Geplante Obsoleszenz, Tatsache oder Urban Legend?

TheManneken schrieb:
@kisser
Wird es in der Regel eigentlich schon, wobei man das wie gesagt nicht pauschalisieren kann, es da auch Ausnahmen gibt und auch vom Hersteller abhängt. Ich such ja immer noch die Miele-Waschmaschinen für 399 €...

Ich nicht, weil die auch nicht länger halten. Weiß ich von meinem Bruder, der zwei teure Miele-Geräte nach weniger als 10 Jahren wegen Defekts entsorgen durfte. Miele ist nur teuer, aber nicht besser. Meine Waschmaschine (Constructa CW1401, also Siemens-Technik, aber billiger) hat jetzt 23 Jahre auf dem Buckel und läuft immer noch. Habe allerdings schon die Einlaufventile, Stoßdämpfer, Triadc der Motorsteuerung und die Motorkohlen ersetzt.
 
Habe allerdings schon die Einlaufventile, Stoßdämpfer, Triadc der Motorsteuerung und die Motorkohlen ersetzt.

Das kann aber kaum jemand mehr.

Hätte ich an meinem 5 Jahre alten AEG Geschirrspüler nicht den Druckschalter (15 €) wechseln können, dann wäre das Ding jetzt im Müll.
Eine Reparatur hätte sicherlich weit über 100 € gekostet.
Ergänzung ()

Ich nicht, weil die auch nicht länger halten. Weiß ich von meinem Bruder, der zwei teure Miele-Geräte nach weniger als 10 Jahren wegen Defekts entsorgen durfte. Miele ist nur teuer, aber nicht besser.

Meistens schon besser, aber der Aufpreis steht in keinem Verhältnis.

Es macht für Miele aber auch keinen Sinn Preise zu senken, sie fahren sehr erfolgreich eine Hochpreismarketingstrategie. Ein Bekannter von mir der bei Miele im Controlling sitzt hat mir mal vorgerechnet welche Auswirkung eine ~ 10 %ige Preissenkung auf die Verkaufszahlen hätte. Minimal und nicht rentabel.
 
Gibt es mit Glühbirnen nicht sogar einen sehr gut dokumentierten Fall von geplanter Obsoleszenz?
 
Weiß ich von meinem Bruder, der zwei teure Miele-Geräte nach weniger als 10 Jahren wegen Defekts entsorgen durfte

Da hab ich anderes gehört. Meine Tante hat eine sehr alte Miele Waschmaschine, da hatte Miele sogar noch eine kleine Platine auf Lager zu einem vernüftigen Preis.
 
Wobei bei geplanter Obosoleszenz nicht nur darum geht, dass Dinge schneller den Geist aufgeben, sondern man den Kunden auch suggeriert, dass er unbedingt was neues braucht.
 
Idon schrieb:
Zerstörungsmechanismen gibt es nicht, das wäre auch schlicht nicht zulässig.

Zerstörungsmechanismen :freak: . Sowas heisst Sollbruchstelle, und die sind mit unter erlaubt. Mir kürzlich mit einer Küchenmaschine passiert. Beim rühren tat sich plötzlich nichts mehr. Gerade einmal 2 Monate alt. Eingeschickt und Hersteller verweigert die Garantie weil ich das Gerät angeblich zu sehr belastet habe und es am Getriebe zu einem Sollbruch kam. Das Teil war für ein Kg Teig freigegeben. Ich hatte nur 250 g drin :rolleyes: .

Mir sind schon einige Geräte "kaputt gegangen". Aber dank Google habe ich sie alle wieder zum laufen bekommen.
 
Bei Küchenmaschinen muss man auch auf die Zeit achten, einige erlauben das Kneten einer vollen Schüssel z.b. nur für 5min weil sonst der Motor überhitzt :freak:
 
Gerade einmal 2 Monate alt. Eingeschickt und Hersteller verweigert die Garantie weil ich das Gerät angeblich zu sehr belastet habe

​Dafür nimmt man auch nicht die Garantie sondern die Gewährleistung ...
 
Dass es einen geplanten Verschleiß gibt ist leider Fakt und es bringt mich auch tierisch auf die Palme!
Meiner Meinung nach sollten wie alle schon beim Kauf darauf achten, ob sich die Geräte im Zweifelsfall öffnen und reparieren lassen und generell lieber weniger hochwertige Geräte kaufen als viele billige "Wegwerfgeräte", da freut sich auch die Umwelt.
 
Worum geht es bei der „Geplante Obsoleszenz“? Um Geld und nichts anderes. Würdet ihr Firmeninhaber sein, würdet ihr genauso verfahren, oder? Wenn die Firmen Sachen herstellen würden, die für die Ewigkeit gebaut sind, würden diese Firmen schnell pleitegehen.
Man könnte z.B. ein Auto bauen das 20 Jahre problemlos hält und es so konstruieren, dass es ganz einfach ist es zu reparieren wäre. Aber was dann? Das würde hunderttausende Jobs vernichten (Zulieferer, Werkstätten, Verkäufer, etc. pp.).

Das ist halt ein riesiger Teufelskreis ;) aus dem wir nie mehr rauskommen werden.
 
@NeoHazard: hmm mal umgekehrt gedacht: ein Unternehmen baut Geräte, die super lange halten und eine hohe Zufriedenheit auslöst? Zufriedene Kunden empfehlen weiter. Bleiben lange Kunde. Das ist positiv für das Image und bringt neue Kunden.

Warum sollte ein Unternehmen also Interesse haben, dass sie seine Kunden ärgern und zu anderen Herstellern wechseln? das macht keinen Sinn und das machen eher Unternehmen, die schnelles Geld machen wollen, aber keine Unternehmen, die auf langfristige Strategien setzen.

