Haus Vollfinanzierung?

4Helden schrieb:
Wie sind die Preislichen Erfahrungen im vergleich Fertighaus Bauen vs. Bestandsimmobilie?
So pauschal schwierig zu beantworten, da man genauer durchkalkulieren müsste.
Auch wieviel einem die eigene Kraft und Zeit wert ist.
Hier ein paar Dinge, welche berücksichtungswürdig sein können:

-Günstigerer Baugrund für Gebürtige:
Manche Gemeinden/Städte bieten den Baugrund für Gebürtige günstiger an. Kann sich rechnen.

-Bodengutachen:
Beim Neubau ist ein Bodengutachten erforderlich. Da können dann (auch später beim Aushub der Baugrube), die spannensten Dinge aufkommen: Hinterlassenschaften der Napoleonischen Kanoniere, Bomben zweiter Weltkrieg, etc.
Darf man man nicht behalten, muß aber die Sonder-Entsorgung zahlen. Daumen hoch.

Ebenso falls eine römische Legions-Latrine gefunden wird : da geht der Hausbau erst weiter, wenn die Archäologen sich fertig ausgetobt haben. D.h. man bleibt erst einmal weiterhin zu Miete.

Bei einer Bestands-Immobilie kann man eigentlich davon ausgehen, daß etwaige Hinterlassenschaften irgendwann auch aufgekommen wären. Aber : Siehe.

-verwendete Baumaterialien:
Bestandimmobilie : Stichwort Asbest (1950 bis 1990 wurde es verbaut)
Neubau : da kann man eigentlich davon ausgehen, daß mit den Materialien alles in Ordnung ist/sein wird.

-Gutachter:
Der Gutachter geht bei einer Bestandsimmobilie durch und man weiß, wie man dran ist. Da wird sich nix mehr am Objekt ändern.

Beim Neubau ist ein begleitender Baugutachter zu empfehlen. Der kostet natürlich, da mehr Aufwand.

-Schäden:
Nicht sichtbare Mängel wie eine durchgerostete Wasserleitung, Klospülung geht kaputt, Teile der Heizung werden defekt etc. können bei einer Gebrauchtimmobilie nach Kauf aufkommen => Pech.
Da braucht man einen gewissen Geldpuffer

Angenommen der Dachstuhl ist nicht ordentlich isoliert und es kommt Feuchtigkeit ins Haus:
Gebraucht-Immobilie : siehe Gutachter => da weiß man sofort, wie man dran ist & lässt ggf. die Finger davon.
Neubau : hat man ja fünf Jahre Gewährleistung aufs Bauwerk. Solche Sachen kommen dann irgendwann auf und man darf sich mit dem Bauunternehmen rumärgern (Zeitaufwand, Nerven, Gutachter, Anwalt, etc.).

-Eigenleistung:
Keine Ahnung, wie weit ihr euch da schon Gedanken gemacht habt:

Bauunternehmen lassen sich alles, was außerhalb vom Standard ist, teuer zahlen (mehr Steckdosen, als im Standard enthalten sind, usw.).
Manche Bauunternehmen verweigern Eigenleistung, und kann erst nach Schlüsselübergabe erfolgen.
Möchte man am fertigen Gewerk anfangen, zusätzliche Schlitze zu schlagen? Ist es einem das Wert (Zeit, Dreck, ...)?

-Ausstattung:
Wenn in einer Gebraucht-Immobilie bereits der schönste Carrara-Marmor drinnen ist, möchte man da wirklich einen Neubau mit 0815-Bauhaus-Fliesen haben? ^-^

Auch so Dinge wie offener Kamin. Da kann es wegen etwaigier Auflagen auch sinnvoller sein, eine Bestandsimmobilie zu suchen, statt Neubau.

