Haus Vollfinanzierung?

Erkekjetter schrieb:
Ja, dort wo es welche gibt! Nur ist das nicht die Regel vor allem nicht, wenn man ein EFH baut, was nicht aus dem Katalog stammt
Naja, daher hatte ich ja auch GU geschrieben. Die meisten großen GU haben Häuser aus dem Katalog. Die sind aber sehr individuell anpassbar.

Und nein, die beiden genannten bauen nicht mit Fertigteilen.
snickii schrieb:
Dachte da eher an Leute die ihr Haus nach ihren Vorstellungen selber mitplanen. Bei T&C nimmt man ja eins ausm Katalog und passt das ggf leicht an.
Für mich war das damals tatsächlich ein Grund mit einem großen zu bauen. Und in dem Baugebiet hier waren das auch die mit den wenigsten Problemen. Auch wenn ich eigentlich das Geld lieber einem Regionalen gegeben hätte, aber das Risiko war mir damals schon zu groß.

Erkekjetter schrieb:
Und nicht jeder baut Fertighäuser.... Bei Massivbau sah die Sache ohnehin schon immer anders aaus, seit wann gab es da vordefinierte Teilzahlungen?
HvH, T&C, Fischer Bau und so viele andere sind Massivbau (mal Ziegel, mal Porenbeton, manchmal auch nach Wahl). Und da gibt es schon immer vordefinierte Teilzahlungen. Und die konnte man auch anpassen, da die out of the Box eher zum Nachteil des Bauherren waren, falls der Laden pleite geht. Vermutlich ist das jetzt aber nicht mehr möglich.
Und die waren und sind übrigens günstiger als die Fertigbauanbieter auf Holzständerbasis.
 
foo_1337 schrieb:
Wann es fertig wird, ok. Aber zumindest als ich gebaut habe, bekam man vom GU die Preise und die waren auch fix. Wenn das aktuell anders ist, würde ich einen solchen Vertrag nicht unterschreiben wollen. Aber welche Bank würde sowas auch mitmachen? Die wollen vordefinierte Teilzahlungen haben.
Naja, wenn du ein Architekten Haus baust gibt es das schon. Dann vergibt du die Gewerke einzeln. In der aktuellen Situation bist du da aber schon gekniffen und hast ein Problem. Mit GU hast du normal einen Festpreis und fertig. Aber es gibt inzwischen auch GUs die Projekte einfach canceln, weil sie zu teuer werden. Bauholz ist wohl im Vergleich zu vor 2 Jahren um das 2-3 fache gestiegen....
 
Naja, der Beitrag auf den ich das geschrieben habe fing mit "Verschulden bis zur Halskrause hin oder her.." an. Da gehe ich dann nicht von einem Architektenhaus aus. Wer ein solches plant bzw. baut, hat in der Regel auch die nötigen Reserven in der Tasche. Sonst wird es auch schwierig bei der Baufi mit "auf Kante", denn die Bank kennt die Risiken, die es in dem Kontext schon immer gab.
 
Was einige hier schreiben … „Architekten Haus“ definiert das erstmal, schon klar was einige damit meinen nur hat das pauschal nichts mit einem Architekten Haus am Hut.

Ein „Architekten Haus“ wo ich lustige Skizzen mache / meine Ideen äußere und der Architekt das in ein individuelles Haus umsetzt ist nicht so viel teurer als ein Massiv Haus aus dem Katalog.


Grundlegend war vor 3-5 Jahren eine gute Zeit zum kaufen, Häuser noch relativ günstig und Kredite billig. In der jüngeren Vergangenheit sind die Preise explodiert und in den letzten 6 Monaten die Zinsen.

Bis die Hauspreise deutlich fallen wird es dauern und Zinsen werden zeitnah nicht mehr fallen.
 
Heelix schrieb:
Ein „Architekten Haus“ wo ich lustige Skizzen mache / meine Ideen äußere und der Architekt das in ein individuelles Haus umsetzt ist nicht so viel teurer als ein Massiv Haus aus dem Katalog.

Doch, ist viel teurer weil man bei einem Katalog Haus für gewöhnlich eine längere Preisbindung hat. Bei einem individuell geplanten Haus ist die Wahrscheinlichkeit hoch das sich aktuell die Preise deutlich nach oben bewegen.

Und DEUTLICH werden die Immobilienpreise sowieso niemals mehr fallen. Gerade wegen den teuren Baukosten weichen viele auf Bestand aus.. das wird sich in Zukunft nicht ändern
 
snickii schrieb:
Und DEUTLICH werden die Immobilienpreise sowieso niemals mehr fallen. Gerade wegen den teuren Baukosten weichen viele auf Bestand aus..

