News Gate-all-around (GAA): Sony kauft Patente von Intel

Volker

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Ende letzten Jahres hat Sony 35 Patente von Intel gekauft, die sich mit der modernen Transistor-Technologie Gate-all-around (GAA) befassen. Diese gilt als nächster Meilenstein in der Chipfertigung und soll dort die aktuell gängigen FinFETs ablösen.

Zur News: Gate-all-around (GAA): Sony kauft Patente von Intel
 
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Ich bin da nicht so tief in der Materie drin, aber wenn Intel ein Patent verkauft, dürfen die es selbst noch nutzen? Oder hat Sony lediglich eine Lizenz zur Nutzung des Patents erworben?
 
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Der Artikel liest sich auch ein wenig, als werde lizensiert.

Womöglich handelt es sich auch um Patente, die Intel für die eigenen Zwecke nicht benötigt?
 
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Die Frage stellt sich mir nach dem Lesen des Artikels ebenfalls. Wurden Patente tatsächlich verkauft, sodass Intel selbst nicht mehr auf die geschützte Technologie Zugriff hat, oder hat Sony lediglich eine Lizenz erworben und Intel bleibt Eigentümer der IP?
 
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Ein totes Pferd wird Sony vermutlich nicht reiten, also lizenziert.
 
@Beteigeuze vermutlich wegen diesem Satz:
Das Timing könnte besser kaum sein, in diesem Frühjahr will Sony seine neue gebaute Fabrik in Nagasaki, Japan, für Bildsensoren in Betrieb nehmen.

Wie weit GAA-Technologie für Bildsensoren was bringen könnte, ist natürlich eine andere Frage. Ich habe keine Ahnung, wie viele Transistoren in einem CMOS-Sensor stecken.
 
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Sony ist doch schon mega-dominant am Sensor-Markt.
Hoffentlich bekommen andere Firmen auch Zugriff auf diese Technologien.

Irgendwie sorgen Patente am Ende immer nur dafür, dass sich Monopole bilden.
Da bräuchten wir mal ne Reform.
 
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Viele einfache CMOS-Sensoren enthalten drei Transistoren (3T) pro Pixel. Zur Verbesserung der Funktionalität, z. B. Rauschunterdrückung und Global Shutter, können weitere Transistoren (4T, 5T und 8T) hinzugefügt werden. Dies geht jedoch zu Lasten des Füllfaktors und damit der Empfindlichkeit, da die zusätzlichen Transistoren die lichtempfindliche Fläche des Pixels verringern.
 
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Intel macht ein Patent, andere setzen es dann in die Wirklichkeit um.
 
MECD schrieb:
Der Artikel liest sich auch ein wenig, als werde lizensiert.

Womöglich handelt es sich auch um Patente, die Intel für die eigenen Zwecke nicht benötigt?

Nein, es wurde nicht lizensiert, sondern tatsächlich gekauft.
Damit verliert Intel das Recht in der Sparte der Bildsensoren die entsprechende Technik zu nutzen.
Eine Lizensierung ist wahrscheinlich deshalb nicht mehr in Frage gekommen, weil das erstens nicht im strategischen Interesse Intels war, zweitens Sony aber durchaus dieses Interesse hat und drittens seitens Sony genug Geld bereitgestellt wurde, um ein Lizensierungsmodell für Intel mit andereren unattraktiv zu machen.
Das ist im übrigen nicht der erste Patentkauf den Sony im Bereich der Bildsensoren getätigt hat.
Da Patentkäufe bei ihnen aber eher selten vorkommen, kann man erahnen wie wichtig der Bereich der Bildsensoren für Sony ist.
 
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Die meisten Handys haben Sony Bildsensor Kameras,
ich denke die Firma Sony könnte wirklich viel verdienen.

Aber auch ein Handy für 1500 Euro, kann mit eine Spiegelreflexkamera
nicht mehr mithalten, ich denke bessere Handy Kameras sind nicht mehr möglich,
man hat bereits sehr gute Handy Kameras.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sony Bildsensoren scheinen eh schon sehr verbreitet zu sein.

Allerdings habe ich auch feststellen müssen, dass der Sensor allein wenig über die Bildqualität aussagt. Die Software scheint speziell im Automatikmodus eine ganz große Rolle zu spielen. Dies ist auch der Grund, warum wir unsere letzte Sony Kamera durch eine andere ersetzt haben.
 
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knoxxi schrieb:
Ich bin da nicht so tief in der Materie drin, aber wenn Intel ein Patent verkauft, dürfen die es selbst noch nutzen? Oder hat Sony lediglich eine Lizenz zur Nutzung des Patents erworben?
Genau das Frage ich mich auch. Normalerweise darf man nach dem kompletten Verkauf seiner Patente diese nicht mehr nutzen, es sei denn, man schließt einen Lizensierungsvertrag mit dem neuen Besitzer der Patente ab.
 
