teufelernie schrieb:
Ab einem gewissen Punkt bedeuten Patente stillstand, wenn das nicht bald weltweit irgendwie reguliert wird.
Alles hängt irgendwie von allem ab. Sieht man auch in der Musikindustrie. Wegen einer Rehe von drei Tönen werden da Klagen geführt.
Soweit ich weiß, laufen Patente ja auch irgendwann aus und werden "Allgemeines Know-How". Scheinbar hat ja Intel aber nie irgendwelche Tantiemen für die genutzten Patente gezahlt. Möglicherweise ein Grund, warum Philipps seinerzeit die patenthaltende Tochter an die Japaner verkauft hat. Wenn es so ist, hätte Intel schon Mitschuld an der Misere des Stillstands, weil andere Firmen jetzt Geld eintreiben, das eigentlich einer F&E-Abteilung zugestanden hätte, die aber wegen Intels hegemonialem Marktverhalten zerschlagen wurde...
Witzig ist ja aber, dass just Japaner jetzt Tantiemen eintreiben, die sich ja lange gegen das Konzept der Patente verweigert haben, weil das in Fernost so nicht bekannt war. Abgesehen davon haben auch japanische Konzerne darunter gelitten, dass ihre Innovationen massenhaft kopiert wurden: z.B. Walkman.
teufelernie schrieb:
Klar, hat man irgendwann alle Zustände erreicht.
Das glaube ich nicht. Nur haben die Menschen kaum mehr einen Zugang zur Musik und den Instrumenten, weil sie sich nicht mehr ausreichend damit beschäftigen. In Zeiten von Musik-Castingshows geht es nicht mehr um das musikalische Genius, sondern um einen Perfektionswahn, der vermutlich unter der Dusche anfängt und (aus meiner Sicht) vergeblich versucht, ein bereits gutes Original immer noch besser zu interpretieren. Da sind mir echte Künstler, die noch eigene Songs machen, tausendmal lieber. Nur wie ein genauerer Blick auf die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte zeigt, stehen die Singer/Songwriter meist im Schatten der Interpreten(Elvis Presley, Tina Turner, Joe Cocker...) für die sie Songs geschrieben haben und können sich mit ihren eigenen Kompositionen(obwohl diese in musikalischer Hinsicht meist vielfach besser sind) nicht so durchsetzen. Ein Gegenbeispiel, das mir ad hoc einfiele, wäre Toto, denen die Arbeit als "Studiomusiker" zu blöd wurde und die dann auch irgendwann erfolgreich Songs für sich selbst gemacht haben. Zugegebenermaßen sind die Beispiele alle alt, aber wenn man in die Charts heute schaut, sind dort auch kaum "Komponisten" vertreten, sondern nur "Interpreten". Obwohl es zweifellos parallel originäre, neue Musik von "Komponisten" gibt.
Die ganze Misere liegt aber auch an der Marketingmaschinerie dahinter: wenn die (schlechten) Songs der (schlechten) Interpreten(und im Übrigen die gleichen Songs etwa alle 20 Jahre mit neuen Interpreten, z.B. Behind Blue Eyes, Easy) im Radio rauf und runter gespielt werden, weil die Stationen dafür Geld von den Major-Labels bekommen, dann gehen die eigentlichen Künstler und Namen halt unter. Im AC-Radio praktisch überhaupt nicht und auch sonst sind Sendungen rar gesät, die diese Major-Label-Playlist durchbrechen. Allerdings gibt es auch einige Sender, die hier komplett aus der Reihe tanzen. z.B. FM4.