boonstyle schrieb:
Doch das tut es, denn es ist der Handel Arbeitskraft für Handelsgut oder Geld.
Hättest du eine Quelle die halbwegs allgemein ist? Bei Wikipedia oder Duden lese ich das mit dem Handel nicht raus. Oder mir fehlt das Wirtschaftssprech dafür.
Ich weiß dass für viele Geld selbstverständlich und praktisch auf einer Stufe mit Gravitation steht, aber ich kann mir eine Gesellschaft vorstellen die nicht nur ohne Geld, sondern auch ohne Tauschhandel auskommt. Verstehe ich dich richtig dass die dann per Definition keine Wirtschaft haben könnte, völlig unabhängig von der erbrachten Leistung?
boonstyle schrieb:
Oder um es auf die Spitze zu treiben, deine Körperzellen sammeln, verarbeiten und verbrauchen Güter, aber kein Körper ist deshalb keine Wirtschaft sondern ein Organismus.
Wenn du das so sagst würde ich aber in der Tat eine Wirtschaft sehen. XD
Denn es ist ja nicht so als würden die einzelnen Teile meines Körpers brav koordiniert zusammenarbeiten. Da gibt es Konkurrenz (wer bekommt die Laktose im Darm?), Tauschhandel (Darm liefert Rohstoffe, die Leber verarbeitet), Dienstleistungen (Regelleistung der Nervenzellen gegen bevorzugte Versorgung, Herzmuskel schuftet nonstop) und ob die Immunzellen nun Polizei oder Schutzgelderpresser sind ... bin nicht sicher.
Dass das alles in der Regel funktioniert ist doch eher Statistik und die Masse an entgegengesetzten Regelprozessen und damit aus meiner Sicht nicht ganz unähnlich zu einer freien Marktwirtschaft mit vielen stark unterschiedlichen Teilnehmern wie wir es auf der Welt haben.
Die Zellen mögen kein Geld haben, aber Tauschhandel ist das doch allemal.
Mir fehlt da die Abgrenzung ab wann etwas ein Wirtschaftssystem ist. Körperzellen, Organen und Bienen kann man zumindest unterstellen dass sie nicht zielgerichtet, bewusst und planvoll handeln. Bei den Borg ist das nicht der Fall, ebensowenig bei einer Gesellschaft die zu viel 'Schwarmaltruismus' entwickelt hat und sich weitgehend vom Konzept des Privateigentums fernhält.
boonstyle schrieb:
Wenn ich Kastanien im Garten sammle Jahr für Jahr um daraus Kastanienmännchen, zu meiner eigenen Belustigung, zu basteln, dann produziere, verarbeite und verteile (schön ins Regal stellen) ich auch Waren nur führe ich diese keinem Wirtschaftskreislauf zu und somit ist dieses Vorgehen teil einer Wirtschaft.
Die verschwinden aber doch auch nicht einfach so. Solange du sie nicht selbst entsorgst und verhinderst dass ihre Folgeprodukte entweichen werden sie zumindest auf diesem Planeten teil des Wirtschaftskreislaufes. Sobald jemand eines vom Kompost klaut und für einen Euro auf dem Flohmarkt verkauft ist es passiert.
Was mich aber an dem Beispiel stört:
Angenommen ein Unternehmen baut Rohstoffe ab, fertigt daraus z.b. Solarzellen, Briefbeschwerer und Plüschtiere. Die Solarzellen sind aber nicht gut genug und werden zur Vermeidung von Lagerkosten geschreddert und auf der internen Mülldeponie entsorgt, die Briefbeschwerer werden Teil der Schauarbeitsplätze (Schreibtischmodelle
in Aspik hinter Glas) und werden nicht im tatsächlichen Arbeitsablauf genutzt und die Plüschtiere liegen zur Raumverschönerung in den Büros.
Der ganze Vorgang ist dann nicht teil der Wirtschaft? Egal ob die nun einen Schuhkarton voll gemacht haben, oder hunderttausende Tonnen an Zeug hergestellt haben.
boonstyle schrieb:
(Anmerkung ich mache keine Kastanienmännchen...)
Niemand ist vollkommen. scnr