Haus Vollfinanzierung?

Man sollte halt auch definieren, was man mit wesentlich meint.
Wenn man glaubt, dass die Preise um 25,30,40% fallen, wird man wohl eher mit einem langen Gesicht da stehen, dass das nicht so gekommen ist, denke ich.
Stagnation oder eine kleinere Korrektur der Preise halte ich für nicht unrealistisch.
Für einen größeren Preisverfall ist die Inflation eigentlich auch schon wieder zu hoch.
 
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Thane schrieb:
Wenn man glaubt, dass die Preise um 25,30,40% fallen, wird man wohl eher mit einem langen Gesicht da stehen, dass das nicht so gekommen ist, denke ich.
Die Preise sind in den letzten Jahren, vor allem im Umfeld von größeren Städten extrem gestiegen - weil die Nachfrage einfach so groß ist, durch die Leute die aus der Stadt aufs "Land" ziehen wollen. Gerade hier in unserem Einzugsgebiet ist das stark bemerkbar. Die Leute sind einfach bereit mehr zu bezahlen für ein Haus.

Da wurden 200K Häuser durch hochbieten für 350-400k verkauft. Und das ist eben nicht permanent und auf Dauer möglich, da die Leute aus der Stadt irgendwann auch alle bedient sind.

Beste Beispiel, wir wollten ein Haus kaufen, sanierungsbedürftig 150K. Wir waren mit der Teil-Besitzerin (in Trennung leben mit dem Mann) - schon im Gesprächen. Dann wurde es uns weggeschnappt von einem Unternehmer, der damit Geschäfte macht er hat das mit dem Mann geklärt und 10K mehr geboten. - Das Haus wurde minimalst und oberflächlich gestrichen und sauber gemacht und 2 Monate später ins Netz gestellt. Am Ende wurde es zwischen 300K und 330K an eine Familie aus Köln verkauft und es wurde noch kräftig renoviert.

Wir haben alleine schon mit ca. 70-90k für Renovierung gerechnet, da ein Dach nachweislich mit Ungeziefer befallen ist.
Ob das die neuen Eigentümer wissen, ist uns nicht bekannt - am Dach wurde bisher nichts gemacht in den letzten ~7 Monaten.

Und sobald der Markt nicht mehr diese Leute hat - werden sich meiner Meinung nach - die Preise auch wieder auf ein humanes Niveau regulieren.
 
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Thane schrieb:
Für einen größeren Preisverfall ist die Inflation eigentlich auch schon wieder zu hoch.
Nicht nur das. Die Energiekosten werden wieder sinken und sind primär dem Krieg in der Ukraine geschuldet. Daran geht keiner Pleite. Weiterhin ist der Wohnungsdruck in den Gebieten ungebrochen hoch und wird eher steigen denn fallen, denn bedingt durch Corona wird viel zu wenig gebaut.
Dazu kommt, dass in der Regel die Leute als letztes ihr Wohneigentum abstoßen. Das ist oft so das Ultima Ratio, vorher wird alles andere versucht. Insofern ist auch auf dem Weg nicht mit sonderlich viel zu erwerbendem Wohnraum zu rechnen. Ich halte daher jede Wette, dass wir in den kommenden 2-3 Jahren maximal eine Stagnation bei Kauf erleben und zwar nur dort, wo die Preise bereits am höchstens liegen, sprich direkte Stadtlage. Weiterhin steigen werden Mieten (da diese erst nachziehen) und die Preise im städtischen Umland/den Speckgürteln der Großstädte.
Auch können die Preise kaum fallen, weil ein Großteil der Preissteigerungen auf den Bauvorschriften basiert. Diese werden weiterhin bestand haben und eher noch umfangreicher werden. (Solarflächen als Pflicht als Beispiel). Wie sollen da die Preise fallen? Ein KF55 bzw. KF40 Haus ist unweigerlich teurer als ein Haus mit älteren Standards, die heute so aber nicht mehr gebaut werden dürfen ohne weiteres.
NasterX21 schrieb:
Die Preise sind in den letzten Jahren, vor allem im Umfeld von größeren Städten extrem gestiegen - weil die Nachfrage einfach so groß ist, durch die Leute die aus der Stadt aufs "Land" ziehen wollen.
Das aber auch nur, weil die Preise in der Stadt so hoch sind. Solange im Umland das Kaufen also noch günstiger ist, werden die Leute dhain ausweichen und entsprechend die Preise stabil halten.
 
