MaverickM schrieb:
Ich hab absolut keine Probleme mehr mit hängen Mauskabeln, seit ich vor vielen Jahren mir den Mouse Bungee gekauft habe. Ganz egal welche Struktur die Ummantelung des Kabels hat. Kabellose Mäuse sind am Notebook oder dergleichen eine feine Geschichte. Aber am Desktop eigentlich relativ unnötig. Höheres Gewicht, immer im unpassendsten Moment leer, Akku irgendwann hinüber, höherer Input-Lag. (Zumindest in der Theorie. Ob man den merkt sei mal dahin gestellt.)
Das man für den Kabellos Kram dann auch noch unverhältnismäßig mehr Geld berappen soll, kommt noch oben drauf.
Woher kommt eigentlich die Mär des höheren Lag? Funkwellen selbst breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus. Ein Signal auf einer Kupferbahn/Kabel mit ca 67% dieser Geschwindigkeit. Und klar, das Signal muss entsprechend gewandelt werden aber das trifft auch auf die Umsetzung auf eine USB Kabelverbindung zu. Dazu kommt die in allen Mäusen vorhandene Signalverarbeitung vom Sensor zu dem was treiberseitig an Signal verarbeitet wird.
Ich hab das erste mal mit dem Unterschied von Mäusen zu tun gehabt (mal abgesehen von C64 als ich das erste Mal woaas wie eine Maus überhaupt nutze und den Amiga "Tank" Mäusen) als ich entdeckte dass es von der Logitech Pilot Maus (und ich meine diese hier:
https://www.x-fish.org/blog/110407/Logitech_Pilot_Maus_von_1993/ ) unterschiedliche Versionen gab, die unterschiedlich fein gearbeitete Lichtschrankenräder besaßen. Großer Unterschied in Doom und Quake! Kurz darauf stieß ich auf die Thematik der Pollingrate, die sich bei PS/2 Mäusen noch sehr sehr leicht auf bereits 500Hz hochsetzen ließ. DAS war ein extremer Unterschied. Funkmäuse habe ich seit der Logitech Cordless (eine Funk-Ballmaus!) immer wieder im Einsatz. Die MX700 von 2004, ein paar Bluetooth Mäuse von Logitech und Microsoft, ich hatte vier Anywhere MX, zwei G602, eine G703, zwei GPRO.. davor Kabelmäuse wie die Logi Wingman, und dazwischen auch eine Mx518 (leben beide noch) und nur (!) die Blutooth Mäuse waren lagbehaftet, das jedoch auch nur deswegen weil sie mit gerade einmal 30-50 Hz abtasteten. Bei dieser niedrigen Abtastrate wäre auch jede Kabelmaus unbrauchbar.
Das höhere Gewicht spielte bei der MX700 wirklich eine Rolle. Die war schwer. Integrierter Akku, nicht wechselbar, externe Dockingstation zum Laden. So schwer dass sie eine art "Rebounce" aufwies, man stoppt sie nach einer schnellen Bewegung, aber die Masse ist so hoch, dass man überkompensiert und noch eine kleine Bewegung in die andere Richtung ausführt. Das haben einige evtl als "Lag" wargenommen. Und seit dem wunderte ich mich sowieso, warum man Gewichte in seine Maus pappen sollte. Die Anywhere MX, G602 und G702 liefen alle mit zwei AA-Batterien (soviel zum Thema "Akku putt", aber man konnte sie auch mit nur einer einzigen Batterie betreiben. Ich hatte sogar einen AAA Akku im Einsatz, der mit einem Plaste-Adapter auf AA Größe adaptiert wurde. Damit war die Maus so leicht wie eine Kabelmaus, mit Laufzeiten von immer noch gut einer Woche. Und die G Pro? Die ist leicht wie eine Feder und hat dennoch enorme Laufzeiten. Wobei ich eine von denen mit einem Powerplay Mauspad ausgestattet habe, so dass die Maus niemals alle wird. Die andere lädt man alle Woche oder so mal ne Stunde am Kabel, done. Da ich sie am Zweitrechner habe passiert mir das sogar nur aller paar Wochen.
Der einzige Nachteil einer solchen Lösung ist der Preis. Ich hab knapp 350 Euro in die aktuelle Lösung gepumpt, für zwei Rechner. Aber soviel kosteten auch die beiden Tastaturen, so what. Und ne G305 ist auch nicht teurer als manch Kabelmaus.
Sry für die Textwand. Aber diese immer wieder auftretenden Vorurteile triggern mich