-eigene Erfahrungen:
Folgende Situation (kurz zusammengefasst):

Ein Bekannter kaufte sich eine Bestandsimmobilie. Da konnten wir mithelfen und alles mögliche Wissen aneigenen (Kabel ziehen; Trockenbau; Verputzen; Fliesen legen; Fensterrahmen entfernen und neue Rahmen setzen; Türstöcke setzen; Parkett verlegen; Dachfenster einbauen, etc.).

Wir haben von einem Bauträger einen Neubau hinstellen lassen.

Bekannter : Kleinstadt, mehr qm.
Ich : Großstadt, etwas weniger qm. Schlüsselfertig zum selben Preis.

Bekannter : -Spülkästen der Toiletten nach und nach kaputt gegangen.
-Abwasserrohr Dusche defekt => Wasserschaden in der Wand
-Wärmetauscher der Heizung defekt => 200,- EUR Ersatzteil
-etc.
-Viel mit Eigeninitiative saniert.
Ich : -Neubau schlüsselfertig via Bauträger + begleitender Gutachter.
-Beide gerieten oft wegen Schlechtleistung und Pfusch aneinander.
-Irgendwann haben wir Modulzahlung entsprechend angepasst.
-Bauträger hat einen Baustop ausgesprochen.
-Sache ging dann an Anwälte.
-Problem : aufgrund des Werkvertrages hatten wir weder Besitz noch Eigentum am Objekt.
-Kurz vorm Gerichtstermin : Insolvenz des Bauträgers
-Das ganze dann als Forderungsanmeldung an den Insolvenzverwalter.
-Insolvenzverwalter gab irgendwann seine Freigabe am Objekt.
-Dann konnten wir endlich rein.
-Haben das Objekt als "besseren und fortgeschrittenen Rohbau kurz vor Fertigstellung" dann weiterverkauft (hatten einfach die Schnauze voll. Wir wollten es nicht bewohnen oder fertigstellen oder fertigstellen und vermieten).
-Die Bausparkasse hatte dann zur Tilgung der Grundschuld nicht schlecht zugelangt. Gingen aber mit etwas Gewinn aus der Sache raus.

Wir suchen gerade wieder. Würde persönlich zur Gebrauchtimmobilie tendieren, da wir viel in Eigenleistung machen werden und machen können. Sobald ein Objekt interessant wird : werden wir es von einem Gutachter ansehen lassen. Von Bauträgern und deren Sub-Unternehmen haben wir genug.


Und ganz wichtig beim Werkvertrag eines Neubaus aufpassen (da sind wir leider darauf reingefallen):

-auf eine detailierte Passage im Werkvertrag zum Schlechtwetter bzw. Verzug bestehen. Wir hatten in etwa folgende Passage im Vertrag : "Aufgrund von Wetterverhältnissen (Schlechtwetter) kann es zu Verzögerungen der Module und Gewerke kommen."
Exemplarisch kamen die Elektriker aufgrund der vielen Häuser mit der Arbeit nicht hinterher und konnten nicht die Termine halten. Konnten immer die Schlechtwetter-Klausel vorschieben => da aufpassen was und wer darunter fällt & was im Fall der Fälle bei Verzug passiert.
Als Antwort auf unser Anwalt-Schreiben schickte der Anwalt des Bauträgers folgendes : eine Jahresübersicht von wetter.de => allerdings 150 km von unserem Baugebiet entfernt?! => WTF

-Ebenso die Besitz- und Eigentumsverhältnisse am Objekt. In dem Werkvertrag stand folgender Satz:
"Besitz- und Eigentumsverhältnisse gehen mit Fertigstellung der im Werkvertrag genannten Module und Gewerke und nach Zahlung der letzten Modulrate seitens der Käufer, an die Käufer über".

