News Glasfaserausbau: Politik soll Über­bau seitens der Telekom untersagen

fdsonne schrieb:
Du beschreibst hier gerade das, was man als Kunde eigentlich will - nämlich Konkurrenz auf der Angebotsseite, damit ICH als Kunde die Wahl habe und mir das für mich passende suchen kann. Warum sollte ich den anderen Anbieter wählen, wenn die Telekom das bessere Angebot hat? (fiktiv gesprochen) -> ergibt keinen Sinn...

du gehst von einer anderen situation aus - hier kämpft man seit 15 jahren für einen ausbau. wir wollen hier keine konkurrenz - wir wollen hier funktionierendes modernes internet, das die telekom bisher eben nicht ausbauen wollte. und jetzt sabotiert die telekom nach 20 jahren nichtstun den kommunalen ausbau, weil die telekom die kunden verlieren würde, die sie vorher mit den alten kupferleitungen schröpfen konnte.

die alternative zu dem glasfaserausbau sind instabile 50mbit vdsl für 45€ monat oder telekom 1-6mbit für 35€ im monat im jahre 2023 - auch für firmen, die hier so nicht arbeiten können und deswegen teilweise umziehen.

der regionale anbieter ist auch bis jetzt das attraktivste angebot - aber hier gehts ums prinzip und nicht so detailklaubereien.

fakt ist - telekom reisst unnötig frisch geteerte straßen und fußwege wieder auf um neben die gerade frisch gelegte leitung, in die sie sich auch einmieten könnte, eine eigene zu legen, die sie vorher nicht legen wollte - das schadet dem finanzierungsplan für den kommunalen ausbau, es blockiert die ortschaften mit dauerbaustellen (der gesamte ausbau im zielgebiet ist mit 5-10 jahren baudauer angesetzt - wenn jetzt die telekom jedes mal hinterher nochmal die straße aufreißt, verdoppelt sich die baustellendauer) und zumindest hier ist es so, dass der tiefbau der telekom schlechter ist, als der tiefbau vom regionalen anbieter, d.h. die straßen sind nach der telekom in einem schlechteren zustand als vorher.
 
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fdsonne schrieb:
Ich versteh das Problem nicht so richtig...

...

Das hat was von, ich bau ein BMW Autohaus in eine Stadt und kaum steht das, kommt der Benz und stellt seine Hütte gegenüber. Und jetzt heult der BMW Händler, dass keiner mehr BMW kauft... Ja mach halt ein besseres Angebot, WENN ich als Kunde die Wahl habe, dann wähle ich auch. Gäbe es keine Wahl, MUSS ich ja quasi BMW fahren. Aber hab ich diese? Ja dann überlege ich eben ob der Benz nicht doch besser ist. In so manchem Fall ist er das wahrscheinlich wirklich. (sinngemäß als Telekom vs. Rest)
https://www.telekom.com/de/medien/m...venture-fuer-glasfaser-in-oesterreich-1013542

Magenta in Österreich ist da viel handzahmer, der dortige Staat drückt.
Null Risiko für Gemeinden: Glasfaserausbau ohne Vorvermarktung, ohne Mindestkundenzahl, mit Umwandlung zu offenem Netz für andere Internetanbieter
Sowas kennen der Gemeinden im Mutterland der Telekom nicht

Alle Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung durchgeführt.
Eine andere Firma - um 180° gewendet bzw. der Staat hält die Daumen drauf.
 
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cruscz schrieb:
Insgesamt denke ich, Privatisierung kann hilfreich sein, aber nur wenn dies auch ordentlich reguliert wird. Ohne vernünftige Regulierung ist es ähnlich giftig.

Das stimmt natürlich. Bei Infrastruktur (jeglicher Art), sollte ein extrem reiches und dicht besiedeltes Land wie Deutschland einen einfachen Standard fahren: das beste, was auf Jahrzehnte gesehen möglich ist, wird genutzt.
 
duskstalker schrieb:
wir wollen hier keine konkurrenz
Na wenn "wir" keine Konkurrenz wollen, werden "wir" wohl auch nicht bei der Telekom unterschreiben. Ergo gibt es auch kein Problem.

Außer natürlich Dein "wir" inkludiert Personen, die gar nichts von Ihrem Glück wissen und vielleicht doch den Anschluss bei der Telekom dem der Konkurrenz vorziehen.
 
CR4NK schrieb:
Das stimmt natürlich. Bei Infrastruktur (jeglicher Art), sollte ein extrem reiches und dicht besiedeltes Land wie Deutschland einen einfachen Standard fahren: das beste, was auf Jahrzehnte gesehen möglich ist, wird genutzt.
Wir haben relativ hohe Verlegekosten, andere Staaten arbeiten viel mehr mit Verlegungen oberirdisch.
Allerdings haben wir verschlafen überall Leerrohre zu legen. Jüngst in meiner Nähe neue Wasserrohre verlegt, Strasse offen, Null Lehrrohr. Das gibt's erst mit neuen Auftrag, gar dann per Fördermittel, das Rohr kostet dann 5€ je 100m, die zugehörigen Grabarbeiten 50.000€. Reichtum kann man auch durchbringen.
 
