News Foxconn verletzt immer noch das Arbeitsrecht

Wenn sich die Chinesische Regierung nicht drum kümmert, dann brauche ich es auch nicht und Apple schon gar nicht.
 
Die Schlecht-Nachrichten-Abfang-Netze sind schon der Hammer!
Dadurch sieht man wieder, dass die Chefs dieser Firma keinen Bezug zum Arbeiter, sondern nur zur Arbeitsleistung haben.
-->Sie sehen also nur den Rohstoff "Arbeiter", wodurch wieder mal klar wird, dass Arbeit dort nichts mit Sozialität zu tun hat, sondern völlig gegen die menschliche Natur praktiziert wird.
Unterstrichen wird das noch durch solche Vorschriften, wie das Verbot, während der Arbeitszeit zu sprechen. Wenn man jetzt 60 Stunden die Woche nicht sprechen darf und Daheim wahrscheinlich aus Erschöpfung nicht mehr sprechen möchte/kann, wird man automatisch in die Depression getrieben, da man ja keine sozialen Kontakte mehr unterhalten kann.

Die Chefs sollten vielleicht doch mal anfangen sich zu fragen, warum ihre Arbeiter vom Dach springen und wie sie evtl. dafür sorgen, dass ein soziales Gefüge entsteht. Das einzige was ich hier sehe ist nämlich eine extreme Form von Knechtschaft! Warum extreme Form?
--> Im Mittelalter kannten die Herren ihre Knechte und hatten durch das soziale Gefüge immer noch eine gewisse Verantwortung gegenüber ihrer Arbeiter übernommen.
 
In der der letzten Firma bei der ich in Deutschland für 2 Jahre gearbeitet hatte waren ca 80 Stunden/Woche Arbeitszeit normal und der Lohn etwa 2.50 Euro pro Stunde für schwere Bauarbeiten. Die Firma war eine Dienstleistungsfirma ... Und manche Kollegen haben auch mal 24 Stunden am Stück gearbeitet um ihren Job zu behalten ...

Zum Thema: Ich glaube auch nicht das die niedrige Bezahlung und die "vielen" Arbeitsstunden das Problem sind, sondern die nicht genannten anderen Bedingungen die mit Fabrikarbeit zu tun haben. Wenn man bei der Arbeit nicht reden darf und im Klo 'ne Kamera auf einen wartet ... und das jeden Tag ...

cheers
 
gabber113 schrieb:
In der der letzten Firma bei der ich in Deutschland für 2 Jahre gearbeitet hatte waren ca 80 Stunden/Woche Arbeitszeit normal und der Lohn etwa 2.50 Euro pro Stunde für schwere Bauarbeiten. Die Firma war eine Dienstleistungsfirma ... Und manche Kollegen haben auch mal 24 Stunden am Stück gearbeitet um ihren Job zu behalten ...

Zum Thema: Ich glaube auch nicht das die niedrige Bezahlung und die "vielen" Arbeitsstunden das Problem sind, sondern die nicht genannten anderen Bedingungen die mit Fabrikarbeit zu tun haben. Wenn man bei der Arbeit nicht reden darf und im Klo 'ne Kamera auf einen wartet ... und das jeden Tag ...

cheers

Entschuldige gabber113, ich möchte dich hier nicht beleidigen aber wenn du für 2.50EUR/h 80h/Woche arbeitest, bist du für mich an solch einem Lohnverfall mit schuld!
Wenn diese Firmen Arbeiter für solch einen geringen Lohn finden, warum sollten sie auch nur im entferntesten daran denken mehr zu bezahlen?
Ich muss zwar sagen, dass ich es nicht richtig finde solche Jobangebote notfalls auch mit einem Krankenschein abzuwehren aber ich finde diesen Weg immer noch sozial verträglicher, als einen derartigen Job auf z.B.: drängen des Arbeitsamtes anzunehmen!
 
Londo schrieb:
Appel sollte sich an eine dafür Zuständige Regierungstelle wenden. Dann wird Seitens der Regierung Druck ausgeübt, denn die sieht es nicht Gerne das ihre Gesetze mit Füßen getreten wird..