Für den ausgesprochen Baustop seitens des Bauträgers hatte es für uns diese Folgen (hatte unser Anwalt erklärt):
-Wir waren nicht Eigentümer
-Wir waren nicht Besitzer. Konnten daher nicht einfach einen Schlüssel nachmachen lassen und ins Haus. Wäre Hausfriedensbruch.
-Wir konnten nicht die Handwerker oder den Bauträger aus dem Objekt rauswerfen
-Ein Gericht hätte es klären müssen
 
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vaju schrieb:
Nur sollte der Immobilienmarkt für alle Parteien (unabhängig von Anzahl Kind(er), Geschlecht, etc.) die gleichen Voraussetzungen bieten. In Deutschland wird für Haushalte mit Kinder ohnehin schon sehr viel getan, Kinderlose schauen da sehr oft in die Röhre. Von dem her ist es gut, dass dieses Paket nicht weiter unnötig die (kinderlosen) Steuerzahler belastet.
Das kann nur von jemanden kommen der keine Kinder hat ;) .
Es wird für Familien quasi nichts getan, das ist aber ein anderes Topic.
Schaut man sich die Neubaugebiete so an ziehen dort quasi immer Familien ein ( Eltern <40 Jahre mit 1-x Kindern)

nebulein schrieb:
Mit 42 ohne jegliche Rücklagen halte ich eine Finanzierung in Richtung 500.000 € für äußerst gewagt. Dann lieber 1.000 € Abtrag und man kann Sondertilgungen vereinbaren. Grundsätzlich würde ich aber eine Finanzierung mit 0% EK Anteil als äußerst gewagt sehen. Hab 12 Jahre beim Makler gearbeitet und wir hatten eine Quote von annähernd 30%, dass solche Finanzierungen über die Wupper gegangen sind. Da muss nur eine Besonderheit passieren, jemand wird krank/stirbt, Scheidung oder sonst was und schon ist das Eigenheim in Gefahr.
Zumindest den Tod lässt sich die Bank eigentlich über eine Risikolebensversicherung abdecken :) .
 
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vaju schrieb:
Nur sollte der Immobilienmarkt für alle Parteien (unabhängig von Anzahl Kind(er), Geschlecht, etc.) die gleichen Voraussetzungen bieten. In Deutschland wird für Haushalte mit Kinder ohnehin schon sehr viel getan, Kinderlose schauen da sehr oft in die Röhre. Von dem her ist es gut, dass dieses Paket nicht weiter unnötig die (kinderlosen) Steuerzahler belastet.

Der Immobilienmarkt ist gerade nicht unabhängig. Bevorzugt werden "Two Income, no Kids". Schau dir einfach an, was für Wohnungen entstehen. Da gibt es keine 4-5 Zimmer Wohnungen, sondern immer schön die 3-Zimmer 120m² Wohnung. Nicht wirklich Kindgerecht.

Auch beim Eigentum sieht es nicht besser aus. Die neue Häuser werden auch nur sehr knapp mit Zimmern geplant. Ein viertes Zimmer ist meist noch drin, aber ein Objekt welches vorab schon mit 5 Zimmer geplant wurde, kommt doch extrem selten vor.

Unabhängig davon war die Zulage defintiv schwachsinn. Diese hat nur bewirkt, dass die Zulage implizit in die Hauspreise mit eingerechnet wurde - somit hatten die Hauskäufer ohne Kids hier m.E. schon ein Nachteil. Ist halt wie jeder staatlich gut gemeinter Eingriff in den Häusermarkt. Am Ende profitiert der Verkäufer/Bauträger in dem die Zulagen direkt abgegriffen werden.

Ansonsten: egal ob Kinderlos oder mit Kindern - Steuern zahlen wir alle. ;)

PS hab 5 Jahre hier in der Region Hamburg nach ein Haus mit 6 Zimmer (da 3 Kinder) zu einem bezahlbarem Preis gesucht ... 6 Zimmer sind schon extrem selten anzufinden, wenn ich nicht grad die Millionen-Villa anklicke.
 
