Hartz4 besserstellung

Exar_Kun schrieb:
Und warum verdient man schlecht? Nicht zuletzt aufgrund der Hartz-Reformen selber, die den Druck auf die Arbeitslosen und indirekt auch auf die Erwerbstätigen erhöht haben und damit prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Minijobs, Zeitarbeit und Nullrunden gefördert haben.

Unserer Gesellschaft haben die Hartz-Reformen im Grunde nichts positives eingebracht. Die Kosten für Hartz4 übersteigen die Ausgaben der alten Arbeitslosenhilfe, die realen Einkommen der Haushalte sind gesunken und das Prekariat weitet sich aus. Die wenigen Profiteure der Agenda 2010 sind Banken, Kapitalanleger, Großkonzerne. Aber was soll man auch von einer Reform erwarten, die von einer Gruppe Wirtschaftsbonzen unter Federführung eines verurteilten Kriminellen erschaffen worden ist.

Genau, bin ganz deiner Meinung!
Ergänzung ()

Shader schrieb:
Aus der Feder der Bonzen stammt übrigens auch ELENA, ein Projekt zur selben Zeit wie Hartz IV geformt/geschliffen.
Hat sich jemand das ausführliche Interview des Kritischen Polizisten bei Gulli reingezogen?
Hierin wimmelt es ja nur Skandalen und der Polizist sagt darin das die Bundeswehr für des Innern mitunter deshalb initiiert wird, um zukünftige mögliche innere Unruhen (soziale werden hier genannt) besser niederschlagen zu können! Nicht wegen dem Schutz vor Terrorismus, alle "mehr Befugnisse" für das BKA und co gelten der Kontrolle des Volkes und dem Aufbau eines Überwachungsstaates.
Skandalös desweiteren, Polizei und Staatsanwaltschaften arbeiten für den Staat und die Wirtschaft, nicht für uns Bürger und dem (Grund)Gesetz. Omerta-Züge (kriminelle Strukturen) seien die Regel. Es sei lächerlich zu glauben Kriminalbeamte arbeiten für uns, gehen gegen Wirtschaftskriminalität vor. Die Ausstattung für Wirtschaftskriminologen stehe in keiner Relation zu den Wirtschaftsdelikten, will man mangelnde Kontrolle gibt man dem "bösen Zweig" einfach kaum Mittel und Personal. Die Wirtschaft, die mit als Geldgeber fungiert - wäre ja auch schön blöd am Ende am eigenen Stuhl zu sägen.

Wohlgemerkt, Worte aus einem Kriminalbeamten, auch als als Wirtschaftskriminaloge tätig gewewesen war und zahlreiche Verfahren gegen sich durchmachen musste weil er einer der ehrlichen Polizisten sei. Wer das als Schwachsinn ansieht soll erneut zu Rolands Koch's Hessen schauen, wo eben aktuell vier Wirtschaftskriminalogen, die sich kritisch geäußert hatten, als psychisch labil abgestempelt wurden. Sie wurden also erfolgreich Mundtot gemacht.
Hat nicht dieser Koch auch noch einen gewissen Brender von ZDF des Platzes verwiesen? Weil Brender als zu kritisch galt?
Eine Ypsilanti wurde mit ihren Rotbruch fertig gemacht, der Koch darf sein süppchen Kochen wie er es will!
Von solch einem giftigen Suppenkocher, dem Moral, Gesetze und das Grundgesetz offenbar Bedeutungslos sind, sollen sich Hartzies Arbeit(Sklaven)pflicht anhören?! Eigentlich kann man da nur mit den Finger zeigen.

Wer sich mit diesem Thema schon ein bissel befasst hat müsste wissen das, herr Koch auch schon auf einem Bilderberger treffen war, wo auch andere unserer Politiker schon gewesen waren. Was dort besprochen wird, hat folgen für das Wirtschaftssytem der ganzen Welt.