NasterX21 schrieb:
Und sobald der Markt nicht mehr diese Leute hat - werden sich meiner Meinung nach - die Preise auch wieder auf ein humanes Niveau regulieren.
Dann hat er andere .. signifikant wird nichts sinken, gerade weil selber bauen gerade kaum bezahlbar ist. Die Baustoffe sind stärker gestiegen als die Kaufpreise atm.
 
Irgendwann ist aber auch das Geld limitiert was ein Käufer zahlen kann, wenn die Gehälter nicht im gleichen Maße mitsteigen und das tun sie eben nicht.

Wenn ich 120K im Jahr verdienen würde, wäre ich sicherlich auch bereit ein Haus für 600K zu kaufen.
Aber definitiv nicht mit meinem aktuellen Gehalt - auch wenn ich es wollte, wäre es nicht umsetzbar.

Und dahingehend sehe ich eben große Probleme auf dem Immobilienmarkt zurasen. Mag ich vielleicht mit alleine sein.. Aber wie gesagt, auf andere Ereignisse haben auch viele Leute nicht gewettet... Und die wenigen die es doch getan haben, hatten dann am ende "einfach nur Glück" (=

Ich bin halt optimistisch was das angeht - ist das verboten? Nein.
Kommt es nicht so - dann ist es halt so. Auch nicht schlimm.
Nur kaufe ich nicht heute ein Haus über dem eigentlichen Wert, weil sich 3-4 Bieter ein Wettbieten um eine Immobilie antun.

fishraven schrieb:
Die Baustoffe sind stärker gestiegen
Temporär ja, werden auch wieder fallen.
 
NasterX21 schrieb:
Irgendwann ist aber auch das Geld limitiert was ein Käufer zahlen kann,
Sicher, aber grade da ist im städtischen Gebiet eben noch einiges an Luft nach oben. Sei es durch eben Besserverdienende oder Firmen. Kaufkraft ist da, inländisch wie ausländisch, privat wie gewerblich.

Ist doch völlig unerheblich, ob für eine Wohnung/Haus nun 30 oder 10 Interessierte vorhanden sind. Solange einer kauft, bleibt der Preis stabil. Und Geld ist genug da, auch weil die Inflation hoch und Guthabenzinsen nach wie vor nicht existent sind.
 
Erkekjetter schrieb:
Und Geld ist genug da
Relativ gesehen ja - stimmt. Eben halt bei den oberen 20% der Gesellschaft.
Alles was sich nahe über dem Median bewegt, wird es schon enger - darunter braucht man gar nicht zu sprechen.

Mit 3K Netto / Monat braucht man oft schon gar nicht mehr über ein Hauskauf nachzudenken.
Außer man verzichtet auf fast alles andere.
 
Das ist auch so nur ist den Preisen das ziemlich schnuppe, von wem sie bezahlt werden. Wir haben definitiv nicht die Zustände wie in den USA zu Zeiten der Immobilienkrise, hier in DE bildet sich eben keine Blase sondern die Preise sind getrieben von Wohnungsmangel und teuren Bauvorschriften. Temporär noch Baustoffmangel, die hat aber auf die Preise bisher nur sehr kurzfristig eingewirkt und damit kaum Auswirkungen gezeigt.

Du kannjst dir gern meine Worte merken, aber in 2-3 Jahren wirst du keine Entspannung in dem Gebiet sehen. Wenn es gut läuft, siehst du das in 10-20 Jahren, letzteres vor allem bei den Mieten, da diese hinterherlaufen.
 
Erkekjetter schrieb:
Du kannjst dir gern meine Worte merken, aber in 2-3 Jahren wirst du keine Entspannung in dem Gebiet sehen.
Du, bei Häusen die ihr Geld wirklich 'Wert' sind - sehe ich das auch so.

Aber es geht ja viel mehr um die Häuser/Immobilien, die aktuell deutlich über ihrem Wert verkauft werden - und das sind hier in unserem Einzugsgebiet quasi alle. Weil die Leute sich darauf stürzen wie die irren, ohne zu hinterfragen was das Haus eigentlich wirklich Wert ist. Und da ist meine Hoffnung halt eben groß, das dieser Umstand sich in den nächsten 2-3 Jahren legen wird und man eben ein Haus zum echten Wert bekommt.

