TeKILLA1983 schrieb:
Siehst du, ich finde, dass man das anders angehen muss. Denn ich bin davon überzeugt, dass es (wenn wir integre Politiker hätten) einfach wäre, die Industrie dazu zu zwingen, umweltfreundlich zu produzieren, als Milliarden Menschen klar zu machen, dass sie ihren Konsum eindämmen sollten.
Das Probme an der Sache ist, dass es kein Geheimnis ist, dass die Politik eng mit der Industrie verbandelt ist, die Lobbyskandale werden immer und immer mehr.
TeKILLA1983 schrieb:
Als erstes Beispiel würde ich das Fleisch nennen. Wenn die Politik es endlich durchsetzen würde, dass die Tiere ein anständiges Maß an Leben vor dem Tod haben müssten, also nicht bloß 0,5m² pro Schwein Platz usw..., dann würde sich automatisch alles so verteuern, dass es nicht mehr so viel gekauft wird.
Da gebe ich dir Recht, das wäre etwas wo die Politik eingreifen müsste, aber du gibst ja auch direkt die Begründung, weshalb das so ist:
TeKILLA1983 schrieb:
Richtig, siehe oben.Machen die aber nicht, weil die zu sehr verbunden sind, mit der fleischproduzierenden Industrie...
TeKILLA1983 schrieb:
Das sind Dinge, da wird man niemals alle Bürger dazu bekommen, vernünftig zu handeln. Man wird es auch nie schaffen, das Bewusstsein bei allen so zu schärfen, dass die Menschen einen Blick dafür haben.
Bei allen vielleicht nicht, aber ein Umdenken beginnt gerade. Ich bin gegen Planwirtschaft o.ä., aber die echten Kosten in ein Produkt einzupreisen würde definitiv helfen und damit meine ich insbesondere die Umweltkosten. Wie kann es z.B. sein, dass ein brandneues Smartphone, bei dem seltene Erden aus dem Boden geholt wurden, es teils unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt wurde und dann noch um die halbe Welt verschifft wurde teils nur 150€ kostet?
TeKILLA1983 schrieb:
Deshalb muss man das von höherer Stelle aus steuern.
Aber du hast ja gerade schon dargelegt, weshalb das nicht so einfach möglich ist. In meinen Augen reagiert der Mensch tendenziell mit Widerstand, wenn von oben etwas verordnet wird und da noch von einer Politik, die oftmals in erster Linie der Wirtschaft dient. Wie schon mehrfach angemerkt: wenn dies nicht so wäre, hätte man schon lange mal das Wachstumsmodell in Frage gestellt, aktuell läufts darauf hinaus, dass wir möglichst viele Autos am besten 1:1 durch E-Autos ersetzen, in anderen Bereich dasselbe. Ich denke, sich in dieser Hinsicht auf die Politik zu verlassen ist sinnlos, zudem gibt man die Verantwortung an andere ab, obwohl man das selbst machen müsste.
Unnu schrieb:
Du hast mit all' diesen Aussagen recht.
Und wenn man weitergeht, dann findet man, dass die uninteressierten Politiker von der Mehrheit des Volks gewählt wurden. ... !
Richtig, der Mensch hat Angst vor Veränderung und wird meist erst etwas ändern, wenn es gar nicht mehr anders geht. Das geht schon bei den Wahlen los. Viele schimpfen, wählen dann aber dennoch immer wieder dieselebn Parteien, denn Da weiß man was man hat. Es ist naiv anzunehmen, dass diejenigen die uns in diese Lage (mit)geführt haben, auch die Lösung sien könnten.
Unnu schrieb:
Es ist auch erwiesen, dass der Mensch an sich erst handelt, wenn er persönlich in Gefahr bzw. Unannehmlichkeiten gerät. Vorher machen das nur sehr, sehr wenige Individuen, das reicht für eine Gesellschaft eher nicht.
Das stimmt und das kennt man manchmal auch an sich selbst. Das Merkwürdige ist ja, dass man mit Vorausplanung und Weitsicht ein viel besseres Leben haben könnte. Ich zumindest erkenne bei mir und anderen im Freundes- und Bekanntenkreis da aber eine Veränderung, nicht nur auf das Umweltthema bezogen. Ich denke, es spielt zusätzlich auch die Erziehung, Gesellschaft, etc. mit rein.
Unnu schrieb:
... ich persönlich hege ja den zarten Verdacht, dass Putin insgeheim von "unseren" Politikern als Erlöser gesehen wird, denn mit ihm haben sie einen geradezu einzigartig wundervollen Schuldigen für die - sowieso nötigen (!) - Anpassungen.
Jetzt müssen sie was tun und jetzt kann man der Bevölkerung Zumutungen abverlangen.
Und man kann alles auf Putin schieben. Besser geht's für Politiker nicht.
Das war imo schon bei Corona so, da konnte man auch viele systembedingte Probleme einfach auf Corona schieben, insbesondere die Schuldenberge, die zuvor auch schon extrem hoch waren. Ich denke allen ist (unterbewusst zumindest) klar, dass das System des ewigen Wachstums eine Zeit lang "gut" (zumindest für uns) funktioniert hat, die Einschläge die auf ein Ende hindeuten, jedoch immer schneller in Form vieler Dinge kommen. Die große Frage ist halt, wie wir als Gesellschaft damit umgehen und ob wir danach wieder so weitermachen wollen.
Unnu schrieb:
(OK, Dumm an der Sache, dass das jetzt wirklich SEHR schnell gehen muss, und erstmal mit Kohle - also echter - aufgefangen werden muss, weil Transformation ist halt nicht in Monaten zu haben, sondern Jahren.)
Es wäre schön, wenn dies zumindest als Lerneffekt dienen könnte, dass man nicht in Ideologien denkt, sondern eher praktikabel und alle Stimmen zu Wort kommen lässt sowie Vor- und Nachteile sorgfältig diskutiert. So kam es mir bei den Grünen zumindest nicht vor. Auch die Abschaltung der AKWs (ok, das war Frau Merkel), weil am anderen Ende der Welt ein Störfall passiert, war imo auch eher von Ideologie und nicht von logischem Denken geprägt.
Unnu schrieb:
Wir wissen alle, dass unsere Fundamente bröckeln und dass etwas neues kommen muss, nur solange es halt noch irgend geht, wird nichts unternommen, bzw. höchstens halbherzig. Jetzt erfahren wir halt Unannehmlichkeiten. Das ist der Unterschied zwischen abstraktem Wissen und Erfahrung.
Sehe ich auch so.