Gesellschaft der Lügen?

BitBoy

Cadet 4th Year
Registriert
Jan. 2008
Beiträge
68
Bin mir nicht ganz sicher obs hier her passt, aber ich poste einfach mal.

Kann es sein das wir in einer Gesellschaft der Lügen Leben?
Ich meine wie oft hat euch jemand etwas hoch und heilig versprochen und wusste auch das es wirklich wichtig (für euch) war, hält sich nicht an sein Wort (und hat es in absehbarer Zeit auch nicht vor) und redet sich mit irgendwelchen fadenscheinigen Gründen heraus?


Möchte auch nicht das hier Politiker als falsches Vorbild herzietert werden, so groß dürfte ihre Vorbildfunktion nicht sein, auch antworten wie "da kennste halt die falschen Leute" sind mir zu flach und zu allgemein, da es um Leute geht die man teilweise über Jahre kennt und wo man sich innerhalb der Freundschaft auch viel gegenseitiges Vertrauen geschenkt hat.


Ist das Höflichkeit etwas zu versprechen um den anderen nicht zu verletzen? (Wobei die Verletzung bei nicht-Einhalten ja deutlich größer ist als wenn man von vorherein "Nein" gesagt hätte)

Oder ist es so das das Mundwerk schneller ist als der Kopf?

Mich würden da echt mal eure Meinung und vllt auch Erfahrungen intressieren.

Und als wichtigste Frage, wie schützt man sich davor?
 
Das Problem ,kenn cih leider aus nächster nähe.
Davor Schützen: garnixmehr sagen, und niemand um was bitten.

Und leider doch, wenn die Leute das nicht halten, dann hast du die flaschen Leute gefragt, oder es liegt bei ihnen persönlich ein Gewissenskonflikt dadurch vor.
 
Ich denke, etwas zu versprechen, was ,am dann nicht zu halten halten kann oder will geschieht aus reiner Bequemlichkeit. Man verspricht es, weil man sich damit evtl. einer Diskussion entziehen kann und seine Ruhe hat.
Also sagt man einfach mal ja. Wenn man Nein sagt muss man sich evtl. noch rechtfertigen.
Und wenn man merkt, dass das Versprechen doch mit Aufwand verbunden ist, lügt man sich eben mit irgendwelchen fadenscheinigen Gründen raus.

Ich denke also, gelogen wird aus Egoismus oder Bequemlichkeit, schlimmstenfalls aus beiden Gründen.
Hatte zum Glück da aber noch keine negativen Erfahrungen.
Ob du dich davor schützen kannst, halte ich für fragwürdig. Du wirst ja zunächst sicher darauf vertrauen dass ein versprechen dir gegenüber gehalten wird. Evtl. wäre es sinnvoll, wenigstens mal die Möglichkeit einzuplanen, dass es nicht eingehalten wird. Mag zwar passimistisch klingen, aber ein gewisses Misstrauen kann ja nie schaden.
Im Zweifelsfall weißt du aber wenigstens hinterher, wem du vertrauen kannst oder nicht (also nach dem eine Zusage dir gegenüber gebrochen wurde).
 
Der Mensch soll nach einer TV-Sendung (Namen weiss ich leider nicht mehr) im Schnitt 200mal am Tag lügen.
Das scheint angeboren zu sein.
Die Gründe sind vielfältig.
Eingener Vorteil, aus Scham, zum Schutz etc.


Das wird sich nie ändern. Und schützen kann man sich davor auch nicht.
 
-oSi- schrieb:
Eingener Vorteil, aus Scham, zum Schutz etc.
Oder auch aus Höfflichkeit.



Das Thema hat Dieter Nuhr gerade in seinem Aktuellen Programm "Nuhr die Wahrheit".

Wenn ihr die Gelegenheit habt, hört euch das mal an. Ist auch sehr witzig gemacht.



Ich würde hier auch nochmal eine Unterteilung Vorschlagen: Geschäftlich/Beruflich und Privater Berreich.


Den einzigsten Schutz den es gibt, so denke ich, wird Erfahrung und Menschenkenntnis sein.
Z.b.: Hat mich diese Person schon einmal hängen lassen? Kann ich dieser Person die Aufgabe zutrauen bzw. dass es dann auch gemacht wird?