Du meinst bestimmt dieselbe Regierungsstelle, die Foxconn zwingt auf Automation zu verzichten und möglichst viele (Wander-)Arbeiter zu beschäftigen und die dabei ordentlich die Hand aufhält? Oder die regionale Rote Armee Kommandantur, oder die örtliche KP-Leitung, die da alle ihre Finger drin haben...
 
Es geht um Löhne mit denen man dort gut leben kann. Und dafür gibt es genug Rechnungen, die klar machen, dass die Produkte bei fairen Löhnen hier nur minimal teurer würden.

Da muss ich zustimmen. Wobei Foxconn noch einer der beliebteren Arbeitgeber ist. Mir geht es bei den Fairtrade Sachen immer um landwirtschaftliche Produkte aus der dritten Welt.

Es kann absolut nicht angehen, dass Kakao und Kaffee Bauern für ihre Ernte derart erschreckend wenig bekommen, dass sie kaum überleben können geschweige denn ihre Kinder zur Schule schicken. Und das bei Produkten, bei denen die Löhne der Bauern am Ende vielleicht 3% (!) der Produktionskosten (und nicht des Endkundenpreises) ausmachen. Da sollte wirklich mal was getan werden, wenigstens auf europäischer Basis. Lindt und Co. gehen schon nicht bankrott, wenn sie für ihre Rohware das doppelte zahlen müssen. Und ich denke, da würde mir wohl jeder zustimmen, dass es vollkommen i.O. wäre, wenn Kaffee und Schokolade am Ende 10ct mehr kosten.
Würde man Landwirten in der dritten Welt einfach nur glatt das Doppelte zahlen, wäre alles kaum teurer aber die könnten Menschenwürdig leben und das wichtigste: Die Kinder haben Zugang zu energiehaltigerer Ernährung (-> dadurch steigt nachweislich der IQ!), Gesundheitsversorgung und das wichtigste Bildung. Es ist ein Unterschied, ob sich der Bauer leisten kann, dass eines von 5 Kindern die Grundschule besuchen kann, oder alle mittlere Reife schaffen und einer studiert. Damit könnte man die Wurzel des Übels (religiöser Wahn, Gewalt, Armut, Bevölkerungsexplosion - die Geburtenrate sinkt mit höherem Schulabschluss der Frauen drastisch) nachhaltig auslöschen.
 
Was soll das hier mit der Angabe eines Türken?
Total Offtopic, sowas von 08/15 ohne die Hintergründe zu wissen weswegen diese Person als Chef eines Unternehmens oder Firma deutsch nicht kann.
Ich kenne genug deutsche, die nicht des deutschen mächtig sind by the way.

Jetzt zum Thema
Auch ich wurde gezwingen in DE Überstunden zu machen und ein einschnauzen zu lassen mit Drohungen, dass ich nach Hause gehen kann, wenn es mir nicht passt.
Wo ich einmal woanders gearbeitet hatte, beging ein Kollege Selbstmord.
Darüber wurde aber nicht überall berichtet.
Was soll das bitteschön mit den Foxconn Berichterstattungen?
Wir haben in DE selber genug Probleme?
Es sterben genug Menschen aus anderen Gründen, aber wen juckt es?
Aber wenn ein paar (soll jetzt nicht eine Beleidigung der Opfer sein) Mitarbeiter Selbstmord begehen, ist der Medien Rummel da.
Ich habe genügend18 Stunden Schichten hinter mir, es gibt genug Leute wie Ärzte oder Polizisten in DE, die mehr arbeiten müssen.
Regt euch darüber auf, dass Ärzte Doppeltschichten schieben müssen und nicht was in China geschieht, wie 3 Selbstmorde.
Viel höher als bei uns liegt diese eh nicht: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Self-inflicted_injuries_world_map_-_Death_-_WHO2004.svg
Die Mentalität dort ist ohehin anders, es gab nie Demoktratie in dem Sinne.
China ist eine absolut andere Baustelle..
Ob ein großes Interesse hierzu besteht in der Öffentlichkeit, sei dahin gestellt.
 
@[F]L4SH

Stimme dir zu, die Preise für Nahrungsmittel die die Bauern erhalten sind viel zu niedrig.