400K für ein Renovierungsbedürftiges Haus in der Umgebung werden aktuell aufgerufen, ~35 Jahre alt auf einem Erbpachtgrundstück. Das Haus wird weg gehen, gehe ich fest von aus. Aber eben deutlich über dem eigentlichen Wert.
 
Wert ist, was bezahlt wird. Und ich kann dir sagen, da geht noch was. Hier gehen Häuser 1960 gebaut, letzte Renovierung 1990 mit lediglich 230qm Grundstück direkt an der Straßen für 400.000€ binnen Tagen weg. Da wird man definitiv so ziemlich alles machen müssen. Dämmung, Dach, Heizung, Fenster.

Weder find ichs gut noch sinnvoll und mir wäre so ein Haus nicht im Ansatz das Geld wert. Offensichtlich sehen das jedoch genügend Menschen anders. Da hilft nicht viel. Nur reinhängen und mehr Geld reinholen und die eigenen Ansprüche nach unten Schrauben.
 
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NasterX21 schrieb:
Aber eben deutlich über dem eigentlichen Wert.
Du redest die ganze Zeit was von "über Wert" aber was meinst du damit? Bei uns sind die Grundstücke um 100% gestiegen in den letzten 20 Jahren. Was ist jetzt der Wert eines Grundstücks deiner Meinung nach?

Was ist der Wert eines Hauses, wenn du kein Bauland mehr in der Gegend bekommst? 400k für eine "Bruchbude" ist dir zuviel. Aber was wäre denn für dich der korrekte Wert?

NasterX21 schrieb:
Temporär ja, werden auch wieder fallen
Mag sein, aktuell schlagen Bauunternehmer 25% drauf. Wir warten noch auf die entsprechende Nachricht von unserem Bauunternehmen. Dann können wir 100k nachfinanzieren...freu mich.

Ob das wirklich soviel weniger werden wird weiß ich nicht. Rauf gehen Preise schnell, runter eher nicht. Und wer jetzt plant baut nicht vor 2023 fertig... frühestens.
 
fishraven schrieb:
Mag sein, aktuell schlagen Bauunternehmer 25% drauf. Wir warten noch auf die entsprechende Nachricht von unserem Bauunternehmen. Dann können wir 100k nachfinanzieren...freu mich.
Ich habe das ehrlich gesagt nie wirklich verstanden, warum sich Leute privat für Jahrzehnte, oft bis zur Halskrause, für ein eigenes Haus verschulden. Man wettet doch eher mit der Bank, daß im Leben alles glatt läuft und man die Anschlußfinanzierung in zehn oder 15 Jahren noch gestemmt bekommt und daß weiter auch nichts geschieht während der Restfinanzierung.

Bei Erben (Vermögen) mag der Fall anders aussehen. Da pflanzt man sich evtl. ne Hütte hin damit das Geld angelegt ist. Aber oft Hunderttausende von Euro finanzieren? Respekt wer so viel Mut und Zuversicht hat.
 
A415 schrieb:
oft bis zur Halskrause
Das sollte man nicht machen.

A415 schrieb:
Man wettet doch eher mit der Bank, daß im Leben alles glatt läuft
Naja, wenn man nicht komplett ins Klo greift, kann man die Immobilie ja auch wieder verkaufen, du selbst schreibst ja:
A415 schrieb:
damit das Geld angelegt ist.
In der Regel steigt der Wert ja. Daher sollte man hellhörig werden, wenn einem die Banken vergleichsweise miese Konditionen geben, denn das liegt ggf. daran, dass die Immobilie nicht gerade vielversprechend ist.

A415 schrieb:
Respekt wer so viel Mut und Zuversicht hat.
Es gibt sicherlich riskantere Unterfangen. Bei den meisten klappt's ja problemlos. Scheidungen sind übrigens der häufigste Grund, wenn es scheitert.
Und je nachdem was man macht, bekommt man ja sofort eine Belohnung. Bei einem EFH z.B. steigt IMHO die Lebensqualität um ein vielfaches an.

A415 schrieb:
und man die Anschlußfinanzierung in zehn oder 15 Jahren noch gestemmt bekommt
Wenn man so wie ich 2011 gebaut hat, war die Anschlussfinanzierung ein Traum. Wenn man die nächsten 5 Jahre eine hat, wirds eher blöd werden. Daher wohl dem, der 20 Jahre abgeschlossen hat und trotzdem gute Zinsen bekommen hat.
 
