Failed State USA, Diskussion zum Supreme Court

Confused Johnny schrieb:
Die Amis haben echt nicht mehr alle Latten am Zaun, dass fast die Hälfte der Berechtigten den Trump nochmal wählen. Gestern hat der auf Twitch gestreamt und seinen üblichen Bullshit abgelassen. Zaun bauen, Krieg in 24 Stunden beendet, etc. ohne auch nur irgendwas im Detail zu erklären. Das ist sowas von Stumpf, das Land ist echt lost.
Das nennt man "Entertainer"
Es geht auch in Deutschland vielen nicht mehr um Inhalt, sondern unsere Demokratie verkommt immer mehr zur Show der Selbstdarsteller. In den USA sind die weiter als hier, aber auch hier geht es los.
 
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Wagenknecht und Weidel sind da auf jeden Fall die top 2. Haben das playbook der modernen Republikaner 1:1 übernommen. Wahlkampf/Politik mit Hass, Hetze, Desinformation, Lügen und Populismus.

Offensichtlicher geht es kaum. Natürlich nur wenn man den nötigen Grips hat.
 
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Rockstar85 schrieb:
...
Es geht auch in Deutschland vielen nicht mehr um Inhalt, sondern unsere Demokratie verkommt immer mehr zur Show der Selbstdarsteller. In den USA sind die weiter als hier, aber auch hier geht es los.
Ich finde das nicht schlimm, dass die Person im Vordergrund steht und Politik ist voller Selbstdarsteller, in allen Parteien. Und dann gibt es die extremen, die sich gaaaanz weit nach vorne stellen. Aber es muss auch nicht immer um Inhalte gehen, sondern es darf auch darum gehen, die Leute von sich zu überzeugen. Inhalte kommen von den Parteien und stehen im Parteienprogramm. Aber im Wahlkampf laufen die Leute nicht dauernd herum und wiederholen die bekannten Inhalte, sondern man muss die Menschen von sich überzeugen.
Und ja, Trump ist das Extrem, ein Wahlkämpfer wie man ihn vorher nicht gesehen hat und wohl danach auch auf lange Sicht nicht wieder sehen wird. Aber auch Harris ist nicht ohne und kämpft, ohne dabei ständig auf ihre Inhalte einzugehen.

Ich sehe die USA auch nicht als failed state. Die haben ihre Probleme, aber sie scheinen sich immer wieder an den eigenen Haaren aus den Problemen herauszuziehen. Und 4 weitere Jahre mit Trump werden die USA und auch wir (Deutschland und Europa) wieder überstehen. Wir haben zu Hause unsere eigenen Probleme.
 
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@mo schrieb:
An wen genau denkst du da?
Söder wäre ein gutes Beispiel.
Oder der gute Herr Lindner. Allen voran wäre hier wohl Wagenknecht zu nennen.

Würden wir halt über Inhalte diskutieren, würde die CDU als Beispiel nicht mehr so laut Populismus betreiben.
Und wie das enden kann, hat man ja mit dem Sturm aufs Capitol gesehen.
Ich finde da zum Beispiel erfrischend gut, wie Kamala Harris auf Trumps Populismus reagiert. Nichts desto trotz ist für mich zum Beispiel die AfD das beste Beispiel, wie Politik nicht funktionieren darf. Auch wenn es Leute gibt, die das anders sehen. Es gibt aber auch Menschen, wollen das Internet nur brennen sehen.

Es wird Spannend, wie die Presidential Election laufen werden.
 
@Rockstar85 @wilk84

Ich hatte ja explizit nach den Selbstdarstellern gefragt. Zum Populismus gibt es da schon einen ziemlichen Unterschied.
Bei Wagenknecht würde ich das auch sofort unterschreiben, bei Lindner, Weidel oder Söder eher nicht.
Lindner hat zwar einen gewissen Hang zur Selbstinszenierung, erfüllt damit aber eine Funktion in der Partei, die ansonsten vorwiegend aus "grauen Mäusen" besteht. Populismus kann man ihm nicht vorwerfen.
Söder ist halt Vorsitzender der CSU und verkörpert genau den Vorsitzenden den viele in Bayern seit dem Archetyp für CSU-Chefs, Franz-Josef Strauß, erwarten. Gegen den ist aber selbst Söder noch weichgespült. Den Hang am rechten Rand mit derbem Populismus Stimmen zu fangen, gab es aber bei der CSU schon immer ausgeprägter als bei der Schwesterpartei.
Weidel halt ich nicht für allzu selbstdarstellerisch sondern verkörpert einfach den dumpfen Populismus der AfD. Wie schwach sie rhetorisch ist, hat man wohl bei der TV Diskussion mit Wagenknecht gesehen. Etwas ambivalent setzt sie sich aber als lesbische Domina in Szene. Nur, dass man damit nicht gerade zum Stimmenfänger der AfD wird.

