Ist dir klar, welche Privilegien "Gutverdiener", nicht solche krassen Beispiele, wie diese beiden, haben? Geh mal für 1000 € netto im Monat in einer Zeitarbeitsklitsche schuften, dann weisst du was ich meine.
Ganz oben an der Spitze gibts sicher einige die in ganz anderen Sphären schweben. Aber hier wurden einige mal "Leistungsträger" genannt. Sportler usw. zählen für mich nicht dazu, eher die Facharbeiter/Studierte, unteres/mittleres Management, viele Handwerksmeister... die gut verdienende Mittelschicht eben.
Und die werden irgendwie komplett vergessen oder gar schon der Oberschicht zugerechnet. Du zahlst dich dumm und dämlich, von Lohnerhöhungen siehst du nix und dann bist du ja reich, weil du im Spitzensteuersatz hängst. Gleichzeitig ist dein Job unsicher sodass trotz gutem Einkommen beide arbeiten müssen. Nicht wegen dem Geld jetzt sondern wegen der Sicherheit. Dann kommt wieder einer um die Ecke und blafft dich an du würdest deine Kinder vernachlässigen weil du sie in den Hort gibst nur um noch mehr Geld zu haben. Der Hort aber macht dauernd zu sodass der Jahres Urlaub von zwei aufgeteilt werden muss.
... Die Liste kann man lange fortsetzen...
Alles keine Probleme die einen Umbringen, aber über die Jahre nervts in dieser Gruppe zu sein. Du rennst dir die Hacken ab, hast keine Zeit für die Familie, Sicherheit gibts nichtmehr, die paar € die du jetzt zurück legst wirst du aufbrauchen bevor du das Rentenalter erreichst (in meiner Branche wird kaum einer bis >65 arbeiten), gleichzeitig sollst du für deine Kinder, deine Rente und die Rente der heutigen Rentner zahlen, dann die ewige Neid Debatte...
Diese Gruppe der Leistungsträger hat tatsächlich null Lobby in diesem Land! Ich hab ja nichtmal Probleme mit der Steuerlast. Aber ich würde erwarten das die Gegenleistung stimmt, und das tut sie nicht mehr. Die echte Oberschicht ist hierzulande völlig unsichtbar geworden. Die sieht man bestenfalls mal als Promis im Fernsehen und deren Privilegien fasst auch keiner an. Die gut verdienende Mittelschicht ist die Melkkuh der Nation geworden.
Am Ende des Tage ist absehbar was kommt. Die armen werden mit billigen Almosen abgespeist und nochmehr unter Druck gesetzt, an die wirklich Reichen traut sich keiner ran also werden die gut verdienenden Familien weiter gemolken bis zum geht nicht mehr.
Diese Entwicklung hat die FDP mindestens wohlwollend mit getragen. Und so sehr ich mir eine liberale Partei wünsche (oder überhaupt eine hinter der ich guten Gewissens mein Kreuz machen kann), die FDP ist das nicht. Aber leider auch keine andere...
Wenn jemand aus der Mitte der Bevölkerung der politisch interessiert ist und mit beiden Beinen im Berufs- und Familienleben steht sagt, dass er sich in keiner Partei mehr wieder findet, dann ist das ein Armutszeugnis der Politik. Die FDP hat vorgemacht wie es geht, und die anderen werden nur noch gewählt weil die Alternativen noch miserabler sind. Wer wählt den heute noch aus Überzeugung Union oder SPD? Die meisten wohl eher weil sie in ihnen das kleinere Übel sehen. Anders kann ich mir auch die extremen Schwankungen in den Umfragen nicht erklären.
Die FDP hatte ihr Profil als Klientelpartei verloren, und in der breiten Bevölkerung kein Vertrauen. Kurze Höhenflüge waren durch irrsinnige Wahlversprechen möglich, aber das klappt halt auch nicht ewig, wie die FDP eindrucksvoll gezeigt hat. Das wirklich erschreckende ist, dass die großen Parteien völlig lernresistent der FDP nachfolgen. Sie haben kein Profil mehr wofür sie stehen und kaum noch vertrauen im Volk. Und das kleinere Übel zu sein fördert lediglich die Radikalen am Rand, ist aber keine Option für die Zukunft.