Das letzte jährlichen Gutachten des "Institut der deutschen Wirtschaft" (November 2021) lässt auch gegenteilige Prognosen zu. "Deutlich" ist natürlich Interpretationssache. Für mich wäre schon 3-5 Jahre "Stagnation" deutlich, sofern die Inflation auf dem aktuellen Niveau verharrt.

Für das Jahr 2020 lag der Bedarf für neuen Wohnraum bei rund 300.000 Wohnungen, die aktuelle Bundesregierung plant mit 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Das wäre zunächst mal ein Überangebot. Was die Politik aber plant und letztendlich umsetzt, sind - wie wir alle wissen - zweierlei.

Im November war die Zinssituation zudem noch nicht berücksichtig, was zugleich die Nachfrage aber auch das Angebot an neuen Wohnungen dämpft. Bleibt abzuwarten welcher Effekt überwiegt.

Außerdem halte ich an meiner Prognose fest, dass im kommenden Jahrzehnt die geburtenstarken Jahrgänge vermehrt von dieser Welt scheiden- und wieder überproportional viel Wohnraum freigeben werden. Aktuell binden die >60 Jährigen den wesentlich Wohnraum pro Kopf. Tendenz stark steigend. Der Bauch wird wieder abflachen.

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Ich poste mal die Zusammenfassung des PDFs, für wen es interessiert (ist trotzdem recht lang...):
Schlussfolgerungen

Der gesamtdeutsche Wohnungsbedarf bleibt mit 308.000 jährlich neu benötigten Wohnungen auch in den nächsten Jahren auf einem hohen Niveau. Der Bedarf ist niedriger als in den von starker Zuwanderung gekennzeichneten Jahren zuvor, liegt aber immer noch leicht über der zuletzt zaghaft gestiegenen Bautätigkeit von zuletzt 306.000 Wohnungen im Jahr 2020. Auch für 2021 ist nur von einer geringfügig höheren Bautätigkeit auszugehen, sodass das Ziel der ehemaligen Bundesregierung von 1,5 Millionen Wohnungen für die Periode 2018–2021 nicht erreicht wird. Realistisch für 2021 erscheinen Fertigstellungszahlen von 320.000 Wohnungen, sodass in den vier Jahren (2018–2021) dann insgesamt 1,21 Millionen Wohnungen fertiggestellt sein werden. Das Ziel der voraussichtlich neuen Bundesregierung ist mit 400.000 neuen Wohnungen noch ehrgeiziger (SPD/Grüne/FDP, 2021) und liegt deutlich über den hier vorgestellten Zahlen desIW-Wohnungsbedarfsmodells. Offensichtlich soll durch die Zielerhöhung vermittelt werden, dass die Politik gewillt ist, das Problem der Wohnungsknappheit und der steigenden Mieten und Preise schnell zu beseitigen. Das Ziel ist jedoch deutlich zu hoch angesetzt. Auch die in den letzten Jahren zu geringe Bautätigkeit rechtfertigt die hohe Zielmarke nicht, da sich die Nachholbedarfe nicht 1:1 zu einem späteren Zeitpunkt manifestieren und das IWWohnungsbedarfsmodell diese Effekte mitberücksichtigt. Das Ziel ist zudem vor dem Hintergrund der Kapazitäten der Bauwirtschaft und der bestehenden Materialengpässe (zumindest kurzfristig) unrealistisch. Problematisch ist aber, dass eine Wohnungspolitik, die sich an dieser Zielmarke orientiert, insgesamt Gefahr läuft, mittel- bis langfristige Fehlentwicklungen anzustoßen.