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@ryan_blackdrago
Schöne Ausführung, die du aufgeführt hast. Ich möchte dazu aber noch etwas ergänzen.
Ein Nachteil vom Gebrauchtkauf ist auch immer, das man z.T. nicht genau weiß, wie etwas ausgeführt wurde. Das musste ich selbst auch schon erfahren. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Keller bei meinem Zweiparteienhaus mittels Umlaufdrainage trockengelegt ist und somit auch kein Wasser eindringen kann – Ist in der Vergangenheit auch noch nie passiert. Jedoch hat das Hochwasser dieses Jahr gezeigt, dass dem doch nicht so ist. War den Vorbesitzern (Die nicht Erbauer waren) so nicht bewusst. Bzw. wurde zumindest davon ausgegangen, dass die Bodenwanne dicht wäre.

Naja lange Rede: Nächstes Jahr darf ich dann zumindest die betroffene Hausseite von außen öffnen und trocken legen (lassen). Wird auch nicht billig.
Das waren z.B. Kosten, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe.
Eigentlich war die nächsten 5 Jahre nur die Dachsanierung und die Fassadenerneuerung (Streichen und Ausbessern) geplant. Größtenteils in Eigenleistung; Dach wird nur Hauptlattung und Eindeckung getauscht; Bleibt weiterhin ein Kaltdach.

Der größte Nachteil der Bestandsimmobilie ist aber eines: Die Aufteilung. Man kann natürlich große Räume mittels trockenbau nochmal umgestalten oder verändern: Die Hauptragwände setzen hier aber zumeist grenzen oder können nur mit erheblichem Mehraufwand versetzt werden.
D.h. die Raumaufteilung ist damit relativ fix und oft dann ein gewisser Kompromiss. Bei mir z.B. ist uns das Bad eigentlich zu klein und es ist kein separater Lagerraum für Lebensmittel etc. verfügbar. Das ist für uns schonmal ein großer Nachteil, ist für die Zeit zu zweit aber noch kein Drama. Dazu kommt Zugang zum Garten nur über untere Wohnung oder Garage, Garage mit sehr niedriger Durchgangshöhe  Der Bagger für die Grabung muss ich dann z.B. über den Graben zur dahinter liegenden Hauptstraße anfahren lassen da es übers eigene Grundstück garnicht geht. Auch wieder ein Kompromiss.
Es steht bereits jetzt fest, dass im Falle einer Familienvergrößerung ein anderes Objekt nötig sein wird. Wenngleich der 500qm große Garten wieder ein deutlicher Pluspunkt ist.

Das ist dann immer wieder ein Punkt pro Selbst bauen – wenn man es sich denn leisten kann auch hier seine eigenen Wünsche umsetzen zu können. Gerade im Fertighausbau sind dem ja auch Grenzen gesetzt (wenn man die Kosten nicht massiv hoch treiben möchte).
 
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Dafür kriegt man hier nur mit jungen Kindern überhaupt Grundstücke von der Stadt oder Neubauten der Stadt. Die haben dann so lustige Verfahren.
 
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@uincom

Ist doch super. Somit bekommen diejenigen die Grundstücke, welche dort dann nachher auch selbst wohnen. Ansonsten gehen die Grundstücke ja direkt immer an Bauträger/Investoren. Die Bauträger verkaufen diese mit Immobilie dann zum deutlichen Aufschlag und die Investoren lassen die Grundstücke ja teilweise brach liegen ... einfach um auf Preissteigerungen zu hoffen.

Find ich gut. Welche Stadt ist da so vorbildlich?
 
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Tatsächlich macht die Stadt, in deren Verwaltung ich tätig bin, das genauso. Grundstücke werden direkt an die Leute verkauft, die dort auch bauen und leben wollen. Es wird auch ausdrücklich nicht an Bauträger und Investoren verkauft.
Ich bin jetzt aber gerade nicht ganz sicher, ob die Käufer vorher bewusst ausgewählt wurden oder ob bei mehr Nachfrage als Angebot gelost wurde.

