Darkseth88 schrieb:
Was an Kabellos negativer ist:
- Qualität ist schlechter
- Die Kopfhörer sind deutlich teurer bei ähnlicher Klangqualität - und haben entsprechend Limitationen. Es gibt nichts kabelloses, was an die Qualität der besten High End Kophförer rankommt.
- Kabellose Kopfhörer müssen ständig geladen werden. Ein weiterer Akku neben dem smartphone, auf den man immer achten muss.
- Der Akku kann auch kaputt gehen, und bei den meisten Kabel kopfhörern (oder besonders in-ears) sind die Teile dann Elektromüll wenn der Akku platt ist --> Das Gerät darf dann sanft im Sondermüll entsorgt werden (Werkstoffhof und co.. sowas gehört NICHT in den hausmüll), und man darf sich zum Vollpreis ein neues kaufen.
Meist ist der Akku nicht austauschbar.
Ich bin absoluter Freund von Klinkenbuchse und Kabel, die Punkte stimmen an sich auch, und doch gibt es einige Gründe für Bluetooth.
Die schlechtere Klangqualität durchs Streaming fällt im Alltag nicht auf. Das sind Dinge die könnte man im Direktvergleich mit verzögerungsfreiem Umschalten bemerken. Aber nicht bei der alltäglichen Nutzung.
Bei einem Bügelkopfhörer mit BT ist die Akkulaufzeit kein Thema. Ich habe mir vor 6 Wochen die Sony WH-1000XM2 gekauft, am Kauftag aufgeladen, seitdem schon viele Stunden gehört und musste bisher nicht nachladen. Der Akku hält selbst mit ANC mindestens 30 Stunden. Wenn ich im Schnitt 3 Stunden die Woche damit höre (mehr sinds im Moment nicht) hält der 10 Wochen.
Selbst wenn ich jeden Tag 8 Stunden höre muss ich nur 2 mal die Woche laden. Aber wer hört so oft? Selbst dann würde es fast 5 Jahre dauern 500 Ladezyklen zu erreichen.
Zuvor hatte ich die MDR-1000X, die habe ich im Schnitt ein mal im Monat geladen. Der Akku der M2 und M3 hält 50% länger.
Natürlich sind Akkus ein zusätzliches Verschleißteil die die Lebensdauer reduzieren wird (machen wir uns nichts vor, ein analoger KH kann 20 Jahre halten das wird kein BT-Kopfhörer tun), aber es hält trotzdem so lange dass es sich irgendwo bezahlt macht.
Maximale Bewegungsfreiheit gibt es dann mit true wireless In-Ears. Und diese funktionieren mittlerweile einwandfrei.
Ich hab seit kurzem die Galaxy Buds und bin echt überrascht welchen Komfortgewinn man gegenüber Kabel-In-Ears hat.
Der Akku hält auch erstaunlich lange. Ich hab sie jetzt seit 17 Uhr aus der Schale genommen, seitdem knapp 3 Stunden gehört und die restliche Zeit (5h) sind sie im Idle verbunden. Der Akku liegt immer noch bei 40% also kann ich noch mind. 2 Stunden hören. 5h Spielzeit 5h Idle ist m.E. für einen 52mAh durchaus ok.
Und das wahrscheinlich keine normale Verwendung, denn bei Nichtnutzung kommen die eigentlich in die Schale und werden wieder geladen, so lange der Akku der Schale noch Saft hat.
Auch klanglich sind die Dinger ganz ok, ich habe 2 In-Ears in gleichem Preisrahmen, mit Kabel. Einer ist besser, einer schlechter. Natürlich gibt es besseres aber nicht um 100€.
Wie lange das hält muss sich zeigen. Ich denke nach spätestens 3 Jahren hat sich das Ding bezahlt gemacht.
In Sachen Portabilität kann da kein Kabel-In-Ear mithalten. Die Schalte ist winzig und die In-Ears selbst sind auch nicht größer als ein normaler IEM. Deshalb...
Darkseth88 schrieb:
- Höheres Gewicht durch den extra Akku + DAC/KHV (Quasi eine Soundkarte MUSS im Kopfhörer verbaut sein) Dieses Gewicht kann dann oft in der Verarbeitungsqualität/Robustheit eingespart werden.
ist das schlichtweg falsch. Diese Technik kann offenbar so winzig sein, dass das nichts ausmacht. In jedem der Hörer steckt ein Akku, Funkmodul und Soundkarte. Das Gewicht liegt bei unter 6 Gramm. Das komplette Ding wiegt keine 50 Gramm und ist halb so groß wie ein Paket Taschentücher.
Also, vielleicht sollte man nicht immer alles schwarz und weiß sehen. Bluetooth ist da, funktioniert, macht Spaß, warum nicht nutzen?
Mit Geräten wie dem S10 kann man ja noch beides haben. Das würde ich auch jederzeit vorziehen. Auf die Klinkenbuchse zu verzichten erscheint mir sinnlos. Aber ich kann die Beweggründe mittlerweile besser nachvollziehen.
Was für mich auf jeden Fall nicht in Frage käme wäre eine Klinkenbuchse über USB-DAC. Ich finde das Kabel ja noch ok aber da muss nicht noch was dran rumbaumeln.
Und wenn ich ehrlich bin, ich mag meine Brainwavz M3 wirklich gerne, die klingen toll, immer noch meine besten In-Ears und das für damals läppische 60€, mittlerweile nur noch als Import zu haben um die 90€. Aber dieses störrische Kabel ist ne mittlere Katastrophe, muss jedes mal entwirrt werden, bleibt einfach nicht da wo es soll. Und nach dem Musikhören wieder aufrollen, etc.
Die Galaxy Buds nehm ich einfach aus der Schale, setz die in die Ohren und fertig. Das geht 3 mal schneller. Auch beim einpacken. Ich habe kein störrisches Kabel welches am Reißverschluss der Jacke oder sonst wo hängen bleibt und kann den Kopf frei bewegen. Alleine diese Tatsache macht nahezu alle Nachteile von Bluetooth wett.
Das heißt nicht, dass ich meine M3 niemals wieder anpacken werde. Aber zumindest einen Kabel-Kopfhörer habe ich jetzt gereinigt, eingepackt und der wird verkauft. Die Zukunft für das Musikhören unterwegs ist kabellos. Wer das nicht möchte, kann es ja anders machen. Nix muss - alles kann.