Failed State USA, Diskussion zum Supreme Court

The_waron schrieb:
Das ist nicht korrekt, die Autonomie der Staaten ist seit der Gründung elementarer Bestandteil dieses Gebildes, es ist also nicht ein "wird" sondern ein bestehender Grundpfeiler. Was du kritisierst ist das rechtliche Fundament der USA, das dort keine politisch relevante Kraft ändern möchte, die "Kleinstaaterei" sind die USA, jeder Bundestaat hat seine eigene Rechtssprechung, also seine eigene Judikative, seine eigene Legislative und Exekutive sowie sogar eigene Streitkräfte.
Ja, es gibt die Teilung, aber die Rechte der Staaten werden gestärkt...die der Regierung des "gesamten" geschwächt...
Und das kam nicht erst seit Trump, das war schon vorher der Fall...im Prinzip konnte Obama schon nur per Dekret regieren (Trump in Teilen auch), Biden ebenso...die beiden großen politischen Lager driften immer mehr außeinader und finden immer weniger Kompromisse.

Das mit den reiligösen Füherern war überspitzt, natürlich wird in den Staaten gewählt, das ist mir klar, aber im Vergleich, haben gerade in den Rep-geführten Staaten die christlichen Fundamentalisten das sagen...es ist immer mehr erkennbar, dass die Trennung von Kirche und Staat reduziert wird (bei uns ist das auch nicht viel besser, da haben "die Kirchen" auch zu viel zu sagen und viele Sonderrechte), um die Meinung der christlichen Minderheit durchzusetzen.
 
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stummerwinter schrieb:
Ja, es gibt die Teilung, aber die Rechte der Staaten werden gestärkt...die der Regierung des "gesamten" geschwächt...
Und das kam nicht erst seit Trump, das war schon vorher der Fall...im Prinzip konnte Obama schon nur per Dekret regieren (Trump in Teilen auch), Biden ebenso...die beiden großen politischen Lager driften immer mehr außeinader und finden immer weniger Kompromisse.
Eigentlich ist das auch keine aktuelle Entwicklung, wenn wir die Ausreißer der Kriegspräsidenten (Wilson, Roosevelt) als Sonderfall abziehen, haben weder Obama, Trump oder bis jetzt Biden historisch sehr häufig per Dekret Entscheidungen verfügt.

stummerwinter schrieb:
Das mit den reiligösen Füherern war überspitzt, natürlich wird in den Staaten gewählt, das ist mir klar, aber im Vergleich, haben gerade in den Rep-geführten Staaten die christlichen Fundamentalisten das sagen...es ist immer mehr erkennbar, dass die Trennung von Kirche und Staat reduziert wird (bei uns ist das auch nicht viel besser, da haben "die Kirchen" auch zu viel zu sagen und viele Sonderrechte), um die Meinung der christlichen Minderheit durchzusetzen.
Warum führen denn die Republikaner in den Central-States und können sich auf Mehrheiten stützen? Weil seit Mr. Clinton die Demokraten sich daraus zurückgezogen haben, aus der blue-collar Partei wurde die white-collar Partei der Küstenregionen, die Republikaner haben einfach nur geerntet was die Demokraten nicht mehr wollten. Das war dann auch der Grund für den Wahlsieg Trumps, das Mrs. Clinton dann noch Menschen die eher für die Repubklikaner im rustbelt sympatisierten umgangssprachlich als "Abfall" betitelte, machte dann diese absurde Simpsonsparodie zur Realität.
 
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The_waron schrieb:
Warum führen denn die Republikaner in den Central-States und können sich auf Mehrheiten stützen? Weil seit Mr. Clinton die Demokraten sich daraus zurückgezogen haben, aus der blue-collar Partei wurde die white-collar Partei der Küstenregionen, die Republikaner haben einfach nur geerntet was die Demokraten nicht mehr wollten. Das war dann auch der Grund für den Wahlsieg Trumps, das Mrs. Clinton dann noch Menschen die eher für die Repubklikaner im rustbelt sympatisierten umgangssprachlich als "Abfall" betitelte, machte dann diese absurde Simpsonsparodie zur Realität.
Es geht/ging nicht um die Ursache, sondern die Wirkung...
 
The_waron schrieb:
Eigentlich ist das auch keine aktuelle Entwicklung, wenn wir die Ausreißer der Kriegspräsidenten (Wilson, Roosevelt) als Sonderfall abziehen, haben weder Obama, Trump oder bis jetzt Biden historisch sehr häufig per Dekret Entscheidungen verfügt.
Dazu noch: die Liste der erlassenen Dekrete ist eine Sache, aber wie viele Gestze konnte zB Obama durch beide Kammern bringen? Zumidnest in meiner Wahrnehmung keins...Biden jetzt ebenso...Wie war das historisch gesehen? Habe dazu leider keine Quelle gefunden...
 