Womit man beim eigentlichen Thema USA wäre. Von den genannten Politikern hätte dort allenfalls Söder den Hauch einer Chance. Und das eben auch nur, wenn er genug Geldgeber/Spender für die sauteuren Wahlkampagnen findet. Das sind andere Dimensionen wie hierzulande. Weidel und Wagenknecht bekämen dort kaum ein öffentliches Amt.
Der durchschnittliche Amerikaner hat zudem einen viel stärkeren Hang zu einfachen Wahrheiten oder Sachverhalten was wiederum Leute wie Trump, mit einem Füllhorn an einfachen (Un-) Wahrheiten und einem gut gefüllten Geldbeutel populär macht. Unser (oft gescholtenes) Parteiensystem verhindert solche Figuren glücklicherweise.
 
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@mo schrieb:
Populismus kann man ihm nicht vorwerfen.
Aber sowas von. Seine ganze Schuldenbremse Argumentation ist nichts anderes. Und vieles darüber hinaus. Es hat einen Grund, warum die meisten Menschen mit rechter Gesinnung oder rechten Tendenzen der FDP anhängen nach der AfD.

Und Selbstinszenierung ebenso. Der werte so schwer im Pferdestall Schuftende. Das ist das selbe wie Trumps McDonalds Auftritt um sich als Mann des Volkes zu inszenieren, von denen man kaum weiter entfernt sein könnte.
 
Erkekjetter schrieb:
Du gestattest andere Auffassungen..!?


Erkekjetter schrieb:
Es hat einen Grund, warum die meisten Menschen mit rechter Gesinnung oder rechten Tendenzen der FDP anhängen nach der AfD.
Und das kannst du auch belastbar belegen?


Erkekjetter schrieb:
Und Selbstinszenierung ebenso. Der werte so schwer im Pferdestall Schuftende.
Jeder Politiker tut in der Öffentlichkeit Dinge, die er privat selten bis nie tut. Gehört quasi zum Job wenn man gewählt werden will, zumal als Parteivorsitzender.

Lindner in dem Kontext auf eine Linie zu Trump zu stellen wäre definitiv zu viel der Ehre für Trump.
 
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@mo schrieb:
Du gestattest andere Auffassungen..!?
Klar, hab ich dir verboten. etwas zu sagen? Oo Ich widerspreche dir aber.
@mo schrieb:
Und das kannst du auch belastbar belegen?
Selbstverständlich: https://www.bertelsmann-stiftung.de...onen/GrauePublikationen/ZD_Einwurf_1_2021.pdf

@mo schrieb:
Lindner in dem Kontext auf eine Linie zu Trump zu stellen wäre definitiv zu viel der Ehre für Trump.
Sehe ich halt anders und habe es begründet dargestellt. Trump inszeniert sich bei McDonalds, Lindner hat in einer Rede vor Bauern sich als eine der ihren dargestellt, weil er ein Pferd hat: https://www.nordkurier.de/politik/w...rber-lindners-bauern-rede-im-wortlaut-2194310
"Viele von ihnen glauben, hier in Berlin würden nur irgendwelche Städter Politik gegen das Land machen. Ich komme aus dem Bergischen Land. Ich bin neben Wiesen, Feldern und dem Wald aufgewachsen. Als Chef des Bundesforstes kenne ich die Forstwirtschaft. Ich bin Jäger. Ich bin schon fertig, wenn ich den Pferdestall einmal ausgemistet habe. Deshalb weiß ich, was das für eine Arbeit ist, es den ganzen Tag und jeden Tag zu machen. Und ich bin Vorsitzender einer Partei, die sich seit Jahrzehnten für den Mittelstand einsetzt."

