News Glasfaserausbau: Warum (zu) wenige Haushalte die Anschlüsse buchen

Was hier einige (!) nicht zu verstehen scheinen - es gibt nicht nur Unternehmen mit unendlich Geld und private Technik-Nerds.
Es gibt immer mehr Menschen und Firmen, die auf den Cent gucken müssen. Und da war - zumindest in der Vergangenheit - oft Glasfaser unglaublich unattraktiv, jedenfalls in Deutschland.
Um nur einige Beispiele zu nennen:

1. Anschlussgebühren von 1000€ oder mehr weil Leitungen gelegt werden müssen. Warum sollte das ein Rentnerpaar ausgeben? Um den Erben einen Glasfaseranschluss zu vererben? ;) Rentner gibt es sehr viele in D, vergesst das nicht.

2. nicht konkurrenzfähige Tarife (vermutl. Quersubvention der Anschlussverlegung); Mir haben die Telekomiker vor ein paar Jahren in Berlin angeboten, für 55€ im Monat eine 200/40 Glasfaserleitung vorzubestellen. zzgl Anschlussentgelt von 200-500€. In einer Mietwohnung. Ohne Zuschuss durch den Vermieter. Klar. soll ich vielleicht noch die Elektrik neu verlegen, wo wir schon dabei sind? Selbst vollkommen ohne Anschlussentgelt - warum sollte ich 15€ mehr im Monat (180€ im Jahr) zahlen, dass meine Verbindung jetzt genau so schnell ist, aber über Glasfaser statt über DSL / Kabel kommt? Für 55€ / Monat hätte ich 500/100 bei VF bekommen.

3. der steigende Anteil an Sozialwohnungen. Ein Faktor, der absolut noch gering ist, aber massive Zuwächse zu verzeichnen hat. Immer mehr Menschen bekommen Bürgergeld. Beim Bürgergeld ist aber kein Geld extra für "Glasfaser" vorgesehen. Mieter werden das also nicht leisten können, und VERmieter einer Sozialwohnung vermutlich nicht leisten wollen.
flappes schrieb:
Heute gibt es schon 5G, 6G ist im Anmarsch, man sollte doch meinen, dass man flächendeckend hier den Ausbau abschließt, dann braucht fast niemand mehr Kabelanschlüsse.
auf die fläche gesehen gebe ich dir sogar absolut recht!
ich persönlich hätte gerne einen fest verkabelten anschluss, aber für 90% der leute dürfte schneller, relativ stabiler funk tatsächlich langen. zum surfen und streamen, was die meisten ja betreiben, wirds genug puffer schon richten.
zum zocken eher ungünstig ;)
 
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Wenn die Telekom hier mal bloß ausbauen würde, dann würde ich sofort 600 Mbit/s buchen, denn ein schneller vollwertiger DS Anschluss wäre mir schon ein paar Euro mehr wert, ein bastelanbieter mit cgnat und Co braucht sich hier hingegen keine Mühe machen Verträge anzupreisen. 😅
 
mtheis1987 schrieb:
Gibt es Erfahrungen, wie das mit dem Thema Peakzeiten ist? Kann es da zu ähnlichen Phänomenen kommen wie beim Shared-Medium Kabelanschluss? Sprich ab 1800 Uhr dann nur noch 25 % der gebuchten Leistung verfügbar?
DSL ist genauso shared. Nur eben eine Ebene weiter oben.
Ob das bei dir einbricht, ist davon abhängig, wieviele Leute eben dranhängen und wie die Leitung belasten.
Bei mir auf dem Dorf habe ich 100% Leistung vom Kabel 24/7
Als Student im Plattenbau in der Stadt hatte DSL damals schon eingebrochen, wenn die meisten Leute von der Arbeit zu hause waren.
Das Problem mit dem Einbrechen der Leistung ist eben genauso ein Problem des Ausbaus, statt der Technik selbst.
Am Dorf hast du das Problem, dass die Leitung nicht bis zu jedem Haus liegt.
In der Stadt hast du das Problem, dass der Ausbau der Infrastruktur nicht ausreichend für die Anschlüsse ist.
 
Kupfer mit 250MBit/s hier von der Drosselkom, was für zwei junge Menschen in einer WG mehr als ausreicht.

Glasfaser ist zwar sehr interessant, doch die Preise sind early adopter fee at its best und da ich der einzige Poweruser wenn überhaupt bin, braucht es momentan auch keinen Umstieg.