Ich arbeite bei einem großen Konzern und ich hab es hier noch nie erlebt, dass wir den Kunden absichtlich scheiße andrehen wollen, weil was passiert? Kundenbeschwerden erhöhen sich...Servicelevel steigen. Kosten steigen. Reputation sinkt. Kunden gehen. Sieht nicht so gut aus in der Bilanz dann.

Natürlich werden manche Produkte so kosteneffizient hergestellt, dass es solche Schwachstellen geben kann, aber geplante Zerstörung der Geräte würde ich im Allgemeinen nicht als sinnvolle Geschäftsstrategie ansehen...
 
Ich mag die ganze Verbraucherfürdummverkaufgeschichten genausowenig wie jeder.

Trotzdem möchte ich zur GO etwas anmerken: Würde ein Unternehmen sich abschaffen, indem es Fahrzeuge baut, die ewig halten, würde es schlicht Kapazitäten für andere Aktivitäten haben. Es würde dann eben noch etwas anderes machen. Und je mehr man kauft, weil es kaputt geht, desto billiger kann das Produkt angeboten werden; andernfalls halt teurer - die Gehälter schafft man sich so, wie man will. Der Produktpreis wird dann einfach angepasst; dem Unternehmer kann es letztlich egal sein. Er nimmt sein Gehalt; was übrig bleibt, wird investiert, in welcher Weise auch immer.

Genauso muss man den Umweltaspekt differenzierter betrachten: wenn man recyclet (oder wie das auch immer geschrieben wird), erledigt sich das Problem schon einigermaßen. Es kommt dann darauf an, einen effizienten Kreislauf zu schaffen.

Und dasselbe gilt für die Produkte überhaupt: sowohl durch schnelle Zerstörung als auch durch lange Haltbarkeit würden Potenziale geschaffen - entweder für neue, bessere Produkte, oder für andere Tätigkeiten. Welches Potenzial höher ist, kann man ja gesondert bewerten; in jedem Fall aber kommt es lediglich darauf an, gute Kreisläufe zu schaffen. Das Gehalt des Unternehmers - oder was sonst für (finanzielle) Interessen behauptet werden - muss das alles nicht fürchten.

Wie gesagt; dass man Verbraucher entmündigt und für dumm verkaufen will, missfällt mir selbstverständlich trotzdem.
 
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@Droitteur: inwiefern werden denn Kunden entmündigt? kannst mal Beispiele nennen? Ich glaube einfach, dass der Großteil der Kunden einfach faul ist und sich am liebsten um nichts kümmern möchte. Alles soll einfach funktionieren. Konsumieren soll Spaß machen und funktionieren. Ärgern möchte sich niemand. Komplizierte Lösungen haben keine Zukunft. Die Menschen wollen ihre wenige Zeit am Tage effizient nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, das ist mir zu platt. Du fragst mich, inwiefern sie entmündigt werden, als würden sie das also nicht; und danach rechtfertigst du die Entmündigung doch selbst durch den Teil der Menschen, der sich "entmündigen lassen will". Ich hätte keine dich überraschenden Beispiele - es genügt also, wenn du feststellst, dass du die typschen Beispiele nicht als Entmündigung wahrnimmst; da musst du sie mich nicht erst aufzählen lassen.
 
@Droitteur: komisch...ich hab nur versucht meine Sicht darzulegen. Wenn du keine Beispiele nennen kannst, dann ist das auch ok. Zeigt aber natürlich auch, dass du keinerlei Vorstellung von dem Begriff hast. Was genau Entmündigung bedeutet.

Denn Fakt ist auch: ich kann als Mensch, hier in Deutschland wählen. Ich kann wählen was ich kaufe und was ich esse und was ich anziehe. Ich kann auch jederzeit mich dazu entscheiden auszuwandern und ein Leben im Jungel zu verbringen.

Entmündigung bedeutet für mich fremdgesteuert zu sein. Und das empfinde ich nicht so.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Entmündigung bedeutet für mich fremdgesteuert zu sein. Und das empfinde ich nicht so."

Sag ich doch. Und um in diese Richtung weiter zu argumentieren, möchtest du mich nun Beispiele aufzählen lassen, um dann zu widerlegen und dasselbe nochmal zu erklären. Dabei möchte ich mich gar nicht auf einen Begriff festnageln lassen, um den es im Kern überhaupt nicht geht.
 
ich denke, dass wir hier im Forum sind um diskutieren zu können. Ich bin offen für andere Entwürfe und Meinungen. Du anscheinend nicht, oder scheinst Angst zu haben, dass man dagegenargumentieren kann. Deine Sichtweise kann ich einfach grad nicht nachvollziehen. Entweder willst du über das Thema reden oder es sein lassen. Du willst hier anscheinend keine Gedanken austauschen. Auch ok.
 
Ich habe getan, was ich wollte: auch die andere Seite der Geplanten Obsoleszenz aufzeigen.

Es gibt aber Aspekte, über die man sich hier im Thread auch zu Recht aufregt, und für diese habe ich Verständnis; mehr wollte ich mit meinem ersten und meinem letzten Satz "dort" nicht ausdrücken. Dass es dir darauf ankommt, zu betonen, dass man die Wahl habe und sich darum nicht aufregen müsse, habe ich verstanden; über solche Sichtweisen zu diskutieren, indem du mich Beispiele aufzählen lässt, die beim Thema GO lang und breit bekannt sind, bin ich nicht aufgelegt, weil mir das wie gesagt zu plump ist. Du könntest die Beispiele genausogut selbst aufgreifen, die du zu hören erwartest, und daran deine Ansicht darlegen, dass man ja immer die Wahl habe.
 
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