Daran sind in erster Linie die zunehmende Spekulation mit Lebensmitteln an der Börse schuld. So hat bspw. der thailändische Bauer in den letzten fünf Jahren 50% weniger Erlös für seinen Reis in den Getreidemühlen bekommen, während der Preis für Reis in den Geschäften in den letzten drei Jahren gleichzeitig um 30% gestiegen ist.

Neben den Nahrungsmittelspekulanten, sind die Öko Heuschrecken Mitschuld an der negativen Entwicklung weltweit, sei es durch die Massenvernichtung von Landflächen auf denen in der Vergangenheit Nahrungsmitteln angebaut wurden, die nun durch Monokulturen wie bspw. Palmölplantagen ersetzt wurden oder, ebenso verwerflich, die direkte Vernichtung von Nahrungsmitteln wie bspw. Mais für die Ethanol Produktion.


'Fairtrade' ist auch keine Lösung. Es impliziert, daß der verarmte Kleinbauer einen etwas besseren Preis erzielt, während in der Wirklichkeit wieder nur die Großbauern davon profitieren, da der Kleinbauer über gar nicht ausreichend Land verfügt, um die benötigten Mengen zu produzieren.

Yinglucks Programms in Thailand, den Reis in den Getreidemühlen jährlich zu einem 10 % ansteigenden Preis aufzukaufen und so den Spekulanten entgegenzuwirken, hat aus solchen Fehlern wie die beim sogn.'Fairtrade' Handel die Konsequenzen gezogen und die Mengen pro Bauer begrenzt, so daß der Großbauer hier keinen Vorteil über den Kleinbauern hat.

Und was machen die Heuschrecken unter den Großbauern jetzt, da sie im Ggs. zum 'Fairtrade' nicht mehr im Vorteil sind? Sie kaufen minderwertigen Reis aus Vietnam auf und mischen ihn anteilig dem hochpreisigen thailändischen Reis bei, zugegeben mit Augenmaß, so daß der Betrug nur schwer in den Kontrollen nachweisbar ist.


Bessere Schulbildung als Lösung der Probleme ist ein weiterer Trugschluß. Fehlen die adäquaten Arbeitsplätze fallen die Löhne und/oder die sozialen Probleme nehmen zu.

So geschehen bspw. in Bhutan, wo das Schulprogramm dazu geführt hat, daß viele Kinder nicht mehr in der Landwirtschaft arbeiten wollen, es aber in der Hauptstadt nicht genug Arbeitsplätze gibt und so die Probleme mit Drogenhandel, Prostitution und Jugendkriminalität überhand nehmen. Gleichzeitig hat die fortschreitende Abnahme der Landarbeiter die sowieso angespannte Ernährungslage im Land noch weiter verschlechtert.

Ebenso in Thailand wo der Staatssekretär für Bildung vor ein paar Monaten frustriert verkünden mußte, daß dieses Jahr wieder 29.000 Hochschulabsolventen zum Großteil quasi auf die Straße entlassen werden, da keine adäquaten Arbeitsplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen.

Oder, um den Bogen zum Thema wieder zu kriegen, auch in China wo sich Hochschulabsolventen erst neulich wieder beschwert haben, daß mittlerweile einige Stellen für Wanderarbeiter besser bezahlt werden, als Arbeitsplätze mit Bildungsanspruch, da es hier ebenfalls offensichtlich an adäquaten Arbeitsstellen mangelt.


Wenigstens ist man in einigen asiatischen Ländern heute schon so ehrlich sich öffentlich einzugestehen, daß Bildung alleine die Lösung nicht ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
NEO-GEO schrieb:
Die westlichen Firmen haben sich bei all ihrer unendlichen Gier nach Profit doch noch nie einen Dreck darum geschert, unter welchen Arbeitsbedingungen deren Dreck zusammengeschustert wird...es gibt vielleicht Ausnahmen, aber die dürften in der Minderheit sein.

Zu viel linke Propaganda, oder warum sprichst du von "westlichen Firmen", um im Gegenzug Samsung zu nennen? ;)
Damit gehts doch schon in die richtige Richtung: Es ist egal welche Staats- oder Wirtschaftsform vorherrscht. Es gibt immer Wenige, die übermäßig profitieren und Viele, die mehr oder weniger ausgenutzt werden.
Ergänzung ()

maksim schrieb:
Stimme dir zu, die Preise für Nahrungsmittel die die Bauern erhalten sind viel zu niedrig.

