Haus Vollfinanzierung?

Naja ein Bestandswohnung ist ja keine "2022 Wohnung". :D

Aber dennoch werden natürlich auch Bestandswohnungen sich dem Trend nicht entziehen - gerade die von Genossenschaften etc sind sicher Anschlussfinanziert + die Kosten für Rücklagen werden deutlich steigen - macht sicher nicht so viel aus wie im Neubau aber 0 ist das halt auch nicht.

~ 50% machen halt die Finanzierungskosten und die Anschlussfinanzierungskosten aus und
~ 50% die massiv gestiegenen Material und Personalkosten - Umwelt und Sicherheitsstandards wird man kaum wesentlich senken können. Dass Vermieter im Genossenschafts etc Bereich - um darum geht es ja bei den 17 Euro pro m^2 (das ja kein Luxus sondern der Bereich in dem für Sozialfälle etc gebaut wird) - bisher unnötigen Luxus verbaut haben ist wohl kaum anzunehmen, auf den unnötigen Luxus hätten die längst verzichtet, bevor sie ihre Bautätigkeit so massiv einschränken mussten - weil einfach zu teuer.

Der Staat kann vielleicht die Kosten um 10%-15% senken wenn er Vorgaben lockert - nur die Kosten steigen um 10% in 6 Wochen - 2 Monate später ist der Effekt schon wieder weg.

Ende des Jahres wird man selbst bei sozialen Bauträgern bei ~ 1300-1400 Kalt für eine 70 m^2 Neubau Mietwohnung sein, damit diese keine Verluste macht. Da dies ausserhalb von Grossstädten eher unrealistisch ist wird der Wohnungsbau sicher massiv zurückgehen.
 
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Khaotik schrieb:
Ggf. muss man für den solzialen Wohnungsbau zurück zu effizientem Bauprinzipien. Weniger Schnick schnack in den Buden um die Baukosten niedriger zu halten. Sicherlich kein einfacher Spagat zwischen Kostenreduzierung auf der einen Seite und energieeffizientem Bauen auf der anderen Seite.
Fragt sich halt, wieviel der Kostensteigerung auf Kosten immer weiter verschärfter Vorschriften geht. Egal, ob das die Dämmung (inkl. Lüftung) ist, ob es eine Wärmepumpe anstatt einer (in Anschaffung und Wartung billgen) Ölheizeizung ist oder schon nur eine Parkplatzordnung der Stadt.

fgordon schrieb:
Aber dennoch werden natürlich auch Bestandswohnungen sich dem Trend nicht entziehen - gerade die von Genossenschaften etc sind sicher Anschlussfinanziert + die Kosten für Rücklagen werden deutlich steigen - macht sicher nicht so viel aus wie im Neubau aber 0 ist das halt auch nicht.
Selbst ohne Finanzierungskosten steigen die Kosten für Rücklagen und Sanierung. Ich bin vor 5 Jahren noch nicht davon ausgegangen, dass ich die Wohnung meiner Eltern (Baujahr 1968 u.A. mit Gas-Etagenheizung) für eine Vermietung nicht nur renovieren, sondern in Kürze vermutlich Kernsanieren muss.

Die Dämmung des Gebäudes halte ich für recht "angemessen", Fenster sind ca. 10 Jahre alt, die Heizkörper ca. 15 Jahre. Wenn aber nun Gas wegfallen sollte, muss in das MFH wohl nicht nur ein Zentralheizung rein (Wärmepumpe oder Fernwärme, u.U. mit Wohnraumstation), sondern auch eine zugehörige Fußbodenheizung. Damit kann ich auch gleich noch mehr Geld in die Hand nehmen und z.B. einen Warmwasseranschluss für die Küche (bisher Strom-Boiler) und die Waschnaschine installieren lassen. Und da Kernsanierung, gibt es auch gleich noch Kabelkanäle und Netzwerkanschlüsse in jedem Zimmer.

Wenn man dann noch dazu verpflichtet werden sollte, auf dem Dach eine PV zu intsallieren und man Teile der Heizkosten mittragen muss, wenn die Energiebilanz der Wohnung schlechter wie beim Neubau aussieht, muss der Mieter das halt alles über die Kaltmiete tragen.