The_waron schrieb:
[...]
Falls das nicht klar sein sollte: Die US Verfassung ist sehr wohl änderbar, ich muss dir leider unterstellen das du dich hiermit nicht beschäftigt hast, in 9 von 27 Verfassungsänderungen ging es um das von dir als "wenig verändert" bezeichnetes Wahlsystem. Darunter fundamentale Änderungen wie das angesprochene Frauenwahlrecht, die Aufhebung des Wahlverbots für ehemalige Sklaven, die heute bekannte Beschränkung der Amtsdauer des US Präsidenten und die Absenkung des Wahlalters.
[...]
Also es wurde mehrmals geändert, wer wählen darf, und einmal wurde geändert, dass der Präsident post-roosevelt nicht mehr als zwei Amtszeiten in Folge leisten darf. (eine Erweiterung, es gab dazu halt vorher keine Regel) Aber wie gewählt wird, wurde eben nie geändert, und du bedienst ja ein paar Beiträge später auch wierder diese Heiligsprechung:
The_waron schrieb:
Das ist nicht korrekt, die Autonomie der Staaten ist seit der Gründung elementarer Bestandteil dieses Gebildes, es ist also nicht ein "wird" sondern ein bestehender Grundpfeiler.[...]
So wie die nationale Einheit von der Ems bis an die Memel Grundpfeiler von "Deutschland" ist. :evillol: Bei Roe vs. Wade ist die Verfassung ja auch nie geändert worden - weder damals, als das Urteil gesprochen wurde, noch heute. Sie wurde nur unterschiedlich interpretiert. Aber warum müssen die USA genau dieser lose Staatenbund sein, der sie bei der Gründung waren? Weil: So wurden sie halt gegründet? Der Zirkel ist mir zu eng.

Und das gilt auch für diue meisten Budnestaaten: Ja, es gibt in manchen Zwei-Kammer-Legislativen (in manchen auch Einkammer-), aber gewählt wird immer mit einfachem Mehrheitswahlrecht. Und mit diesem einfachen Mehrheitswahlrecht handelt man sich dann eben das Problem Gerrymandering ein. Man kann das mit komplexeren Mehrheitswahlrechtverfahren abmildern (Prioritätenwahl oder Mehr-Wahlgang-Wahl) oder man baut eben Verhältniswahl ein, weil bei Verhältniswahl die Frage der Einteilung von Wahlbezirken nicht mehr das Wahlergebnis beeinflusst. Du sagst mir, du hättest mir nicht verboten diese Kritik zu üben, aber inwiefern soll die Prämisse, dass die USA eben ein historisch anders gewachsenes Wahlsystem haben irgendetwas - auch nur das geringste - gegen meine These sagen, dass die USA mit der Veränderung ihres Wahlrechts - des Wie im Wahlrecht - das Problem von Gerrymandering loswären? Das ist auch keine Frage der Parteilichkeit, weil Tom Emmer und Ilhan Omar gleichermaßen davon profitieren, dass in ihren Bezirken sowieso der Kandidat ihrer Partei gewinnt.

@ die Democratic Party habe aufgehört eine Blue Collar Party zu sein

Das war sie doch nie! Sowohl die Dem. als auch die GOP sind beide wirtschaftspolitisch wie die FDP in Deutschland und das auch mehr oder weniger immer gewesen. Roosevelts New Deal bestand darin, auch Facharbeiter und Fachangestellte zu Hauseigentümern zu machen und in der Dust Bowl mit ArbeitsBeschaffungsMaßnahmen Straßen zu bauen - und dafür wurde dann anders als in beispielsweise Deutschland auch nie viel Mieterschutz geschaffen. Wenn das für BlueCollar-Partei reicht, dann ist die CDU auch eine BlueCollar-Partei. Auch in den USA sind "die" "Blue-Collar-Leute" Social Democrats und dass die bei den Wahlen keine Rolle spielen liegt am reinen Mehrheitswahlrecht.
 