Das macht aber die Stadt, in der ich aktuell noch wohne mit dem neuesten Baugebiet. Die hatten auf ein Grundstück sechs bis zehn Anfragen. Da wurde es ausgelost. Und das ist schon fair.
Allerdings wurden bei einem anderen Baugebiet Familien mit Kindern bevorzugt.

@Khaotik
Bei Bestand ist es natürlich immer möglich, dass später irgendwelche Altlasten zum Vorschein kommen. Manche Dinge sieht auch der Gutachter nicht.
Den Keller von außen abdichten muss gar nicht so unendlich teuer sein. Am besten macht man aber die Erdarbeiten selber. Dann ist das je nach Anbieter nicht so unendlich teuer.
Die Drainage hilft ja erstmal nur gegen zu viel Oberflächenwasser. Wenn das vom Grundwasser kommt oder schlicht hoch drückt oder zieht, muss man abdichten. Das wurde leider bei vielen Altbauten nicht so gut ausgeführt oder auch mal gar nicht.
 
Thane schrieb:
Das macht aber die Stadt, in der ich aktuell noch wohne mit dem neuesten Baugebiet. Die hatten auf ein Grundstück sechs bis zehn Anfragen. Da wurde es ausgelost. Und das ist schon fair.
Allerdings wurden bei einem anderen Baugebiet Familien mit Kindern bevorzugt.
Wurde bei uns im Ort (6000EW) jetzt auch so praktiziert. Im letzten Baugebiet wurden die Grundstücke noch nach dem Windhundverfahren vergeben. Heißt, wer zuerst kam, malte zuerst. Das hatte zur Folge, das am genannten Termin bereits am Vorabend vor dem Rathaus campierten um frühs die ersten zu sein.
Im jetzigen Baugebiet wurden die Bauplätze daher verlost. Es gab insgsamt 60 Bauplätze mit knapp 300 Bewerbungen. Zugelassen ausschließlich „Selbstbauer und -Bewohner“. Investoren und Co. wurden explizit ausgeschlossen. Bauzwang innerhalb 5 Jahre ist ebenso gegeben.
Dafür kosten die Bauplätze auch erschlossen „nur“ 140€je qm, bei durchschnittlichen Größen zwischen 400 und 600qm. Sind halt keine üppigen Grundstücke, aber bei vielen geht der Trend auch weg vom eigenen großen Grundstück mit viel Garten  Pflegeaufwand
Im Baugebiet davor kosteten die Plätze sogar nur 90€. Wohlgemerkt voll erschlossen. Da merkt man wieder, dass in der Gemeinde aufgrund einiger größerer Unternehmen doch gut Geld vorhanden ist und so „günstige“ Bauplätze zur Verfügung gestellt werden können.
Ich kenne Preise aus ähnlich ländlichen Regionen für das doppelte oder gar dreifache. Geht es in die Ballungsgebiete und Speckgürtel, reden wir auch schon über 500€ aufwärts pro qm. Sind dann halt Regionen, wo der Grund fast genauso viel kostet wie die Bude darauf.

Bzgl. dem Ausschluss von Investoren oder Bauträgen bin ich hin und hergerissen. Einerseits ist das schön für Familien, andererseits ist so der Platzbedarf/Kopf auch im Vergleich sehr hoch. Bei Mehrparteienhäusern wäre das Verhältnis sicher besser. Zudem braucht es mMn auch Immobilien für interessierte Mieter oder Ältere, die kein ganzes Haus mehr benötigen/wollen.
Das fehlt mir in solchen Gebieten immer mal wieder.