Daran sind in erster Linie die zunehmende Spekulation mit Lebensmitteln an der Börse schuld. So hat bspw. der thailändische Bauer in den letzten fünf Jahren 50% weniger Erlös für seinen Reis in den Getreidemühlen bekommen, während der Preis für Reis in den Geschäften in den letzten drei Jahren gleichzeitig um 30% gestiegen ist.
Ich bezweifel, dass Lebensmittelspekulationen immernoch zunehmen.
2. können sie den Bauern bei der Absicherung helfen.

Nicht, dass ich sie generell gut heiße, aber ich glaube nicht, dass sie die Hauptschuld tragen. Ich glaube eher, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Nahrungsmittel nicht mehr Wert schätzt und auch nicht Wert schätzen kann. Das bedeutet, dass ein Großteil der Gesellschaft nicht dazu bereit ist, viel für Nahrungsmittel auszugeben. Dass sinkende Reallöhne dazu beitragen, dass immer weniger Menschen dies auch - selbst wenn sie es wollten - nicht können, macht die Sache umso schlimmer.
Hinzu kommt, dass ein Großteil des EU-Etats in Agrar-Subventionen fließen, die mit ihren Tomaten und Kartoffeln dann den Weltmarkt fluten, sodass Bauern aus dritte Welt Ländern aus dem Markt gedrängt werden.

maksim schrieb:
'Fairtrade' ist auch keine Lösung. Es impliziert, daß der verarmte Kleinbauer einen etwas besseren Preis erzielt, während in der Wirklichkeit wieder nur die Großbauern davon profitieren, da der Kleinbauer über gar nicht ausreichend Land verfügt, um die benötigten Mengen zu produzieren.
Naja, man könnte sich ja auch vernetzen und eine Vertriebs-Gesellschaft gründen. Gibt da in Afrika das eine oder andere vielversprechende Projekt, damit auch Kleinbauern zu einem gewissen Gewicht bei Verhandlungen kommen. Dass ausschließlich der Westen in der Verantwortung steht, sehe ich also nicht.
Auch der Raubbau im Urwald laste ich zu guten Teilen den Regierungen vor Ort an.

maksim schrieb:
Yinglucks Programms in Thailand, den Reis in den Getreidemühlen jährlich zu einem 10 % ansteigenden Preis aufzukaufen und so den Spekulanten entgegenzuwirken, hat aus solchen Fehlern wie die beim sogn.'Fairtrade' Handel die Konsequenzen gezogen und die Mengen pro Bauer begrenzt, so daß der Großbauer hier keinen Vorteil über den Kleinbauern hat.
Die Frage bei staatlichen Eingriffen ist immer, wie schnell der Staat auf neue Entwicklungen reagiert und ob er nicht andere Ungleichgewichte mit solchen Eingriffen verursacht. Solche Mechanismen sollten zumindest nicht langfristig ausgelegt sein.

maksim schrieb:
Bessere Schulbildung als Lösung der Probleme ist ein weiterer Trugschluß. Fehlen die adäquaten Arbeitsplätze fallen die Löhne und/oder die sozialen Probleme nehmen zu.
Wenigstens ist man in einigen asiatischen Ländern heute schon so ehrlich sich öffentlich einzugestehen, daß Bildung alleine die Lösung nicht ist.
Wer ist jetzt in der Verantwortung, solche adäquaten Stellen zu schaffen? Der Staat, Unternehmen vor Ort, westliche Unternehmen, die Leute selber? Ich verstehe nicht, wen oder was du hier jetzt kritisierst. Ist deine Aussage jetzt, dass man bessere Bildung erst gar nicht versuchen sollte einzuführen? Oder Unternehmen High-Tech-Standorte in Ländern aufbauen sollen, in denen es dann erst in 5 - 10 Jahren qualifiziertes Personal gibt? Gesellschaftliche Entwicklung kann sich halt lange hinziehen. Vielleicht sieht die Sache bald ganz anders aus, wenn Unternehmen bemerken, dass es in diesen Ländern viel geeignetes Personal gibt!?
 
