chithanh
Commodore
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Leider wird hier sehr tendenziös und uninformiert berichtet. Es wird suggeriert, dass Google die Sicherheit der Anwender gefährdet hat, wenn genau das Gegenteil der Fall ist. Ohne Google wären sie weiterhin verwundbar und wüssten es nichtmal.OldTechMan schrieb:Hier mal eine andere Betrachtungsweise:
https://techcrunch.com/2018/08/24/fortnites-android-installer-shipped-with-an-epic-security-flaw/
Hast du bereits den Artikel von Bruce Schneier gelesen? Ich empfehle dir das dringend. Er geht auch ausdrücklich darauf ein, ob es für die Anwender besser ist, Details schnell zu veröffentlichen oder damit zu warten.OldTechMan schrieb:Die Frage, die sich daraus stellt ist folgende:
Bringt Google die Anwender sogar nicht eher in Gefahr, wenn sie eine Sicherheitslücke veröffentlicht, bevor diese auf einem Großteil der Endgeräte gefixt ist?
Dabei sollte man wie gesagt nicht vergessen, das Epic des Fix einen Tag später schon hatte.
Es gibt in der Sicherheitsbranche tatsächlich eine Diskussion, wann und auf welchem Weg Nutzer über die Sicherheitsprobleme in ihrer Hard- und Software zu informieren. Die gängigen Wege sind:
- Full Disclosure: Die Lücke wird sofort der Öffentlichkeit gemeldet. Hersteller, Anwender und Cyberkriminelle werden gleichzeitig darüber informiert, sofern sie es nicht bereits wussten. Dies wird von einigen renommierten Sicherheitsforschern wie etwa Bruce Schneier befürwortet.
- Responsible Disclosure: Die Lücke wird sofort dem Hersteller gemeldet, mit der Ankündigung sie bei Vorliegen eines Sicherheits-Patches oder zu einem bestimmten Termin zu veröffentlichen, je nachdem was zuerst eintritt. Dies wird etwa vom Google Project Zero so gehandhabt, wie auch von einer Reihe weiterer Organisationen.
- Coordinated Disclosure: Die Lücke wird dem Hersteller gemeldet, und die Veröffentlichung geschieht nach einem vom Hersteller festgelegten Zeitplan. Dies wird etwa von Microsoft befürwortet, und auch von Epic im vorliegenden Fall.
Die Fehleinschätzung, der viele Befürworter von Coordinated Disclosure unterliegen ist, dass Cyberkriminelle von der Lücke bislang noch nicht wussten. Dies ist aber im allgemeinen falsch, wie Untersuchungen zur unabhängigen Meldung von Sicherheitslücken gezeigt haben:
https://www.schneier.com/blog/archives/2017/07/measuring_vulne.htmlFor our dataset, 15% to 20% of vulnerabilities are discovered independently at least twice within a year. For just Android, 13.9% of vulnerabilities are rediscovered within 60 days, rising to 20% within 90 days, and above 21% within 120 days. For the Chrome browser we found 12.57% rediscovery within 60 days; and the aggregate rate for our entire dataset generally rises over the eight-year span, topping out at 19.6% in 2016. We believe that the actual rate is even higher for certain types of software.