Aber ich denke das Thema ansich ist etwas zu sehr OT für den Thread. Geht ja primär um die Frage von Finanzierungsmöglichkeiten.
Dazu fällt mir noch ein Punkt ein für Pro-Neubau. Es wurde ja weiter oben schonmal erwähnt. Kostenfalle Kanalsanierungskosten, Straßensanierung etc.
Das sollte man immer etwas im Hinterkopf haben und sich über sowas im Zielort erkundigen.
Gibt ja immer wieder mal Berichte dazu, das manche Anwohner für das Ausbauen einer Flurstraße plötzlich 6-stellig zuzahlen sollen.
In meinem Heimatort wurde nun kürzlich die Kläranlage saniert – wurde natürlich auf die Bewohner umgelegt. Führte dazu, das hier manch einer mal schnell 5000-8000€ zuzahlen musste.
Solche Kosten hat man oft garnicht auf dem Zettel.
 
Hallo 4Helden,

ich sehe eine 100-Prozent Finanzierung auch als kritisch an. Derzeit sind die Immobilienpreise eh schon so hoch und fast schon unbezahlbar. Wenn dann auch noch der Zinssatz bei einer Vollfinanzierung knapp 30% über dem Durchschnittlichen Zinssatz mit Eigenkapital liegt, wird man doch auf lange Sicht keine Freude an der Immobilie haben, oder?

https://www.zuhause3.de/finanzen-und-energie/haus-ohne-eigenkapital-bauen
Schau dir mal diesen Artikel an - ich finde er fasst die Problematik ganz gut zusammen.

Habt ihr ansonsten schon über die Alternative in Form eines Mietkaufs nachgedacht? Die Herausforderung dabei ist natürlich erstmal einen Verkäufer zu finden, der das auch anbietet.

Halte uns doch gerne auf dem Laufenden, wie euer Hauskauf ausgegangen ist! Bin gespannt...

Viele liebe Grüße
Sabine
 
Hi @Sabine1985

Wir haben nächste Woche Donnerstag mal eine Unverbindlichen Termin bei unserer Hausbank.
Was denn überhaupt möglich ist bzw. was wir denn überhaupt bekommen würden. Sonst macht es für mich überhaupt keinen Sinn zu suchen. Da wir keinen Anhaltspunkt haben, in welchem Finanziellen Bereich wir uns bewegen dürfen.
Ja die Situation aktuell ist nicht grade von Vorteil. Aber wie lange soll man noch warten. Es hieß immer es ist ein Peak erreicht, und was ist passiert? Die Preise sind weiterhin gestiegen. Auch nachdem es kein Baukindergeld, KFW Förderung etc. mehr gibt. Der Bauzins ist ebenfalls leicht gestiegen. Also Günstiger wird es auch in nächster Zeit nicht.
Was mich momentan mehr Beunruhigt, wo geht die Reise mit den Nebenkosten hin! Öl,Gas,Strom. ein Ende nach oben ist nicht in Sicht. Dies müssen wir natürlich mit Berücksichtigen bei den Monatlichen Belastungen.
Dadurch hat man natürlich ebenfalls weniger für die Abtragung.
Wir werden uns mal Mehrere Szenarien ausrechnen lassen.
Zinslaufzeit bis zur kompletten Tilgung, 10 Jahre Festzins und dann neu abschließen.
Dann weiß ich nicht ob man unsere Lebensversicherungen (Haben 3 Stück. jeweils beide eine Private und meine Frau zusätzlich eine über die VBL) mit einbeziehen kann und man am Ende dann diese für die komplette Tilgung nutzen kann. usw.
 
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@4Helden

Ich würde lieber auf 15 Jahre gehen. Das aktuelle Zinsniveau ist ja extrem niedrig und du schreibst ja selbst, dass die Zinsen schon leicht gestiegen sind. Wir haben alle keine Glaskugel, aber für 15 Jahren "sorgenfrei" zu sein, ist besser als nur 10 Jahre. Außerdem hast du eh ein Sonderkündigungsrecht nach 10 Jahren Zinsbindung.
 
