News Halbleiter-Knappheit: Kurzarbeit wegen Chip-Mangel in der Autoindustrie

Meine Güte...ich bin der Branche hier ein paar Infos, damit nicht jeder den selben Mist nochmal schreibt:

  • Es betrifft jeden Chiphersteller
  • Es wird derzeit darüber gesprochen, wie damit umzugehen ist. Im Vergleich zu früheren Problemen in dieser Richtung gibt es jetzt halt einen wunderbaren Exkulpations-Grund: Corona
  • Die Lieferketten der Automobilindustrie sind in Ordnung: Es wird meistens genug gezahlt und ich kenne keinen der als Zulieferer wirklich hungert: ZF, Bosch (auch andere kleinere Zulieferer) sind definitiv nicht arm und es verdient eigentlich jeder genug in der Kette, sofern er nicht sehr großes Missmanagement betreibt.
  • Nein, das war nicht vorherzusehen, dass auf einmal wieder so viele Autos gekauft werden (ja, die Leute mögen die Autos und nicht den "geilen Scheiß von vor 20 Jahren, der 40 Jahre hält")
  • Vermutlich wird in den nächsten Jahren die Neuzulassung bei den Autos explodieren, aber nicht wegen den normalen PKW's
 
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Fertigungstiefe ist eime Sache und just in time eine andere
Chips kann man wirklich fremdfertigen lassen aber dann noch alles ohne lager, just in time?
Just in time spart sehr oft nur auf dem Papier Geld...
 
JIT spart sehr oft echtes Geld. Du hast dich halt nie mit Logistik- und Lagerkosten beschäftigt.
 
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Pana schrieb:
Die sollen jetzt eine Sonderedition "Analog" bauen, ohne Display, leerer DIN Schacht, elektropneumatisches ESP/ABS und ich schwöre ich kaufe meinen ersten Neuwagen!

ich würd nicht so viel schwörn, hast doch eh kein geld dafür
 
´Tja zum einen selbst Schuld das man Dresden nicht mehr draus gemacht hat, gibt es das Chipwerk/ehemalige AMD FAB dort überhaupt noch?

Just in Time, ist siehe vieler Dinge nicht immer Sinnvoll. Hat man auch bei Masken, Desinfektionsmitteln etc. gesehen.

mfg
 
wenn sich pc bastler als auto experten ausgeben einfach nur popcorn hier
 
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Die Welt ist im Ausnahmezustand: Alles was sonst über Jahrzehnte Sinn gemacht hat, macht keinen Sinn mehr lol
 
Autokiller677 schrieb:
Erster Schritt wäre mMn. eben angemessene Parkkosten - nicht nur für die Anwohner, sondern auch und vor allem für Parkhäuser, Parkscheinautomaten usw., so dass irgendwelche Leute zum Einkaufen ihr Auto etwas außerhalb abstellen und Bus fahren oder laufen. Und gleichzeitig im Pop-Up Stil auf mehrspurigen Straßen Bus- und Radspuren schaffen, damit es eine erst Alternative gibt.

Also wenn ich shoppen gehen will in der 15km entfernten Einkaufsmeile...
kostet das Parken bei uns 2€/angefangene halbe Std..
Also bist du bei nem 2std Shopping Trip schon Mal 8€ los.. musst ja vom Parkplatz noch bis zum Geschäft laufen.. und suchen was du so brauchst

Parkhaus ist teurer

Direkt mit ÖPNV bezahl ich mittlerweile 6,30€ pro Strecke
Also 12,6€ hin und zurück.. 1,5std Fahrzeit pro Strecke

Fahr ich mit dem Auto (ca 20 min) muss ich in der Stadt über eine sehr gut und breit ausgebaute Hauptstraße.. die auf Tempo 30 begrenzt ist obwohl man das Ding aufgrund des sehr guten Aufbaus durchaus auf 70 kmh freigeben könnte.. mindestens aber 50kmh


Endeffekt ist.. das ist mir alles zu blöd und zu teuer also bestell ich so ziemlich alles ausser Nahrungsmittel oder andere Sachen vom Discounter online.
Kein Stress und Versandkosten günstiger als Parkgebühren oder ÖPNV
 
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Mal wieder richtiges Kinofeeling hier.
Thema: Autoindstrie muss Werk schließen, weil Lieferprobleme in der Chipfertigung.
Diskussion stattdessen: Fraktion ich rette die Welt in Deutschland -> Alle Autos müssen weg vs. Autofans

Wie auch beim Internetausbau hat DE was Halbleiterfertigung angeht völlig versagt. Globalfoundries stellt nur Resterampe her und Infineon gehts immerhin besser aber nicht konkurrenzfähig. Aber daran sind auch die Firmen teilweise selbst Schuld. Gewinn Gewinn Gewinn ohne Weitsicht. Hauptsache die nächste Bilanz stimmt.
Jetzt ist man von den Asia Herstellern abhängig und zahlt wohlmöglich aufgrunddessen auch noch drauf
 
Ripcord schrieb:
Einfach weniger Elektronik verbauen. Alles was heute an Autos produziert wird landet in spätestens 15 Jahren auf dem Müll, weil es keine Ersatzteile mehr geben wird.
15 Jahre finde ich eigentlich in Ordnung. Wie oft ersetzt ihr euer Smartphone oder den Rechner?
duckycopper schrieb:
JIT spart sehr oft echtes Geld. Du hast dich halt nie mit Logistik- und Lagerkosten beschäftigt.
Ich frage mich, wie hoch die Lagerkosten für Mikroelektronik sind. Platz oder Gewicht sollte ja nicht das Problem sein.
 
duckycopper schrieb:
Meine Güte...ich bin der Branche hier ein paar Infos, damit nicht jeder den selben Mist nochmal schreibt:

  • Es betrifft jeden Chiphersteller

Das ist mir wie die gesamte Meldung viel zu pauschal. Man versucht die Schuld und die Versäumnisse der Autohersteller auf ihre Zulieferer zu schieben. Das ist völliger Blödsinn!