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Drölfzehn schrieb:
@piccolo85

Blöd ist dann nur, wenn gerade die Nachfragebündelung stattfindet, die Telekom aus heiterem Himmel ebenfalls ausbauen will, die Hälfte der Leute dann beim ersten Unternehmen abspringen und bei der Telekom unterschreiben und am Ende niemand ausbaut, weil beide Unternehmen jeweils nur 20 % der Verträge erhalten.
Das macht aber nicht nur die Telekom. So eine Situation ist bei meinem Bekannten geschehen - ich bin mir nicht 100%ig sicher obs nun DNS:net oder die Telekom war, jedenfalls hat Anbieter A die Nachfragebündelung gestartet, da kam HomeNet um die Ecke und hat ebenfalls eine Nachfragebündelung gestartet. Natürlich mit absoluten Lockangeboten… 6x 9,99€ und 6x 39,99€ für 1GBit/s symmetrisch. Das war vor über einem Jahr.

Das Ergebnis: Beide Anbieter verlängern ihre Fristen immer wieder - am Ende wird wohl garnichts passieren…

Auf die Telekom einhacken ist immer schon einfach, da es bedingt durch ihre schiere Größe einfach am Häufigsten zu solchen Fällen kommt. Dass alle anderen Anbieter mindestens genauso schlimm sind, wird da gerne untern Tisch gekehrt.

Meine Mutter hätte vermutlich noch ewig mit Gammel-Pyur rumkrepeln müssen, hätte die Telekom nicht Glasfaser bis in die Wohnung ausgebaut.
 
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Die Telekom hat seit Anfang auf unterschiedlichen Wegen Deutschland geschadet. Ich fände es am besten den Schuppen wieder zu verstaatlichen. Oder zumindest in Mobilfuk / Kuperverwaltung zu zerschlagen.
Da aber Politiker mit drinhängen wird das nichts.

Daher sehe ich Glasfaser als einzige Möglichkeit aus diesem Monopol-Mist herauszukommen.
Ich bleibe weiterhin gespannt ob es irgend jemand noch dieses Jahrzehnt hinbekommt hir 100 Mbit zu liefern (also nicht diese rosanen pseudo "bis zu" wie von der Telekom, sondern reale 100 Mbit)
 
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Jede Infrastruktur gehört in staatliche Hand, ohne Ausnahme. Dann haben solche Auswüchse ein Ende, die helfen keinem Kunden weiter. Aber das kapiert in Berlin eh keiner. Die verscherbeln auch noch das letzte Tafelsilber.
 
incurable schrieb:
Alle wollen sich die Rosinen picken. Warum wundern sich die anderen Firmen, dass die Telekom an lukrativen Orten eigene Infrastruktur ausbaut?
Artikel nicht gelesen? Hauptsache erster der Kommentiert...

Der Überbau bestehender Infrastruktur gilt als schädlich für den gesamten Ausbau. So werfen die kleineren Netzbetreiber der Telekom vor, es vor allem auf lukrative Gebiete abgesehen zu haben. Die Rede ist von Rosinenpickerei. Dies gefährde aber die Kalkulation der vor Ort aktiven Unternehmen, die eine Region vollständig ausbauen wollen. Für die lohnt sich dieser Gesamtausbau dann nicht mehr.
 
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"wollen" being the operative word.

Wenn der Ausbau darauf basiert bei Telekomkunden mitzukassieren, dann hat da einfach jemand auf tönernen Füßen geplant.
 
Die sollen lieber mal verbieten, dass sich der Hauseigentümer beim FTTH Ausbau quer stellen kann.
 
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RKCPU schrieb:
Wir haben relativ hohe Verlegekosten, andere Staaten arbeiten viel mehr mit Verlegungen oberirdisch.
Allerdings haben wir verschlafen überall Leerrohre zu legen. Jüngst in meiner Nähe neue Wasserrohre verlegt, Strasse offen, Null Lehrrohr. Das gibt's erst mit neuen Auftrag, gar dann per Fördermittel, das Rohr kostet dann 5€ je 100m, die zugehörigen Grabarbeiten 50.000€. Reichtum kann man auch durchbringen.

Ja das habe ich bei meinem Hausbau auch miterlebt. Gasbetreiber kommt, reißt die Straße 20m lang auf und verlegt Gas. Macht alles wieder sauber zu. 4 Wochen später kommt die Telekom (besser gesagt ein Sub-Sub-Unternehmen) und reißt das gleiche Stück wieder auf und macht wieder alles zu...
Ohne Worte.
 