Genau das ist Inszenierung vom Feinsten: Er stellt seine Erfahrungen gleich mit denen von in dem Fall Bauern. Er könne sie verstehen, weil er wisse, wie das alles sei. Dabei weiß er gar nichts, seine Beispiele sind hanebüchen. Man weiß doch nicht, wie es ist, ein Bauer zu sein, wenn man einen Pferdestall ausmistet für einen Pressetermin/Social Media Foto oder man Vorsitzender des Bundesforstes ist. Und da nehmen sich Trump Und Lindner nicht viel.
 
Erkekjetter schrieb:
Ich sprach von belastbaren Zahlen und nicht von YouGov (Incentive) Online Panel Müll!
Das belastbar hatte ich extra betont, weil ich so was aus der Ecke schon befürchtet hatte.
Und was der Projektleiter von Bertelsmann vor 5 Jahren aus dem Datenmüll gemacht hat, weiß auch kein Mensch.
Insa und Civey lassen sich von denen auch mit "Daten" beliefern, die sie dann unter eigenem Namen verbreiten.

Die spektakulärste Bruchlandung hat YouGov beim Brexit hingelegt als sie nach Schließung der Wahllokale eine Mehrheit für den Verbleib publiziert haben, was prompt von den Medien verbreitet wurde. Nun, es kam anders. Dabei war das nicht der erste spektakuläre Fehlgriff.
Mit der Datenqualität und Repräsentativität von FG Wahlen, Infratest oder Forsa hat das halt nichts zu tun.

Ich möchte daher nicht inhaltlich auf die "Untersuchungsergebnisse" eingehen. Und eigentlich sind wir ja eh thematisch in den USA zu Hause.
 
@mo schrieb:
Ich sprach von belastbaren Zahlen und nicht von YouGov (Incentive) Online Panel Müll!
Es gibt weitere Untersuchungen/Umfragen dazu. Kannst du dir dann aber selber raussuchen, wenn ich vorab raten soll, was deinem persönlichem Maßstab nach belastbar und was Müll ist.

Ist ja jetzt nicht so, als würde hier irgendwie ein Geheimnis draus gemacht, was die Quelle ist. Und wie dort zu erkennen, ist das Ergebnis nicht allein auf Yougov aufbauend, zumindest in Teilen. Ist ja nicht so als ob das „Populismusbarometer" groß zu anderen Ergebnissen gekommen wäre oder die "Die distanzierte Mitte" Studie: https://www.fes.de/referat-demokrat...ion/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie-2023
Oder wie Wählerwanderungen da viel Zweifel dran lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könntet ihr euch bitte wieder auf die USA beziehen?!

Danke :)

Also ergänzend zum Thema Trump, China und Hacking:

Der Guardian schreibt dazu:

https://www.theguardian.com/us-news/2024/oct/27/chinese-hackers-trump-campaign-adviser-audio

Laut einem Bericht der Washington Post haben chinesische, staatsnahe Hacker Telefongespräche von US-Politikern abgefangen, darunter ein Berater von Donald Trumps Wahlkampfteam. Die Hacker sollen über das Verizon-Telekommunikationsnetz Zugang zu Telefonaten und unverschlüsselten Nachrichten von Trump-Mitarbeitern und weiteren politischen Personen erhalten haben, darunter auch Menschen im Umfeld von Kamala Harris.

Das FBI und die US-Behörde für Cybersicherheit und Infrastruktur bestätigten Ermittlungen zu einer chinesischen Cyberinfiltration in Telekommunikationssysteme, ohne jedoch spezifische Namen zu nennen. Auch der US-Kongress untersucht diesen Vorfall und hat Telekommunikationsanbieter wie Verizon zu Erklärungen aufgefordert. Die chinesische Botschaft erklärte, sie lehne Cyberangriffe in jeglicher Form ab und sei über den konkreten Fall nicht informiert.

Was leider auch nicht im SB Artikel behandelt wird, ist das dass Hacking auch bei den Elections Trump/Biden erfolgte. Nichts desto Trotz ist dies teil der hybriden Kriegsführung gegen den Westen als solches, gleichwohl könnte man hier das Thema TikTok eröffnen, auch wenn das etwas wäre für nach den Wahlen.
 