Das sehe ich auch in meinen Bekanntenkreis: Es gibt Personen, wo ein Wort für mich ein hohes Gewicht hat.
Und bei anderen zerplatzen die Wörter wie Seifenblasen, sprich es steckt nichts dahinter (weder taten noch Glaubhaftigkeit (z.b. an einer Geschichte)).

In diesem Sinne: Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, selbst wenn er auch die Wahrheit spricht.
 
Lüg doch nicht.

Nein, jetzt mal im ernst.
Jeder Mensch lügt, dass liegt in der Natur des Menschen. EDIT nach dem Post von th3o: Manche mehr manche weniger. (ob bewusst oder unbewusst)
Wie -oSi- schon gesagt hat, hat dies unterschiedliche Gründe:
Aus Höflichkeit, aus Angst, um sich einen Vorteil zu verschaffen, aus Scham, zum Schutz von sich oder anderen die einem wichtig sind.

Vor Lügen schützen kann man sich schon... man muss nur die Signale die der Gesprächspartner ausstrahlt richtig interpretieren können. Das ist für die meisten Menschen extrem schwer. Einige Signale sind (muss aber nicht immer gleich bedeuten, dass die andere Person lügt):
Arme verschränken (kann aber auch nur eine Abwehrhaltung sein)
rotes Gesicht (die Person könnte aber auch einfach nur nervös sein)
Sprachveränderungen (wenn die Person z.B. aufeinmal unüblicherweise leise redet)
Inhalt des Textes und Mimik sind nicht passend (z.B. "Nein" sagen und dabei Nicken)
 
Zuletzt bearbeitet:
@bitboy

nicht nur solche antworten wie in deinem eingangspost sind flach sondern leider auch dein eingangspost selbst oder manche antworten von wegen "die natur des menschen ist halt so"...was für ein unreflektierter naiver unsinn.

einfach mal die vermutung in den raum stellen, dass wir in einer gesellschaft der lügen leben, ist ohne beispiele, die das in der tat belegen, wenig haltbar.
dem "gefühl" nach irgendwas zu behaupten hat noch keine diskussion fruchtbar gemacht und wenn doch, dann kam am ende nur heiße luft raus.
also sieh mal zu ob du nicht doch handfesteres zuwege bringst damit man auch wirklich um ein bestimmtes thema herum diskutieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute falsch aufgestanden ? :rolleyes:

Es gibt sogar Leute, die sich damit beschäftigen.
Einen Fachbegriff dafür gibt es auch -> Mentiologie


Jeder Einzelne lügt. Wie bewusst oder unbewusst es passiert kann ich nicht sagen.
Es spielen natürlich auch Dinge wie Erziehung oder das Umfeld mit rein. Das will ich nicht abstreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab bewusst eine möglichst allgemeine Formulierung gewählt und das thema aus zu schöpfen und nicht nur eine kleinen bereich zu diskutieren.

Beispiele und Erfahrung hätte ich, diese sind aber ebenfalls breit gefächert, also was den Inhalt des Versprechens angeht zudem möchte ich mein Privatleben oder teile davon nciht öffentlich stellen, ich hoffe das dieser Wunsch respektiert wird.

Ich habe also nciht dem Gefühl nach diese Behauptung aufgestellt, sondern aus wirklicher Beobachtung bzw Erfahrung.



Zu einem der ersten Posts:
In meinen Fällen, war es nie so das ich selbst ein Versprechen "verlangt" hätte, es war tatsächlich das Gegenteil der Fall, also die Versprechen wurden mir aus freien Stücken gegeben.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu kompliziert formuliert.



Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber ich denke ich kann von mir sagen das ich mein Wort halte, selbst dann wenn es auch schonmal zu meinem nachteil ist. Für mich gehört sowas einfach zum Ehrgefühl und als Zeichen des Respekts des anderen gegenüber.

Und da ist mir das seltsamste überhaupt aufgefallen, selbst wenn klar ersichtlich ist, das das Versprechen nciht gehalten wurde, dann behaupten diejenigen immer noch das sie nciht gelogen hätten und weichen keine Zentimeter von dieser antwort ab.

Kann das jemand bestätigen?
 
Also erstmal muss differenziert werden zwischen "lügen" und "Versprechen brechen". Das sind eigentlich zwei unterschiedliche Sachen. Das Nichteinhalten eines Versprechens muss nicht mit dem Akt des Lügens zusammenhängen und umgekehrt ist nicht jede Lüge ein Bruch eines Versprechens.

