Maldweister schrieb:
Ich finds gut, der Verbrennungsmotor hat ausgedient und warum soll man die Probleme nicht in den Griff kriegen? Wer hätte vor 100 Jahren gedacht, dass man mal sein essen in einen kleinen Kasten stellt und es innerhalb von wenigen Minuten, ohne Hitzequelle warm hat.
In den letzten 50 Jahren haben wir mehr über die physikalischen Zusammenhänge unseres Universums begriffen als in den 2000 Jahren davor. Von daher kannst du "wer hätte vor 100 Jahren..." getrost in den Skat drücken. Vor 10 Jahren dachte man auch noch, man könne die kosmische Strahlung bei einem Trip zum Mars durchaus problemlos abblocken. Seit etwa einem Jahr wissen wir: Das wird so nix, reguläre Wandstärken wären viel zu dünn. Du müsstest als Schiff ne fette Bleidose verwenden, ansonsten leuchten deine Marskolonisten bei Ankuft und haben bereits in der ersten Generation so coole Mutationen wie bei Total Recal.
In diesem Sinne: Es ist mehr als fraglich, ob man die Probleme aktueller E-Antriebe in absehbarer Zeit in den Griff bekommt. Viel eher pusht man den guten alten Verbrennungsantrieb weiter. Das, was z.B. Mazda aktuell mit ihrem SkyActive hinbekommen hätte vor 10 Jahren noch als Hokuspokus gezählt. Benziner mit nem Verdichtungsverhältnis wie n F1-Bolide... Hexenwerk, sag ich!
rony12 schrieb:
alle sprechen immer von den reichweiten..... mittlerweile haben wir ca. 300km erreicht. Ich muss sagen, dass ich glaube, dass ein großteil der deutschen in der regel am tag nicht weiter fahren wird.
1.) Kaufst du dir dann für längere Trips, z.B. zu ner Messe oder in den Urlaub, ein zweites Auto? Man kauft sich EIN Auto, das ALLE potentiellen Herausforderungen stemmt.
2.) Ok, du kannst deinen Pendlertrip also mit nem E-Mobil abdecken. Siehe da, ich auch. Ich hätte aber einen Vorteil, den weite Teile der Bevölkerung NICHT haben: Ich bin kein Laternenparker. Ich parke gemütlich im eigenen Carport, inkl. Drehstrom-Anschluss. Ich könnte ein potentielles E-Auto jeden Abend aufladen. Ein Laternenparker kann das nicht. Er pendelt 2-3x, dann ist die Karre leer und er hat keine Möglichkeit, das Ding effizient wieder aufzuladen.
condev1972 schrieb:
1. die 40kWh Variante des Model S gibt es nicht mehr, nur noch 60 bzw. 85kWh
2. Tesla Model S Batteriepack wird aktiv gewärmt/gekühlt nach Bedarf, also kalte Temperaturen sind per se kein Gegenargument (bis -20°)
Mir ist letzten Winter das pure Frostschutz-Scheibenklar im Tank gefroren. Freigegeben ist das Zeug bis -20°. Was sagt dir das über deutsche Winter?
Und woher kommt der Strom für aktive Heizung/Kühlung des Packs?
5. Wer bitte baut denn die Wasserstoff-Infrastruktur aus? Strom ansich gibt es flächendeckend und Ladestationen lassen sich relativ einfach aufbauen/anschliessen
Es gibt in Deutschland KEINE vertretbare Elektro-Infrastruktur.
Tatsächlich ist es so, dass norddeutsche Windenergie durch Polen und Tschechien zu den energiehungrigen Gebieten in Bayern und BaWü geleitet wird. Den Polen udn Tschechen ist diese Praktik aber, aus nahe liegenden Gründen, extrem zuwider. Sie bauen jetzt Blocker ein, die genau diesen Missbrauch ihres Stromnetzes verhindern.
Radde schrieb:
Die Lösung wie beim Opel Ampera finde ich eigentlich genial.
Der fährt solange rein elektrisch, wie die Akkus noch Strom haben. Geht denen der Saft aus springt ein Benzinmotor an, der über einen Generator Strom erzeugt. Damit hat man kein Problem mit der Reichweite und wenn man im Alltag nur kurze Strecken fährt für die der Akku reicht wird auch der Benzinmotor niemals anspringen.
Der Ampera ist fürs Klo.
Bei einem Anschaffungspreis von 43.000€ erhalte ich gerade mal einen Opel der Golf-Klasse. Einen ähnlich großen Lexus Hybrid (immerhin eine Premium-Marke, kein.... Opel...) erhalte ich für ca. 34k€.
Sobald man die wenigen Kilometer, die der Ampera rein elektrisch schafft, verbraten hat, säuft er trotzdem wie ein Loch. Sobald der kleine Akku leer ist vernichtet das Ding ca. 5-6 Liter Super/E10 auf 100km. Den selben Verbrauch erreichst du auch mit einem Hybrid vom Prius-Typ, z.B. obigem Lexus. Ein Diesel-Hybrid liegt bei vielleicht 3,5 Litern...
vanbey schrieb:
Eine Frage: Es gibt doch LPG-Tankstellen. Kann man diese für Wasserstoff nicht einsetzen, oder sind die Umrüstkosten doch sehr hoch?
Dafür gibt es einen VIEL VIEL besseren Ansatz: Statt LPG setzt man auf Erdgas.
Der große Vorteil ist, dass viele Benziner sich leicht auf Erdgas umrüsten lassen. Außerdem hat Deutschland ein sehr umfangreiches und stabiles Erdgasnetz. Es ist definitiv besser ausgebaut als unser Stromnetz...
Gleichzeitig kann man, wenn auch mit etwas mauem Wirkungsgrad, Erdgas unter Einsatz von elektrischem Strom, z.B. norddeutscher Windenergie, erzeugen. Also: Statt das Stromnetz teuer auszubauen wandelt man im Norden einfach Windenergie in Erdgas, packt selbiges in das bestehende Pipeline-Netz und betankt in Garmisch sein Auto mit Erdgas.
Dieses "Windgas" ist CO2-neutral. Sämtliches CO2, dass bei der Verbrennung frei wird, wird bei der Erzeugung des Gases wieder gebunden.
Robert Alpha schrieb:
Alleine vom Wirkungsgrad her macht der Umweg Brennstoff -> Strom -> Wasserstoff -> Strom -> Bewegung nicht allzu viel Sinn, der einzige Vorteil ist das einfachere Handling als beim Strom, und natürlich die Umweltverträglichkeit.
Das allein ist doch schon Grund genug. Der erste Brennstoff fällt mittelfristig weg, der Strom kommt dann wirklich "aus der Steckdose", bzw. eben aus der Photovoltaik, dem Windrad, dem Gezeitenkraftwerk, der Geothermie-Anlage,...
vanbey schrieb:
In Spanien soll es eine Anlage geben, die aus Algen Öl herstellen. Weiß den link nicht mehr. STand auf heise.
Ein Dresdner Startup hat kürzlich eine Testanlage in Sachsen-Anhalt in Betrieb genommen, die wirklich beachtliche Mengen Algen produziert. Fütter die Dinger mit CO2 und Licht, und du erhälst am Ende einen netten Treibstoff.
atb2006 schrieb:
Ich schätze so um jahr 2048 wird es soweit sein das alle autos mit strom fahren , weil kein erdöl mehr vorhanden ist.
Dasselbe haben sie in den 80ern über das Jahr 2000 gesagt....