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Erkekjetter schrieb:
Es gibt weitere Untersuchungen/Umfragen dazu. Kannst du dir dann aber selber raussuchen, wenn ich vorab raten soll, was deinem persönlichem Maßstab nach belastbar und was Müll ist.
Als Automechaniker schaust du vermutlich auch nicht zuerst auf Farbe und Polster sondern unter die Haube oder ganz drunter. Hat daher nichts mit meinem persönlichen Maßstab zu tun.
Bei einem Neuwagen für 3000€ wäre jeder ziemlich skeptisch, in der Umfrageforschung ist man da weniger anspruchsvoll, mit den entsprechenden Resultaten. Natürlich ist es kein Geheimnis wer das durchgeführt hat, aber wenn man selbst in der Branche tätig ist, kann ich mir die Inhalte halt sparen, wenn die Datenbasis methodisch so gar nichts mit Repräsentativität zu tun hat.

Aber dein zweiter Link hat methodisch schon mal deutlich mehr Hand und Fuß. Ich schaue es mir mal in Ruhe an.
 
s0undjan schrieb:
Darum geht es hier aber nicht, ...
Du solltest nicht nur einfach einen Satz aus meinem ganzen Beitrag nehmen und ihn kontextlos zitieren. Dann macht er natürlich keinen Sinn. :rolleyes:
Da schreibe ich einen Beitrag zum Thema und der eine Satz daraus triggert dich. Warum gehst du nicht auf den eigentlichen Inhalt ein und schreibst dazu etwas.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fu Manchu schrieb:
Da schreibe ich einen Beitrag zum Thema und der eine Satz daraus triggert dich.
Zwischen triggern und anders sehen gibt es wohl noch einen Unterschied, aber na gut.
Die USA ziehen sich nicht immer wieder an den Haaren aus ihren Problemen heraus, die werden immer gespaltener und wählen eventuelle wieder jemand zum Präsidenten, der unberechenbar ist, permanent lügt, eine demokratische Abwahl nicht akzeptiert und der jüngst davon sprach, "wenn nötig" das Militär gegen "radikale Linke" einsetzen zu wollen. Wer radikale Linke sind, entscheidet natürlich er.
Eine Kamala Harris würde ich absolut nicht auf eine Stufe mit so einem Kandidaten stellen.
Und wenn Trump meint, wieder aus irgendwelchen Verträgen aussteigen zu müssen und Strafzölle erhebt, betrifft uns das natürlich auch.
 
Vermutlich ist es im Laufe des Threads schon mal angesprochen worden, aber hier noch mal die Bedeutung der Swing Staates oder Battleground States.
Das sind Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, Pennsylvania, Wisconsin und North Carolina.
Es sind die Staaten, in denen nicht von vorn herein klar ist welcher Kandidat/Kandidatin siegt. Wieviel Stimmen in den bevölkerungsstarken Staaten wie Kalifornien oder Florida der unterlegene Kandidat bekommt ist völlig wurscht, alle Stimmen der Wahlmänner gehen an den Sieger und der/die steht eben traditionell von vorne herein weitgehend fest.
Nur eben nicht in den o.g. Staaten, wobei die besonders umkämpften Staaten gerade mal 77 der 538 Wahlmänner ausmachen. Was es für die Kandidaten relativ einfach macht ihren Wahlkampf zu konzentrieren.

2016 hatten bis auf Nevada alle Staaten knapp für Trump gestimmt.
2020 alle bis auf N.C. alle für Biden.
Wie knapp das zugehen kann, in Arizona hatte Biden dabei nur rund 11.000 Stimmen Vorsprung, in Georgia gut 12.000 und in Wisconsin 20.000.
In aktuellen Umfragen führt Trump in 4 der 7 Staaten.

Bei den Beliebtheitswerten verzeichnen Harris und Walz deutlich bessere Werte als Trump und Vance.
Bei den Wettchancen liegt Trump haushoch in Führung.

Noch ein paar mal schlafen und wir wissen was uns blüht. Putin im Osten, Trump im Westen, Meloni im Süden ........früher war doch nicht alles schlechter....!? :rolleyes:
 
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Muss mal anmerken, dass ich die Tage das Wort Battleground Staates, dass erste mal aktive wahrgenommen hab und für eine schlechte neu interpretation der "heutigen" Zeit gehalten, weil es einfach noch ein bisschen reißerischer klingt, als Swing Staates und so besser "verkaufen" lässt.

Finde das alte ? wort Swing Staates deutlich angenehmer.