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MountWalker schrieb:
Also es wurde mehrmals geändert, wer wählen darf, und einmal wurde geändert, dass der Präsident post-roosevelt nicht mehr als zwei Amtszeiten in Folge leisten darf. (eine Erweiterung, es gab dazu halt vorher keine Regel) Aber wie gewählt wird, wurde eben nie geändert, und du bedienst ja ein paar Beiträge später auch wierder diese Heiligsprechung:

So wie die nationale Einheit von der Ems bis an die Memel Grundpfeiler von "Deutschland" ist. :evillol: Bei Roe vs. Wade ist die Verfassung ja auch nie geändert worden - weder damals, als das Urteil gesprochen wurde, noch heute. Sie wurde nur unterschiedlich interpretiert. Aber warum müssen die USA genau dieser lose Staatenbund sein, der sie bei der Gründung waren? Weil: So wurden sie halt gegründet? Der Zirkel ist mir zu eng.
Wie ich bereits schon schrieb: Nicht weil es heilig ist sondern dies der fortgesetzte Wille der Bevölkerung der Vereinigten Staaten ist, es gibt keine politisch relevante Kraft in den USA die einen Zentralstaat oder vergleichbares anstrebt, da sie dafür keine Wähler gewinnen können.

MountWalker schrieb:
Du sagst mir, du hättest mir nicht verboten diese Kritik zu üben, aber inwiefern soll die Prämisse, dass die USA eben ein historisch anders gewachsenes Wahlsystem haben irgendetwas - auch nur das geringste - gegen meine These sagen, dass die USA mit der Veränderung ihres Wahlrechts - des Wie im Wahlrecht - das Problem von Gerrymandering loswären? Das ist auch keine Frage der Parteilichkeit, weil Tom Emmer und Ilhan Omar gleichermaßen davon profitieren, dass in ihren Bezirken sowieso der Kandidat ihrer Partei gewinnt.
Gar nicht, ich habe dir nicht widersprochen dass das Gerrymandering ein Problem sei.

MountWalker schrieb:
@ die Democratic Party habe aufgehört eine Blue Collar Party zu sein

Das war sie doch nie! Sowohl die Dem. als auch die GOP sind beide wirtschaftspolitisch wie die FDP in Deutschland und das auch mehr oder weniger immer gewesen. Roosevelts New Deal bestand darin, auch Facharbeiter und Fachangestellte zu Hauseigentümern zu machen und in der Dust Bowl mit ArbeitsBeschaffungsMaßnahmen Straßen zu bauen - und dafür wurde dann anders als in beispielsweise Deutschland auch nie viel Mieterschutz geschaffen. Wenn das für BlueCollar-Partei reicht, dann ist die CDU auch eine BlueCollar-Partei. Auch in den USA sind "die" "Blue-Collar-Leute" Social Democrats und dass die bei den Wahlen keine Rolle spielen liegt am reinen Mehrheitswahlrecht.
Ich kann dir leider kaum folgen, ich weiss nich wie du auf die FDP kommst oder auf den New Deal, der Umschlag erschließt sich mir nicht. Ich habe explizit die Zeit Clintons angesprochen da hier eine Verschiebung der Demokraten für ihre Wählerklientel stattgefunden hat, die wiederum eine wesentliche Ursache für den Aufstieg radikaler Kräfte war in sehr relevanten Wahlbezirken.. Falls das nicht rüber kam: Es sollte nirgends ein Vergleich mit Deutschland oder mit unserer klassischen "links-rechts" Einordnung stattfinden, weshalb ich auch bewusst den Begriff Blue-Collar wählte.
 
The_waron schrieb:
[...]
Ich kann dir leider kaum folgen, ich weiss nich wie du auf die FDP kommst oder auf den New Deal, der Umschlag erschließt sich mir nicht. Ich habe explizit die Zeit Clintons angesprochen da hier eine Verschiebung der Demokraten für ihre Wählerklientel stattgefunden hat,[...]
Dann streng dich beim Lesen halt an! Einmal als Kleinklamüsererklärung: Ich bezweifle, dass die Democrats vor diesem deinem behaupteten Punkt mit Clintom jemals eine "BlueCollar-Partei" (dein Begriff!) gewesen wären und das belege ich mit Beispielen aus der Geschichte, die erwartbar als Hinweise "für" einen Status der Democrats als "BlueCollar"-Partei angeführt werden könnten.

P.S.
Achso, und bevor du am Ende wieder reagierst mit "Aber was hat das jetzt damit zu tun": Wenn die Democrats auch vor Clinton schon keine BlueCollar-Partei waren, dann haben sie unter Clinton eben nicht aufgehört, eine zu sein.
 
MountWalker schrieb:
Dann streng dich beim Lesen halt an! Einmal als Kleinklamüsererklärung: Ich bezweifle, dass die Democrats vor diesem deinem behaupteten Punkt mit Clintom jemals eine "BlueCollar-Partei" (dein Begriff!) gewesen wären und das belege ich mit Beispielen aus der Geschichte, die erwartbar als Hinweise "für" einen Status der Democrats als "BlueCollar"-Partei angeführt werden könnten.
Auch wenn es im Internet heutzutage unüblich ist, ich denke wir können auf der Sachebene bleiben oder?