Bisher hätte ich sowas einfach durch eine entsprechend günstige Miete geregelt und der Mieter kann selber entscheiden, ob er die Wohnug möchte und wieviel Heizkosten er damit haben wird. So bekommt der Mieter zwar eine bessere Ausstattung, weniger Nebenkosten aber eine höhere Kaltmiete. Das ganz muss jemand bezahlen und dies ist mit Sicherheit weder die Genossenschaft noch der private Vermieter.

fgordon schrieb:
bisher unnötigen Luxus verbaut haben ist wohl kaum anzunehmen, auf den unnötigen Luxus hätten die längst verzichtet, bevor sie ihre Bautätigkeit so massiv einschränken mussten - weil einfach zu teuer.
Was ist schon unnötig? Da schaue ich mir die Stellplatzsatzung in der Kleinstadt an:
  • ein Stellplatz bis 80 qm, zwei ab 80qm Wohnungsfläche im Innenstadtbereich, sonst das ganze ab 65 qm Wohnfläche (jeweils je Wohnung)
  • ab 20 Stellplätzen ist zwingend ein Parkhaus oder eine TG zu errichten
  • Die Ablöse liegt bei Neubauten bei 17k €, bei Erweiterung immer noch bei 10-12k€ je Parkplatz.
Bis 2021 waren sogar noch Besucherstellplätze nachzuweise oder zu errichten. Das hat die Stadt erst abgeschafft als sie selber wieder in den Wohnungsbau eingestiegen sind.

Dazu kommt eine (u.U. gut gemeinte) Grünflächenverordnungen mit Vorschriften für Bäume und Hecken (die muss auch jemand pflegen).

Dank dem Recht des Mieters, auf seine Kosten am Stellplatz eine Ladestation fürs eAuto einrichten zu lassen, muss man sowas in einem MFH auch mit einplanen oder schon vorbereiten, wenn man keinen Wildwuchs an Systemen möchte.

Ist eine Energieeffizienz KfW 40 oder 55 Luxus, weil die Errichtung teurer ist, der Mieter am Ende aber Geld sparen könnte (ja, mit Absicht Kunjunktiv, wenn ich mir die Wartungskosten für unsere Heizung ansehen).
 
gymfan schrieb:
Fragt sich halt, wieviel der Kostensteigerung auf Kosten immer weiter verschärfter Vorschriften geht. Egal, ob das die Dämmung (inkl. Lüftung) ist, ob es eine Wärmepumpe anstatt einer (in Anschaffung und Wartung billgen) Ölheizeizung ist oder schon nur eine Parkplatzordnung der Stadt.
Mit Sicherheit sehr viel. Dagegen rechnen wird man dann wieder die Energieeinsparungen müssen. Ist dann immer eine Amortisationsfrage der einzelnen Maßnahmen.
Die wenigsten Mieter werden aber einen Freudensprung machen ,wenn man ihnen erklärt, dass sich die Mehrkosten der Kaltmiete bereits in 27 Jahren amortisieren werden.^^
Vermutlich gibt es wie so oft auch hier das 80/20 Prinzip. Es gibt Dinge, wo das Kosten-Nutzen-Verhältnis sehr gut sein wird, und Dinge, wo es absolut grottig ist.

gymfan schrieb:
Kabelkanäle und Netzwerkanschlüsse in jedem Zimmer.
Wozu eigentlich noch in Zeiten von W-Lan? Bei mir ist nur noch der PC angebunden weil er direkt am Router steht. Der Rest läuft alles über WLAN-Anbindung.
Das wäre für mich jetzt so ein "Luxuspunkt" den man aus Kostengründen auch weglassen könnte. Ebenso wie KNX-Systeme, elektrische Rollläden, FBH in jedem Raum etc.

Diese ganze Dämmerei wird ohnehin noch Fatal wenn die Buden in 40,50 Jahren wieder abgerissen werden. Soviel Styropor, Styrodur, Dämmwolle etc. wie da in den Häusern steckt ist das doch alles direkt Sondermüll.
 