  • Erstens führt eine über längere Zeit zu hohe Bautätigkeit zu einem Überangebot an Wohnungen, was Leerstandsrisiken erhöht und negative Rückwirkungen auf Wohnungsbestände auslöst. Aufgrund der ausgeprägten Zyklizität von Immobilienmärkten kann davon ausgegangen werden, dass viele Regionen, in denen in den letzten Jahren die Bautätigkeit enorm ausgeweitet wurde, in eine Phase eintreten, in der über den Bedarf gebaut wird. Zusätzliche Anreize oder zu hoch angesetzte Zielvorgaben erhöhen das Risiko, dass diese Phasen lang anhalten und zu den genannten Problemen führen.
  • Zweitens sollen nach den Vorstellungen der neuen Bundesregierung von den 400.000 neuen Wohnungen 100.000 öffentlich gefördert sein. Hierdurch sollen mehr bezahlbare Wohnungen entstehen. Diese Zielmarkte ist vor dem Hintergrund der zuletzt fertiggestellten Sozialwohnungen von rund 30.000 im Jahr 2020 ebenfalls sehr hoch angesetzt (BMI/BBSR, 2021). Es droht damit die Gefahr, dass zu viele Wohnungen staatlich gefördert werden, obwohl eine solch hohe Zahl zur Sicherung des bezahlbaren Wohnens gar nicht erforderlich ist. Hierfür wären jährlich Mehrausgaben für Bund und Länder von mehreren Milliarden Euro erforderlich. Deutlich kostengünstiger wäre es, die Hauptursachen für die hohen Preise im Neubau, nämlich die stark gestiegenen Baukosten und Grundstückskosten, durch gezielte Maßnahmen in den Blick zu nehmen. Vor diesem Hintergrund sollten sich quantitative Zielvorgaben im sozialen Wohnungsbau eher am jährlichen Wegfall von Sozialwohnungen orientieren (ca. 60.000 Wohnungen p.a., BMI/BBSR, 2021), um den Umfang von Sozialwohnungen langfristig zu erhalten. Zudem muss die Treffsicherheit im sozialen Wohnungsbau verbessert werden, da viele Haushalte, die in Sozialwohnungen leben, über der Armutsgefährdungsgrenze liegen (vgl. Sagner et al., 2020).
  • Drittens führt eine überbordende Bautätigkeit zu Ineffizienzen in der Nutzung des bestehenden Wohnraums, da durch das Überangebot Leerstände drohen und geringe Perspektiven der Verwertung die Ausnutzung der Flächen reduzieren. Diese Prozesse gehen mit einem steigenden Pro-Kopf-Wohnflächenkonsum einher, was die Erreichung der Klimaschutzziele konterkariert (Stichwort Suffizienz).

Die vorgelegte Analyse unterstreicht darüber hinaus die Konzentration der Bevölkerung auf die Metropolregionen rund um die Großstädte, während viele Kleinstädte und Gemeinden in strukturschwachen und ländlichen Regionen schrumpfen. Die in den letzten Jahren entstandenen regionalen Disparitäten zwischen dynamischen Agglomerationsräumen und vielen ländlichen Räumen werden sich daher weiter verstärken. Es wäre ein Fehler, daraus allein einen Neubaubedarf auf der einen Seite und einen Abriss zur Vermeidung zunehmenden Leerstands auf der anderen Seite abzuleiten. Schließlich passt die Kombination aus Neubau und Abriss nicht zu den Zielen einer nachhaltigen Politik, denn gerade der Wohnungsneubau ist aufgrund seines hohen Ressourcenverbrauchs und der Versiegelung von Flächen mit Treibhausgasemissionen und ökologischen Belastungen verbunden. Vielmehr ist eine umfassende Strategie erforderlich, welche die spezifischen Probleme der einzelnen Teilräume adressiert und gleichzeitig einen besseren Ausgleich der Regionen untereinander schafft.

In den Großstädten steht die Erweiterung des Neubaus auch weiterhin vor großen Herausforderungen, da neues Bauland rar und die Kapazitäten der Bauwirtschaft erschöpft sind. Zudem existieren erhebliche Vorbehalte in der lokalen Bevölkerung. In ländlichen und strukturschwachen Regionen mit schrumpfender Bevölkerung gibt es dagegen ein zunehmendes Gefühl der Perspektivlosigkeit, was mit einer abnehmenden Akzeptanz der gesellschaftlichen Ordnung und Protestwahlen verbunden sein kann (Rodríguez-Pose, 2018). Das Brexit-Votum ist ein Beispiel, wie weitreichend die Folgen einer solchen Entwicklung sein können (vgl. Becker et al., 2017).

Das Ziel sollte deshalb darin bestehen, den Einzugsbereich der Großstädte möglichst weit zu ziehen, um einerseits die Großstädte zu entlasten, andererseits aber möglichst vielen Kommunen Perspektiven zu geben. Die Voraussetzungen dafür sind günstig, schließlich erlaubt das Voranschreiten mobilen Arbeitens auch größere Distanzen zur Arbeitsstelle, da die Wege seltener zurückgelegt werden müssen. Außerdem gibt es eine weiterhin starke Präferenz für Einfamilienhäuser und dem Wohnen im suburbanen Raum, die sich in Folge der Corona-Pandemie noch verstärkt hat (Dolls/Mehles, 2021; Oberst/Voigtländer, 2021). Damit es gelingt, den Einzugsbereich zu erweitern, bedarf es aber einer Attraktivierung des (weiteren) Umlands, insbesondere durch die Sicherstellung digitaler Infrastruktur wie ebenso einer Ausweitung des ÖPNV (vgl. Hüther et al. 2019). Hierbei müssen verstärkt nachhaltige Mobilitätskonzepte im Rahmen der Verkehrs- und Stadtplanung zur Anwendung kommen. Zusätzlich muss gewährleistet sein, dass die Umlandgemeinden auch ein sonst attraktives Infrastrukturangebot (5G, Breitband, Bildung etc.) bieten können.