Hier mal die listen der letzten Jahre!

http://www.google.de/#hl=de&source=...oq=Liste+der+Bilderberger&fp=548235e3c47095d1

Was machen unsere Volksvertreter mit diesen Leuten und was besprechen sie dort?
Die Namen die mir besonders auffallen sind: Cem Özdemir (Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen) und Roland Koch (hessischer Ministerpräsident CDU). Angela Merkel und Guido Westerwelle nicht zu vergessen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

leider fällt mir auf, das einige kein Soziales denken haben. Ob es nun dran liegt, das man vielleicht selbst in Arbeit steht, und dort recht gut verdient, kann ich mir nicht vorstellen. Ich selbst bin im Öffentlichen Dienst Angestellt, und habe einen recht Hohe Position, und angestellte unter meine "Fittiche". Habe dennoch ein Soziales denken

Ich kann nicht so ganz verstehen, wie einige über hartz4 Mosern, das sie bedeutend zu viel bekommen. Selbst meiner einer, kann von heute auf Morgen Arbeitslos werden, und das, obwohl ich im Öffentlichen Beschäftigt bin. Jeder weiß, das in der Freien Wirtschaft die Arbeitsplätze nicht so gesichert sind, wie im Öffentlichen, aber es wird dennoch "gelästert" und "geschimpft".

Wenn ich in Hartz4 rutschen sollte, dann wüsste ich gar nicht, wie ich meine Familie ernähren oder auch meine Umkosten decken soll. Viele vergessen einfach, das man sich schon eine gewisse Existenz aufgebaut hat, und sollte man wirklich in die Lage von ALG2 rutschen, kann man diese Existenz nicht halten, und gerät dadurch höchstwahrscheinlich sogar in Not weiterhin schuldfrei zu bleiben.

Ich würde mir wünschen, das einige mal selbst drüber nachdenken, das keiner heutzutage mehr einen Festen Arbeitsplatz hat, und selbst in so eine Lage geraten kann.
 
Ja da ist was dran, leider kennen viele nicht die Realität und leben in einer aufgebauten Blase, die genährt wird vom Mainstreamdenken.
 
@ dbilas dynamic

Brauchst den Leuten die eine andere Meinung haben nicht unterstellen, sie hätten kein "soziales Gewissen", das ist deinerseits sehr "unsozial".

Wenn der Beitrag zu einer sozialeren Gesellschaft nur in der Erhöhung von Sozialtransfers und dem Abschaffen der Hartz Gesetze besteht, dann ist das wohl hertzlich wenig und greift auch viel zu kurz.

Unser Wirtschaft geht es insgesamt nicht gut. Wer da aufgrund von ein paar Bonzen, Manager und reichen Bänker eine Neid Debatte aufmacht, der verkennt die Probleme der arbeitenden Bevölkerung - sowohl auf Arbeitnehmer, als auch auf Arbeitgeber Seite.

Diese Problemen werden hier aber nicht mal angekratzt, eben wegen Posts wie deinen letzten - ihr seid unsozial und Hartz4 ist blöd - am besten noch - ...und die Bänker kassieren ab....Tolle Diskussion.
 
Wie schon beschrieben, kann man die Frage ob jemand "sozial" ist oder nicht kaum so verkürzt darstellen wie du es hier tust.
Freut mich, dass du dich selbst als "soziales Gewissen" siehst, denen mit einer anderen Meinung dies absprichst.

Deinen letzten Post verstehe ich in dem Zusammenhang nicht - egal - wird wohl auch nix zur Dikussion beitragen :)
 
Shader schrieb:
Aus der Feder der Bonzen stammt übrigens auch ELENA, ein Projekt zur selben Zeit wie Hartz IV geformt/geschliffen.

Erdacht wurde das Elena-Projekt ursprünglich unter „Rot-Grün“ von Peter Hartz und Bundeskanzler Gerhard Schröder, es geht also tatsächlich auf einen Vorschlag der so genannten Hartz-Kommission und auf Forderungen von Arbeitgeberverbänden zurück! Das die Zuständigkeit für den elektronischen Entgeltnachweis nun ausgerechnet bei der ollen von der Leyen (Zensursula) liegt ist zwar nur ein grotesker Zufall, der jedoch nichts Gutes erwarten lässt. :(

ELENA ist ein tiefer Einschnitt in die informationelle Selbstbestimmung von 40 Millionen Beschäftigten. Leider wurde dieses brisante Thema von den Medien und selbst von den Arbeitnehmervertretern (Gewerkschaften) völlig verschlafen. Gegen die Datenkrake ELENA gibt es eine Online-Petition, sie kann über die Seiten des Deutschen Bundestages erreicht werden.