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Verschulden bis zur Halskrause hin oder her.... ich arbeite rein zufällig in der Baubranche und von 25% kann man hier nicht rechnen. Aktuell kommen tatsächlich alle 2 Wochen Teurungszuschläge von 6-8%. Würde eher mit 30-40% rechnen wenn man jetzt angefangen hat zu bauen. Dazu kommt eben das man teilweise Preisbindungen von 1 Tag hat, von daher kann man eigentlich gar nicht planen.

Monatelange Lieferzeiten muss man auch hinnehmen bei manchen Warengruppen.

Zusammenfassend: Wer jetzt baut weiß nicht wie teuer das Haus am Ende wirklich wird. (Und wann es fertig wird) Zumindest wenn man jetzt gerade angefangen hat zu bauen
 
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snickii schrieb:
Zusammenfassend: Wer jetzt baut weiß nicht wie teuer das Haus am Ende wirklich wird. (Und wann es fertig wird) Zumindest wenn man jetzt gerade angefangen hat zu bauen
Wann es fertig wird, ok. Aber zumindest als ich gebaut habe, bekam man vom GU die Preise und die waren auch fix. Wenn das aktuell anders ist, würde ich einen solchen Vertrag nicht unterschreiben wollen. Aber welche Bank würde sowas auch mitmachen? Die wollen vordefinierte Teilzahlungen haben.
 
foo_1337 schrieb:
bekam man vom GU die Preise und die waren auch fix.
ja, war mal so. ist aktuell nicht mehr der Fall. Du wirst keine Preisbindungen mehr über Wochen hinbekommen. Entweder du nimmst die Leistung gleich in Anspruch oder wirst mehr zahlen. Kein Handwerker gibt die aktuell Festpreise.... Daher kannst du gern so Verträge nicht unterschreiben, dann baust du aktuell aber auch nichts, weil niemand bei dir schaffen wird.

Und nicht jeder baut Fertighäuser.... Bei Massivbau sah die Sache ohnehin schon immer anders aaus, seit wann gab es da vordefinierte Teilzahlungen?
 
foo_1337 schrieb:
Wann es fertig wird, ok. Aber zumindest als ich gebaut habe, bekam man vom GU die Preise und die waren auch fix. Wenn das aktuell anders ist, würde ich einen solchen Vertrag nicht unterschreiben wollen.
Diese Erhöhungen kannst du als Bauunternehmen nicht mehr selber tragen, von Anfang März bis jetzt sind wir schon bei über +25%.

Dieselzuschläge, Transportkostenzuschläge, Teurungszuschläge, Mauterhöhungen und was die alles erhöhen... einfach Wahnsinn. Zumindest die Lieferanten.
Letztendlich landet das ja aber beim Endkunden.
 
Eben mal in die HvH Facebookgruppe geschaut. Da ging wohl ein Schreiben rum wegen Verzögerungen in dem aber auch steht: "Trotz der vorstehend geschilderten Situation in der Bauwirtschaft stehen wir zu unserer vertraglichen Festpreisgarantie".
Und auch auf der Website ist nach wie vor von der Festpreisgarantie die Rede. Auch bei Town & Country.

snickii schrieb:
Diese Erhöhungen kannst du als Bauunternehmen nicht mehr selber tragen, von Anfang März bis jetzt sind wir schon bei über +25%.
Daher sprach ich ja auch vom GU. Und der hat oft ziemlich knallharte Verträge mit den Subunternehmern. Potentiell gehen die also eher Pleite.
 
Ja, die Läden die Haus X verkaufen in solchen Größenordnungen können ihre Preise meist 1 Jahr(?) halten. Die nehmen ja aber auch ganz andere Mengen an Material ab als regionale Baufirmen. Zumal die auch oft im Ausland einkaufen und riesige Hallen zum lagern haben.

Dachte da eher an Leute die ihr Haus nach ihren Vorstellungen selber mitplanen. Bei T&C nimmt man ja eins ausm Katalog und passt das ggf leicht an.
 
foo_1337 schrieb:
"Trotz der vorstehend geschilderten Situation in der Bauwirtschaft stehen wir zu unserer vertraglichen Festpreisgarantie".
Ja, dort wo es welche gibt! Nur ist das nicht die Regel vor allem nicht, wenn man ein EFH baut, was nicht aus dem Katalog stammt. Und vor allem muss man es bereits abegschlossen haben. es geht ja darum, wer jetzt anfängt....

Die Welt des Bauens besteht nicht nur aus dem Fertigteilhaus...
 
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