In Regionen mit rückläufiger Bevölkerung gilt es weiterhin, das Hauptaugenmerk auf den Erhalt der Wohnungsbestände zu richten. Wohnungsneubau in neu ausgewiesenen Standorten führt dort zu sinkenden Siedlungsdichten und damit auch zu einer geringeren Auslastung der öffentlichen anschluss- und verkehrstechnischen Infrastrukturen. Dies geht zwangsläufig mit steigenden Belastungen in Form von Beiträgen und Steuern für die dort lebende Bevölkerung einher. Negative Folgen resultieren zudem aus dem Verlust von Freiflächen (Landwirtschaft, Wald) und der Zersiedlung der Landschaft. Gleichzeitig unterbleiben Investitionen in die zentralen Lagen der Städte und Dörfer. Hinzu kommt, dass dieses als „Donut-Effekt“ bekannte Phänomen den sozialen Zusammenhalt und die Chancen für lebendige Stadt- und Ortskerne mindert. In den hiervon betroffenen Landesteilen muss weiterhin der Grundsatz „Umbau vor Neubau“ gelten. Hierfür sollten Anreize gesetzt werden, etwa durch Förderprogramme wie „Jung kauft Alt“, in denen Käufer von alten Bestandsimmobilien Zuschüsse erhalten (z. B. Hiddenhausen in NRW oder der Landkreis Rotenburg in Niedersachsen).

Grundsätzlich ist nicht zu erwarten, dass der Sog in die Großstädte gänzlich versiegen wird. Schließlich ist weltweit ein Zuzug in die Metropolen zu beobachten, da sich die wirtschaftliche Aktivität dorthin verlagert (Glaeser, 2012). Nichtsdestotrotz dürfte sich dieser Prozess aufgrund der zunehmenden Preisunterscheide zwischen Stadt und (Um-)Land verlangsamen. Zudem ist zu erwarten, dass sich die Nachfrage in das erweiterte Umfeld der Metropolregionen weiter ausdifferenziert. Dies bietet auch Chancen für periphere Standorte und eine bessere räumliche Verteilung wirtschaftlicher Perspektiven sowie für die Sicherung der Daseinsvorsorge im kommunalen ländlichen Raum.
 
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fishraven schrieb:
Du redest die ganze Zeit was von "über Wert" aber was meinst du damit?
Nunja, es gibt halt Gutachter - die Bewerten ein Haus und ermitteln einen Verkehrswert, was das Haus eben "Wert ist". Stellen wir mal 300.000€ in den Raum.

Und wenn es nun Interessenten gibt, die sich gegenseitig hoch bieten weil diese unbedingt ein Haus kaufen wollen und am Ende 400.000€ für das entsprechende Haus bezahlen möchten. Dann ist es "über Wert" verkauft!? Einfache Kiste.
fishraven schrieb:
400k für eine "Bruchbude" ist dir zuviel. Aber was wäre denn für dich der korrekte Wert?
Im Zweifel wäre der 'korrekte Wert' des Hauses eben 300.000€.

Du kannst ja nicht davon ausgehen, nur weil jemand bereit war für ein Haus 400.000€ zu bezahlen, dass es dann auch tatsächlich 400.000€ Wert ist.:rolleyes:
 
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NasterX21 schrieb:
Du kannst ja nicht davon ausgehen, nur weil jemand bereit war für ein Haus 400.000€ zu bezahlen, dass es dann auch tatsächlich 400.000€ Wert ist.:rolleyes:
Doch genau das. Wert ist das, wo sich Käufer und Verkäufer treffen und Geld fließt. Man kann das anders bewerten, nur bekommt man dann eben dieses Gut nicht. Dein individueller zugeschriebener Wert ist dann eben ein anderer.
 
