Stimmt, der Vergleich mit dem Brief, der offen auf der Straße herumliegt, hinkt gewaltig. Viel passender ist der Vergleich mit den Leuten, die sich aus dem Fenster hängen und mit dem Megafon ihre Geheimnisse in klaren deutschen Worten in die Straße hinaus posaunen. Bitte alle mal weghören, danke.
Der Streetview-Wagen hatte natürlich nicht zufällig WLAN-Antennen! Der zeichnet Daten auf über vorhandene Netzwerkadressen, was ja nun nicht unbedingt ein Geheimnis ist. Unter anderem anhand dieser Daten wird GPS zu A-GPS. Also schön weiter freuen, wenn die Ortsbestimmung innerhalb von wenigen Sekunden klappt, weil der entsprechende Schalter in den Standorteinstellungen gesetzt ist, aber gleichzeitig über das böse böse Google schimpfen.
Erinnert euch bitte noch mal daran, wie der Skandal aufgedeckt wurde. Das war Google mit einer Pressemitteilung, zuvor hat niemand etwas davon gesagt oder gehört, jedenfalls nicht meines Wissens nach. Man kann Google eine Menge nachsagen und auch einiges zu Recht - sie betreiben intensives Datamining mit den Daten, die die Benutzer ihnen freiwillig in die Hand geben. Aber sie spielen mit recht offenen Karten, im Gegensatz zu so manchem anderen Unternehmen. Klar ist kein Unternehmen ein edler Ritter des Guten, das liegt schon in der gesetzlich verankerten Natur, die solches verhindert, selbst wenn irgendwer daran Interesse hätte, so etwas aufzubauen. Aber über Google wird Kritik gerne mal kräftig aufgebauscht.