Ob erwerbslos, Arbeiter, Angestellter, Beamter, das geht uns alle an ... hier wäre Solidarität gefragt.
Mitzeichnen und weitersagen! https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8926
 
Zuletzt bearbeitet: (Stoppt ELENA!)
Korrekt, mehr braucht es zur Katastrophe ELENA nicht zu sagen. Dagegen muss auf jedenfall gehandelt werden.

Zum Thema:
Ziel der Einführung von Hartz I-IV etc. ist der Aufbau des größten Niedriglohnsektors in der EU, ein meiner Meinung nach gelungener Gastkommentar bei NachDenkSeiten. Zumindest hat sich der Autor die Mühe gemacht durch die SGB Richtlinien und Gesetze zu kramen und andere Quellen für diese Annahme herzunehmen.

Dort kann man folgendes Zitat von Gerhard Schröder lesen, das er im Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2005 von sich gegeben hat:
…Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt. ….

Wir haben einen funktionierenden Niedriglohnsektor aufgebaut, und wir haben bei der Unterstützungszahlung Anreize dafür, Arbeit aufzunehmen, sehr stark in den Vordergrund gestellt. Es hat erhebliche Auseinandersetzungen mit starken Interessengruppen in unserer Gesellschaft gegeben. Aber wir haben diese Auseinandersetzungen durchgestanden. Und wir sind sicher, dass das veränderte System am Arbeitsmarkt erfolgreich sein wird. …


Der Autor des Artikels ist der Ansicht das Schröders Werbung für die Mühen der Liberalisierung des Arbeitsmarktes und der bewussten Ermöglichung eines Niedriglohnsektors dazu dienen sollte das auch Wirtschaftsländer nach dem deutschen Vorbild vorgehen sollten. Schröder wollte wohl einen "Innovativfaktor" einnehmen, schließlich ist Deutschland die größte Volksmacht in der EU.
Es gibt ua. das sog. Schröder-Blair-Papier. Großbritannien unter Blair ging in einer Hand mit Schröder.

Dazu ganz frischer Stoff aus eben jenem Großbritannien, wo nun ein 460 Seiten umfassender Bericht über die Verhältnisse in Großbritannien veröffentlicht wurde:
Das für den Bericht verantwortliche National Equality Panel bewertet die Ungleichheiten, die das Projekt - "more ambitious in scope than any other state-of-the-nation wealth assessment project ever undertaken" - in vielen Facetten zutage fördert, "schockierend". Link
Kurz gesagt, die Schere zwischen Arm und Reich, soziales Denken und der Einsatz für gleiche Chancen, in Betreuung und Bildung ist zumindest in Großbritannien seit dem liberalen Wirtschaften Thatchers schlimmer als es überhaupt angenommen wurde oder bekannt war.
In Deutschland wird das Urteil nach Jahren nach den Hartz Erlassen, der Liberalisierung und der Öffnung für Lobbyisten kein deut besser aussehen.
 
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Der WiKi Link zum ELENA Projekt ist informativ und sachlich. Was man da raus liest bleibt jedem selbst überlassen; klar kann man auch hier den Teufel an die Wand malen - muss man aber nicht.

Zum Thema Niedriglohnsektor:

Auch wenn man es nicht wahrhaben will; ein Niedriglohnsektor ist notwendig, nämlich für die "niedrig" Qualifizierten. Dem kann man leicht entgehen, indem man eine ordentliche Schul - und Berufsausbildung absolviert.
 
@DugDanger
Auch wenn man es nicht wahrhaben will; ein Niedriglohnsektor ist notwendig, nämlich für die "niedrig" Qualifizierten.