Naja ich habe auch aktuell 2 grössere MFH saniert (14 Wohnungen) Bausubstanz aus Mitte der 60er.

das lief tatsächlich erstaunlich gut - von Öletage auf Wärmepumpe Hybrid Zentral + Fassade etc.

Fussbodenheizung aber nicht sondern einfach individuelle Flachheizkörper - selbst bei vergleichweise niedrigen Vorlauftemp (Winter tagsüber ~ 38 Grad) ist das in den Objekten nach Aussagen der Mieter voll ausreichend - ich habe sie natürlich ab und zu gefragt weil dies der erste Winter war in der die Anlage in Betrieb war und somit noch keine Erfahrungswerte für Heizkurven etc da waren.

MIete blieb aber gleich im Bestand sowas umbauen ist ja auch für die Mieter nicht ganz so leicht - die Ausgaben senken dafür halt die steuerpflichtigen Gewinne für etwas über 7 Jahre aus den Objekten auf 0 - ist ja auch einiges wert.

Dennoch wer dafür jetzt oder in Zukunft Geld aufnehmen muss und das nicht vor allem mit dem Steuereffekt rechnen kann, für den wäre die Kalkulation sicher anders und denke auch inzwischen deutlich schlechter.

Neubau aber lohnt sich nicht mehr - da gibt es sicher ~ 50 bessere Investitionsmöglichkeiten vor allem global Deutschland wird halt nach unten durchgereicht.

Denke die Menschen, die eine Vollfinanzierung machen müssen (nicht wollen sondern wegen fehlenden EK müssten) für eine Immobilie werden diese nicht mehr ansatzweise stemmen können.
 
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Khaotik schrieb:
[...]
Ggf. muss man für den solzialen Wohnungsbau zurück zu effizientem Bauprinzipien. Weniger Schnick schnack in den Buden um die Baukosten niedriger zu halten. Sicherlich kein einfacher Spagat zwischen Kostenreduzierung auf der einen Seite und energieeffizientem Bauen auf der anderen Seite.

Das ist einfach der heutige Anspruch. Haben für nahe Verwandte eine Doppelhaushälfte aus den 50ern gekauft und sanieren lassen.

Das Bad damals hatte 3qm. Keine Dusche. Kein Gäste-WC. Winzige Küche. Kein automatisches Garagentor.

Wer will denn heute noch (Neubauten!) ohne elektrische Rollläden, 3-fach-Verglasung, haufenweise Steckdosen und Multimediabuchsen überall? Große Einbauküche mit Spülmaschine? Waschmaschine und Trockner?

Wohnungen kosten auch deshalb mehr, weil unser Lebensstandard massiv gestiegen ist.
 
Idon schrieb:
Das Bad damals hatte 3qm. Keine Dusche. Kein Gäste-WC. Winzige Küche. Kein automatisches Garagentor.
Weiß ich. Habe ich alles (nicht). Bad hat gute 6qm. Garagentor ist ein Holztor zum aufziehen. Kein Gäste-WC. Und darin kann man auch gut wohnen. Ist halt Baustandard 1970.
Die XX.XXX€ für diese Extras und Annehmlichkeiten muss man sich auch leisten können.

Idon schrieb:
Wer will denn heute noch (Neubauten!) ohne elektrische Rollläden, 3-fach-Verglasung, haufenweise Steckdosen und Multimediabuchsen überall? Große Einbauküche mit Spülmaschine? Waschmaschine und Trockner?
Da gibt es halt einen Unterschied: Kann ich mir das Leisten? Das ist und bleibt z.T. einfach Luxus, auch wenn man es heute als Standard sehen will. Das alles kostet eben Geld das irgendwer bezahlen muss. Wenn ich mein Budget schon auf Kante nähen muss (Egal ob bei kaufen oder mieten), sollte man berechtigter weiße die Frage stellen, ob es das eben alles braucht. Man kann halt nicht bezahlbare Mieten verlangen aber gleichzeitig den hohen Standard nicht zahlen wollen^^
Gut, abgesehen davon sehe ich es so, dass ich auch lieber vernünftig baue (so wie du sagst mit dem Standard) als dann sehr viele Kompromisse eingehen zu müssen um überhaupt bauen zu können.
Dann lasse ich es gleich bleiben und bleibe Mieter. Dann eben in einer Bude mit 3 Steckdosen im Raum, ohne Rollläden (nur Gardinen o.Ä.) und ohne FBH oder 20qm Bad.
Vor allem wenn man es im Bezug zum günstigen Wohnen setzt. Dann muss es aus meiner Sicht nicht der Standard sein, der bei besser gestellten EFH- oder ETW-Eigentümern angestrebt wird.
Was energetisch sinnvoll ist und auf Dauer Energie und damit Kosten spart hat sicher seine Daseinsberechtigung. Alles was aber eher der Annehmlichkeit dient ist und bleibt ein verzichtbarer Luxus wenn es auf jeden Euro ankommt. Das sind so Dinge wie Tageslichtbad, Dusche und Badewanne, Gäste-WC, Elektrische Rollläden, Große Küche/Kücheninselfähig, WW-Anschluss für WM/Spühlmaschine, viele Steckdosen, Bodentiefe/große Fenster etc. etc.
Sind alles Punkte, die verzichtbar sind, den Preis für Mieter oder Eigentümer aber einfach nach oben drücken.
 
