Dasun schrieb:
Was habe ich nach 30 Jahren, zum Beginn des Rentenendritts oder mit 80 Jahren wirklich?
Das wird einem heute keiner sagen können da niemand weiss, wie die Wohn- und Arbeitssituation in 30 Jahren (oder noch später) an einem speziellen Ort oder bundesweit aussehen wird. Es wird heute noch nicht einmal jemand erraten können, wieviel Geld bis dahin in Sanierungen eines als Neu- oder Altbau gekauftes Hauses geflossen sein wird.
Als Mieter ist mir beides (rein finanziell) egal. Wenn der größte Konzern hier im Ort wegzieht, fallen hier schlagartig die Preise für Wohneigentum und ich ziehe als Mieter recht problemlos an meinen neuen Arbeitsort.
Dasun schrieb:
In dem Fall wie hier berechnet (Kreditrate ist gleich der Kaltmiete) ja, bei den eher üblichen Verhältnissen (Kreditrate+NK+Rücklagen sind höher wie die Warmmiete) sind nur Teile des Geldes verwohnt.
Dasun schrieb:
Haus (oder Wohnung): Immobilienbesitz zum Immobilienwert
Um den man sich vorher 30 Jahre und länger lang kümmern musste anstatt nur den Vermieter anzurufen.
Mir bringt im Alter der Wert meines Hauses/Wohnung oder Grundstücks nichts, wenn ich nicht spätestens mit Renteneintritt den Verkauf plane und bis dahin auf einen weiter steigenden Wert hoffe. Die im Alter hoffentlich gesparte Miete würde zumindest bei heutiger Hochrechnung bei weitem meine Rentenlücke nicht schließen. Gesparte Miete+fehlende Kreditrate können es, aber die Kreditrate hätte ich vorher auch anders investieren können.
Dasun schrieb:
Und da war zwischen Häusern mit BJ 1950 und BJ 2000 ein überraschend kleiner Unterschied (ca. 600.000€ zu ca. 700.000€ im Rhein-Main-Gebiet basierend auf mehrere besichtigter Häuser).
Das sagt so pauschal garnichts. Beide mögen verwohnt und mit (aus heutiger Sicht) veralteter Technik gewesen sein oder auch nicht. Da reicht es schon, wenn der Altbau vor kurzem mit Wärmepumpe (inkl. passenden Heizkörpern/Fussbodenheizung und Dämmung) modernisiert wurde (u.U. auch noch mit PV) und der Bau von 2000 den 20 Jahre alten Ölbrenner und die ebenso alten Fenster hat. Das wird vermutlich nicht der Fall gewesen sein, wenn Du gerecht vergleichst (alos z. B. auch die ÖPNV Anbindung, Nahversorgung und/oder was Dir wichtig sein sollte).
Finanziell war meine Wohnung jedenfalls selbst dann ein Verlustgeschäft, wenn die nächsten 25 Jahre der Kurs der weltweiten ETFs nicht mehr steigen sollte. Den potentiellen Verlust (hätte ich mein Eigenkapitals vor 5 Jahren in einen MSCI World ACWI angelegt) kann ein Wertzuwachs nur sehr schwer ausgleichen.
Die Vorteile vom selber genutzten Wohneigentum sind für mich einzig im immateriellen Bereich zu suchen (Altersgerecht und keiner wirft mich raus). Sowas hätte ich aber niemals mit einer 100% Finanzierung und der Hoffnung gemacht, in den kommenden 20-30 Jahren weder meinen Job am Wohnort zu verlieren noch in Teilzeit gehen zu dürfen, um das ganze halten zu können.