Erkekjetter schrieb:
Doch genau das. Wert ist das, wo sich Käufer und Verkäufer treffen und Geld fließt.
Dann ist es für diese einzelne Person das "Wert" gewesen.
Wer sagt denn, das jemand anderes das Haus auch wieder für eben 400.000€ abkaufen würde?

Ich kann doch nicht zum Autohändler gehen und mir ein Auto kaufen was dort mit 10.000€ steht und sagen, ach hey ich bezahle 12.000€ dafür und dann behaupten - der Wagen sei 12.000€ Wert...
Das ist doch völliger Blödsinn.
 
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Finds halt blödsinnig. Nur so definiert sich "Wert".

Übrigens funktioniert das mit dem Auto genau so oft. Nämlich bei Oldtimern, Sammlerstücken etc. ODer aktuell auf dem normalen Gebrauchtwagenmarkt.

Übrigens: Wertschätzungen finden zu guter letzte basierend darauf statt, was in der Vergangenheit für ein Objekt (oder ein vergleichbares) gezahlt wurde. Steigt die Nachfrage dann an, werden diese Schätzungen per se tiefer liegen, als das, was gezahlt wird, bis diese neuen Preise in die Wertschätzungen einfließen. So findet eine Preis-/Wertfindung statt. Schon immer.
 
Naja wenn Du der Einzige bist, der das sagt ja dann ist das Blödsinn..

Wenn aber viele dem Händler die Bude einrennen und sagen ich zahl auch mindestens 12000 verkauf lieber an mich dann sieht das halt anders aus - dann ist er das halt wert.

Gibt es genug Menschen, die bereit sind den Preis X zu zahlen, wenn ja dann ist das halt der neue Wert der Sache. Da unterscheidet sich der Immobilienmarkt nicht vom Aktien-, Rohstoff-, Sorten-, Kunst- oder BitCoin Markt.
 
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fgordon schrieb:
Naja wenn Du der Einzige bist, der das sagt ja dann ist das Blödsinn..
Das ist doch der springende Punkt.
Ich kann mein Auto auch für 130.000€ anbieten und wenn ich einen "do*fen" finde - der mir sogar das Geld dafür bezahlt, freue ich mich. Aber es bedeutet doch nicht, das mein ehemaliges Auto dann plötzlich 130.000€ Wert ist.

Und das passiert hier halt in dem Einzugsgebiet wo wir wohnen, derzeit auf dem Häusermarkt.
Weil es vereinzelt Leute/Familien aus der Großstadt gibt, die (noch) bereit sind die hohen Preise zu zahlen.
Aber diese werden ja auch weniger mit der Zeit.

fgordon schrieb:
Gibt es genug Menschen, die bereit sind den Preis X zu zahlen, wenn ja dann ist das halt der neue Wert der Sache.
Korrekt.
 
Naja für den Käufer schon.

Nur weil eine Person X BitCoins, einen Picasso oder Gold für wertlos oder zu teuer hält sind sie das auch nicht.

Du würdest für XY nur die Summe Y ausgeben - oder gar nichts :D - aber was Du machst ist halt ohne Belang für die Wertermittlung, dort ist die Frage für was kann man das tatsächlich verkaufen.

Ich würde Dir maximal 1 Cent zahlen für Dein Auto, weil ich mit meinem voll zufrieden bin und Dein Auto maximal nutzen würde um Schnittgut zu lagern, bis ich auf den Häckselplatz fahre - dadurch ist Dein Auto aber wohl trotzdem nicht nur 1 Cent wert - weil subjektive Werteinschätzungern belanglos sind.

Die Frage ist sind Immobilen zu den aufgerufenen Preise unverkäuflich oder nicht - wenn nicht dann passt der Preis. Hier in der Region sind die meisten Immobilien - obwohl die Preise massiv gestiegen sind - recht schnell wieder vom Markt- ein paar Ausnahmen gibt es natürlich imnmer xD AUch hie rgibtes inzwichen Häuser wo man sagt wooooow das ist aber ein sportlicher Preis :D
 
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A415 schrieb:
h habe das ehrlich gesagt nie wirklich verstanden, warum sich Leute privat für Jahrzehnte, oft bis zur Halskrause, für ein eigenes Haus verschulden
Lebensqualität ... Das ist alles. Habe Bekannte, die fahren mehrfach im Jahr teuer in den Urlaub und finden uns auch komisch. Dafür leben die das ganze Jahr auf 80m2 in der Stadt und denen fällt die Decke auf den Kopf. Gerade jetzt im lockdown.

Klar ist viel Kapital gebunden aber dafür hat man mehr Freiheiten. Zumindest sehe ich das so bei nem EFH. Warum sich Leute ne Wohnung in der Stadt kaufen verstehe ich nicht.