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Mir ist das alles klar, @Khaotik . Der Verkäuferin, die etwas über Mindestlohn verdient und von ihrer Insta-Karriere träumt, während sie ihr Geld wöchentlich für neue Nägel raushaut - weiß die das auch?
 
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Elektrische Rollläden ist doch eh nur dann sinnvoll wenn der Rest auch passt - also eine behindertengerechte oder altersgerechte Wohnung - das aber ohne Aufzug z.b. nur EG sinnvoll.

WW Anschluss für Waschmaschine oder Spülmaschine ist doch meist extrem übertrieben - es sei denn man hat Solarthermie und Überschusswarmwasser - wer PV hat kann das Warmwasser genausogut in den Maschinen erzeugen lassen

Wir haben uns aktuell eine neue Waschmaschine bestellt - die hat 47 kWh - für 100 genormte Betriebszyklen...... und das ist mit Wassererwärmung....... dafür Warmwasser vorzuhalten.... xD
 
Idon schrieb:
weiß die das auch?
Gute Frage.
Sowas sollte jeder wissen, der im Begriff ist soviel Geld in die Hand nehmen zu wollen. Bzw. jeder sollte abschätzen können, was nötig ist und was optional ist.
Ob man sich bei sowas dann auf Beratungsfirmen verlassen möchte ist auch fraglich und stark vom Berater und dessen Motivation abhängig. Mehr schnick schnack=mehr Umsatz=mehr Provision?
Aber hier sind wir nur wieder im Konjunktiv.

Habe gestern noch einen Bericht auf BR24 oder SWR gesehen, dass mittlerweile viele Baugrundstücke auch wieder zurückgegeben werden. In manchen Gegenden gibt es dann nicht mal mehr Nachrücker, die noch wollen.
Ich hoffe ja darauf, dass sich damit der ganze Bauboom und die damit verbundenen hohen Kosten für alles etwas absenkt.

Mal eine andere Frage: Hat von euch schon jemand mitbekommen, ob auch die Zinsen für Einlagen wieder steigen? Bzw. wie es mit Strafzinsen aussieht?
 
Khaotik schrieb:
Mal eine andere Frage: Hat von euch schon jemand mitbekommen, ob auch die Zinsen für Einlagen wieder steigen? Bzw. wie es mit Strafzinsen aussieht?

Schau mal hier: Bundesbank

Bei den Einlagen privater Haushalte bis > 1 Jahr hat sich seit den Tiefs ein bisschen was getan.
 
Erstmal Hallo in die Runde, ich bin hier seit längerem stiller Mit-Leser und nun werde ich auch mal aktiv.
Ich habe hier auch eine ganz persönliche Geschichte was Immobilie kaufen angeht, eventuell teile ich die mal bei etwas mehr Zeit.
Khaotik schrieb:
Habe gestern noch einen Bericht auf BR24 oder SWR gesehen, dass mittlerweile viele Baugrundstücke auch wieder zurückgegeben werden. In manchen Gegenden gibt es dann nicht mal mehr Nachrücker, die noch wollen.
Ich hoffe ja darauf, dass sich damit der ganze Bauboom und die damit verbundenen hohen Kosten für alles etwas absenkt.

