News Fachkräfte-Bedarf in der IT-Branche steigt

Dr. MaRV schrieb:
Ich weiß nicht waß ihr erwartet, das Geld liegt eben weder auf der Straße, noch wächst es an Bäumen oder hat es jemand zu verschenken. Darf ich fragen wir alt ihr seid? So Naiv ist in der Regel die Altersgruppe 14-25.
Arbeitskraft und Motivation wächst übrigens auch nicht auf Bäumen.

Ich bin übrigens 27, arbeite in einer Firma wo ich sehr glücklich bin. Gehalt kann natürlich immer höher sein, aber ich komme klar und kann auch mal in den Urlaub fahren.
Trotzdem bin ich der Meinung das man auch ordentlich leben können sollte, wenn man schon 1/3 seines Tages (eher sogar deutlich mehr) seiner Arbeit widmet.

wir reden hier vom Taschengeld(!), was du jeden Monat für Mumpitz ausgeben kannst(!)
Nein davon reden wir nicht. Davon gehen noch Fahrtkosten ab und natürlich Essen und Trinken.
Essen und Trinken sind mal niedrig angerechnet mit 200€. Bleiben 363€.
Wer Glück hat kann mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, ansonsten gehen locker nochmal 100-300€ davon weg.
Wirklich viel was man zur freien Verfügung (Hobbys o.ä.) bliebe da wohl nicht mehr. Urlaub ist da dann auch nicht drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dr. MaRV schrieb:
600 Euro Taschengeld sind viel
...
Nur zur Verdeutlichung, wir reden hier vom Taschengeld(!), was du jeden Monat für Mumpitz ausgeben kannst(!), Lebensnotwendige Ausgaben und Fixkosten waren in der Rechnung bereits abgezogen.

Liest du auch bevor du schreibst?

Bleiben noch 563€. Davon muss man Essen bezahlen, Spritkosten und ab und an auch mal Kleidung.

Ich glaube nicht.

Ich weiß nicht waß ihr erwartet, das Geld liegt eben weder auf der Straße, noch wächst es an Bäumen

Ach nein?

Komischerweise liegt das BNE bei über 33000€ pro Person und Jahr(edit: in D), bzw 5900€ monatlich für jeden Erwerbstätigen(auch Teilzeit).

Das ist die Menge an Gütern die jeder Arbeitnehmer im Durchschnitt(!) produziert. Und nun Hand hoch: wer verdient das? Das dürften die oberen 2-3% sein.

Das Geld liegt sehr wohl auf der Strasse, es wird nur eben von sehr wenigen eingesammelt.
 
Dr. MaRV schrieb:
Denn welche Verantwortung hat man denn schon groß zu tragen als normaler Engineer oder Entwickler? 600 Euro Taschengeld sind viel, in meinen Augen habt ihr einfach zu große Ansprüche, denen ihr selbst meist nicht gerecht werdet. Selbstständiges Arbeiten ohne große Überwachung wird heute überall gefordert, das macht mich aber noch lange nicht zur Führungskraft. Ihr wollt den Lohn einer Führungskraft für Arbeiten die jeder gelernte übernehmen kann.
Gerade Software-Entwickler ist ein Beruf, den eben nicht jeder Gelernte erledigen kann, sondern für dessen Ausübung es einer Akademischen Laufbahn bedarf. Du verwechselst das wohl mit Programmierer. Ein SE trägt zumindest Komponentenverantwortung, braucht Softskills, muss selbständig, proaktiv und analytisch arbeiten können, etc pp.
Man muss nicht gleich Führungsverantwortung haben, um ein Hochschulstudium vorauszusetzen.
 
Dann zieh von den 600 noch 300 für Essen und Kleidung ab, bleiben dir immer noch 300, auch das finde ich viel.