Waren in der Vergangenheit Dürren und Überschwemmungen maßgeblich für Teuerungen von Lebensmitteln verantwortlich kommt heute die Spekulation mit Nahrungsmitteln als drittes Übel hinzu.

Du kannst das ganze bspw. bei den WHI Welthungerhilfeberichten nachlesen wenn du möchtest von 2009 folgende, wenn ich mich recht entsinne lag in den Ausgaben für 2010 oder 2011 der Fokus auf den Einfluß der Spekulanten auf die Preisentwicklung. (1)

Für Thailand habe ich die Zahlen, da ich an der Chulalongkorn durch Zufall den ehemaligen Staatssekretär für Bildung kennengerlernt habe. Mein Augenmerk lag damals eigentlich auf der Geschichte der Vergangenheit, durch die aktuellen Ereignisse in Thailand seit dem Militärputsch 2006(8) und den darauf folgenden Demonstrationen der ‚Rothemden‘, das ist im Kern die verarmte Landbevölkerung, 2010 deren blutige Niederschlagung habe ich mich aber auch der Zeitgeschichte zugewandt.

Heute versucht dort, aus meiner Sicht, zum Glück wieder eine Regierung gegen die selbsternannten Eliten und Mißstände anzugehen, inklusive aller Rückschläge.

Ich bin an einem Schul- und Landwirtsprojekt in Kamphaeng Phet, nahe der Burmesischen Grenze, beteiligt und kenne daher die Probleme der Kleinbauern aus erster Hand.

Zum ‚Fairtrade‘. Wie bereits gesagt der verarmte Bauer ist deswegen in Armut da er zu wenig Land hat.

Dein Beispiel mit den vernetzen Kleinbetrieben stimmt, die gibt es auch in Südostasien, nur sind das bereits Großbauern mit ausreichend Land und nicht die denen man meiner Meinung nach eigentlich helfen wollte.

Die Verantwortung dafür schiebe ich auf keine Seite. Ich beschreibe nur die Situation, um aufzuzeigen, daß hier weiter daran gearbeitet werden muß, da der Vorsatz gut gemeint in der Realität aus genannten Gründen scheitert.

Heuschrecken gibt es dabei überall, hier im Westen wie vor Ort im Osten, ich dachte das hätte ich am Bsp. mit dem Reis deutlich gemacht.

Ich kritisiere auch nicht die Bildung, ganz im Gegenteil. Nur bringt alle Bildung nichts wenn keine entsprechenden Arbeitsplätze vorhanden sind, was für Südostasien Tatsache ist und von den Ministerien auch als Problem erkannt wurde.

Wenn du darüber hinaus gehst liegt das eigentliche Problem viel tiefer:

Es kann nicht bspw. nur Internisten und Investmentbanker geben, es wird immer auch Kanalarbeiter und Tagelöhner auf den Feldern geben, da Infrastruktur und Nahrung für alle Menschen notwendig ist.

Selbstverständlich sollen alle an der Bildung teilhaben, ebenso wichtig ist aber, aus meiner Sicht, daß ihre Arbeit entsprechend gewürdigt wird, finanziell sowie gesellschaftlich und eben nicht das Leben und die Arbeit des Einen um ein vielfaches über das Leben und die Arbeit des Anderen gestellt wird.

______________

(1) http://www.welthungerhilfe.de/fileadmin/user_upload/Mediathek/Welthunger-Index/WHI_2012/whi2012.pdf
 
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Also ich weis nicht in was für Gegenden mache in D leben. Oder in was für Firmen mache arbeiten.

Aber mit Sicherheit wird keiner von euch in solch ärbärmlichen Leibeigenenkasernen leben. Mit Gittern vor dem Fenster (wenn nicht zugemauert) und Vollvernetzung rundum. Eine Dusche/Toilette für xx Personen. Dann wirst noch vom mini-Lohn abgezockt zu 70% Mieteanteil für son finteres Loch wo fast alle schon nen Batscher haben. Das kleine Geld bleibt zum Großteil dort !!
Und dann wirst noch massiv unter Druck gesetzt von den Foxconn verantwortlichen gesetzt wenn du was sagst !
Und wenn protestiert wird kommt Militärpolizei !? Ja Militärpolizei.
Und dann gibts auf die Fresse.