Das glaube ich eben nicht.
Jetzt kommen auf ein Grundstück, überspitzt formuliert, eben nicht mehr 20 Interessenten, von denen 5 es sich gerade so leisten können, sondern eben 10 Interessenten, welche alle mehr als genug Rücklagen haben.
Das Resultat ist aber davon unberührt. Es gibt mehr als genug Interessenten für das Grundstück / die Immobilie und folglich kann auch immer noch ein hoher Preis erzielt werden.

Bei den aktuellen Zinsentwicklungen sehe ich eher das Problem, dass Umschuldungen in einem oder zwei Jahren vielen Menschen den Traum platzen lassen wird.
 
devlpr schrieb:
Jetzt kommen auf ein Grundstück, überspitzt formuliert, eben nicht mehr 20 Interessenten, von denen 5 es sich gerade so leisten können, sondern eben 10 Interessenten, welche alle mehr als genug Rücklagen haben.
Das Resultat ist aber davon unberührt. Es gibt mehr als genug Interessenten für das Grundstück / die Immobilie und folglich kann auch immer noch ein hoher Preis erzielt werden.
Natürlich führen die höheren Zinsen zu sinkenden Preisen. Auf Immoscout und co wurde schon beobachtet, dass mehr Angebote online sind.

Du hast ja auch oft Bieterwettstreite. Weniger Bieter und insgesamt weniger solvente Bieter führen zu geringeren Preisen.

Hier findet man ein paar Daten dazu https://old.reddit.com/r/Finanzen/comments/vqh152/immer_mehr_häuser_zum_verkauf/

Der Immobilienmarkt ist natürlich etwas träge und reagiert nicht innerhalb von 1 Sekunde wie der Aktienmarkt.
 
Nun für Leute die finanzieren müssen bringt das aber natürlich nichts - die Zinsen haben sich verdoppelt bis verdreifacht. Da muss der Preisrückgang gewaltig sein dass das in Summe dann bezahlbarer wird.

Wer viel Geld so rumliegen hat und eh sich eine Immobilie zulegen wollte. der profitiert natürlich davon

Der Immobilienmarkt entwickelt sich durch fallende Kaufpreise aber gleichzeit viel stärker steigende Finanzierungskosten mehr zu einem Markt für Reiche.

Vor 2-3 Jahren konnte jemand mit einem mittleren Einkommen und wenig/kein EK ein Haus für 500.000 finanzieren heute kanne er das bei einem Haus für 350.000 vielleicht nicht mehr.
 
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Khaotik schrieb:
Habe gestern noch einen Bericht auf BR24 oder SWR gesehen, dass mittlerweile viele Baugrundstücke auch wieder zurückgegeben werden.
Klar werden da welche zurück gehen. Sehe ich aktuell auch bei dem Gebiet, wo wir auf Warteliste standen und dann auch hätten kaufen können. Aber zum einen waren da so viele Interessenten drauf, dass auf ein Grundstück locker 6-7 Bewerber kamen, zum anderen geht das seit 4 Jahren so, viele dürften die Schnauze voll haben zumal es weiterhin teils katastrophale Probleme gibt (Fernwärme ist verpflichtend und so teuer, da könnte man ne Jurte mit kaputten Fenster mit Öl/Gas beheizen und wäre billiger und man soll Finanzierungszusagen der BAnk vorlegen um den Kaufvertrag zu bekommen, ist aber nicht in der Lage die Grundbuchsicherungen zu stellen, die die Banken haben wollen, um eine Zusage zu geben).

Zudem gab es dort eine Prioliste: Wer Kinder hatte, vor Ort lebt, arbeitet und sozial engagiert ist, hatte Vorrang. Sprich Familien mit Kindern standen weit vorne. Klar geht denen bei steigender Zinsen und dem Problem mit den Heizkosten dort tendenziell eher das Geld aus als kinderlosen Paaren. Ich gehe davon aus, dass es solche Priolisten überall gibt.