Klubkola schrieb:
Ist ggf. Starlink von Interesse für dich?
Die Energieschleuder?

Und viel zu teuer.
Nutze im Moment VDSL50 + Hybrid.
Werde ggf. auf Hybrid 5G Updaten.
 
Ich finde den generellen Überbau sollte man verbieten, hier bei uns hat die UGG in der Umgebung Glasfaser verlegt u.a. bei den Höfen usw. jetzt kommt die DG und will dort ebenfalls die Glasfaser legen. Somit würde dort 2x Glasfaser liegen während manche andere Bereiche weiter rumkriechen werden.
Sowas sollte allgemein untersagt und verboten werden.
 
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CR4NK schrieb:
Manche Sachen sollten einfach in staatlicher Hand sein und bleiben. Betrachtet man die Post oder Bahn sieht man doch, dass wichtige Teile der Infrastruktur nicht privatisiert gehört.
Gebe ich dir recht, wobei mit der Post bin ich nach wie vor zufrieden, bei der Bahn und Netzausbau hingegen hast du definitiv recht.
 
Die News stimmt so gar nicht.
Die Telekom nutzt die Androhung des überbauens als Machtinstrument, damit die kleinen Firmen die Hosen voll haben, weil das Gebiet dann evtl. nicht lukrativ ist.

Dass tatsächlich überbaut wird kommt sehr selten vor und dann meist deswegen, weil der bisherige Anbieter kein Open Access anbieten will oder unverschämte Preise aufgerufen hat.

Grundsätzlich ist aber richtig: Doppelter Ausbau sollte gesetzlich solange verhindert werden, bis es keine weißen Flecken mehr gibt.
Open Access notfalls regulieren.
 
Eine ehemaliger TK-Vorstand wurde vor vielen Jahren in einer Diskussionsrunde von keiner Geringeren als von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Vorwurf der Rosinenpickerei konfrontiert.
Die Antwort war sinngemäß, es war die Entscheidung einer Bundesregierung die TK zu privatisieren und an die Börse zu bringen. Seitdem ist der Geschäftsauftrag an die Vorstände nicht mehr Kommunikation, sondern Kohle zu machen.

Was haben die Politiker daraus gelernt?
Nullkommanix.
 
Moeller13 schrieb:
Datenleitungen sind wichtige Infrastruktur. Und die gehört in staatliche Hände. Ist bei allen anderen Verkehrswegen ja auch so.
was "staatliche Hände" so vermögen, läßt sich in Berlin anschaulich betrachten...
teile diese Forderung daher nicht, bzw nur sehr eingeschränkt.
der Staat soll die Rahmenbedingungen vorgeben, mehr nicht.
 
Für jeden überbauten Kunden müssen 10 unterversorgte Haushalte erschlossen werden.

Problem gelöst.
 
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iGameKudan schrieb:
Auf die Telekom einhacken ist immer schon einfach, da es bedingt durch ihre schiere Größe einfach am Häufigsten zu solchen Fällen kommt. Dass alle anderen Anbieter mindestens genauso schlimm sind, wird da gerne untern Tisch gekehrt.

Meine Mutter hätte vermutlich noch ewig mit Gammel-Pyur rumkrepeln müssen, hätte die Telekom nicht Glasfaser bis in die Wohnung ausgebaut.
Vor 15 Jahren gab's in Schleswig-Holstein FFTB, meist Einfamilienhäuser, für 500€ Anschlusskosten per kommunale Versorger.
Hier muss der Gesetzgeber nur Mindestanschlussgebühr festlegen, was aber auch bedeutet, dass der Eigentümer teils Eigentum am Anschluss hätte, wie z.B. Leerrohr.

Die 'kostenlosen' Anschlüsse sind eigentlich die teuersten, das ist überlang abzustottern.
'Was nichts kostet, das ist auch nichts wert' - die Bürger haben Null Gefühl, was die alternativlose Migration zu Glasfaser bis 2030 sie kostet.

Wir leben heute vom Kupferkabel, was die damals staatliche Post verlegt. Teils zahlt ja der Staat auch den Umstieg auf die Glasfaser, aber Oldtimerpflege hat die EU ja sb 2030 untersagt.
Ansosnten zahlen wir als Steuerzahlen viel Geld für Vertragsverletzung nach Brüssel.

Die Telekom hat nicht die Kapitaldecke um Deutschland auf Glasfaser umzustellen.
Gleichzeitig crasht ihr DSL, weil die DSL-Komponenten bald vom Weltmarkt verschwinden werden.
Die Politik ist gefragt, dass unser Land nicht wegen eines Managements in den Abgrund driftet.
 
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