Warum muss man als Entwicker studiert haben? Es gibt auch den Ausbildungsberuf des Anwendungsentwicklers, das ist mehr als nur Programmierer. Im Studium nennt man es dann angewandte Informatik. Man kann in eine Rolle auch rein wachsen, es gibt mind. so viele positive Beispiele wie negative, wie du selbst schon festgestellt hast, bedeutet ein Hochschulabschluss nicht das derjenige besonders gut in seinem Fach oder außerordentlich gut für eine zu besetzende Stelle prädestiniert ist. Die Verantwortung die du beschreibst ist nicht größer als die, die ein Elektroinstallateuer für seine Arbeit zu übernehmen hat, pfuscht er kann die ganze Bude abbrennen, dafür haftet er als Person und nicht sein AG und auch er benötigt bestimmte Softskills, z.B. beim Umgang mit Kunden usw.. Auf den Hochschulabschluss wird sich meiner Meinung nach einfach zu viel eingebildet. Die Unis sind voll und platzen aus allen Nähten, einfach weil heutzutage jeder denkt ein Master oder Studium sei die Lizenz zum Gelddrucken, auch das ist einer der Gründe für den Lohnverfall. Als AG hat man einfach die Auswahl, warum einen Gelernten einstellen wenn ich für das selbe Geld auch einen (vermeintlich besseren) mit Abitur und Studium bekommen kann? Ohne Zertifikate und damit Nachweise über die eigenen Fähigkeiten und dem möglichen Wert für den AG ist man auch mit Hochschulabschluss einfach nur jemand der länger für seine Ausbildung gebraucht hat als andere.

Realsmasher schrieb:
Ach nein?

Komischerweise liegt das BNE bei über 33000€ pro Person und Jahr(edit: in D), bzw 5900€ monatlich für jeden Erwerbstätigen(auch Teilzeit).

Das ist die Menge an Gütern die jeder Arbeitnehmer im Durchschnitt(!) produziert. Und nun Hand hoch: wer verdient das? Das dürften die oberen 2-3% sein.

Das Geld liegt sehr wohl auf der Strasse, es wird nur eben von sehr wenigen eingesammelt.
Nur weil dein Arbeitnehmer im Durchschnitt Waren mit diesem Wert produziert muss man ihn nicht in der selben Höhe entlohnen. Wo lebst du denn? Das würde bedeuten das Hersteller und Verkäufer keine Marge mehr hätten, zudem ist Deutschland zum überwiegenden Teil ein Land der Dienstleistungen, wie willst du diese bemessen? Ich stelle bei der Ausübung meiner Arbeit auch nichts her und werde trotzdem bezahlt. 90% der IT Branche besteht bei uns aus Dienstleistung. Nach deiner Logik dürften diese Arbeitnehmer dann überhaupt kein Geld bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dr. MaRV schrieb:
Dann zieh von den 600 noch 300 für Essen und Kleidung ab, bleiben dir immer noch 300, auch das finde ich viel.
Zieh mal noch Geld für die Fahrtkosten ab. Bei 50km Fahrtweg hat man genau 0 übrig.
Warum muss man als Entwicker studiert haben? Es gibt auch den Ausbildungsberuf des Anwendungsentwicklers, das ist mehr als nur Programmierer.
Sorry aber da fall ich ja gleich vom Stuhl. Was man in der Berufsschule lernt ist gerade mal der Stoff aus dem ersten Semester, wenn überhaupt.
Der Lehrplan ist total für die Tonne, voll am Markt vorbei. Viele können nach der Ausbildung nicht programmieren, da man auch ohne Programmierkenntnisse durch die Prüfung kommt.
Nur wer das Glück hat einen Betrieb zu finden der auch wirklich ausbildet (oder eben vorher schon programmieren konnte), lernt innerhalb der Ausbildung programmieren.

Nur weil dein Arbeitnehmer im Durchschnitt Waren mit diesem Wert produziert muss man ihn nicht in der selben Höhe entlohnen. Wo lebst du denn? Das würde bedeuten das Hersteller und Verkäufer keine Marge mehr hätten, zudem ist Deutschland zum überwiegenden Teil ein Land der Dienstleistungen, wie willst du diese bemessen? Ich stelle bei der Ausübung meiner Arbeit auch nichts her und werde trotzdem bezahlt.
Klar kann der Arbeitgeber nicht das bezahlen was er durch dich einnimmt, dann könnte er sich den Stress auch komplett sparen.
Aber individuelle Programme werden oft sehr teuer verkauft und der Arbeitnehmer erhält nur einen Bruchteil davon.
90% der IT Branche besteht bei uns aus Dienstleistung. Nach deiner Logik dürften diese Arbeitnehmer dann überhaupt kein Geld bekommen.
Dienstleistung ist an sich auch eine Art von Ware.
 
