Ich will auch mal was zum Gipfel sagen
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Und ich sage:
Bitte helft denen nicht! Ihr könnt das nicht!
Es wird viel über einen Schuldenerlass und mehr Entwicklungsgelder für die Dritte Welt geredet.
Ich sage dazu nur, dass die Afrikaner mit unseren bisherigen Hilfen oft gestraft sind. Die G-8 Staaten werden immer wieder in die Verantwortung gezogen, wenn es darum geht die Probleme Afrikas zu lösen. Die Hungersnöte sind aber kaum oder gar nicht besser geworden. Es wird nämlich immer gerne übersehen, dass es die afrikanischen Politiker sind, die hauptsächlich in der Verantwortung stehen. Ein eventueller Schuldenerlass ist doch nur ein Blankoscheck für die dortigen Despoten. Diese können sich dann Geld ausleihen, wie es ihnen passt, und das Geld dann verjubeln. Am Ende wird ihnen dann wieder vergeben, wie einem Schwererziehbaren. Alle Fördergelder bringen nichts, wenn sich die politischen Verhältnisse in Afrika nicht grundlegend ändern.
Beispiel: Von einem Regierungsberater in einem Industriestaat wird erwartet, dass er jahrelange Erfahrung auf seinem Gebiet hat und diverse Titel usw besitzt. In vielen afrikanischen Staaten reicht es schon, wenn der Staatschef nen bekannten Häuptling hat, der dann plötzlich Finanzberater wird, obwohl er nie ein Studium oder ähnliches absolviert hat. Kurruption und Vetternwirtschaft sind einige der größten Probleme der Dritten Welt. Klar profitieren westliche Unternehmen davon und unterstützen diese Regime zum Teil. Denn diesen Regimen geht es schon lange nur noch um die persönliche Bereicherung.
Fast alle Hilfen scheitern einfach an der Inkompetenz der afrikanischen Politiker. Wir (Industrienationen, EU, G-8 ...) sollten Afrika erstmal eine Zeit lang in ruhe lassen. Oder schrittweise die Gelder einstellen. Außerdem muss Afrika seine Schulden auf Heller und Pfennig zurückzahlen. Nur so wird dort ein Anreiz für einen politischen Wandel entstehen und die Regime sind ohne Hilfsgelder nicht mehr in der lage ihren Machtapparat aufrecht zu erhalten.
Ja ich sehe ein, dass einige Länder vllt kollabieren würden und schlimmere Hungersnöte und Bürgerkriege entstehen könnten. Aber mit den bisher angewandten Hilfsmaßnahmen wird Afrika nie aus dem Morast kommen, in dem es jetzt steckt.
Wieso können Hilfsgelder nicht an Bedingungen geknüpft werden? Wieso wird einfach auf das Gute in den Afrikanischen Regierungen vertraut?
Uganda hatte im Jahr 2000 drei Milliarden Dollar Schulden. Zwei Milliarden wurden damals erlassen. Zur Feier des Tages wurden in Uganda gleich weitere Schulden gekauft und ein neues Privatflugzeug für den Präsidenten gekauft. Uganda hat 68 Minister und 73 Präsidentenberater (nur nebenbei bemerkt) und heute hat Uganda 5 Milliarden Schulden. Gut das ist nicht vergleichbar mit den Schulden die viele Industrienationen heute haben.
Ein Land wie Uganda bräuchte theoretisch nicht mal Hilfe, denn es hat eine halbwegs florierende Wirtschaft. Aber nur ca 60% der Steuern werden eingetrieben. Und die Reichen und Mächtigen zahle natürlich nichts. Die Regierung hat keinerlei Interesse daran, dieses System zu ändern/verbessern, denn die Rechnungen zahlen ja wir aus Europa oder USA!
Wenn die afrikanischen regierungen merken würden, dass sie irgendwann einmal auf die Einkünfte und Steuern der eigenen Bürger angewiesen sind, werden sie vllt. auf diejenigen hören, die dieses Kapital erzeugen und sich fragen: Was muss der Staat euch liefern, damit eure Unternehmen wachsen?
Das wäre wirklich ein Schritt in Richtung Demokratie.
Die afrikanischen Regierung haben bis heute eine Bettlermentalität entwickelt und bei jedem Problem schauen sie mitleidheischend auf die Geberländer. Afrika bekommt seit fast 50 Jahren Gelder und die Bevölkerung ist nicht oder kaum reicher geworden. Ist das die Schuld von Mister Bush? oder der EU? Ich sage nur zu einem kleinen Teil. Einem kleineren als die Medien uns glauben machen wollen.
Trotzdem finde ich Entwicklungshilfe wichtig, aber nur wenn sie in die Bildung der Bevölkerung investiert wird und man den Afrikanern hilft, ihre eigene Wirtschaft aufzubauen. Hilfe zur Selbsthilfe.
Aber das Interesse der Geldgeber am bisherigen System festzuhalten liegt vllt auch daran, dass die Hilfsindustrie jährlich über 55 Milliarden € umsetzt und zigtausende Amerikaner und Europäer davon bezahlt werden. Die sind alle daran interessiert, dass dieses merkwürdige System beibehalten wird.
Der afrikanische Journalist Mwenda schrieb im Jahr 2005 in der Süddeutschen Zeitung, dass Uganda als Kolonie unabhängiger war, als heute. Das ist zwar (absichtlich) übertrieben, aber es ist etwas Wahres dran. In den 60ern gab es in Uganda 70 Verwaltungsbeamte. Heute aber über 5 000 Hilfsexperten.