NasterX21 schrieb:
Aber es bedeutet doch nicht, das mein ehemaliges Auto dann plötzlich 130.000€ Wert ist.
Doch. Der Gutachter bescheinigt den Materialwert...aber das ist längst nicht alles. Die Bruchbude auf dem letzten Baugrundstück ist viel mehr Wert... selbst wenn sie abgerissen wird.
 
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fishraven schrieb:
Doch. Der Gutachter bescheinigt den Materialwert...
Nö. Mein Auto was heute einen Wert laut Gutachter von bspw. 5.000€ hat. Ist nicht plötzlich 130.000€ Wert, weil einer mir das Auto deutlich über dem Marktwert abgekauft hat.
 
Nun der Gutachter ist aber keiner der Preise bestimmen kann, sondern einer der immer den Preisen nachläuft.

Er referenziert den Preis der auf den Märkten, der bisher erzielt wurde mehr macht er nicht - und mehr kann er auch nicht machen.

Er ist halt - bezogen auf die Entwicklung bei Immobilienpreisen - dann oft sicher wie ein Banker, der den BitCoinkurs von letzten Jahr nimmt, um eine Aussage zu treffen was der BitCoin heute wert ist.

Denn Immobilien sind nunmal stark nachgefragt, was eine bestimmte Immobilie vor 5 Jahren 1 Jahr oder 6 Monaten gekostet haben ist vor allem dann interessant, wenn man eine historische Abhandlung schreibt, wie das Leben und Preise waren, als Gummistiefel aus Holz waren und man MINDESTENS 10 Reichstaler Wechselgeld herausbekam wenn man 5 Reichstaler bezahlt hat um Lakritze im Krämerladen zu kaufen, aber hat mit den aktuellen Wert nichts mehr zu tun :D etwas übertrieben aber so viel auch nicht.
 
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NasterX21 schrieb:
Ist nicht plötzlich 130.000€ Wert, weil einer mir das Auto deutlich über dem Marktwert abgekauft hat.
Doch. Nur ist dir oder dem Gutachter der Wert nicht bekannt, bzw für dich ist der Wert geringer als für den Käufer. Beim Thema Auto ist der Vergleich Natürlich wichtig. Ein Golf wird im Normalfall nicht deutlich über Neuwert verkauft werden. Ein seltenes Auto aber sehr wohl

Und beim Thema Bitcoin ist man eh bei einem Wert, der nicht im Ansatz was mit Herstellungskosten zu tun hat.
 
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NasterX21 schrieb:
Ich kann doch nicht zum Autohändler gehen und mir ein Auto kaufen was dort mit 10.000€ steht und sagen, ach hey ich bezahle 12.000€ dafür und dann behaupten - der Wagen sei 12.000€ Wert...
Das ist doch völliger Blödsinn.
Naja, nicht ganz, aber so ähnlich läuft das.

Neuwagen haben einen Listenpreis.
Niemand (hoffe ich doch zumindest...) kauft einen Neuwagen zum Listenpreis, sondern mit ~10%-30% Abschlag.
Bei jedem weiterem Verkauf, und ganz besonders bei Leasing-Rückläufern nach 2-3 Jahren, wird als Basiswert aber dann der Listenpreis herangezogen.
Das war das Auto aber niemals tatsächlich Wert!
Das ist bei Gebrauchtwagen, die nicht älter als 3 Jahre sind (also ein sehr großer Teil der Leasingwagen), dann sogar so hingedeichselt, dass die bedeutsamsten Gebrauchtwagenpreislisten und -berechnungsalgorithmen so getrimmt sind, dass Zusatzausstattungen extrem hoch im Preis bewertet werden.
Das führt effektiv dazu, dass in vielen Fällen die Händler ihre 2-3 Jahre alten (i.d.R. mit Zusatzausstattungen vollgepackten) Leasingrückläufer genauso teuer (oder zumindest sehr nah dran) verkaufen wie einen Neuwagen.

Des Weiteren kennt man ähnliches auch aus der Schauspieler- und Sportbranche.
Da werden dann gelegentlich zwei Verträge mit den Schauspielern/Spielern/Clubs gemacht.
Der erste öffentlich mit einer atemberaubend hohen Gage/Transaktionssumme und der zweite unter Verschluss, der besagt, dass ein signifikanter Teil der Summe des ersten Vertrags wieder zurückgezahlt wird.

Da gibts bestimmt noch mehr Beispiele.
Und alle haben das Ziel potentiellen Käufern einen möglichst hohen "Wert" zu suggerieren.