Na dass nenne ich Vollverpflegung. Dort bekommst den Rest deines ärbärmlichen lebens ! So siehts aus.


Ja warum ändert sich da groß nichts ? Wie einer schon sagte - China ist dermaßen korrupt das glaubt man nicht.
Wie im finstersten Mittelaler, oder Leibeigene des Großfürstentum Deutschlands.
Was glaubt ihr wie lange ihr/ich das mitmacht ? Die Chinesen sind einiges gewohnt - wir auch ?

Mit dem Finger zeigen - Das ist halt nun mal ein bekanntes Beispiel.

Totalversagen der Verantwortlichen - na klar.
Warum wird dort gefertigt ? Weil nur dort sowas möglich ist.
Würden die Firmen dort sich nicht so dumpen lassen, könnte man humanere Bedingungen schaffen.
Dazu braucht es halt Willen.
Aber juckt net weil einige wenige sehr bequem leben dadurch. Auftraggeber ? Aktieninhabergier ?

Leider habt ihr recht das fast überall China/Asien Ausbeute drinnensteckt. Somit haben auch wir Verantwortung durch Konsumverhalten.
Oh - Zwickmühle. Westlicher Konsumwahn.
Ich habe Mitschuld. Man kann sich dem aber kaum entziehen wenn du was kaufen willst.

Doch währe es ein leichtes dort was zu ändern mit minimalem Preisaufschlag.
Bringt die Fertigung zurück nach Westen !
Dann wird halt nur ein Handy pro 2-4 Jahre gekauft.
 
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Wie schon weiter oben angeführt, haben die einzelnen Provinzen unterschiedliche Autonomien mit unterschiedlicher Organisation der Polizei. (Bei der Bo Xilai Affäre schön zu sehen, bei seinem Versuch den lokalen Polizeichef mit Hilfe 'seiner' lokalen Militärpolizei wegen Korruption zu verhaften, dieser sich aber in die Arme der nicht bewaffneten Regierungspolizei derselben Provinz geflüchtet hat). Das reicht von Regionen mit reiner unbewaffneter Polizei bis hin zu Distrikten mit Präsenz reiner bewaffneter Militärpolizei die im Verteidigungshaushalt des Militär inkludiert ist und so die Gemeinde finanziell nicht mit zusätzlichen Abgaben belastet:

"Wie viel Personen den unterschiedlichen Polizeikräften in China angehören, wird durch das dafür zuständige Ministerium nicht kommuniziert. Tatsache ist, dass die Polizei wesentlich anders strukturiert ist wie beispielsweise in Deutschland. Streifenpolizisten in China tragen normalerweise keine Schusswaffen und werden der “unbewaffneten Polizei” zugerechnet. Hinzu kommen Polizeikräfte, die bewaffnet sind, aber nicht den regulären Kräften der “bewaffneten Polizei” (englisch: Chinese People’s Armed Police Force, chinesisch: 中国人民武装警察部队, Abkürzung: CAPF) zugerechnet werden.

Nach chinesischen Medienberichten beträgt die Zahl der “normalen” Polizeikräfte rund 1,7 Millionen. Hinzu kommen die “offiziell bestätigten” Kräfte der CAPF mit weiteren 1,5 Millionen. Aufgrund der zahlreichen Dienste im Reich der Mitte muss jedoch von einer wesentlich höheren Anzahl ausgegangen werden. Nach Angaben der Vereinten Nationen, kommen weltweit durchschnittlich 300 Polizeikräfte auf 100.000 EInwohner. Gerechnet auf das Reich der Mitte würden allein nach dieser Berechnung rund 4,1 Millionen Polizisten in China ihren Dienst versehen. Unbestätigten chinesischen Angaben zufolge kann jedoch mit einer Polizeistärke von knapp 10 Millionen ausgegangen werden." (1)

Gitter vor den Fenstern sind in ganz Südostasien auch und gerade für private Häuser und Wohnungen gang und gebe, sie dienen in der Regel nicht der Verhinderung die Räume zu verlassen, sondern, ganz im Gegenteil, dazu die Bewohner vor Einbrüchen zu schützen. (Hatten wir das nicht schon mal in einem älteren Beitrag zu demselben Thema?)


