in einer Firma arbeitest die aktiv versucht effizient zu bleiben mit flachen Hierarchien und viel Verantwortung bei jeden Mitarbeiter, heulen dir die Leute dafür mit anderen Themen wie:

- Zu viel Last auf einfachen Mitarbeitern, jammern besonders diejenigen die einfach gesagt bekommen wollen was sie machen sollen. (ja, da gibts überraschend viele!)

- Entscheidungen dauern noch länger! Warum? Weil halt die eine Person der Manager für 100 Topics sein muss, weil es nicht viele Manager gibt, länger braucht um jedes einzelne Thema zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. (alternative wäre nur seinen job scheiße zu machen. gibts leider auch)

- Kommunikation. Jeder wird immer über Kommunikation meckern. Es ist faktisch unmöglich es allen recht zu machen. Für die einen ist grundsätzlich zu viel - raubt ja nur zeit - für die anderen ist es zu wenig - weil sie über irgendein Detail nicht informiert wurden.

Trotzdem bin ich hier lieber als bei einem überladenen Bürokratie-Wasserkopf, was es sicherlich vieeeel öfter gibt als mein Szenario 😏
 
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Sron schrieb:
Klingt wie eine durchschnittliche deutsche Behörde.
In die Richtung geht es aber auch. Da beschwert man sich als Firma über die wachsende Bürokratie und gleichzeitig schafft man sich im eigenen Haus immer mehr bürokratisierte Abläufe. Da bleibt die ein oder andere Verbesserung dann auf dem Weg liegen.
 
supermanlovers schrieb:
Das Problem haben die meisten Firmen. Speziell motivierte MA die sich für die Firma reinhängen wollen immer weiter befördert werden. Andersfall verlieren sie die Motivation und verlassen die Firma. Also braucht es die Beförderungen um Leistungsträger im Unternehmen zu halten.
Hmmm, seh ich anders, echte Anerkennung, gute Bezahlung und immer mal wieder interessante Projekte reichen in der Regel.
 
@Norebo
Wäre mir damals zu wenig gewesen. Ich wollte immer Partner werden, die sitzen dort aber gerne bis sie 70Jahre sind. Also entweder warten, Firma wechseln (wo meist das gleiche Problem besteht) oder einen Partner rauskaufen.

In größeren Unternehmen gibt's auf Grund einer festen Gehaltsstruktur auch nur sehr begrenz die Möglichkeit MA individuell für besondere Leistung zu bezahlen.
 
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M@tze schrieb:
Das hast Du hast falsch verstanden. Intel hatte die Chance für 1 Milliarde 15% von Open AI zu erwerben, nicht die ganze Firma... 😉
Jetzt wo du es erwähnst, lese ich das auch so :-). Danke für den Hinweis.
 
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