Mal davon ab dass Glasfaser einen Ethernet-Port im Speedport belegt, somit nur drei übrig bleiben. wtf?
 
F43rl schrieb:
Und du glaubst das ein 5G Vertrag ohne Limit, billiger ist als ein Glasfaser monatlich ?
Das habe ich zwar nicht behauptet (ich sprach nur davon, mich zu revanchieren), aber ja, man bekommt bereits ab 35 € monatlich stationäre 5G-Verträge (ab dem 13-ten Monat, das Lockangebot der ersten 12 Monate lasse ich mal beiseite). Der O2-Tarif mit 100 MBit und echter Datenflat kostet ab dem 13-ten Monat 40 €. 150 MBit Glasfaser bei der Telekom (langsamer geht nicht) kostet ab dem 7-ten Monat 45 €.
Ergänzung ()

NEO83 schrieb:
Und du glaubst im ernst das die wegen ein paar Hansel das Kupfernetz in Betrieb lassen wenn Glasfaser ausgebaut ist? Die alten Netze werden doch schon stellenweise abgeschaltet, da bekommt man scheinbar Post das man ab einem Stichtag das Netzabgeschaltet wird und man auf GF wechseln muss ...
Das dauert noch Jahrzehnte, bis das letzte Kupferader-Doppelpaar abgeschaltet wird. Man "muss" außerdem gar nicht, außer irgendwann den Löffel weitergeben. Es gibt mit stationären 5G-Verträgen günstige Alternativen.
NEO83 schrieb:
Stand hier auf CB meine ich sogar in einem der unzähligen GF beiträgen ... ICH würde es auch nicht anders machen, ich würde das alte Netz auch abschalten nach einer gewissen Übergangszeit denn 2 Netze können sich finanziell ja nicht rechnen.
Bei mir in Nürnberg schreibt die Telekom an meiner Adresse, dass sie noch nicht einmal geplant haben, Glasfaser zu verlegen, obwohl ich recht zentral wohne. Das dauert noch lange.
 
Ich sags mal so. Bei meiner Mutter im Dorf in der Straße Durchschnittsalter 75+ haben mittlerweile 2 verschiedene Anbieter Glasfaser verlegt. Abnahmerate umschreiben wir es mal mit niedrig (ja da redet man noch mit den Nachbarn) ich wohne 100 km weit weg in einer Mietwohnung in einem kleinen Ort vor den Toren der Hauptstadt. Da wurde noch nichts gebuddelt und selbst wenn hat mein Vermieter signalisiert das er da momentan kein Interesse hat. Also wie so oft die die es bezahlen wöllten haben die Wahl gar nicht. Und die es nicht wollen / brauchen könnten es bekommen. Es kann also gut sein das wenn endlich die Gebiete ausgebaut werden wo Interesse besteht die Anschlussquote schnell ansteigt.
 
Der bundesweit flächendeckende Glasfaserausbau hätte vom Staat finanziert und durchgeführt werden müssen.
Genauso wie die Preisgestaltung für den Kunden, man hätte es wie bei den Rundfunkgebühren regeln können.
Jeder Privathaushalt bekommt 100 Mbit/s für z.B. 15,00 €/Monat, wer mehr Geschwindigkeit will, zahlt drauf.
Gleicher Preis für alle, 100 Mbit/s sollten den allermeisten Privathaushalten vollkommen ausreichen.
Arme Menschen bekommen auf Antrag/Nachweis ihren Glasfaser-Internetzugang umsonst.
Das Geld für die Glasfaser-/Internetnutzung wäre dann wieder in voller Höhe an den Staat zurückgeflossen und wäre nicht in der Privatwirtschaft versickert.
Das wären dauerhafte, hohe Einnahmen gewesen!
Überall sieht man, wie sich die Privatisierungen der letzten drei Jahrzehnte negativ auf die gesamte Gesellschaft auswirken.
Wasser, Strom, Energie, Gesundheit, Krankenhäuser, Pflege- und Altersheime, Glasfaserausbau, Post, Bahn dürfen nicht privatisiert werden und gehören in staatliche Hand.
Mittlerweile haben wir durch die vielen Privatisierungen ein großes Dienstleistungsprekariat aufgebaut und eine Servicewüste.
 