An welchen konkreten Komponenten hängt es denn wirklich? Zudem gibt es noch genügend andere "kleinere" Halbleiterhersteller die hier gar nicht genannt werden.

Dazu ein passendes Zitat.
Das ist mal wieder bestenfalls die halbe Wahrheit, liebe Autoindustrie.

Die Chipfirmen habe das nicht aus Langeweile gemacht, sondern weil Ihr die langfristigen Lieferverträge verändert und vereinbarte Lieferungen signifikant nach hinten verschoben habt. Übriges nicht nur bei Halbleitern.

Das ist einmal mehr ein höchst selbstgemachtes, aus Eurer Gier und dem Drehen an der Kostenschraube heraus verursachtes Problem.
 
brainDotExe schrieb:
VW -> Bosch (Steuergerät) -> Infineon (Chip) -> TSMC

Warum hören eigentlich alle in diesem thread bei TSMC auf und meinen wie gefährlich die Abhängigkeiten zu diesen seien.

Hinter TSMC gehen die Abhängigkeiten weiter.
TSMC ist, wie alle großen Fertiger ausser Intel komplett abhängig von uns Europäern, sprich ASML und diese wiederum zum Großteil von zeis und anderen.
 
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BaserDevil schrieb:
Das ist mir wie die gesamte Meldung viel zu pauschal. Man versucht die Schuld und die Versäumnisse der Autohersteller auf ihre Zulieferer zu schieben. Das ist völliger Blödsinn!

An welchen konkreten Komponenten hängt es denn wirklich? Zudem gibt es noch genügend andere "kleinere" Halbleiterhersteller die hier gar nicht genannt werden.

Dazu ein passendes Zitat.

Ich habe keinem die Schuld gegeben. Ich habe sogar gesagt, dass keiner Schuld hat. Dennoch ist Fakt, dass die Chiphersteller (Mosfets, Kondensatoren etc.) nicht liefern können. Die sind ausgelastet bis an den Rand und fahren richtig dicke Margen ein.

Den jenigen den du zitierst, der hat keinen Plan. Wie soll denn die Kostenschraube angezogen worden sein, wenn die Preise seit Jahren steigen? Das Hauptproblem ist: die Nachfrage übersteigt schlicht das Angebot. Das hat nichts mit Vertragsänderungen oder Ausbeuten zu tuen.

Ich kenne keinen Chiphersteller dem es schlecht geht. Die feiern ein Rekordquartal nachdem dem anderen. Also da die Schuld beim OEM zu sehen, der die Lieferanten wohl ausnimmt 😂😂😂 das ist eine starke Logik!

Das Hauptproblem: es gibt nicht genug Wafer und die lead time ist zu hoch 🤷‍♂️ Shit happens. Da die Schuld beim OEM oder Chipjersteller zu suchen: ist einfach nur dumm!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da geht es der Automobilbranche, wie der Hardwarebranche.
 
Exakt. Einfach Zuviel Nachfrage und die Chiphersteller kommen nicht nach. Ich denke 2021 Q4 wird es wieder besser und dann sollten auch genug Kapazitäten da sein. Denke ab 22 normalisiert sich die Nachfrage.
 
C4rp3di3m schrieb:
´Tja zum einen selbst Schuld das man Dresden nicht mehr draus gemacht hat, gibt es das Chipwerk/ehemalige AMD FAB dort überhaupt noch?

Würde mich auch interessieren.
Im Artikel steht doch, dass für Autos gerade nicht die hypermodernen Fertigungsstufen mit 7nm oder 5nm braucht. Da würde es sich doch anbieten erstmal direkt vor der eigenen Türe zu schauen.
Oder ist eine europäische Produktion etwa keine Alternative, weil die ein paar Cent pro Chip teurer wäre aufgrund höherer Löhne/Arbeitsschutz etc.?
 
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Naja um etwas produzieren zu können brauchst du wafer ... und die werden alle aus einem Grundmaterial gemacht ... ich sage es ein letztes Mal: es liegt an der zu großen Nachfrage ...
 
Das heißt also die Fab in Dresden ist auch ausgelastet, falls es sie noch gibt?
 
ONeil schrieb:
Würde mich auch interessieren.
Im Artikel steht doch, dass für Autos gerade nicht die hypermodernen Fertigungsstufen mit 7nm oder 5nm braucht. Da würde es sich doch anbieten erstmal direkt vor der eigenen Türe zu schauen.
Oder ist eine europäische Produktion etwa keine Alternative, weil die ein paar Cent pro Chip teurer wäre aufgrund höherer Löhne/Arbeitsschutz etc.?
Nochmal: in Dresden produzieren doch bereits Global Foundries, Infineon und Renesas.

Spezialisten für die Autoindustrie wie X-Fab produzieren dort ebenso und auch NXP hat dort zumindest eine Entwicklungsabteilung.

Und eben ganz speziell für die Chips der Autoindustrie hat Bosch eben erst eine eigene Chipfabrik in Dresden für über ne Milliarde fertig gestellt.

In Dresden haben sie das also nicht verschlafen aber dort alleine kann auch nicht der gesamte weltweite Bedarf gedeckt werden.
 
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