Zinsbindung ist halt für den Kreditnehmer eine auf steigende / fallende Zinsen.
Der Bank ist es relativ egal die freuen sich wenn sie dir jetzt eine längere Laufzeit mit höheren Zinssatz geben können. Grundlegend gewinnt die Bank immer.
 
@Heelix

Die Bank macht aber auch für die längere Laufzeit ein entsprechenden Hedge per SWAP. Und eine längere Sicherheit über den Kreditzins zu haben ist doch auch ein Gewinn für den Kunden. Ich hab letzte Jahr über 15 Jahre Zinsbindung abgeschlossen und ich würde mich wieder so entscheiden. Der Leitzins ist aktuell negativ. Wie viel niedriger soll der noch gehen? Selbst wenn das Zinsniveau in 15 Jahren dem aktuellen Zinsniveau entspricht, hab ich ja nix verloren.
Im Gegenteil, die Finanzkrise die in den USA ja losgetreten wurde, war aufgrund von vielen Darlehen mit variablen Zinssatz an Kunden mit schlechter Bonität.

Gewinnen tut die Bank bei den Sondertilgungsoptionen, wenn der Kunde diese nicht jedes Jahr voll ausnutzt. Die Bank hat dies nämlich im Zins ebenfalls mit berücksichtigt.
 
Bei uns wird es jetzt auch demnächst ernst. Die Zinsen steigen momentan langsam aber stetig an.
Glücklicherweise kommen uns die Verkäufer mit dem Preis weiter als erwartet entgegen. :D

Keiner weiß wirklich, wie sich die Situation entwickelt. Da kann zwischen "Wirtschaft bricht zusammen und Preis fällt ins Bodenlose" bis zu "im Krieg sind Steine die größte Sicherheit und die Preise machen einen richtigen Sprung" alles passieren.
Wir haben uns deshalb auch für einen längeren Festzins entschieden als ursprünglich geplant. Damit können wir wenigstens planen und sind relativ sicher, dass die Rate bis zum Ende durchgängig bezahlt werden kann.
 
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4Helden schrieb:
Hi @Sabine1985


Ja die Situation aktuell ist nicht grade von Vorteil. Aber wie lange soll man noch warten. Es hieß immer es ist ein Peak erreicht, und was ist passiert? Die Preise sind weiterhin gestiegen. Auch nachdem es kein Baukindergeld, KFW Förderung etc. mehr gibt. Der Bauzins ist ebenfalls leicht gestiegen. Also Günstiger wird es auch in nächster Zeit nicht.
Was mich momentan mehr Beunruhigt, wo geht die Reise mit den Nebenkosten hin! Öl,Gas,Strom. ein Ende nach oben ist nicht in Sicht. Dies müssen wir natürlich mit Berücksichtigen bei den Monatlichen Belastungen.
Dadurch hat man natürlich ebenfalls weniger für die Abtragung.
Wir werden uns mal Mehrere Szenarien ausrechnen lassen.
Zinslaufzeit bis zur kompletten Tilgung, 10 Jahre Festzins und dann neu abschließen.
Dann weiß ich nicht ob man unsere Lebensversicherungen (Haben 3 Stück. jeweils beide eine Private und meine Frau zusätzlich eine über die VBL) mit einbeziehen kann und man am Ende dann diese für die komplette Tilgung nutzen kann. usw.

Mein gut gemeinter Rat, schafft euch kein Eigentum an. Entgegen der "Volksmeinung" ist ein Eigenheim kein sinnvoll investiertes Geld, wenn man nur aufs finanzielle schaut. Eine selbst bewohnte Immobilie ist keine gute (!!!) Anlage. Ich habe mit Frau 1 Haus und 1 bauen wir gerade. Wir verbrennen Geld, da wird mir schwindelig. Ja, wir haben keine nervigen Vermieter, keine direkten Nachbarn, haben Garten, Stellplätze etc pp. und DAS ist der einzige Grund, warum wir im EG leben. Aber wir sind mit 300.000 Eigenkapital in die Sache und haben das Haus zu 80% "bar" bezahlt. Und trotzdem bleibt nicht allzuviel übrig. Neues Bad, neues Dach, Sanierung hier, Öltank da, Fassade dämmen ... ein Fass ohne Boden. Bei nem Haus aus den 80ern.