Du hast recht mit den korrupten Beamten und der Ausbeutung durch die Taiwanesen und ich bin der letzte der die Heuschrecken in Schutz nimmt, noch die Zustände bei solchen Unternehmen schön redet.

Gleichwohl solltest du bedenken, daß die Arbeiter dort freiwillig arbeiten und jeden Tag Foxconn verlassen können. Wann immer sie wollen.

Freilich sind besserbezahlte Alternativen dank hoher Zahl der Wanderarbeiter rar.


P.S. Wo hast du denn das her, daß vom Lohn 70% für Mietzins abgezogen werden?



Nachtrag:

Zu den Lebensverhältnissen, da offenbar viele keine Vorstellung haben, wie die Mehrheit der Menschheit in ländlichen Gebieten heute auf unserer Welt lebt und Bilder die Lebenssituation eindrücklicher wiedergeben können, ein kurzes Video über die neunjährige Puna aus Nepal:

http://www.youtube.com/watch?v=gJcnfqQm2Fo


So wie Puna in Pakistan leben viele Menschen nicht nur auf dem subindischen Kontinent in Indien oder Bangladesh, auch in Südostasien auf dem Land sieht es in weiten Teilen so aus, daß du schon froh sein kannst wenn du draußen im Hof fließend Wasser hast. Und natürlich kein Bad, das du dir egal mit wieviel anderen teilen mußt.

Eine Dusche gibt es natürlich auch nicht, dafür ein Plastikfaß mit Wasser und einen Plastiktopf mit dem du Wasser schöpfst und dich dann damit abspülen kannst - sofern überhaupt ausreichend Wasser vorhanden ist, was beileibe nicht immer der Fall ist.

Oft bist du wochen- und monatelange ganz ohne Wasser wenn bspw. die Motorpumpe beschädigt und der Gemeinde das nötige Geld zur Reparatur fehlt. Die Menschen sind dann auf Oberflächenwasserbrunnen oder Wassertanklieferungen angewiesen.

Die Hock Toilette ohne Schüssel hat ebenfalls keine Abwasserleitung, die Grube wird dann je nach Bedarf geleert, was das im Sommer bedeutet kann sich jeder selbst ausmalen.

Daß ist das Lebensmilieu aus dem große Teile der Wanderarbeiter kommen die u.a. bei Foxconn und Co. arbeiten.

Die Lebensbedingungen in den Unterkünften bei Foxconn sind verbesserungsbedürftig, fraglos, verglichen mit den Lebensbedingungen auf dem flachen Land in Asien, Indien, Pakistan oder Bangladesh sind sie aber bereits ein Fortschritt, so zynisch das jetzt klingen mag, traurig vor allem, das im subindischen Kontinent und Kambodscha die Kinderarbeit bis heute nicht wirklich erfolgreich bekämpft wurde, im Ggs. zu bspw. Thailand oder China.

Im übrigen bin ich zuversichtlich, daß die chinesische Regierung mit den zukünftigen jährlichen Mindestlohnerhöhung und weiteren Verbesserungen des Arbeitsrechts, zur Zeit stehen auch u.a. die Bekämpfung des in zu geringem Umfang gewährten bezahlten Urlaubs auf der Liste, weitere ausländische Heuschrecken vertreiben und die inländischen zur Vernunft zwingt, auch wenn die Umsetzung, ob der gegebenen regionalen und historischen Hindernissen ein langer Weg mit vielen kleinen Schritten sein wird.

Zu den Selbstmorden bei Foxconn kenne ich die eigentlichen Hintergründe nicht.

Von den Selbstmorden, auch die eines Wanderarbeiters, von denen ich die Hintergründe kenne, weiß ich, daß der Mangel an Geld eine große Rolle gespielt hat, nie aber der alleinige Grund war.

Dies soll Foxconn nicht in Schutz nehmen, nur denke ich ist die ganze Geschichte auch hier weit komplexer, als es viele unserer Massenmedien uns verkaufen wollen, indem sie die Selbstmorde auf eine monokausale Ursache reduzieren - das ist nicht fair, besonders gegen die Opfer.



_____________

(1) http://www.china-observer.de/index.php/2013/04/04/jeden-tag-stirbt-in-china-ein-polizist/
 
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