Also ja, es geht viel zurück. Es besteht aber auch nachwievor genügend Interesse und Kaufkraft.
Cokocool schrieb:
Du hast ja auch oft Bieterwettstreite. Weniger Bieter und insgesamt weniger solvente Bieter führen zu geringeren Preisen.
Dein Link zeigt das genau Gegenteil...
 
fgordon schrieb:
Nun für Leute die finanzieren müssen bringt das aber natürlich nichts - die Zinsen haben sich verdoppelt bis verdreifacht. Da muss der Preisrückgang gewaltig sein dass das in Summe dann bezahlbarer wird.

Deshalb sollte man auch möglichst lange Festzinsvereinbarungen treffen in einer Niedrigzinsphase. Weiterhin kann man per Forward-Darlehen ja schon niedrige Zinsen im Vorwege absichern, wenn die Zinsbindung in den nächsten 1-2 Jahre ausläuft.

fgordon schrieb:
Der Immobilienmarkt entwickelt sich durch fallende Kaufpreise aber gleichzeit viel stärker steigende Finanzierungskosten mehr zu einem Markt für Reiche.

Vor 30 Jahren hat man auch gut über 8% Kreditzins bei einem Immobiliendarlehen gehabt. Davon sind wir weit entfernt. Und auch damals konnten sich auch "Otto-Normalo" Immobilien leisten.

Der Immobilienmarkt ist nun mal aber träge. Sprich, nur weil die Finanzierungszinsen jetzt steigen, fallen nicht sofort die Immobilienpreise. Die Eigentümer sind es gewöhnt, dass in den letzten 10/15 Jahren ihre Immobilie auf dem Papier immer mehr wert wurden. Es dauert 1/2 Jahre, eh die Preise wirklich nachgeben. Zuerst hat man die Phase, wo die Immobilie nicht direkt sofort innerhalb einer Woche verkauft wird.

fgordon schrieb:
Vor 2-3 Jahren konnte jemand mit einem mittleren Einkommen und wenig/kein EK ein Haus für 500.000 finanzieren heute kanne er das bei einem Haus für 350.000 vielleicht nicht mehr.

Meine Frau und ich haben mit sehr guten Einkommen ein Haus für 350k finanziert. Ein Haus für 500k - dafür musste man auch vor dem Zinsanstieg mehr als sehr gut verdienen. Oder man hat es so knapp finanziert, dass man jetzt tatsächlich auf die Nase fällt, wenn die Zinsbindung ausläuft.
 
devlpr schrieb:
Das glaube ich eben nicht.
Jetzt kommen auf ein Grundstück, überspitzt formuliert, eben nicht mehr 20 Interessenten, von denen 5 es sich gerade so leisten können, sondern eben 10 Interessenten, welche alle mehr als genug Rücklagen haben.
Da gebe ich dir durchaus recht. Aber es gibt ja nicht nur Gemeinden, wo im Vorfeld 1 Woche vor Vergabe vor dem Rathaus gecampt wird um einen Platz zu bekommen.
Bei uns im Ort gab es bei der letzten Vergabe vor 2 Jahren für 30 Baugrundstücke etwa 160 Bewerber. Heißt so grob 5 Bewerber pro Grundstück. Wobei die Preise mit 120€/qm noch sehr moderat waren.
Im Ort meiner Eltern gab es teilweise nur 1-2 Interessenten. Genau in solchen Stagnationsgemeinden weit auf dem Land sehe ich es schon als realistisch an, dass viele den Eigenheimtraum aus finanziellen Gründen erstmal auf Eis legen müssen und es nicht direkt wieder Nachrücker gibt. Im Kontext der Versiegelungsproblematik ist das ja eigentlich sogar was gutes^^

hier noch mein angesprochener Beitrag:

fgordon schrieb:
Vor 2-3 Jahren konnte jemand mit einem mittleren Einkommen und wenig/kein EK ein Haus für 500.000 finanzieren heute kanne er das bei einem Haus für 350.000 vielleicht nicht mehr.
Ob das auch bei den aktuellen Häuslebauern so schlau war und auf Dauer Bestand hat, wird sich erst zeigen müssen. Ausschlaggebend dafür wird sein, auf welche Zeit wie finanziert wurde.
Wie du sagst, wird es jetzt wieder lohnender, erstmal EK aufzubauen und nicht die 100/110% Finanzierung zu machen.
 