Am Ende ist eine Sache das Wert, was dafür geboten und gezahlt wurde.
Mit dem Sachwert der Sache oder dem Gegenwert der Dienstleistung hat das so gut wie nie etwas zu tun.
Sachwertschätzung ist keine besonders genaue Kunst, da müssen immer Annahmen getroffen werden, egal für wie professionell man sich hält.
Am Ende ist ein bedeutender Teil davon Kaffeesatzleserei.
Die Finanzbranche macht daraus seit Jahrzehnten eine "Wissenschaft" und steckt da sehr viel Geld rein.
Aber auch die haben keine Glaskugel und scheitern entsprechend regelmäßig dran. (Stichwort z.B. "timing the market vs. time in the market").
 
NasterX21 schrieb:
Und das passiert hier halt in dem Einzugsgebiet wo wir wohnen, derzeit auf dem Häusermarkt.
Weil es vereinzelt Leute/Familien aus der Großstadt gibt, die (noch) bereit sind die hohen Preise zu zahlen.
Aber diese werden ja auch weniger mit der Zeit.
Also scheinbar öfters. Damit ist das dann aber eben aktuell auch der Marktwert. Ein Wert bestimmt sich immer durch Angebot und Nachfrage und wenn aktuell eben die Nachfrage das Angebot übersteigt, dann steigt auch der Preis.

Zudem sollte man Bedenken, das Immobilien vor allem durch die Lage im Preis bestimmt sind. Da die gleiche Immobilie aber nur seltenst in kurzen Zeitabständen verkauft wird ist die reale Wertermittlung schwierig. Man kann sagen, XY ist vermutlich aktuell überbewertet, da nach Vergleich mit XY ein niedrigerer Wert zu erwarten ist, eine neue Bahnverbindung oder Umleitung kann aber den Preis schon massiv steigern. Das sieht man aber erst retrospektiv. Klar kann man sagen, das es die und die Veränderung gab und daher Auf-/Abschläge einpreisen, aber das ist halt immer Kaffeesatz lesen. Wenn öfters so hohe Preise bezahlt werden steigt auch automatisch der Wert aller Immobilien da man davon ausgeht, das eben der Wert gestiegen ist. Kurz um, sobald etwas öfters vorkommt ist es eher real. Nur bei Einzelfällen kann man sagen, dass das einfach unrealistisch war und über Wert verkauft wurde.

fishraven schrieb:
Doch. Der Gutachter bescheinigt den Materialwert...aber das ist längst nicht alles. Die Bruchbude auf dem letzten Baugrundstück ist viel mehr Wert... selbst wenn sie abgerissen wird
Nö. Ne alte Bruchbude wirkt auch mal gerne Wertmindernd. Gerade wenn Sie aus der guten alten Asbest Zeit stammt. Das Risiko was zu finden wird da eingepreist bzw die Kosten um das ausschließlichen zu können.

AW4 schrieb:
Neuwagen haben einen Listenpreis.
Niemand (hoffe ich doch zumindest...) kauft einen Neuwagen zum Listenpreis, sondern mit ~10%-30% Abschlag.
Schön wäre es... aktuell gehen verfügbare Neuwagen auch für deutlich mehr als den Listenpreis weg....

AW4 schrieb:
Dienstleistung hat das so gut wie nie etwas zu tun.
Sachwertschätzung ist keine besonders genaue Kunst, da müssen immer Annahmen getroffen werden, egal für wie professionell man sich hält.
Am Ende ist ein bedeutender Teil davon Kaffeesatzleserei.
Die Finanzbranche macht daraus seit Jahrzehnten eine "Wissenschaft" und steckt da sehr viel Geld rein.
Aber auch die haben keine Glaskugel und scheitern entsprechend regelmäßig dran. (
Ja, das ist keine all zu genaue Wissenschaft. Die irren sich schon sehr häufig. Wobei man sagen muss, die Werte auf +-1% ja auch fragwürdig sind. Aber auf 5-10% treffen sie eigentlich schon ziemlich genau.
 
Häuser sind limitierte Waren. Sie sind nur sehr begrenzt verfügbar und vor allem gibt es das besagte Haus mit Grundstück so nicht ein zweites mal. Ein Auto kann ich so x mal als Neuwagen kaufen. Und wie bei allen raren Objekten bestimmt sich der Preis aus der Schnittmenge aus Angebot und Nachfrage. Genau so wie bei Kunstobjekten oder anderen limitierten Objekten ist der Wert einer Gegenstand genau der, den eine andere Person zum besagten Zeitpunkt bereit ist zu zahlen.