So allgemein gehalten hat das Thema deshalb wenig Sinn weil Lügen und Versprechen nur in einem Kontext Sinn machen der immer situationsbedingt ist. Man kann nicht den Akt des Lügens oder Versprechens aus verschiedenen Situationen einfach wie mit einer Schere ausschneiden und dann die verschiedenen ausgeschnittenen Schnipsel gleichwertig behandeln und gleich bewerten. Damit abstrahiert man vom besonderen Moment wo dies oder jenes der Fall gewesen ist und die bloßen Reflexionen über Bruchstücke aus verschiedenen Situationen sind im Grunde dann nur leere Hülsen der Betrachtung.
 
Ich denke, Theo hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. So allgemein wie du es hälst kann man es schlicht nicht betrachten. Allein die "Gleichsetzung" von Lüge und Versprechen brechen ist arg problematisch. Ein Versprechen kann auch gebrochen werden, weil unvorgesehene Dinge (und das passiert in unserer hochkomunikativen und schnellen Gesellschaft immer öfter) geschehen sind, die einen abgehalten haben oder sonstwie dafür gesorgt haben, das Versprechen nicht einzuhalten. Die Wahrheit möchte man aber demjenigen, dem man es gab, nicht nennen, da man ihn selber schützen möchte oder es ihn einfach gar nichts angeht. Es gibt dort zig Möglichkeiten. Lügen muss man sowieso in seinem Leben. Es ist utopisch und vorallem auch falsch, eine Gesellschaft ohne Lügen zu fordern. Immer die Wahrheit ist einfach nicht die Lösung. Ein gutes Beispiel ist die Höflichkeit. Menschen sind von Natur aus verschieden. Nicht jeder ist ein Intelligenzbolzen oder eine Schönheit. Wenn mich nun eine solche also darauf anspricht, muss ich sie der Wahrheit wegen brutal vor den Kopf stossen? Sicherlich ist es gleichzeitig auch eine Art Selbstschutz, da ich dadurch einem möglichen Konflikt aus dem Weg gehe. Diese Dualität gibt es aber sehr oft und sie lässt sich nicht trennen. Auch aus diesem Grunde kann man eine solche Diskussion nicht so allgemein und situationsunabhängig diskutieren. Denn wenn man dies tun möchte gibt es nur eine Antwort: Ja wir leben in einer solche Gesellschaft und das ist auch gut so, weil ansonsten diese Gesellschaft gar nicht existieren könnte. Vermutlich könnten ohne Lügen Menschen überhaupt nicht sozial zusammen leben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Mustis
Du sprichst da einen Gedanken aus den ich auch schonmal hatte, also Lügen als Gesellschaftliches muss.


Klar können auch Dinge dazwischen kommen, nur war es bei mir so das etwa über 2 drittel der Versprechen nicht gehalten wurden, und so viele Zufälle?
Oder machen sich einige nur zu wenig Gedanken darüber ob es überhaupt möglich ist das versprechen einzuhalten?
 
Versprechen kann sich jeder mal. ;)

Vielleicht war es den Personen zu peinlich die Wahrheit zu sagen oder die Wahrheit hört sich so "ausgedacht" an, das eine Lüge angemessener scheint.
Die Wahrheit ist oftmals so plump, das sie sowieso keiner glauben würde...
 
Eben. Es gibt nicht umsonst das "Sprichwort" das man am in manchem Situationen einfach die Wahrheit sagen soll, weil die einem sowieso niemand glaubt. ^^ Grad wenn man besonders skrupellos irgendwas gemacht hat. =D
 
Ich persönlich glaube, dass dieses Problem darin begründet ist, dass keiner wirklich auf den anderen angewiesen ist.

Es ist doch nun einmal so, dass man sich so gut wie, jede Hilfe kaufen kann, vorausgesetzt man hat das Geld.
Brauchts du Möbelpacker, dann bezahl halt welche, etc.

Genau aus desem Grund gibt es nicht mehr diese Solidarität unter Freuden (wobei man diesen Begriff noch definieren sollte, was ich mir jetzt aber erspare).

Gäbe es eine Abhängikeit, wie ich sie oben beschrieben habe, müsste jeder sich 2mal überlegen, ob er sein Wort bricht oder.
 
Zurück
Oben