MountWalker schrieb:
P.S.
Achso, und bevor du am Ende wieder reagierst mit "Aber was hat das jetzt damit zu tun": Wenn die Democrats auch vor Clinton schon keine BlueCollar-Partei waren, dann haben sie unter Clinton eben nicht aufgehört, eine zu sein.
Ich vermute das wir stark einander vorbei reden, da ich mir das festhalten hier an dem geschichtlichen Umschlag nicht erklären kann.
 
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@The_waron

Nochmal: Du sagtest: Mit der Ära Clinton hörte die Democrat Party auf, eine BlueCollar-Partei zu sein. Ich sage: Sie war vorher keine und dann kommt mein langer Ausflug in die Geschichte zu den Punkten, an denen üblicherweise so als Beleg dafür, sie seien eine Arbeiterpartei oder Partei der Kleinen Leute gewesen, angeführt werden könnten, greife dem vor und zeige an diesen Punkten, warum ich auch in diesen Momenten der Geschichte nicht glaube, dass sie eine solche Partei waren. Entschuldige mit Zuckerguss und Sahne, dass ich meine "Meinung" bzw. These, die Democrat Party sei auch vor Clinton schon eben keine "Blue-Collar-Party" gewesen, untermauern möchte, wie kann ich nur. :rolleyes:

Und nochmal zur Wiederholung, was das mit deinem Beitrag zu tun hat: Wenn die Democrat Party auch vor Clinton schon keine Partei der Kleinen Leute, Arbeiterpartei oder "Blue-Collar-Party" war, dann ist welcher Wandel auch immer stattgefunden hat, falls überhaupt irgendeiner stattgefunden hat, nicht ein Wandel weg von "Blue-Collar", weil die Partei schon dem in der Nähe hätte stehen müssen, um sich davon wegbewegen zu können.
Ergänzung ()

The_waron schrieb:
[...] aus der blue-collar Partei wurde die white-collar Partei der Küstenregionen, [...]
Das hattest du geschrieben
 
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MountWalker schrieb:
Entschuldige mit Zuckerguss und Sahne, dass ich meine "Meinung" bzw. These, die Democrat Party sei auch vor Clinton schon eben keine "Blue-Collar-Party" gewesen, untermauern möchte, wie kann ich nur. :rolleyes:
Ich denke wir haben uns dann ausgetauscht, hab bitte Verständnis das ich auf dieser Ebene wenig Lust habe zu diskutieren und scheinbar reden wir auch ziemlich einander vorbei, was keine Schuldzuweisung darstellen soll, jedoch kann ich dir in deinen Umschlägen nicht mehr folgen.
 
These, Argument, Prämissenerklärung - alles da, aber du behauptest, "auf dieser Ebene" sei dir zu tief und ignorierst, worum es mir geht einfach weg und gehst gar nicht auf die Erklärung ein, sagst nur, du wissest halt nicht, warum ich das sage und fertig. Die Ebene ist nicht so tief, wie sie dir zu erscheinen scheint.
 
Eigentlich hat der SCOTUS seit über 100 Jahren eine antidemokratische Rolle inne. Die Verfassung der USA hat nie ein Recht auf Abtreibung vorgesehen (kannst sie ja mal durchlesen, steht da nirgends).

Will man Gesetze ändern, dann bitte auf dem vorgesehenen Wege im Parlament oder als Volksabstimmung, aber doch nicht durch Entscheidungen eines Gerichtes.
 
Naja, der Supreme Court schafft aber kein Recht - er interpretiert nur. Und bei der Frage, ob Abtreibung durch die Bundesstaaten verboten werden darf oder nicht, geht es für den Supreme Court um die Frage, ob sich ein solches Recht auf Abtreibung aus den tatsächlich definierten Rechten ableiten lässt und das hängt eigentlich, was in den Nachrichten-Medien selten zur Sprache kommt, auch mit der Frage zusammen, ob ein Fötus im ersten Trimester ein "Mensch" ist oder nicht. In Nachrichten und TV-Dokus wird das in der Form selten reflektiert, aber das ist der Dreh- und Angelpunkt, bei dem "ProChoice" und "ProLife" auf keinen gemeinsamen Nenner kommen und aus dem für sie klar ist - entweder "Die Frau darf über ihren eigenen Körper entscheiden" oder "Die Frau darf nicht über den Körper des Fötus entscheiden". Je nachdem, wie man diese Frage beantwortet, folgt aus der Verfassung unterschiedliches. Und es geht nur darum, ob Bundesstaaten Abtreibung verbietende Gesetze erlassen dürfen oder diese verfassungswidrig seien. In Deutschland brauchen wir uns da auch nicht besser fühlen, als die Amis, weil vom Bundesverfassungsgericht bisher schon der Embryo als "Mensch" gesehen wird.
 