Timo Lock schrieb:
Dies geht jedoch zu Lasten des Füllfaktors und damit der Empfindlichkeit, da die zusätzlichen Transistoren die lichtempfindliche Fläche des Pixels verringern.
Soll heißen - je kleiner die Transistoren, desto bessere Rauschunterdrückung (etc) kann man in den Sensor einbauen ohne die Lichtausbeute zu stark negativ zu beeinflussen?
 
GAA ist definitiv das nächste große Ding, mal sehen ab wann damit auch große Leistungsfähige Chips gebaut werden können.

Wie immer sieht man sowas immer zu erst bei mobile Chips und dann sehen wir weiter.

Die Grundalgen welche diesem Verfahren zugrunde liegen sind jedenfalls sehr beeindruckend und vielversprechend zugleich. Und da es alle Hersteller verfolgen wird sicherlich auch etwas dran sein.

Damit sollte man auch bis zum "1,5nm" Prozess locker hinkommen und dichten von 300-500 Mio Transistoren Pro mm^2 sind nicht ausgeschlossen.
 
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Timo Lock schrieb:
Viele einfache CMOS-Sensoren enthalten drei Transistoren (3T) pro Pixel. Zur Verbesserung der Funktionalität, z. B. Rauschunterdrückung und Global Shutter, können weitere Transistoren (4T, 5T und 8T) hinzugefügt werden. Dies geht jedoch zu Lasten des Füllfaktors und damit der Empfindlichkeit, da die zusätzlichen Transistoren die lichtempfindliche Fläche des Pixels verringern.

Kannst du da irgendwas zum Lesen empfehlen? Das klingt alles sehr spannend und würde gerne etwas mehr wissen :)
 
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@Rickmer Jein. Mit kleineren Transistoren ist mehr Platz für Extra-Transistoren, soweit hast du natürlich Recht. Allerdings sind kleinere Pixel aufgrund der geringeren Fläche auch licht-unempfindlicher, d.h. das Signal-zu-Rausch-Verhältnis sinkt. Vielleicht erinnerst du dich an ein älteres HTC, das mit größeren "Superpixeln" geworben hat, um bei Dunkelheit bessere Bilder zu machen. Das heißt, es gibt einen sweet spot, an dem die Pixel noch so groß sind wie nötig, aber bereits so klein, dass man möglichst viele Extra-Transistoren reinbekommt. (Ich benutze hier Pixel und Transistor analog, mag nicht ganz stimmen, aber ich denke du weißt, was ich meine :) ). Ich hab leider keine Ahnung, wie verbreitet diese 3/4/5/8-Pixel-Technologie bei Handysensoren ist, schätze aber mal, dass es bei den größeren Kamerasensoren verbreiteter ist.

Btt: Ich bin ja mal gespannt, wann GAA kommt und wie geil es wird :D Mir ist noch unklar, wieso Intel in dem Bereich Kamerapatente (?) hat, vielleicht sind die nebenbei angefallen und nun verkauft man sie eben, weil man selber ja keine Sensoren bauen wird. Dennoch hoffe ich natürlich auf große Konkurrenz im GAA-Bereich, wir alle wissen ja, wie schlecht Monopole sind...
 
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ukulele schrieb:
Mir ist noch unklar, wieso Intel in dem Bereich Kamerapatente (?) hat, vielleicht sind die nebenbei angefallen und nun verkauft man sie eben, weil man selber ja keine Sensoren bauen wird. Dennoch hoffe ich natürlich auf große Konkurrenz im GAA-Bereich, wir alle wissen ja, wie schlecht Monopole sind...

Joa das dürfte wohl der Fall sein. Intel meldet pro Jahr knapp 3.000 Patente an, sie sind immer in den Top10 zu finden: https://www.ificlaims.com/rankings-top-50-2020.htm
Das Patentgeschäft gehört da also da zu, wie die Verträge aussehen, weiß von außen aber keiner. So dumm, dass sie genau eines dieser Patente später noch einmal einholen könnte, dürften sie nicht sein, also bestimmt irgendeine Klausel zur möglichen Nutzung mit drin (gegen Lizenzgebühr wenn verkauft).
 
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Ich denke auch, daß sich SONY hier absichert, v.a. gegenüber ihrem Hauptkonkurrenten im Bild-Sensorik Bereich, Samsung. GAA wird ja wohl in den nächsten Jahren der neue Standard in der Chipfertigung (für Transistoren) werden, und Samsung wird von vielen als die Firma angesehen, die mit Gate all around als Erster in die Serienfertigung geht. Sowas kann uU schon etwas bei "on-chip Processing" und lokalem Zwischenspeicher von CMOS Sensoren ausmachen; die machen ja Dinge wie echte High-Speed (960 frames/Sekunde) Videos in HD und bessere Auflösung erst möglich.
 
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