WhiteShark schrieb:
Zieh mal noch Geld für die Fahrtkosten ab. Bei 50km Fahrtweg hat man genau 0 übrig.
Das wurde bereits berücksichtigt:

WhiteShark schrieb:
200€ Auto + Sprit

Sorry aber da fall ich ja gleich vom Stuhl. Was man in der Berufsschule lernt ist gerade mal der Stoff aus dem ersten Semester, wenn überhaupt.
Der Lehrplan ist total für die Tonne, voll am Markt vorbei. Viele können nach der Ausbildung nicht programmieren, da man auch ohne Programmierkenntnisse durch die Prüfung kommt.
Nur wer das Glück hat einen Betrieb zu finden der auch wirklich ausbildet (oder eben vorher schon programmieren konnte), lernt innerhalb der Ausbildung programmieren.
Es sollte wohl jedem klar sein, dass man abseits der Schule auch etwas tun muss, um sich das nötige Wissen anzueignen und bestehe zu können. Ein Student bekommt auch genug Hausarbeiten auf. Schließlich ist Selbstinitiative ein Muss um am Makt bestehen zu können.
Weiterhin musst du um die Ausbildung bestehen zu können ein Projekt absolvieren, dieses musst du im Vorfeld bei der IHK beantragen. Und auch in einer rein schulischen Ausbildung muss man am Ende dieser ein Praktikum absolvieren in dem man ein Projekt durchführt. Hat das Projekt nichts mit deinem Beruf zu tun oder ist zu simpel, wird man es dir auch nicht genehmigen und ohne Projekt , kein Abschlusszeugnis.
Was du redest ist Unfug. Als Anwendungsentwickler wirst du kaum mit einem Projekt ohne Programmierarbeit durchkommen. Anwendungsentwickler haben auch etwas mehr Zeit für ihr Projekt, Bestandteil ist auch eine Dokumentation und ein Fachvortrag in dem du das Projekt erläuterst, vorstellst und verteidigen musst. Hier kommen dann die angesprochenen Softskills zum tragen.

Klar kann der Arbeitgeber nicht das bezahlen was er durch dich einnimmt, dann könnte er sich den Stress auch komplett sparen.
Aber individuelle Programme werden oft sehr teuer verkauft und der Arbeitnehmer erhält nur einen Bruchteil davon.
Das ist richtig, aber es gibt auch genauso Zeiten in denen es sehr mager läuft, soll man dem Arbeitnehmer dann Lohn streichen? Außerdem wird in der IT oft ein Gehalt bezahlt, weil man die verrichtete Arbeit nicht so einfach in Leistung umsetzen kann. Gehälter sind jeden Monat gleich wie wir wissen. Durch Bereitschaft, Wochenend- oder Feiertagsarbeit kann es aber schwanken.

Dienstleistung ist an sich auch eine Art von Ware.
Die man aber nur sehr schwer mit einem bestimmten Wert beziffern kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das BNE enthält auch alle Verkäufer, Dienstleistungen, Beamte, Banker, Freelancer etc, eben ALLE die einer Arbeit nachgehen.

Und für eben jene müsste der Durchschnitt bei 5900€ liegen bei Gleichverteilung. Logischerweise für AN niedriger aus verschiedenen Gründen.

Aber wenn man nur bei 30%(1800 Brutto zu 5900) liegt dann ist das schon sehr wenig. Das bedeutet im Endeffekt das ein Bäcker der 10 Brötchen backt, nur 3 als Lohn erhält. Davon muss er aber noch Steuern usw abführen und beim Erwerb von Waren wieder Steuern bezahlen.

Effektiv kann er sich also wenn er 10 Brötchen produziert nur 1 kaufen. Das klappt alles nur deshalb, weil wir heute so produktiv sind. Ein VW Mitarbeiter stellt 18 Autos pro Jahr her, kann sich aber wohl nur 1-2 leisten. Das reicht ihm aber im Normalfall auch.