Artikel auf republic.ch zum Thema Gottesstaat USA:

klick

Es wird der christliche Faschismus beschrieben mit dem Wunsch, die Trennung von Staat und Kirche in den USA aufzuheben...und das stützt imho die These:

Nein, USA ist kein failed State, aber auf dem Weg dahin, wenn die christlichen Fundamentalisten an die Macht kommen, und die ersten Schritte sind getan...
 
Tolles Propagandavideo. Ich bin mir sicher das jede Abtreibung genau so ablaeuft. Wundert mich das sie nicht den Laubhaecksler genommen haben.

"Late Term Abortions" machen nur etwa 1% der Abtreibungen aus LINK und sind selbst unter Abtreibungsbefuerwortern umstritten. Mehr als 60% der Amerikaner sind gegen Abtreibungen nach dem dritten Monat LINK.
Natuerlich basiert eine Abtreibung darauf den Embryo aus der Gebaermutter zu entfernen. Man kann ihn ja schlecht drin lassen, irgendwann muss er so oder so da raus. Umstritten ist eben der Zeitpunkt bis zu dem es moralisch vertretbar ist.
 
Sanjuro schrieb:
Wer Schwierigkeiten hat sich vorzustellen was bei einer Abtreibung vonstatten geht:
Schwierigkeiten habe ich nur dann wenn man als "Quelle" eine radikal christliche Anti-Abortion Organisation angibt mit einer maximal unsachlichen, überemotionalen "Darstellung".

Auch die Thematik Abtreibung verdient es sachlich und nüchtern betrachtet zu werden, die völlig überzogenen, meist politisch motivierten Darstellungen bringen keinem etwas, außer Selbstbestätigung. Das gilt sowohl für radikal, religiöse Gruppierungen als auch für Frauen die auf allen Social Media Profilen kund tun zu müssen das sie gerade ihre 5,6 oder 7 Abtreibung hatten und wie großartig befreiend es doch ist.
 
Sanjuro schrieb:
Natürlich, oder ist auch nur ein Fall bekannt wo eine schwangere Frau etwas anderes als einen Menschen gebar?
[...]
Deine Unterstellung, man könnte gar nichts anderes denken, als dass jeder Zellhaufen mit Homo-Sapiens-DNA "ein Mensch" ist, verfehlt völlig den Punkt. Aber ist automatisch ein Mensch damit vorhanden, dass ein Homo-Sapiens-Spermium eine Homo-Sapiens-Eizelle infiziert hat? Wenn man den Gedanken nicht verbieten will, dass eventuell der menschliche "Geist" (sehr veralteter Begriff), das menschliche "Bewusstsein" (nicht ganz so, aber schon ein bisschen veraltet) oder was auch immer ich an mir als "Ich" verstehe nicht plötzlich durch eine göttliche Seelenspende im Moment der Befruchtung erscheint, dann ist dieser Moment der Befruchtung für das Menschwerden nicht sehr relevant.

Wenn die DNA und ihr Potential, einen Menschen hervorzubringen, schon ausreiche, dann müssten wir (wie Philippa Foot in den 1970ern schon beschrieb) jedes nicht befruchtende Spermium als einen Mord betrachten - was manche Onanieverbieter auch tatsächlich tun (ignorierend, dass jeder Spermienerguss millionen Spermien enthält und nur eines davon Leben zeugt)

P.S.
Auf das billige Propagandavideo gehe ich gar nicht erst ein, weil ich nicht fassen kann, dass heutzutage solcher Schmonz irgendjemanden zum Zuhören bringt - nicht nur beim Thema Abtreibung. Ich bin in allen Themen erschüttert, wie billig Propaganda heutzutage sein kann und trotzdem Zuhörer findet.
 
MountWalker schrieb:
enn die DNA und ihr Potential, einen Menschen hervorzubringen, schon ausreiche, dann müssten wir (wie Philippa Foot in den 1970ern schon beschrieb) jedes nicht befruchtende Spermium als einen Mord betrachten -
Ein Spermium ist kein Mensch in einem frühen Entwicklungsstadium.
Eine erfolgreich befruchtete Eizelle dagegen schon.
 
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