ThomasK_7
Vice Admiral
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- Nov. 2006
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Ich brauche darüber nicht zu reflektieren, ich habe das studiert.
Und da ich es anscheinend in den letzten Seiten von Dir überlesen habe, erkläre mir doch bitte einmal anhand von Beispielen, wohin dieses Geld denn jetzt gewandert/transformiert ist!
Du schreibst Werte von Immobilien und Firmen wurden vernichtet, richtig. Diese Werte werden aber in unserer Welt in Geld ausgedrückt und in nichts anderem!! (ja zwei Stück, weil so wichtig)
Hier meine Beispiele mit der Bitte um Erklärung:
Fall1 Hausbesitzer hat sein Haus beliehen mit 300.000 $, Haus wird für 100.000 $ versteigert und Bank bucht 200.000 $ aus und Schuldner ist dauerhaft mittellos
Fall 2 Aktienbesitzer kaufte für 100 $ je Stück Aktien für 100.000 $ und verkauft diese für 10 $/St. = 10.000 $ gesamt, Aktienpreis steigt nicht bis zum Wiederverkauf durch Erwerber
Fall 3 Sparer legt 100.000 $ bei der Bank an, Bank geht pleite und er erhält noch 60.000 $ aus der Konkursmasse, Konkursverwalter erhält 0 $ Vergütung
Fall 4 Staatsbankrott und Verfall aller Anleihen des Staates
Fall 5 schuldenfreier Aktienbesitzer mit 100 Mio. $ Aktienwerten, die nach der Krise dauerhaft nur noch 50 Mio. wert sind (kein Verkauf der Aktien o.ä.)
Ich verstehe ja deine Sichtweise FuManchu, sie trifft aber nur auf nicht verbuchte Werte zu. Jeder verbuchte Wert, also z. Bsp. die Beleihung eines Geld- oder Sachwertes bedeutet eine entsprechende Gegenposition und um die Vernichtung dieser Gegenpositionen geht es bei der jetzigen Finanzkrise, denn hauptsächlich nur diese Geldwerte stehen in der Diskussion. Es geht bei einer Finanzkrise nicht darum, wenn z. Bsp. nicht belasteter Immobilienbesitz/Aktienbesitz/Geldbesitz (Fall 5) abgewertet werden muss, denn diese Bewertungen stehen in den Büchern ohne Gegenposition (=Sicherheitspolster, Ausnahme Absenkung Banken EK). Über den Geldwert zu diskutieren bringt uns leider nicht zum Ziel. Deiner Argumentation entnehmend deute ich, dass für Dich: Geldwert = Tauschmenge der jetzt vorhandenen Güter ist. Viele Ökonomen(Keynes, Neoklassiker)sehen aber im Geldwert mehr als nur die jetzige Bestandsgütertauschmenge.
Wenn ich schreibe "Geldwerte wurden vernichtet", meine ich auch diese Gegenpositionen, denn hauptsächlich nur die Vernichtung dieser Gegenpositionen sind Kernstück der Krise. Aber auch die Betrachtungsweise ohne Gegenpositionen bringt einen Geldwertverlust zu Tage, denn das geschmolzene Beleihungsvermögen bringt für den Betroffenen einen geldwerten Nachteil, da nicht alle Wirtschaftsteilnehmer gleichermaßen betroffen sind.
Die Geldmenge am Markt ist keinesfalls stabil, wie Du behauptest. Seit Jahrzehnten wächst die Bargeldmenge sowie die Buchgeldmenge stetig an. Da die Bargeldmenge nur rund 10 % des Gesamtgeldhaushaltes ausmacht und auch gerade die besonders betroffenen Vermögensgegenstände Aktien, Wertpapiere und Immobilien selten mit Bargeld gehandelt werden, ist eine Bezugnahme auf das Bargeldvermögen nicht sinnvoll.
In Erwartung einer konkreten Antwort auf Fall 1-4 verbleibt mit freundlichem Gruß Thomas
Und da ich es anscheinend in den letzten Seiten von Dir überlesen habe, erkläre mir doch bitte einmal anhand von Beispielen, wohin dieses Geld denn jetzt gewandert/transformiert ist!
