Ich lese immer wieder, dass sich die Leute hier über den geringen Leistungszugewinn durch DX12 beschweren... sogar ich, als jemand der sich ein klein wenig eingelesen hat aber sonst nichts von der Funktionsweise einer Grafikkarte versteht, erkennt, dass DX12 unter anderem dafür gemacht ist, brachliegende Rechenpower einer GPU durch ASync Compute zu nutzen.
Bei den AMD-Karten der letzten Jahre lag immer sehr viel Rechenpower brach, sprich die Shaderauslastung ist nicht so hoch wie bei NVidia. Dass Fury X und Co. erst jetzt zulegen, liegt also an den schlechteren Treibern oder allgemein daran, dass man die Kraft unter DX11 nicht in FPS ummünzen konnte. Nun erfahren diese Karten einen regelrechten Schub und steigern sich um z.T, ca. 40%.
NVidia kann nur wenig Leistung hinzu gewinnen, da die Karten schon unter DX11 sehr gut, ja fast optimal ausgelastet sind. Somit ist eine bessere Auslastung durch Async Compute nicht (oder nur sehr geringfügig) möglich.
Dies lässt sich sogar in Zahlen zeigen:
So leistet eine GTX1080 ~110% einer Fury X in Ashes of the Singularity.
Gleichzeitig hat eine GTX1080 9,1 TFLOPS,während eine Fury X deren 8,6 hat.
Eine einfache Rechnung ergibt:
9,1 / 8,6 * 100 % = 106%
somit zeigt sich, dass mit DX12 beide Karten das Maximum heraus holen. Fehlenden DX12 Support kann man NVidia also nicht unterstellen. Lediglich, dass AMD unter DX11 einfach nicht die beste Figur macht.
Allerdings zeigt dies auch, dass AMD die Leistung einer GTX 1080 längst geboten hat, lediglich die Kraft nicht umsetzen konnte. Wenn sich DX12 in der Zukunft also etabliert und mehr Spiele dafür erscheinen, sehe ich durchaus gute Chancen, mit einer Vega 10 oder 11 GP-104 zu überholen. In Verbindung mit der Effizienzsteigerung von seiten der Roten (versprochen ist ja 2,5 mal bessere Performance/Watt... also eher etwas in Richtung 1,5 bis 2 mal), kann das NVidia sehr in Bedrängnis bringen. Besonders, da sich NVidia mit den Preisen in der Etage vergriffen hat