Das stimmt schon, nur sollte es im Niedriglohnsektor ein paar Anpassungen geben, das dort mehr Netto vom Brutto überbleibt. Denn es kann nicht sein, das "niedrig" Qualifizierte so wenig verdienen, das Hartz4 mit einem 400 € Job genauso viel bringt, wie ein Vollzeitjob. Bzw. das sie mit einem Vollzeitjob noch durch Hartz4 aufstocken müssen.

Dem kann man leicht entgehen, indem man eine ordentliche Schul - und Berufsausbildung absolviert.

Das ist leider nicht mehr so, denn auch mit einer ordentliche Schul- bzw. Berufsausbildung kann man arbeitslos werden. Gerade ältere Arbeitnehmer, die den Arbeitsplatz verlieren, haben schon einen gewissen Anspruch an das Gehalt, was sie in einer neuen Firma bestimmt nicht so schnell bekommen.
 
Auch wenn man es nicht wahrhaben will; ein Niedriglohnsektor ist notwendig, nämlich für die "niedrig" Qualifizierten. Dem kann man leicht entgehen, indem man eine ordentliche Schul - und Berufsausbildung absolviert.

Wenn ich schon "notwendig" lesen muss. Notwendig für wen? Doch für die Wirtschaft, sonst niemanden. Allerdings ist dann so gesehen jeder niedrige Lohn notwendig und kommt gelegen, selbst bei höchster Qualifikation. Denn wieviele zahlen schon mehr, wenns auch günstiger zu bekommen ist, dank hoher Nachfrage zu geringem Angebot?

Wo wir auch gleich wieder beim Thema sind. Auch geistig weniger fordernde und körperlich anspruchsvollere Jobs müssen nachwievor erledigt werden.
Natürlich ist ein Großteil des einstigen Produktionsstandortes Deutschland jetzt ins Ausland gewandert. Somit sitzen diese Massen nun auf der Strasse und es kommt nichts ausreichend nach. (an geeigneten Jobs)
Doch ist auch längst nicht für alle hochqualifizierten ein hochqualifizierter Job vorhanden, so dass immer mehr auch die Jobs der niedriger Qualifizierten übernehmen.
Ich kenne auch Leute mit 2 Facharbeiterabschlüssen, die nicht vollends aus dem Teufelskreislauf inkl. Hartz-IV herauskommen, auch arbeitende (Ex-) Studenten und kostenlose Praktikanten.

Da relativiert sich das "leicht entgehen können". Denn leicht ist es nun nicht auf dem Arbeitsmarkt, da müsste man schon -neben Vitamin B- höchstqualifiziert bzw. überdurchschnittlich begabt sein, um es wirklich leicht zu haben und Bedingungen stellen zu können.
Nur ist das wirklich die Masse, kann sie es je werden und was passierte auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie es denn wäre?
 
Jede empirische Studie belegt einen positiven Zusammenhang zwischen Ausbildung und Einkommen. Desto höher die Bildung, desto höher das spätere Einkommen. Punkt. Außnahmen bestätigen die Regel.
 
Und dennoch benötigen wir Friseure, Bauarbeiter, KFZ-Mechaniker etc. Was willst du uns nun damit sagen? Nur die Hochstudierten sollten vom Lohn gut leben können, obwohl sie weniger leisten als ein Bauarbeiter?
 
ICH will gar nichts sagen, ich gebe nur den Stand der Dinge wieder, was man daraus für Schlüsse zieht ist jedem seine Sache.
Bauarbeiter und KFZ Mechaniker verdienen nicht besonders schlecht.
 
CyberdyneSystem schrieb:
Nur die Hochstudierten sollten vom Lohn gut leben können, obwohl sie weniger leisten als ein Bauarbeiter?
Sagt wer?
Oder ist für dich Leistung nur körperliche Arbeit?
Und ein "Hochstudierter" wird man nicht einfach so, weil man sich dazu entschließt. Da kommt eine längere Schulbildung, Studium und Promotion noch davor. Man muss also sehr wohl für das bessere Gehalt, das man später (meist) verdient, davor viel tun.
Ergo: Man verdient erst mit Ende 20/Anfang 30 sein erstes "richtiges" Geld.
Aber das lassen wir ja einfach mal so unter den Tisch fallen...