Aber auch bei Autos entspricht der Preis der Schnittmenge aus Angebot und Nachfrage und wird vom Verkäufer nicht willkürlich gesetzt. Die Hersteller schauen sich den Markt sehr genau an und überlegen sich, was sie für ihr Auto verlangen können und zwar so, dass immer noch genügend Käufer bereit sind für das Auto den entsprechenden Preis zu zahlen.

Ich verstehe generell nicht, was du mit deiner Aussage erreichen willst. Denkst du wirklich, dass du zu einem Verkäufer gehen kannst und ihm sagst, du dieses Haus, dass du verkaufst, das ist nur 400k Wert und er sagt dir dann, oh, danke für die Info, na klar verkaufe ich dir es dann für 400k, statt den 600k, den ich verlange und die anderen bereit sind, zu zahlen?

So etwas ist vielleicht nicht dir den Betrag wert, aber sicher jemanden anderen und dafür wird es dann am Ende verkauft. Mir ist ein Auto auch keine 50k Wert, auch nicht ein entsprechender Merzedes oder BMW. Deswegen haben wir auch kein Auto zu dem Preis.

Aber auch bei Mietwohnungen wird es nicht anders laufen. Ich will sehen, wie du mit dem Vermieter verhaldelst, dass du 20% weniger Miete zahlen willst, weil der Mietspiegel 12€/m² sagt und der Vermieter 15€/m² will. Dir wird da nur einen schönen Tag gewünscht und ein anderer bekommt die Wohnung.

NasterX21 schrieb:
Wenn du es heute verkaufst - wie viel von dem mehr-Wert würden im Geldbeutel tatsächlich über bleiben?
Sprich bereinigt um die Kaufnebenkosten?

Nach Abzug der NK, der Vorfälligkeitsentschädigung und unseres eingesetzten EK würden wir einen mittleren 5-stellingen Betrag Gewinn machen. Mit der PV Anlage, die im August montiert wird, würde sich dies wahrscheinlich auch noch erhöhen.

Zur Einschätzung für dich. Wir leben im Rhein Main Gebiet. Hier gehen Häuser, BJ 1900, Doppelhaushälfte, Kernsanierungsbedürftig, für 550.000€ weg, wenn sie gut gelegen sind. Also in Reichweite der Hauptverkehrsstraßen für Auto und Bahn nach Frankfurt, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden.

fishraven schrieb:
Lebensqualität ... Das ist alles. Habe Bekannte, die fahren mehrfach im Jahr teuer in den Urlaub und finden uns auch komisch. Dafür leben die das ganze Jahr auf 80m2 in der Stadt und denen fällt die Decke auf den Kopf. Gerade jetzt im lockdown.
Genau das. Wir haben etwas, was uns gehört. Keine Nachbarn über uns, keine unter uns. Wir haben großzügig Platz. Was für andere ihre Wohnung ist, ist bei uns von der Größe der das Wohnzimmer mit offener Küche, die Kinder haben jeweils ihr eigenes Zimmer, ich meinen Man Cave & Büro und Gäste ihr eigenes Zimmer. Wir frühstücken im Grünen, genießen die Ruhe und haben unsere eigenen Erdbeeren im Garten. Für mich ist das pure Lebensqualität und Luxus. Und dafür bin ich bereit, Geld auszugeben,

Auch haben wir den Luxus, dadurch im Alter keine Miete zahlen zu müssen und gleichzeitig eine Sicherheit bei den Kosten zu haben. Ich kann abschätzen, was das Darlehn nach Ende der Zinsbindung kostet und wenn es nun mal 2 oder 3 % Zinsen sind, dann ist das eben so. Aber auch die Mieten werden steigen. Schau doch mal zurück, wie hoch die Mieten vor 20 - 30 Jahren waren. 1994 hatten meine Eltern da 1100 Mark für eine 4 Zimmer Wohnung an Miete bezahlt. Heute müsste ich unter 1500€ nicht anfangen zu suchen (Rhein Main Gebiet), wobei die Tendenz nach oben geht. Der letzte Neubau in unserer Nähe hat 1900€ Kalt für die 4 Zimmer Wohnung verlangt. Wenn unsere Zinsbindung zu Ende geht, dann garantiere ich dir, dass bis dahin die Mieten weiter gestiegen sind und hähstwahrscheinlich unser Darlehn übertreffen wird. Und da reden wir immer noch von einer Wohnung im Vergleich zu einem Haus.
 
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