Holzkopf schrieb:
Die sollten den ganzen PON quatsch lassen
Ist nur leider die Methode mit dem besten P/L-Verhältnis für die ausbauenden ISP.
robert_s schrieb:
Können sie ja gar nicht. Und bei der Größe von GPON-Segmenten darf man sich in der Tat fragen, warum dann nicht gleich PtP zumindest bis zum OLT-Standort gebaut wurde.
Die Gründe hatte
@rezzler bereits gut genannt, kein Platz in den PoPs wird es wohl vorrangig sein, gefolgt von geografischen Problemen mancherorts.
pufferueberlauf schrieb:
Die Antwort gab es schon ein paar mal:
1) Glasfaser nimmt mehr Platz in Anspruch als Kupfer, d.h. eine VSt. die fuer die CuDA reicht hat nicht zwingend genug Platz fuer die gleiche Anzahl an GF-TALs. Wenn man ganz neu plant, dimensioniert man halt Groesse und Anzahl der "VSt.s" entsprechend (wie z.B. beim GF-Ausbau in Amsterdam), aber wenn man bereits existierende Infrastruktur besitzt sieht das anders aus.
Selbst wenn man neu plant, ist es auch nicht immer der Fall, das einem die Gemeinde/Stadtverwaltung beliebig große Flächen für VSts zur Verfügung stellen wird. Das soll dort möglichst unauffällig ins Landschafts/Stadtbild integriert werden, und das geht schlecht mit einem halben Rechenzentrum. Oft muss es kleiner als eine Fertiggarage sein, womit sich ein PtP-Netz nicht realisieren lassen würde.
pufferueberlauf schrieb:
2) als regulierter ISP laeuft man bei PtP in Gefahr "dark-fiber" an Reseller vermieten zu muessen (schlimmstenfalls zum regulierten Standardspreis), was bei PON zwanglos als "Option" entfällt... (zumindest werden vom Splitter bis zu den WEs individuelle Fasern gelegt).
Das kommt natürlich hinzu.
pufferueberlauf schrieb:
"A.8.5 Split ratio
As many network operators have constructed their ODN infrastructure with 1:32 to 1:64 split for Gigabit PONs, 1:64 split (subject to the overall loss budget) shall be the minimum requirement for
XGS-PON to allow the coexistence described in clause A.6. A generic splitter deployment of Gigabit PONs is shown in Figure A.8.1 (a).
In this model, a single-split architecture is a special case, where m = 64 and n = 1 and no splitter is needed at the access node. Some network operators expressed their interest in extending the split beyond 1:64 (e.g., 1:128 to 1:256) to improve XGS-PON overall economics compared to G-PON."
Das wundert mich ehrlichgesagt etwas, laut meinen Kollegen lesen sich die Fassungen zu 25GPON und höher eher so, als möchte man später ein möglichst geringes Splitverhältnis erreichen, weil der optische Korridor zunehmend enger wird und man evtl. Gefahr läuft, diesen bei größeren Strecken zwischen ONUs und OLTs zu überschreiten. Wird aber vielleicht für einen urbanen ISP, der kostengünstig ausbauen will/muss, eine Option sein.
robert_s schrieb:
Und am Ende steht man mit den schlechtesten Netz da:
- für XGS-PON/50GPON ist das Netz "überdimensioniert", denn das hätte man auch mit deutlich weniger Fasern aufbauen können -> Geld beim Ausbau verbrannt
Das Teure sind nicht die Fasern, sondern Tiefbau und Platz.
robert_s schrieb:
- aber trotz der niedrigen Split-Ratio hat man sich den Weg zum "Einheitsnetz" verbaut, mit dem man mit EINER Infrastruktur das gesamte Spektrum vom "Sparbrötchen-Privatkunden" mit <=100Mbit/s bis zum "Großkunden" mit 100Gbit/s+ abdecken könnte -> zu sparsam gebaut
Die werden in den seltensten Fällen mit PON versorgt. Die bekommen oft eine eigene Faser oder zumindest Wellenlänge bis in den größeren PoP/VSt.
pufferueberlauf schrieb:
In der Tat fuer Nerds unerquicklich, aber ich vermute mal die Menge an Häusern die sowohl "Sparbrötchen-Privatkunden" als auch "Großkunden" enthalten duerfte eher klein sein. Es erscheint nicht ganz unvernünftig die Kosten fuer PtP nur dann zu schultern, wenn der erwartete Umsatz das rechtfertigt, also nur fuer Großkunden und nicht fuer die Sparbrötchen. Ich vermute mal von VSt. zu NVt. liegen die eine oder andere Faser die man fuer einen solchen Grosskunden aktivieren koennte/wuerde.