Trotzdem muss man sich fragen warum diese Situation (man könnte es den Sklavenzehnt nennen -> jeder Arbeitersklave erhält die Möglichkeit sich 10% dessen zu kaufen was er selbst erschaffen hat) von vielen die selber in keiner wesentlich besseren Situation sind so wohlfeil akzeptiert wird und man sich gar noch darüber aufregt wenn Andere das anprangern.
 
Ich blick einfach auf den Rest der Welt und sehe, es geht uns sehr gut. Wir sind ein Schlaraffenland in dem niemand Hunger leiden muss, weil er auf weichen Kissen fällt und durch unser noch sehr üppiges Sozialsystem aufgefangen wird. Sagst du ja selber, Hartz IV Empfänger bekommen das gleiche wie Arbeitende. Es könnte deutlich schlimmer sein. Warte es ab, vielleicht holen uns Irland, Spanien und Griechenland selbst ein. Dann hast du Grund zum jammern. Du kannst Prangern so viel du möchtest, du wirst aber nichts ändern. Also kannst du dir die Energie auch sparen und für Dinge opfern, die es wert sind.
 
Dr. MaRV schrieb:
Das wurde bereits berücksichtigt:
Nein wurde es nicht, das Plus bedeutet das die noch hinzukommen. 200€ fürs Auto sind die Kosten für Versicherung/Steuern/Verschleiß.

Es sollte wohl jedem klar sein, dass man abseits der Schule auch etwas tun muss, um sich das nötige Wissen anzueignen und bestehe zu können. Ein Student bekommt auch genug Hausarbeiten auf. Schließlich ist Selbstinitiative ein Muss um am Makt bestehen zu können.
Darum geht es mir nicht. Das was in den Prüfungen teilweise gefragt wird ist lächerlich. 2/3 der schriftlichen Prüfung bestehen aus Wirtschaft. In keinem Teil der Prüfung muss man wirklich programmieren. Struktogramme oder Pap reicht vollkommen aus.

Es fehlt eine richtige Programmieraufgabe, die am PC stattfinden muss. Aber da hinkt die IHK so circa 10 Jahre hinterher.


Weiterhin musst du um die Ausbildung bestehen zu können ein Projekt absolvieren, dieses musst du im Vorfeld bei der IHK beantragen. Und auch in einer rein schulischen Ausbildung muss man am Ende dieser ein Praktikum absolvieren in dem man ein Projekt durchführt. Hat das Projekt nichts mit deinem Beruf zu tun oder ist zu simpel, wird man es dir auch nicht genehmigen und ohne Projekt , kein Abschlusszeugnis.
Man muss kein Projekt wirklich durchführen, man muss nur eine Dokumentation abgeben. Wirklich entwickeln muss man das Projekt nicht, da kein Quellcode verlangt wird.

Was du redest ist Unfug. Als Anwendungsentwickler wirst du kaum mit einem Projekt ohne Programmierarbeit durchkommen. Anwendungsentwickler haben auch etwas mehr Zeit für ihr Projekt, Bestandteil ist auch eine Dokumentation und ein Fachvortrag in dem du das Projekt erläuterst, vorstellst und verteidigen musst. Hier kommen dann die angesprochenen Softskills zum tragen.
Dazu muss man aber nicht eine Zeile Code programmieren.
Und ob du es glaubst oder nicht, aber es sind schon Top-Programmierer durchgefallen, weil im Ausschuß jemand saß der unbedingt wollte das im Projekt alles wirtschaftlich detailiert stehen müsste. Das geht dann am Markt vorbei.

Das ist richtig, aber es gibt auch genauso Zeiten in denen es sehr mager läuft, soll man dem Arbeitnehmer dann Lohn streichen? Außerdem wird in der IT oft ein Gehalt bezahlt, weil man die verrichtete Arbeit nicht so einfach in Leistung umsetzen kann. Gehälter sind jeden Monat gleich wie wir wissen. Durch Bereitschaft, Wochenend- oder Feiertagsarbeit kann es aber schwanken.
Solange die Arbeit die gleiche bleibt, gibt es keinen Grund Lohn zu kürzen. 8 Stunden bleiben 8 Stunden.