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Hmm komische zahlen in dem Artikel.. wir zahlen aktuell 30€ für DSL mit 50 MBit, für den kleinsten Glasfaser 150MBit würden wir monatlich 45€ zahlen. Das sind 180€ im Jahr Mehrkosten für etwas was wir nicht wirklich brauchen. Da kommt über Jahre hinweg ein großer Betrag zusammen.
 
Wurde hier ja schon nen paar mal geschrieben, aber ich kenne immer noch Haushalte die froh darüber wären, wenn 50MBit/100MBit auch wirklich voll/stabil ankommen würden. Oben drauf reicht für die meisten Leute 100MBit aus - alles darüber ist dann eher was für Poweruser. Das schlimme finde ich aber, das gerade die ältere Generation auch noch DSL100 Verträge für dauerhaft 20-25€ im Monat kennt. Überall wird es teurer, überall haben Abomodelle und Subscriptions Einzug genommen, die Inflation ist auch weiterhin ein Thema und die Gehälter sind in der Regel nicht zwingend parallel dazu gestiegen. 50-60€ pro Monat ist da einfach unattraktiv, selbst wenn man mehr Bandbreite bekommt. Noch schlimmer finde ich diese ganzen Geschäftsgebahren an der Haustür, da werden Sachen erfunden und gelogen wo es nur geht, nur damit man ne Unterschrift bekommt, davon ist auch die gute Telekom (sorry, ich meine die Versager beim Peering) betroffen. Das I-Tüpfelchen sind dann die ganzen Lockangebote mit wenig Geld in den ersten Monaten und im kleinen Sternchen steht dann wie man dir nach einer kurzen Periode dann wirklich das Geld aus den Taschen lutscht! Die ganze Nummer hätte auch verstaatlicht und nicht so augesplittet werden dürfen. Ich kann den aktuellen Stand sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich selber 55€ im Monat für meine 250MBit (widerwillig) bezahle. Ich sehe aktuell keinen einzigen Vorteil den ich durch Glasfaser (wohlbemerkt zum selben Preis) hätte, außer das ich wieder 24 Monate bei einem Provider hänge, den ich eh wechseln möchte - vermutlich würde sich mein Ping von aktuell ca. 8-10ms beim zocken sogar noch durch die neue Technologie/Anbindung erhöhen.
 
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flappes schrieb:
Du würdest also lieber die Firmen mit einem teureren 5G Vertrag unterstützen, die dir Kupfer weggenommen hätten, statt es denen mal so richtig zu zeigen? Und das nur, weil du (was auch immer er dir schlimmes getan hat) etwas gegen Musk hast?
1) Stationäre 5G-Verträge sind nicht so teuer, wie du denkst (siehe oben).
2) Wieso soll z.B. O2 als Mobilfunkbetreiber der "Bösewicht" sein, der mir das Netz der Deutschen Telekom abgeschaltet hat?
flappes schrieb:
Naja, dann können die ja bald Kupfer abschalten, bei solch knallharter Kundschaft :D
Das dauert noch Jahrzehnte.
 
Das Problem ist, die Leute wollen Infrastruktur, sind aber nicht bereit dafür zu bezahlen. Man kann nicht immer alles im Leben kostenlos haben und man muss ja auch nicht immer knauserig sein.

Ich hab einen Vertrag für Glasfaser abgeschlossen (Ausbau steht noch aus) und bezahle dafür 10€ mehr als bei meinem alten Kabelanschluss und dabei werde ich nur die halbe Bandbreite erhalten (500 statt 1000Mbit/s), trotzdem bin ich diesen Deal eingegangen weil ich davon überzeugt bin, dass Glasfaser die bessere und zukunftssicherere Technologie ist im Vergleich zum ollen Fernsehkabel. Und auch wenn der Tarif dann in den ersten 2 Jahren nicht so toll ist bin ich sicher, dass die Preise für Bandbreite auch noch sinken werden. Das Kabel gibt ja mehr her, aber mehr als 1Gbit/s werden Privathaushalte so schnell nicht benötigen.

Nach mehreren Jahren mit 1Gbit/s kann ich auch sagen dass realistisch eher 500-700Mbit/s genutzt werden können, mehr gibt die Bandbreite der Server für einzelne Clients und/oder die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Rechners meist gar nicht her, von daher passt das schon.
 
