Haus Vollfinanzierung?

Kleines Beispiel für Leerstand: ich hatte eine etwa 100m2 große Wohnung an Messis vermietet. Sah man den Leuten nicht an.

Über ein Jahr keine Miete mehr bezahlt, selbst auf den Stromkosten bin ich sitzen geblieben. Wohnung müsste nach der Räumung komplett saniert werden. Ich hatte Angebote eingeholt, kostet ca. 50...60.000€. das Geld habe ich nicht flüssig.

Preisfrage: wie lange muss ich für 800€ vermieten,damit ich die Kosten raus habe? Welche Mieter bekomme ich als nächstes?

Jetzt steht die Wohnung halt auf unbestimmte Zeit leer...
 
Wegen Zwangsbelegung:

Mein Einfamilienhaus (Baujahr ca. 1850) musste etwa 1946 auf Kosten der Eigentümerfamilie zwangsumgebaut werden, damit zwei alleinstehende aus Schlesien vertriebene Frauen gemeinsam neben der Eigentümerfamilie in das Haus einziehen konnten. Soviel zu "Privateigentum verpflichtet".

Wenn der Staat es will, könnten Maßnahmen ergriffen werden, von denen eine große Zahl der nach dem Krieg Geborenen sich heute überhaupt keine Vorstellung machen können. Beispielsweise wäre die entschädigungslose Enteignung eine solche Möglichkeit.
 
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@omavoss ich denke, hier bestreitet niemand, dass dies möglich und schon mal in Deutschland vorgekommen ist.
Ergänzung ()

jof schrieb:
Kleines Beispiel für Leerstand: ich hatte eine etwa 100m2 große Wohnung an Messis vermietet. Sah man den Leuten nicht an.
Darf ich fragen, ob die Leute
1) eine Schufa Auskunft vorgelegt haben?
2) eine Bescheinigung des alten Vermieters hatten?
3) berufstätig waren?
 
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1946 und aus Schlesien vertriebene sind ja auch so vergleichbar mit heute…
 
Ist egal, ob es mit JETZT vergleichbar ist. Es zeigt doch nur wie viel Spielraum schon aktiv genutzt wurde als es nötig war.

Und es zeigt halt das eine Nichtbelegungsabgabe sicherlich nicht ultimo ratio ist, sondern ein ziemlich mildes Steuerungsmittel um die Leute in den Wohnungsmangellagen zur Vermietung zu bewegen.

Das es denn Leuten nicht schmeckt ist mir klar, aber das ist ja mit vielen Sachen so. Vielen Leuten geht es einfach schon zu lange zu gut. Die wissen gar nicht mehr was Sie eigentlich haben und das man dafür auch was tun muss.

An Vater Staat wird gerne Unangenehmes abgeladen und gesagt der sei dafür verantwortlich. Aber hey, Vater Staat sind wir alle....
 
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Skysnake schrieb:
Es zeigt doch nur wie viel Spielraum schon aktiv genutzt wurde als es nötig war.
Es gab weder einen staat noch eine verfassung zu dem zeitpunkt. Wir reden von 1946…. Das ist sehr wohl relevant, denn sowas wäre in der Form heute nicht umsetzbar.
 
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@Erkekjetter Mit 2/3 Mehrheit im Bundestag und wenn die Länder und Städte mitziehen ist vieles umsetzbar.

Einfach ist es sicher nicht, vor allem kann es ja wirklich sein das man keine Mieter oder Käufer findet. Da könnte man aber z.B. als Ausweg einführen, dass man die Wohnung/das Haus der Gemeinde zur Verfügung stellt falls die Wohnraum benötigt um der Strafzahlung zu umgehen.
 
Erkekjetter schrieb:
Es gab weder einen staat noch eine verfassung zu dem zeitpunkt. Wir reden von 1946…. Das ist sehr wohl relevant, denn sowas wäre in der Form heute nicht umsetzbar.
Really?

Bist du dir da auch wirklich GAAAANZ sicher oder glaubst du das nur?

1952 fehlten immer noch Tausende von Wohnungen und die Zwangsbelegung von Wohnräumen mit mehr als vier Personen war nach wie vor weit verbreitet.20

https://www.lwl.org/aufbau-west/LWL...deraufbau/bauindustrie/wohnungsbau/index.html
 
hallo7 schrieb:
Mit 2/3 Mehrheit im Bundestag und wenn die Länder und Städte mitziehen ist vieles umsetzbar.
Sicher, aber sowas nicht. Das wäre schlicht mit der verfassung nicht in einklang zu bringen und auch mit einer 2/3 mehrheit in dieser form nicht umsetzbar. Zumal das gesetz zwangsenteignung ja vorsieht. Nur halt eben gegen kompensation.