Du schreibst Werte von Immobilien und Firmen wurden vernichtet, richtig. Diese Werte werden aber in unserer Welt in Geld ausgedrückt und in nichts anderem!! (ja zwei Stück, weil so wichtig)
Hier meine Beispiele mit der Bitte um Erklärung:
Fall1 Hausbesitzer hat sein Haus beliehen mit 300.000 $, Haus wird für 100.000 $ versteigert und Bank bucht 200.000 $ aus und Schuldner ist dauerhaft mittellos
Fall 2 Aktienbesitzer kaufte für 100 $ je Stück Aktien für 100.000 $ und verkauft diese für 10 $/St. = 10.000 $ gesamt, Aktienpreis steigt nicht bis zum Wiederverkauf durch Erwerber
Fall 3 Sparer legt 100.000 $ bei der Bank an, Bank geht pleite und er erhält noch 60.000 $ aus der Konkursmasse, Konkursverwalter erhält 0 $ Vergütung
Fall 4 Staatsbankrott und Verfall aller Anleihen des Staates
Fall 5 schuldenfreier Aktienbesitzer mit 100 Mio. $ Aktienwerten, die nach der Krise dauerhaft nur noch 50 Mio. wert sind (kein Verkauf der Aktien o.ä.)
Ich verstehe ja deine Sichtweise FuManchu, sie trifft aber nur auf nicht verbuchte Werte zu. Jeder verbuchte Wert, also z. Bsp. die Beleihung eines Geld- oder Sachwertes bedeutet eine entsprechende Gegenposition und um die Vernichtung dieser Gegenpositionen geht es bei der jetzigen Finanzkrise, denn hauptsächlich nur diese Geldwerte stehen in der Diskussion. Es geht bei einer Finanzkrise nicht darum, wenn z. Bsp. nicht belasteter Immobilienbesitz/Aktienbesitz/Geldbesitz (Fall 5) abgewertet werden muss, denn diese Bewertungen stehen in den Büchern ohne Gegenposition (=Sicherheitspolster, Ausnahme Absenkung Banken EK). Über den Geldwert zu diskutieren bringt uns leider nicht zum Ziel. Deiner Argumentation entnehmend deute ich, dass für Dich: Geldwert = Tauschmenge der jetzt vorhandenen Güter ist. Viele Ökonomen(Keynes, Neoklassiker)sehen aber im Geldwert mehr als nur die jetzige Bestandsgütertauschmenge.
Ich glaube, dem Threadersteller ging es nicht um die Frage des Geldwertes, sondern lediglich darum, wohin das "vernichtete Geld" verschwunden ist. Es wurden nicht nur die Preise für Immobilien und Firmen nach unten gesenkt (=vernichtet), sondern auch die entsprechenden Gegenpositionen in den Bilanzen (Geldeinlagen). Diesen Aspekt blendest Du leider völlig aus.wikipedia schrieb:In der Neoklassik gibt es eine scharfe Trennung zwischen dem realen Sektor einer Wirtschaft, in dem die relativen Preise aller Güter und Produktionsfaktoren, die Produktionsmengen der verschiedenen Konsumgüter und die Verteilung (Allokation) der Produktionsfaktoren auf die Produktion verschiedener Güter bestimmt wird, und dem monetären Sektor, in dem letztlich nur die Geldpreise bestimmt werden, und von dem keine (längerfristigen) Wirkungen auf den realen Sektor ausgehen. Diese realwirtschaftliche „Neutralität des Geldes“ findet ihre theoretische Erklärung in der Quantitätstheorie des Geldes.
Wenn ich schreibe "Geldwerte wurden vernichtet", meine ich auch diese Gegenpositionen, denn hauptsächlich nur die Vernichtung dieser Gegenpositionen sind Kernstück der Krise. Aber auch die Betrachtungsweise ohne Gegenpositionen bringt einen Geldwertverlust zu Tage, denn das geschmolzene Beleihungsvermögen bringt für den Betroffenen einen geldwerten Nachteil, da nicht alle Wirtschaftsteilnehmer gleichermaßen betroffen sind.
Die Geldmenge am Markt ist keinesfalls stabil, wie Du behauptest. Seit Jahrzehnten wächst die Bargeldmenge sowie die Buchgeldmenge stetig an. Da die Bargeldmenge nur rund 10 % des Gesamtgeldhaushaltes ausmacht und auch gerade die besonders betroffenen Vermögensgegenstände Aktien, Wertpapiere und Immobilien selten mit Bargeld gehandelt werden, ist eine Bezugnahme auf das Bargeldvermögen nicht sinnvoll.
In Erwartung einer konkreten Antwort auf Fall 1-4 verbleibt mit freundlichem Gruß Thomas