_killy_ schrieb:
Es dauert 1/2 Jahre, eh die Preise wirklich nachgeben. Zuerst hat man die Phase, wo die Immobilie nicht direkt sofort innerhalb einer Woche verkauft wird.
Das wird in den Ballungsgebieten ein Wunschtraum bleiben. Es ist ja nicht so, dass die Preise so hoch sind, weil die Leute einfahc immer wolten. Die Preise sind hoch, weil der Bedarf an Wohnraum sehr hoch ist, Platz zum beuane aber immer knapper wird. In Frankfurt und Hochtaunuskreis sind wir an dem Punkt bzw. kurz davor, dass die Grundstücke mehr wert haben als die darauf stehenden Häuser (bei Neubau wohlgemerkt). Die größten Preistreiber sind die Grundstückspreise und die gesetzlich Bauvorschriften. Deswegen sind auch Bestandsimmobilien so teuer. Nicht mehr das Haus ist das was man kauft, sondern das Gründstück. Im Hochtaunskreis haben sich die Grundstückspreise in 20 Jahren ca. verdreifacht... Und das obwohl in Frankfurt wie im kreis sprichwörtlich überall gebaut wird.
 
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Ich bin am Ende echt froh einen Volltilger gemacht zu haben. Ist zwar deutlich teurer als die 10-15 Jahre, aber dafür kann mir die ganze Zinsentwicklung am Arsch vorbeigehen und der Zins liegt noch immer im Bereich der langfristig geplanten Inflation. Ich denke am Ende alles richtig gemacht
 
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Erkekjetter schrieb:
In Frankfurt und Hochtaunuskreis sind wir an dem Punkt bzw. kurz davor, dass die Grundstücke mehr wert haben als die darauf stehenden Häuser (bei Neubau wohlgemerkt).

Also in Hamburg ist dieser Punkt schon längst überschritten. (Karte) Da fängt man bei 3.000 EUR/m² an - bei 100m² Grundstück bist du somit schon bei 300.000 EUR Grundstückspreis - nur kannst du auf 100m² nichts bauen.

Aber auch die Grundstückspreise werden nach und nach fallen. Zuerst aber länger stagnieren und nicht wie in den vergangenen Jahren einfach immer weiter steigen.

Die eigene Immobilie ist und bleibt aber weiterhin ein Luxus, den sich nicht jeder erfüllen kann - nicht vor 30 Jahren und nicht heute und auch nicht in 30 Jahren. In gewissen Regionen ist die LAGE einfach sehr angespannt.
 
_killy_ schrieb:
Aber auch die Grundstückspreise werden nach und nach fallen.
Warum sollten sie das tun? Kommt irgendwo plötzlich mehr Bauland her?

Der Preis kann doch nur sinken in so einem Fall, wenn entweder keiner mehr hinwill oder mehr Bauland zur Verfügung stünde. Solange Hamburg eine wachsende Stadt bleibt und nicht wie manche Gegend im Ruhrpott als Beispiel sich im Niedergang befindet, werden dort die Preise maximal einen Gleichgewichtspreis finden oder bedingt durch steigende Löhne im Verhältnis günstiger werden. Aber ein konkreter realer Wertrückgang? Abgesehen von Ausnahmen ganz sicher nicht.

Beispiel FFM. Allein von 2010 zu 2020 ist die Stadt von 680.000 auf 764.000 Einwohner gewachsen, die 800.000 dürften kurz vor dem Fall stehen Stand heute. Und hier reden wir NUR über FFM direkt, nicht das Umland. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass das Einwohnerwachstum irgendwie sinkt, dank EZB, Brexit, Flughafen, Banken und Cloudgeschäft sieht es ganz nach dem Gegenteil aus. In Hamburg gibts den Hafen, der auch eher wachsen wird, vor allem angesichts der Energieproblematik.

Man sollte da vll nicht so ganz nach München schielen. München dürfte keine so hohen Wachstumserwartungen haben wie eben FFM, Berlin, Hamburg, Düsseldorf. Ist jetzt aber auch nur meine ganz persönliche Einschätzung.
 
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