@Skysnake ja ich bin mir gaaaanz sicher das auch 1952 nicht heute ist… und zwangsbelegung ist auch nochmal was anderes als zwangsausbau auf kosten der besitzer.
 
Wieso sollte der Bestand denn nicht anziehen? Nachfrage bleibt bzw. steigt schon langsam wieder und es wird weniger gebaut.
Jetzt ziehen ja auch die Mieten nach, was dann auch wieder dazu führen kann, dass kaufen oder bauen wieder interessanter wird.

Man muss jetzt auch bedenken, dass eine kleine Korrektur von 10% der Stand von etwa Mitte 2021 ist. Selbst 20% wäre Stand 2020...
 
Da spielt natürlich auch die Inflation rein. Da diese so hoch ist, wäre ja auch eine Stagnation de facto ein Rückgang beim Preis. 500 000€ 2020 und 500 000€ 2023 sind nicht gleich zu sehen. Aber natürlich immer noch hohes Niveau.

Ansteigende Mieten werden wieder die Inflation treiben...
 
Jup und damit auch die Immobilienpreise.

Ich sehe meine Immobilie im Moment es als gutes Betongold. Ich gehe wirklich davon aus, das ich keinen realen Wertverlust habe. Ganz im Gegenteil zu den Leuten mit kleineren Einkommen.
 
Ab mitte 2023 soll es scheinbar eine neue KFW Förderung geben.
140-240K zu "günstigeren" Konditionen, und soll von Banken als Eigenkapital angesehen werden.
Allerdings nur für Ehepaare mit min. 1 Kind und max. Bruttoeinkommen von 60K/Jahr.
Jedes weitere Kind +10K.

Allerdings welche Familie mit max. 60K im Jahr wird sich ein Haus kaufen was über diesen 240K liegt.
Das wird keine Bank machen.
 
Haushaltseinkommen von 60K? Wie soll man sich da in vielen Ballungsgebieten Wohneigentum leisten können? Da ginge nur wenn ohnehin massig EK vorhanden ist (was bei dem Einkommen + Kind eigentlich nur noch per Erbe machbar ist), ansonsten wären die Raten auch mit günstigeren Konditionen viel zu hoch. Man muss ja oft mit 500k rechnen, wenn man baut und Grundstück kauft. Bei Bestand an sich auch, wenn man davon ausgeht, dass man in der Regel noch Sanierungskosten hast.

Wenn das so kommt ist das, sorry sinnfrei. Und bringt nichts, denn auch bei Haushaltseinkommen von 70-90k kommst du heute in vielen Gebieten in DE nicht mehr weit.
 
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Also keine Bank wird die KfW Förderkredite als Eigenkapital sehen. Das Geld muss ja an die KfW zurück bezahlt werden und somit belastet es die verfügbaren Mittel der Kreditnehmer.

Völliger Bullshit somit und die Einkommensgrenzen sind auch lächerlich niedrig. Das Baukindergeld war bis 90k Einkommen und hat sich mit Anzahl der Kinder erhöht. Jetzt haben wir über 10% Inflation hinter uns und die Einkommensgrenze wird herab gesetzt? So weltfremd muss man erst einmal sein.
 
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Wie war das: In Deutschland verbietet man keine Dinge. Man macht sie einfach unrealistisch und übermäßig kompliziert, damit es eh keiner nutzen kann.
 
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Afaik wurden zuletzt auch die KfW 55 Fördersummen (oft nur Mitnahmeeffekt und gut, dass das gekippt wurde) auch als Eigenkapitalersatz angesehen.
Jetzt wird es mit dem Zinssatz und den vorsichtigeren Banken sicher schwieriger, aber in der Niedrigzinsphase musste man meist quasi nur die Nebenkosten selber begleichen können, damit man eine Finanzierung bekommt.
 
Naja. Soooo einfach war es jetzt auch nicht.

Wir haben uns sehr schwer getan ne Finanzierung zu bekommen. Ok meine Frau war in Elternzeit, womit nur mein Einkommen gezählt hat. Aber seis drum. Nen wirklich günstigen Zins haben wir nicht bekommen.
 
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