DubZ schrieb:
ich finde generell dass der Onboard Sound bei den 100-200 Euro Mainboards nichts taugt - egal welcher Chip verbaut ist. Die integrierten KHV sind einfach zu schwach.
Ja das ist immer so eine Sache, und du hast absolut recht, und ich erkläre mal warum, denn es ist eine Sache die oft nicht beachtet wird, und die viele User nicht wissen (du natürlich schon, sonst hättest du es ja nicht erwähnt.
) .
Die Onboard Sound Chips können heute qualitativ schon sehr hochwertig sein, und bei geringer *Belastung* und ohne Störquellen auch eine ähnliche Abspiel Qualität haben, wie zum Beispiel teilweise teure Soundkarten oder Interfaces. Das Rendern hat in der Regel sogar 1 zu 1 die selbe Qualität, sofern die selben Bit und Hz Zahlen unterstützt werden.
Aber, und jetzt kommt das große Aber:
1.
- Die Onboard Kopfhörer Verstärker taugen meistens nichts, vor allem für höher Ohmige Kopfhörer.
Die Ohm Zahl bestimmt den Widerstand aufgrund der Windungen im Treiber, und damit auch die maximale Lautstärke, und die Impulstreue.
Die Impulstreue spiegelt das Detail und die Geschwindigkeit wieder, mit welcher der Treiber des Kopfhörers sich quasi refreshen kann, ohne zu verzerren, also wie schnell er hintereinander sauber einen vollen Schlag oder eine Welle produzieren kann.
Theoretisch ist also ein Kopfhörer mit hoher Ohm Zahl immer Impulstreuer, also genauer und detaillierter, und auch reaktionsschneller, vor allem in den Bässen. Dieses kostet aber natürlich auch mehr Energie, darum wird ein Kopfhörer mit steigender Ohm Zahl auch immer leiser, wenn man keinen potenten Kopfhörerverstärker hat.
Und nicht nur das, denn ein Ohm starker Kopfhörer wird durch einen zu schwachen Kopfhörer Verstärker nicht nur leiser, sondern auch die Impulstreue wendet sich ins negative, dass bedeutet , wenn der Kopfhörer Verstärker nicht genug Power liefert, dann wird ein 250 Ohm Kopfhörer nicht nur leiser, sondern ganz schnell auch zum leicht verschwommenen Sound*Genuss* ,denn nicht nur die Lautstärke, sondern auch der Klang von Hoch ohmigen Kopfhörern wird insgesamt schlechter, weil die wenige Energie welche zur Verfügung steht mit aller Kraft versucht, die Windungen im Kopfhörer zum mitmachen zu bewegen, doch wenn das Benzin nicht High Oktan ist, dann ist es egal wie viel PS die Karre hat, die Karre fährt trotz vollem Tank nur auf Reserve.
2.
- Onboard Sound hat meist keine 48 V Phantomspeisung, warum hochwertige externe Kondensatormikrophone von vorneherein wegfallen.
Aufnahmen will man eigentlich eh stets mit Interfaces tätigen, weil diese genau darauf ausgelegt sind, und auch die Inputs haben.
Fürs Gaming reicht aber bestimmt auch eine gute dedizierte Soundkarte mit gutem Kopfhörer Verstärker.
Es gibt auch welche mit 48 V Phantomspeisung, doch was die Soundkarten im Vergleich zu vollwertigen Interfaces kosten, da würde ich persönlich immer zu Interfaces greifen.
3.
- Onboard Sound hat meist keine gute Abschirmung vor Störgeräuschen, und co.
Somit gibt es trotz teilweise unter minimal Bedingungen, und unter relativ leiser Lautstärke qualitativ durchaus eine Vergleichbare Soundqualität zwischen guten Onboard Chips, und dedizierten professionellen Soundkarten oder Interfaces, aber sobald man etwas mehr braucht, spezielle Mikrofone und/oder Instrumente einspielen will, keine externen Störquellen haben möchte, und auch für hoch Ohmige Kopfhörer ausreichende Power haben will, kommt man eigentlich nicht um ein gutes Interface, oder eine im vergleich teure professionelle Soundkarte herum.
Man kann natürlich tricksen, und von der Onboard Soundkarte aus externe PC Boxen speisen, und diese dann mit dem Kopfhörerausgang als Kopfhörerverstärker missbrauchen, geht auch und man erreicht sicherlich eine gewisse Lautstärke, aber man darf keine Klangwunder erwarten, denn die Frequenzgänge/Abschirmung und Power ist dann nur die, die der interne Kopfhörer Verstärker der PC Boxen liefert, und das sind in der Regel eher die einfacheren und billigeren KHV´s.