Die man aber nur sehr schwer mit einem bestimmten Wert beziffern kann.
Natürlich kann man das. Wie soll der Arbeitgeber denn rausfinden ob sich das Projekt rentiert?
Der weiß natürlich genau wieviel Geld diese Dienstleistung einbringt und wieviel die notwendigen Mitarbeiter kosten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Realsmasher schrieb:
Aber wenn man nur bei 30%(1800 Brutto zu 5900) liegt dann ist das schon sehr wenig. Das bedeutet im Endeffekt das ein Bäcker der 10 Brötchen backt, nur 3 als Lohn erhält. Davon muss er aber noch Steuern usw abführen und beim Erwerb von Waren wieder Steuern bezahlen.

Ich sehe in deiner Rechnung zwei Haken. Zum einen sind die tatsächlichen Lohnkosten bei einem Arbeitnehmer mit 1.800 € Brutto ca. 2.200 € monatlich, da man auch die Lohnnebenkosten berücksichtigen muss. Dann sieht die Rechnung schon nicht mehr ganz so schlimm aus. Und zweitens blendest du aus, dass zwar jeder Arbeitnehmer im Durchschnitt Waren und Dienstleistungen im Wert von 5.900 € im Monat erwirtschaftet, diesen Wert wird ein Bäcker aber mit Sicherheit nicht erreichen. Dass er sich mit seinem Lohn deutlich unterhalb des Durchschnittswertes bewegt ist also nur normal.
 
Stimmt schon, der Bäcker war nur ein anschauliches Beispiel.
Jedoch liegt das Medianbrutto eben etwa bei diesen 1800 Brutto (1300 Netto).

Ob 2200 oder 1800 macht da auch nicht so den Unterschied, wenn man bedenkt das 95% unter 52.000€ Jährlich liegen und damit auch als Arbeitgeberbrutto unter den durchschnittlich erwirtschafteten Gütern.

Die Lohnquote ist eben seit einigen Jahren im freien Fall:

Bild 1

Bild 2

Die Auswirkungen der Entwicklung sind drastisch für viele, gerade junge Leute.
Aber solange irgentwelche Schlaumeier immer noch meinen "uns gehts ja gut, bloß die Füße still halten" wirds halt weiter gehen.
 
Dass die freien Stellen zu nehmen wundert mich absolut nicht. Die großen Unternehmen machen Outsourcing und übernehmen ihre Auszubildenden und DH-Studenten nicht mehr und der Mittelstand verlässt sich auf Consulting. Ich kann jeden verstehen, der nicht bei einer Zeitarbeitsfirma für 1800 Brutto arbeiten will. Wenn meine befristete Stelle ausläuft werde ich wohl auch auf der Straße sitzen. Ich wüsste zumindest keine Firma im Rhein-Neckar-Kreis, die ernsthaft nach eine Stelle sucht, außer zu unmenschlichen Lohnverhältnissen.
 
Realsmasher schrieb:
Aber wenn man nur bei 30%(1800 Brutto zu 5900) liegt dann ist das schon sehr wenig. Das bedeutet im Endeffekt das ein Bäcker der 10 Brötchen backt, nur 3 als Lohn erhält. Davon muss er aber noch Steuern usw abführen und beim Erwerb von Waren wieder Steuern bezahlen.
...
Trotzdem muss man sich fragen warum diese Situation (man könnte es den Sklavenzehnt nennen -> jeder Arbeitersklave erhält die Möglichkeit sich 10% dessen zu kaufen was er selbst erschaffen hat) von vielen die selber in keiner wesentlich besseren Situation sind so wohlfeil akzeptiert wird und man sich gar noch darüber aufregt wenn Andere das anprangern.

Das Problem an unserem Wirtschaftsmodell ist, dass nicht der NUTZEN einer Arbeit sondern der am Markt erzielbare WERT Grundlage der Entlohnung ist.

Der Bäcker muss vielleicht 10 Brötchen backen, um sich ein einziges selber leisten zu können, dafür erschafft der Banker in der gleichen Zeit durch die (standardisierte) Finanzierung einer US-amerikanischen "Schrottimmobilie" einen (temporären) "Wert" für seine Bank (so bis 2008 geschehen), der es ihm erlaubt nicht nur 1 sondern 1000 Brötchen zu kaufen.

