bumbklaatt schrieb:
Heute sind wir sehr froh, dass es nicht geklappt hat, da eine Gasheizung verbaut ist und generell die massiv gestiegenen Nebenkosten diese ganze Finanzierungsgeschichte jeden Monat sehr knapp hätte werden lassen. Wenn man nur noch Brotsuppe essen kann, bringt einem die Traumwohnung auch nichts
Sorry, auch wenn das hart ist: Wenn die Nebenkostensteigerung dazu führt, dass man Brotsuppe essen muss, weil man sonst das Darlehen nicht mehr bedienen kann, dann lebt man über seinen Verhältnissen. So hart wie das klingt und es auch ist, aktuell gibt es schon einige Fälle in der Presse, wo dann gejammert wird, dass die Familie, die 2500 Eur netto hat, ein Haus abzahlt, zwei Autos hat, und dies und jenes, die Kosten kaum noch stemmen kann. Das hätte man auch ohne Inflation vorhersehen können.
bumbklaatt schrieb:
Ich frage mich echt, wie die Leute das früher bei 8% Zinsen und mehr gemacht haben, vermutlich waren die Immobilien und Nebenkosten im Verhältnis zu heute auch ungeachtet der Inflation spottbillig, sodass sich auch Gering- und Mittelverdiener Wohneigentum leisten können, wenn auch teilweise bis Renteneintritt finanziert werden musste.
Ganz einfach, früher hat halt nicht jeder gemeint, ein Haus/Wohnung kaufen zu müssen, wenn die finanziellen Mittel das nicht hergeben. Du hast schon gar keine Darlehen bekommen, weil die Zinsen fast so hoch wie der KP waren. Dazu kommt,. dass Risiken früher teilweise höher waren. Risiko Arbeitslosigkeit zB.
Wenn ich sehe, wie sich heutzutage manche verschulden, kann ich die Hände nur über den Kopf zusammenschlagen. Die Niedrigzinsphase hat bei manchen das Hirn aussteigen lassen.
"Spottbillig" war da aber nichts und auch als Normalverdiener war Eigentum in der Stadt kaum erschwinglich. Heutzutage denken alle, ach, kaum Zinsen, dann kann man ja was kaufen und abzahlen. Die Konsequenzen werden wir bald erleben, weil bei vielen die Anschlussfinanzierung nicht hinhauen wird.
Heelix schrieb:
@Idon das gibt das Szenario des Rentner der Sanieren soll aber nicht her. Der 70+ Jährige saniert nichts mehr für sich.
Das eine Familie die ein Haus kauft ggf. für sich und die nächsten 40 Jahre alles wünschen entsprechend macht ist ein anderes Thema.
Wenn man 70 ist, hat man heutzutage mal locker noch 20-30 Jahre vor sich. 70 ist kein Alter. Da zu sagen, ich mache nichts mehr für mich, ist höchstgradig gefährlich. Eine Heizung hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 12-15 Jahren. Wer weiß ob wir in 5 Jahren überhaupt noch Öl, Gas- oder Kohleheizungen haben? Oder wenn, dies dann so teuer ist, dass es sich gar keiner mehr leisten kann. Das ist das viel größere Risiko, dass man in der Preisfalle sitzt. Das sieht man ja aktuell besonders deutlich. Was ist dann, wenn man 80, 85 ist? Will man dann frieren, weil die Heizkosten nochmal um das 3-4 fache gestiegen sind oder man ggf. sogar Strafen zahlen muss (weil fossile Brennstoffe strafbesteuert werden, zB durch CO2 Steuer?)? Oder will man dann einen Umbau mitmachen müssen?