Eher nicht vorhanden. Es ist ja auch klar, das in vielen Gebieten Gewerbekunden den Ausbau der dort ansässigen Privatkunden querfinanzieren. Mischsegmente kenne ich bei uns jetzt auch eher als die Ausnahme, und auch eher in der Form, als das ein voriger Privatkunde aufgrund eines kleinen Gewerbes, was er von zu Hause aus betreibt, in einen GK-Tarif wechselt. Das geht bei uns bis zu einer gewissen Bandbreite, alles danach wird als Direktfaser-Anschluss geplant.
pufferueberlauf schrieb:
Ja aber da hast Du halt viel Geld extra versenkt um einen Tarif anbieten zu koennen den dann kaum einer bucht.... so wie heute schon kaum einer zum 1 Gbps Tarif greift... auch bei VF ist es ja immer noch so, dass der 1000er massiv gepusht werden muss, mit Einheitspreisphase in den ersten X Monaten und so. Eine robuste Nachfrage nach schnellen Tarifen, sieht, verzeih mir den Zweifel, anders aus....
Bei Preisen für um die 80€/Monat für den Gigabit-Anschluss ist die Takeup-Rate wirklich unterirdisch, auch bei uns. Natürlich kann man als Anbieter das Risiko eingehen, die Segmente durch das Anbieten des Halo-Tarifs massiv zu überbuchen. Nur geht dieses Risiko, wie es scheint, kaum einer ein, oder das Produktmanagement/GF stellt sich quer.
Holzkopf schrieb:
Open-Access gehört zur Pflicht.
Ja da bin ich bei dir.
Holzkopf schrieb:
Und da ist AON nun mal das beste.
Da nicht wirklich, da ich viele Hindernisse kenne, die das Vorhaben stark erschweren.
Holzkopf schrieb:
Eine robuste nachfrage nach gbit tarifen würden diese Shared Access-netze gar nicht aushallten.
Die gibt es nur leider nicht.
pufferueberlauf schrieb:
Noch nicht mal das ist klar, das flexibelste, aber halt auch das was es notwendig macht, dass jeder Mitbewerber eigene Beleuchtungstechnik in der VSt. installieren muss, da ist BSA oder gar WIA einfacher und flexibler. Was nuetzt AON wenn sich kein anderer Anbieter findet der da etwas aufschalten bereit ist,
Das sehen wir auch jetzt schon, das Netz der E.ON/Westenergie Breitband kann schon länger von anderen Wettbewerbern genutzt werden. Übergeben werden die Teilnehmerdaten aber dann doch an zentralen Punkten in Frankfurt/Düsseldorf etc. und nicht als L2BSA mit eigener Gf bis zum Verteilerpunkt.
robert_s schrieb:
Reality Check: Die Telekom will fast jeden Haushalt in Berlin mit FTTH überbauen - über 90% davon steht aber bereits Gigabit per Kabel zur Verfügung.
Und jetzt gib mal eine Einschätzung ab, wie viele Kunden sich wohl für einen Wechsel von Gigabit-Kabel für 40€/Monat zu Gigabit-FTTH für 80€/Monat entscheiden würden... Und überleg' dann mal, ob es nicht vielleicht aussichtsreicher wäre, für die 80€/Monat 2,5Gbit/s zu bieten statt nur 1Gbit/s...
Die dann auch nur eine Handvoll Kunden buchen würden ?
robert_s schrieb:
Vielleicht kannst Du das nicht verstehen, weil Du nicht die Zielgruppe bist. Ich habe gerne den schnellsten/modernsten/leistungsfähigsten Anschluss und könnte auch 80€/Monat ausgeben
Und du gehörst damit wohl zur Promille der auszubauenden Haushalte.
robert_s schrieb:
Ich denke da täuschst Du Dich. Die Erträge mit der "Oberklasse" werden schon nicht zu verachten sein.
Ich denke du überschätzt die Takeup-Rate dieser Anschlüsse,...ganz abgesehen davon das die Anschlüsse für Privatkunden generell aus anderen Bereichen querfinanziert oder staatlich bezuschusst werden müssen.
Holzkopf schrieb:
Womit wir wieder beim Thema währen das es sinnlos ist Geschwindigkeit künstlich zu drosseln bei einem Glasfaser-Netz, außer man hat angst das einem sein tolles billig Netz doch bei einem ein Tarif Modell 40€ 1Gbit um die Ohren fliegen könnte
Aber eigentlich dürfte das ja nicht passieren laut der verlinkten Beispielrechnung.
Ich glaube ihr hättet eher Angst davor, wenn man euch offenlegen würde, wie hoch die tatsächlichen Ausbaukosten für Privatkunden wären.