Jede Arbeit ist wichtig und muss getan werden. Für welchen Weg man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Nicht jeder will körperlich arbeiten und nicht jeden machen alle Tätigkeiten Spass, genauso will nicht jeder große Verantwortung tragen, nur am Schreibtisch sitzen oder erst mit 29 richtig Geld verdienen....
 
Nein, ich habe mich ein wenig lapidar ausgedrückt. Was ich meinte ist, das ein Gerüstbauer einen gefährlichen Job hat, und dementsprechend auch einen Lohn bekommen sollte. Ein z.b. Verwaltungsfachangestellter wird nicht vom Gerüst fallen, oder einen Ziegelstein auf dem Kopf bekommen. Körperliche Arbeit wurde früher immer gut bezahlt. Heute allerdings nicht mehr, und dies sollte langsam aufhören.

Aber Geiz ist ja heute geil
 
DugDanger schrieb:
Desto höher die Bildung, desto höher das spätere Einkommen. Punkt. Außnahmen bestätigen die Regel.

Das würde allerdings genauso gelten, wenn alle Professoren wären und einige davon Einsteins. Dann gilt es für die Einsteins unter den Professoren.

Will sagen, Leute mit höherer Qualifikation, besser gesagt höherer Spezialisierung (wichtiger!) profitieren immer davon, dass andere es eben nicht erreicht haben/ nicht sind. Wären es alle, wären sie beliebig und eben auch beliebig bezahlt.
Selbst ein normaler Produktionsarbeiter hat heutzutage mehr Leistungsanforderungen als bspw. vor 50 Jahren, ist also relativ höher qualifiziert und hat auch ein breiteres Spektrum zu erfüllen. Nur nützt ihm das nix, da andere ebenfalls mitgezogen haben und allgemein die Anforderungen gestiegen sind und der Wert der Arbeit sich verlagert hat. Selbst das Abitur hat an Wert verloren und ist verwässert.

Ein ewiger Wettstreit, der am Ende immer an den verfügbaren Arbeitsplätzen scheitert, nicht zuerst an Bildungsmangel. Heutzutage muss man schon lange nicht mehr bildungsfern, dumm oder faul sein, um arbeitslos oder Niedrigverdiener zu sein.
Wie Du selbst sagtest, nur die Summe aller Ministerien und gesellschaftlichen Teilbereiche im Zusammenwirken machts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Überlegung ist grundsätzlich richtig, aber du beschränkst deinen Blick nur auf Deutschland. Dabei befinden wir uns doch im Zeitalter der Globalisierung und müssen uns vorwiegend mit dem Rest der Welt vergleichen. Unsere Niedrigqualizierten stehen vor allem im Konkurrenzkampf mit Billigarbeitern aus Osteuropa oder China und nicht mit den Besserqualifzierten hierzulande. Und dabei können wir nur verlieren, denn die Chinesen sind trotz den etablierten "Leichtlöhnen" einfach billiger. Deutschland muss die Arbeit an sich ziehen, die höhere Qualifikation erfordert und dadurch auch mehr kosten darf. Die Grundlage dafür ist, dass die potentiellen Arbeitskräfte besser ausgebildet werden müssen. Darum ist der Ruf nach besseren Bildungsmöglichkeiten richtig und unerlässlich, um langfristig aus der Misere wieder rauszukommen oder zumindest, um es vorsichtiger zu formulieren, nicht noch weiter abstürzen.

Die Zielsetzung der Hartz-Reformen war nur an kurzfristigen Kapitalinteressen ausgerichtet, nämlich die heimische Wirtschaft mit billigen Arbeitskräften zu versorgen, um wieder konkurrenzfähiger zu werden. Dabei wurde billigend in Kauf genommen, dass sich das Prekariat manifestiert und ausweitet. In keinem anderen Land innerhalb der EU hängt der Bildungserfolg eines Kindes so sehr vom sozioökonomischen Status des Elternhauses ab wie in Deutschland. Hartz4 ist maßgeblich daran beteiligt, Millionen von Kindern in die Bildungsferne zu lenken und zu Verlieren zu machen. Am Ende werden wir dafür bezahlen.
 
