Hier wird ja lustig durcheinandergeworfen und hin und her Argumentiert.
Die Schwerpunktsverlagerung beim System "Fahrrad" zu "Fahrrad mit Fahrer" ist deutlich größer als beim System "Motorrad" zu "Motorrad mit Fahrer". Das liegt schlicht an der kleinen Masse des System Fahrrad zu den meisten Fahrern bzw der großen Masse des Motorrads im Bezug zu den meisten Fahrern. Also ist der Vergleich irgendwo wenig Aussagekräftig. Physikalisch gilt an der Stelle: Die kleine Masse folgt der großen Masse.
Habe aber gerade noch mal spaßeshalber einen kleinen Vergleich gemacht ob man beim Fahrrad, bzw den Rädern die ich hier greifbar habe das Vorderrad bewusst zum rutschen bringen kann bzw ob und bei welcher Haltung das Hinterrad steigt.
Rad 1, MTB Fully 26" - Bremsen Avid Elixir 5
Das unbewusste Bremse mit Arsch nach hinten und Oberkörper runter führt nur zum zügigen anhalten.
Das bewusste sitzenbleiben und bewusste reißen der Vorderradbremse führt zu einem Stoppie mit Tendenz zum Überschlag. - ist in der sitzender Position aber schlecht zu kontrollieren und die Hand will nicht festhalten.
Rennrad, Ultegra von 2000
Rutsch, rutsch auch erschreckend schnell seitlich weg. Kreiselkräfte von nur Hinterrad bei ~30 km/h sind bisschen mau scheint mir.
Trekkingrad, Hydraulische Felgenbremsen HS 11
Stoppie
Trekkingrad mit Alivio Felgenbremsen von Anno dunnemals
Bremst, blockiert aber nicht und reicht auch nicht für nen Stoppie. Bremst aber immer noch stark genug für das tägliche Leben.
Hollandrad, Reibbremse von oben auf den Reifen.
Was denkt ihr?
Als Anmerkung, Motorrad.
Aus Erfahrung, blockierendes Vorderrad Motorrad mit ca 220 km/h in Oschersleben auf Start/Ziel, geradeausfahrt. Rad blockierte weil "zu spät" und zu stark gebremst. Hier sind die Kreiselkräfte vom Hinterrad so groß, das die Fuhre stur weiter stur geradeaus fährt - wird nur blöderweise nicht messbar langsamer - die Zeit läuft aber in dem Moment sehr langsam... Der Lenker hat so gar keinen Widerstand mehr und es wird "stil". Kann ich nicht besser beschreiben, aber da fehlt ein Teil vom Geräusch der dich in dem Moment nachhaltig verwirrt. Dafür schreit der Reifen leise um Gnade. Bremse auf, Bremse vernünftig zu, einlenken weiter und danach neuen Reifen kaufen... Abends bei Streckenbegehnung einen ca 50m langen schmalen schwarzen Strich als "meiner" vermutet.
Lenkt man dabei auch nur ein bisschen oder hat vorher schon minimal Schräglage: stabile Seitenlage... Oft genug beobachtet.
Die ersten paar Modellgenerationen Motorrad-ABS hatten bei manchen Modellen aber eine nicht gerade kleine Überschlagsneigung. Entsprechend wurden hier Sensoren und irgendwann die Gyroskopplattform der aktuellen Schräglagen-ABS-Systeme ergänzt um genau das zu verhindern bzw zu minimieren.
Zurück zu Fahrradbremsen. Klar sind hochwertigere Bremsen leichter, bremsen besser bei vergleichbarer Handkraft und sind in der Regel vor allem besser zu dosieren. Wenn man nicht gerade permanent Berge runter fährt und alle Nase lang Bremsen muss, ist das Argument Hitzeableitung und Standfestigkeit in meinen Augen ein akademisches.
Mit besagtem Rennrad bin ich auch schon mal 900 Höhenmeter in den Alpen mit fast durchgehend gezogener Bremse wieder runter weil mir kurz hinter dem Gipfel zwei Speichen gebrochen sind. Damit willst dann keine 70 km/h mehr fahren, selbst 30 ist doof. Da hab ich dann auch zwischendurch mal Pause gemacht weil mir sonst die Beläge geschmolzen wären.
Aber wie oft hat man das Problem im Alltag?