Am ende wird es aber so oder so ein enges Rennen.
Und am ende haben wir Putin auch schon seit ~20 Jahre, Italien hab ich in jüngster Zeit auch selten "links" in Erinnerung und Trump gabs auch schonmal.

(auch wenn ich es "trauig" find, dass die Welt nach und nach, nennen wir es mal neutral, ehr wieder konservativer wird, in der Politischen Landschaft als nach und nach "Weltoffener")
 
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jimpannse schrieb:
auch wenn ich es "trauig" find, dass die Welt nach und nach, nennen wir es mal neutral, ehr wieder konservativer wird, in der Politischen Landschaft als nach und nach "Weltoffener")
Weltoffenheit macht halt vielen Menschen Angst.
In den USA ist das noch mal viel heftiger als in Mitteleuropa, was nicht nur geografisch bedingt ist.
Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, etwa 12-13 % war überhaupt schon mal im Ausland, und wenn man da Kanada abzieht wird es noch einiges weniger. Man vergleiche das mal nur mit Deutschland.
Neben geografischen Gründen kommt noch hinzu, dass Amerikaner so gut wie nie richtig Urlaub machen im Erwerbstätigenleben.
Umgekehrt werden Arbeitskräfte aus dem Ausland viel mehr als Konkurrenz und Bedrohung wahrgenommen als in unserer Region.
Das absurde an der Situation ist halt, dass die amerikanische Nation selbst ein Vielvölkerstaat ist, der fast ausschließlich aus Einwanderern besteht, auch wenn es z.T. schon länger zurück liegt. Hat man sich aber erst etabliert, schottet man sich lieber ab, eh noch mehr kommen wie man selbst. Ein ähnliches Phänomen hat man bei Zuwanderern in Deutschland aber auch.
In dem Kontext hat man dann auch nur schwer Verständnis für die Beteiligung an Konflikten in Regionen/Staaten, von denen die meisten noch nicht mal wissen, wo auf der Weltkarte die überhaupt zu finden sind. Das hat man dann halt der Regierung überlassen. Trump sagt den Leuten halt nun, Einwanderer sind eh alles Verbrecher und die Konflikte in der Welt gehen uns einen Scheiss an und kosten nur unser Geld, und unsere Wirtschaft machen wir selbst, ohne das verdammte China oder die undankbaren Europäer.
Unabhängig von seiner ambivalenten Persönlichkeit, die natürlich auch viele Wähler sehen, kommt das eben immer besser an als das gewohnte Business as usual einer möglichen Harris Administration.
Es ist daher wohlfeil Trump Wählern pauschal einen Jagdschein auszustellen.

Die politische Landschaft verändert sich eben nicht nur in Europa, sie betrifft nun auch die vermeintlich stabilste Demokratie der USA, allerdings bedingt durch das amerikanische Wahlsystem. Das zu ändern ist aber ebensowenig aussichtsreich wie das Waffengesetz zu ändern oder hierzulande ein generelles Tempolimit auf der AB einzuführen.

Wenn man so will, ist die Abkehr von Globalisierung und mehr Hinwendung zu Nationalismen jetzt globaler geworden.
Ich seh das aktuell hier auch mit Verwunderung. Als die Grenzen zu unseren Nachbarländern sich öffneten und es keine Grenzkontrollen mehr gab wurde das als gewaltiger Fortschritt der allgemeinen und eigenen Freiheit betrachtet. Jahrzehntelang. Jetzt schreit alles nach Grenzkontrollen und der Gewinn durch offene Grenzen scheint plötzlich nichts mehr wert zu sein.

"The Times they are a changin'" !
(Bob Dylan war die Tage mal wieder hier!)
 
Weltoffenheit hängt auch immer mit der finanziellen Situation zusammen. Geht es mir gut, können ruhig noch ein paar Leute kommen. Idealerweise welche, die sich direkt integrieren wollen.

Geht es mir finanziell dreckig und ich weiß nicht wie ich Miete, Strom und Lebensmittel bezahlen soll, kämpfe ich eben um alles was ich habe. Wenn dann auch noch die Einwanderer Probleme mit der Integration haben (Sprachprobleme, keine Ausbildungs- oder Jobchancen) gehe ich eben gegen “lasst noch mehr kommen!” auf die Straße.

Das ist weltweit so.
 
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