NUTZEN != WERT. Muss man sich nur immer wieder klar machen. Das erklärt auch die eklatanten Unterschiede in der Entlohung.

Gruß,
CTN
 
@ Über mir.

Und genau DAS ist der Punkt,an dem das gesammte Kapitalistische System krankt.

SO kann es doch niemals für die Zukunft weitergehen. Könnte echt grad :kotz:
 
VinylBunkerUH schrieb:
SO kann es doch niemals für die Zukunft weitergehen. Könnte echt grad :kotz:

Doch, das geht schen seit einigen tausend Jahren so ( auch wenn in der Zwischenzeit mehrere Resets nötig waran... ). Das wird auch so lange so gehen bis Geld abgeschaft wird und das wird noch paar Tage dauern^^

Unbegrenzter Wachstum bei endlichen Ressourcen und stagnierender Nachfrage ist doch kein Problem :lol:
 
Solange die Mehrheit der Leute der Meinung ist, dass wir im

Dr. MaRV schrieb:
Schlaraffenland in dem niemand Hunger leiden muss

leben, wird sich gar nix ändern :D
 
Das ist keine Meinung sondern ein Fakt. Niemand muss in Deutschland hungern.
 
Nein, aber die Frage ist, warum man sich damit zufrieden geben sollte, nicht hungern zu müssen.

Das sind schon sehr niedrige Anforderungen an ein Leben. Früher hieß das mal: Haus, 2 Autos, 2-3 Kinder. Wer bringt es heute noch so weit bis sagen wir mal 30?

Muss man sich immer die niedrigsten Standards setzen zum Vergleich?
 
F_GXdx schrieb:
Nein, aber die Frage ist, warum man sich damit zufrieden geben sollte, nicht hungern zu müssen.

Das sind schon sehr niedrige Anforderungen an ein Leben. Früher hieß das mal: Haus, 2 Autos, 2-3 Kinder. Wer bringt es heute noch so weit bis sagen wir mal 30?

Muss man sich immer die niedrigsten Standards setzen zum Vergleich?

Muss man nicht, es gibt genau so Menschen die so ein Spießerleben aber auch vollkommen ablehnen und sich vllt wirklich mit 1800 € zufrieden geben.

Ich für meinen Teil beschwere mich nicht, weil ich weiß wo meine Gehaltsgrenzen sind und sogar dass noch Luft nach oben ist. Es ist auch oft ne Sache wie man da ran geht, wie man verhandelt. Ich bin aktuell zufrieden, in n paar Monaten wird das sicher anders sein. Und ich verdiene auch keine 2500€ brutto oder sowas, willkommen in der Realität...
 
Daniel61 schrieb:

Eben, man muss wissen was man selbst wert ist, man muss sich also selbst einschätzen können und viele überschätzen sich und ihren Wert einfach. IT Kraft ohne Zertifikat? Da kann der AG auch einen Klempner einstellen. Ohne Nachweis über die Fähigkeiten des AN gibt es weder einen Partnerstatus für den AG, noch lässt dich irgendein Kunde in sein RZ um irgendwas zu machen. Akademiker ohne Zertifikat? Genau das gleiche! Darum verstehe ich auch nicht weshalb hier behauptet wird, die Ausbildung geht am Markt vorbei. Man bekommt einen groben Überblick. Das Interesse für eine bestimmte Sache muss man schon selbst entdecken und sich dann darauf spezialisieren. Studium und Berufsschule können einem einfach nicht alles bei bringen. Ein Cisco Switch/Router konfiguriert sich anders wie einer von Brocade, oder ein MDS Switch von Cisco. Ein NetApp Storage ist auch was völlig anderes als einer von IBM, HDS oder EMC². Genauso administriert und konfiguriert sich ein Windows Server anders als ein Unix. Virtualisierung das gleiche. Und auch die vielen Programmiersprachen sind zwar teilweise untereinander bis zu einem Gewissen Grad verwandt, bedürfen aber trotzdem ihrer spezifischen Syntax und werden anhand ihres Einsatzzweckes gewählt. Wer gern Treiber oder Kernels schreiben will sollte sich mit Assembler auseinandersetzen. Wer gern Anwendungen erstellen will mit C++ und C#.
 
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