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Wie CyberdyneSystem geschrieben hat, brauchen wir eben auch die niedrigqualifizierten Jobs.
Daher ist es imho wichtiger, dafür zu sorgen, dass auch diese Menschen ein vernünftiges Einkommen kriegen.
Mit einem Staat voller Hochqualifizierter lässt sich eben keine Staat machen, da irgendjmd. eben auch die Schulen bauen, die Straßen asphaltieren und den Müll abholen muss.

Meiner Meinung nach hat jeder (!) den Anspruch, für die Arbeit die er/sie leistet, ein angemessenen Lohn zu verlangen, d.h. ein Lohn von dem man leben kann, und zwar ohne auf staatliche Zuschüsse angewiesen zu sein.
Der Staat sollte mit aller Härte gegen Lohndumping vorgehen, denn es kann einfach nicht sein, dass viele Arbeitnehmer einen lächerlich niedrigen Lohn kriegen und der Arbeitgeber einfach den Staat in Form einer Aufstockung auch noch zum Gehilfen derartiger Lohndrückerei macht.
Wie oben gesagt, hat imho jeder den Anspruch auf einen angemessenen Lohn, von dem er selbstbestimmt und in Würde leben kann.
 
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@Exar_Kun
Ja, doch konkurrieren gerade viele Niedriglohnjobs in Deutschland eben nicht mit dem Ausland, da sie teils ausschließlich auf unserem Binnenmarkt statt finden.
Beispielsweise ist in Deutschland der harte Wettbewerb im Einzelhandel auch durch die Firmen selber mitverschuldet.

Zudem könnten maßgeblich auch die richtigen innerpolitische Rahmenbedingungen, sowie der Wirtschaftsraum EU die negativen Auswüchse aufhalten.
Selbst die neu hinzugekommen EU-Mitgliedsstaaten konkurrieren mit den Alteingesessenen. Ob uns Fluten von in- und ausländischen Billigarbeitern und Einwanderern retten, bezweifle ich, wohl auch nicht unsere Altersversorgung.
Und wie sehr wir uns vom Export abhängig gemacht haben, erleben wir gerade.

Auch kann "dank" abwandernder industriellen Produktion die Masse nicht nur im Dienstleistungs-, Verwaltungs- oder Entwicklungssektor arbeiten, denn für eine angemessene Vergütung dieser Leistungen wird nun mal auch Kaufkraft benötigt, nicht nur aus dem Ausland, zumal das auch nicht schläft. Und genau an dieser mangelt es doch und zieht die Spirale immer weiter nach unten.

Größere Gebiete Deutschlands sind längst zum reinen Absatzmarkt verkommen, sie betreiben kaum noch eigene Wertschöpfung. Da reißt auch Bildung alleine nicht mehr viel. Vorallem nicht, wenn schon das nötige Investitionskapital fehlt, erschwert wird oder Kaufkraft und Bildung abwandern. Im ungünstigen Falle produzieren wir auf unser aller Kosten die Elite fürs Ausland.
Nur auf Bildung zu pochen, halte ich daher für sehr einseitig. Denn Bildung benötigt auch ausreichend vorhandene lokale Einsatzziele, diese sind jedoch nachwievor unzureichend vorhanden und werden auch durch die Bildung alleine nicht mehr.

Auch ist das Kürzen eines Hartz-IV Empfängers binnenkonjunkturell das schlechteste, was man machen kann. Genauso wie ihn zur billigen Verfügungsmasse für Tätigkeiten abzukommandieren, die genauso auch privatwirtschaftliche Unternehmen übernehmen könnten. Es ist viel zu kurz gedacht, dadurch (für die Kommunen?) kurzfristig Geld zu sparen.

Wie sagte mal einer so schön: Im Osten baute man eine Mauer, damit kein Arbeiter und Bauer das Land verlassen kann, heute baut man für einen immer größer werdenden Teil bewusst eine Rutsche drüber. Aus den Augen, aus den Statistiken, aus dem Geldsäckel. Einsparen und fordern, statt nachhaltig fördern.
STOP - hier ist ein nach angemessenem Einkommen Suchender. ;)
 
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