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shoKuu schrieb:
Glasfaser ist der absolute beschiss am Kunden. Von Glasfaser profitiert nur der Provider, damit er noch mehr Leute pro Leitung buchen kann. Der Kunde bekommt doch so gut wie nicht mit. Wieso soll ich bei 1 Gbit/s Kupfer für 30€ im Monat auf 250 Mbit/s Glasfaser für 50€ im Monat wechseln? Macht doch überhaupt keinen Sinn. Mir doch egal ob mein Ping dann von 30 auf 20 runter geht. Ich als Kunde profitiere einfach nicht.
Ich weiss nicht woher du deine Informationen nimmst, aber hier (wohlgemerkt Schweiz) liegen bis zu 25GBit auf der Leitung, Bidirektional. verifizieren kann ich das Mangels entsprechender Hardware gar nicht, mein Entrypoint nimmt das zwar entgegen aber inhome hab ich nur 10Gbit und die liegen stabil an.

Wenn das nicht das Szenario in DE ist, dann liegt das nicht am Glasfaser sondern an Beschissenen Regularien und Providern.
 
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Ich hätte sehr gerne nen Glasfaseranschluss und viele meiner Freunde und Bekannten auch. Wird aber eben nicht ausgebaut hier 🤷‍♂️
 
7hyrael schrieb:
Ich weiss nicht woher du deine Informationen nimmst, aber hier (wohlgemerkt Schweiz) liegen bis zu 25GBit auf der Leitung, Bidirektional. verifizieren kann ich das Mangels entsprechender Hardware gar nicht, mein Entrypoint nimmt das zwar entgegen aber inhome hab ich nur 10Gbit und die liegen stabil an.

Wenn das nicht das Szenario in DE ist, dann liegt das nicht am Glasfaser sondern an Beschissenen Regularien und Providern.
Die kommen auch durch
25gbit Speedtest.net
 
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Marcel55 schrieb:
Und auch wenn der Tarif dann in den ersten 2 Jahren nicht so toll ist bin ich sicher, dass die Preise für Bandbreite auch noch sinken werden. Das Kabel gibt ja mehr her, aber mehr als 1Gbit/s werden Privathaushalte so schnell nicht benötigen.
Ich wäre schwer dafür dass die Betreiber per Deadline Januar 2026 die Verträge für Kupferabnehmer in Gebieten wo Glasfaser vorhanden ist mit der Begründung von Unkostenumlagerung für Wartung von Altsystemen kippen dürfen:

Wer für Kupfer 20 zahlt darf neu 50 zahlen und wer für Glas 50 zahlt, darf neu 20 zahlen.

Wusch wär das Problem mit der Zweigleisigkeit gelöst, die Kupferkacke kann als Fallback im Boden liegen bleiben aber die Wartung kann man sich sparen und den Betrieb sukzessive einstellen. Spart auch wieder Kosten und räumt Ressourcen frei für die Zukunft... hoffentlich
 
Man kann nicht buchen, was aussenrum da ist, aber nicht an der weißen Stelle auf der Landkarte, wo man gerade wohnt. Es ist zum 🤮
 
Sehe das pragmatisch und habe im März bei der UGG + o2 unterschrieben, welche die Glasfaser legen wollen. Den teureren 250 / 125 Tarif hab ich ja max 2 Jahre, dafür bauen sie ja irgendwann mal aus. Bis dahin hab ich noch mein billiges Telekom DSL 50 was momentan ausreichend ist, aber durch Homeoffice mit VPN und dem schlechten Peering der Telekom etwas nervt. Hab die Hoffnung, dass die Telekom auch noch Glasfaser ausbaut sobald die Kunden weggehen; die Leitung lass ich mir dann auch noch ins Haus legen und Wechsel dann immer schön :D
 
jo89 schrieb:
Für viele Haushalte reicht halt auch einfach 100mbit V-DSL dicke aus. Warum wechseln, wenn Tante Erna für bisschen Netflix und Office gar keine schnellere Leitung braucht?
Zumindest bei der Telekom ist es mit Glasfaser sogar günstiger für mehr gebotenes. Bei Neuverträgen kostet VDSL 100/40 knapp 48€, mit Glasfaser 150/75 sind es 45€. In dem Fall kann ich den Standpunkt nicht vertreten und würde definitiv Glasfaser bevorzugen. Bei Altverträgen kann das natürlich anders sein.
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Ich werde dann einen Glasfasersnschluss buchen wenn ich dafür Verwendung habe.
Solange aber mein VDSL mit 250mbit/s meine Ansprüche erfüllt, wird es keine Änderung geben es sei denn
Glasfaser wird günstiger.
 
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