Da du das Rad nahezu jeden Tag benutzen möchtest, können die längere Lebenszeit und die geringeren Wartungskosten für die Alivio sprechen (das Beste wäre an der Stelle aber eine Nabenschaltung). Für den sportlichen Einsatz sprechen das höhere Gewicht und die mangelnde Präzision gegen die Alivio. Ich finde schon meine Deore bisweilen ziemlich zickig. Aber machen wir uns nicht vor: Wartungsrückstände und falsche Einstellungen wiegen die Unterschiede um ein Vielfaches auf, und eine gut gepflegte Alivio tut es auch.
Solltest du dich für die Alivio-Ausstattung entscheiden, müsstest du aber nochmal die Qualität der Naben recherchieren. Ich habe mir sagen lassen, dass die Alivio- und Deore-Naben baugleich sind, mit Ausnahme der Dichtungen, was der Allwetter-Tauglichkeit der Alivio-Naben nicht zuträglich ist. Aber auch hier wirst du vielleicht schon gelesen haben, dass eine Alivio bei guter Pflege ihre angegebene Lebensdauer weit übersteigen kann.
Weiterer Pluspunkt für die Alivio: Das Octalink-Kurbellager sind zwar schwerer und weniger steif als das fesche Hollowtech-Kurbellager der Deore-Klasse, ist aber langlebiger. Die Hollowtech-Lager (daran zu erkennen, dass man durch das Kurbellager schauen kann; achte mal bei den Deore-Rädern darauf) sind eben eher was für den sportlichen Bereich, wo Steifigkeit wichtiger ist als Haltbarkeit.
Kurzum: Wenn das Fahrrad sowohl Alltags-Arbeitstier und sportlicher Einsteiger sein soll, ist die Alivio-Ausstattung wahrscheinlich sogar die bessere Wahl aufgrund ihrer Robustheit und der geringeren Wartungskosten. Eine Alivio ist schon deutlicher günstiger in Wartung. Eine Alivio-Kassette kostet bspw. um die zehn Euro, eine Deore-Kassete 25 Euro. Oder eine Alivio-Kurbelgarnitur für 25 Euro, während eine vergleichbare Deore 60 Euro kostet. Allerdings bist Zwei- bis Dreitausend Kilometer unterwegs, ehe ein Tausch größerer Komponenten nötig wird (Kleinkram wie Kette, Bremsbeläge, Züge und Mäntel ausgenommen). Gut möglich, dass du mit dem Studium fertig bist, ehe die Ritzel runter müssen. Und natürlich kannst du dann auch auf Deore (SLX)-Komponenten upgraden, wenn dir danach ist. Und natürlich kannst du einen Crosser auch nach und nach zum Treckker umbauen. Vielleicht wird dein jetziger Crosser deine "Arbeits-Schlampe" für die Zukunft.
Wenn du ein Pepper-Bike bestellen möchtest, was vielleicht das Beste für dich ist, solltest du einen Drehmoment-Schlüssel für die Endmontage parat haben. Auf der Webseite von Pepper findest du Montageanleitungen, die dir anschauen solltest, damit du schon mal weißt, was auf dich zukommt. Von dort aus kannst du gleich auf YouTube nach Anleitungen zur Wartung suchen. Keine Sorge, selbst das "Enteiern" eines Laufrades ist kein großer Akt, wenn man gut vorbereitet ist. Damit solltest du dich auseinander setzen, wenn du das Rad nicht ein bis zwei Mal pro Jahr zum Händler bringen möchtest (was dann jedes Mal locker 50 Euro zzgl. Ersatzteile kostet).
P.S.: Und benutz das Rahmegrößen-Tool von Pepper, wenn du ein Pepper kaufen möchtest.
Edit: Ein schöner Thread über die
Unterschiede zwischen Alivio- und Deore-Komponenten. Die Lager sind wie erwartet das größte Problem, wobei das nicht für alle Lager gilt, siehe Octalink- vs. Hollowtech-Kurbeln. Und den Alivio-Naben fehlen wie gesagt die Dichtungen, was sie sehr anfällig für äußere Einflüsse macht. Und das Blöde an Naben: Sie sind zwar günstig (30 Euro für einen Deore-Satz), aber man muss die Laufräder einspeichen, und das macht man nicht mal eben selber. Wenn es gut läuft, hält dir die Alivio, aber wenn es blöd läuft hast du nach einem Jahr Kosten, die größer sind als die Mehrinvestition in ein Rad mit Deore-Gruppe - wo sich dann aber die etwas größeren Kosten für Ersatzteile nach einigen tausend Kilometern anhäufen.