Mieten kommt euch deutlich(!) billiger.
 
Gehen wir mal von einer unrealistischen (im wohlwollenden Sinne) Miete ohne Steigerung eines EFH aus und bewohnen dies vom 28. bis zum 68. Lebensjahr, sprich 40 Jahre. 40*12*1200 = 576000€. Verbrannt fürs Wohnen. Danach bin ich in Rente, habe also ohnehin deutlich weniger Einkommen als jetzt und muss danach weiterhin Miete zahlen.
Gebaut habe ich 2011, für ca 300k all incl. Nach rund 30 Jahren ist man also mit dem Abtrag von 100€ weniger als o.g. Miete durch. Der 58 Jährige ist also Mietfrei. Idealerweise hat er die genannten 100€ monatlich für Instandhaltung weggelegt. Da sind wir bei 36000, was bei einem 30 Jahre alten Haus für das meiste reichen sollte. In den restlichen 10 Jahren bis zur Rente macht er noch weitere Dinge am Haus, damit in der Zukunft nichts weiter anfällt. Er muss ja keinen Abtrag mehr bezahlen. Dann kann er seine wohlverdiente Rente entweder weiter in diesem EFH genießen oder er verkauft und nimmt sich eine kleinere Wohnung, die er entweder mietet oder kauft.

Jetzt bin ich auf deine Rechnung gespannt, wie mieten deutlich billiger ist. Denn die genannten 1200€ waren 2011 vielleicht einigermaßen realistisch, wenn überhaupt. Aktuell findest du kein vergleichbares EFH zur Miete für den Preis. Und in 10 Jahren erst recht nicht.

Selbst wenn ich heute nach 11 Jahren verkaufen würde, hätte ich trotz Schuldenabtrag und restlicher Rückzahlung inkl. Strafzahlung des Kredites (auch unrealistisch weil nach 10 Jahren hätte ich ohne Strafe ablösen können) einen fetten Gewinn gemacht. Im anderen Beispiel hätte ich 11x12x1200€ = 158400€ verballert.
 
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die rechnung mit 300k ist halt laecherlich, denn das selbe ding kostet jetzt 600k.
 
birday schrieb:
die rechnung mit 300k ist halt laecherlich, denn das selbe ding kostet jetzt 600k.
Ja, genauso lächerlich wie die 1200€ Miete. Und bedenke: Damals waren 3,5% ein top Zins. Heute lacht man darüber.

Mir haben damals auch einige abgeraten mit ähnlichen "Argumenten". Wie gut, dass ich nicht auf die gehört habe.
 
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Zusammengefasst: Hat man viel Geld, dann gibt es andere Anlageformen mit denen man mehr Geld verdienen kann als mit einem Haus.

Hat man kein Geld, dann kann man trotzdem ein Haus bauen und in den letzten 10 Jahren war das sicherlich auch ein sehr gutes Investment - vor allem wenn man kaum Eigenkapital hatte.

Eine allgemeine Aussage würd ich mich nicht trauen abzugeben, denn das alles ist sehr individuell und hängt ja auch von verfügbaren Mietraum bzw. Grundstücken oder Häuser zum kaufen ab und dann Glück bei den alternativen Anlageformen ;)
 
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_killy_ schrieb:
Ich gebe dir aber Recht, dass die selbstgenutzte Immobilie an sich schlecht ist - besser wäre es, das Haus zu vermieten und den Mieter das Eigentum bezahlen zu lassen.
Naja. Und wo Wohnst du dann in der Zeit?
Im Wals zum Nulltarif?
Die Logik erschließt sich mir nicht.
 
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